So, ich wollte ja mal berichten, wie ich mit CT angefangen habe. Als erstes habe ich natürlich das Kurland-Buch erstanden und ein bisschen Hr. Google befragt. Dann kaufte ich mir eine Frisbee-Scheibe aus dem Hunde-Bedarf und einen Clicker. Bis hier dürfte es noch stimmen 

Fury hat ziemlich schnell verstanden, dass sie die Scheibe anstoßen soll, die ich immer an eine andere Stelle hielt. Dann schleppte ich eine Pylone an, auch da verstand sie sofort, bei Berühren gibt es Click und Keks. Die Pylone umzustoßen ergab sich von alleine, das Aufstellen auch. Doch genau bin ich mir unsicher: ich stelle die Pylone hin und Pony schmeißt sie sofort um, wartet also nicht auf ein Kommando. Ist das richtig, sollte sie warten ? Auch wenn sie die Pylone aufstellt, wird sie meistens sofort wieder umgewofen, keinerlei Kommando von mir, geht viel zu schnell ! Ist das richtig, sollte sie nicht auf ein Kommando warten ?

Einen Gummiring habe ich auch, ich würde ihr ja zu gerne beibringen, den Ring über die Pylone zu stülpen. Wenn ich den Ring auf den Boden lege, wird er sofort angestoßen, auch wenn er ein paar Schritte weg liegt. Wie mache ich weiter, also wie mache ich Fury klar, dass sie ihn auch nimmt ?

Danke schon mal !
Ute

Hallo Ute,

sie "soll" nur dann auf ein Kommando warten, wenn Dir das wichtig ist, da gibt es keine allgemeingültigen Regeln. Ein "Kommando" ist ja der Pylon selbst. Wenn Du aber möchtest, dass sie auf ein Wortkommando (oder Sichtzeichen) von Dir wartet, dann musst Du ihr das erst extra beibringen. Dafür gibst Du das Kommando immer kurz bevor sie das Verhalten eh zeigt, Du müsstest also schon ziemlich schnell sein, wenn sie so schnell ist. Das wiederholst Du sehr häufig, und streckst dann langsam ein wenig die Zeit, bevor Du das Kommando sagst (wenn sich verhindern lässt, dass sie das Verhalten dann trotzdem zeigt). Nach und nach lässt Du sie immer länger warten, bevor Du das Kommando gibst. Sollte sie in dem Stadium dann doch mal ungeduldig werden und das Verhalten zu früh zeigen, stellst Du die Pylone wortlos wieder auf (bzw. legst sie wieder hin), schimpfst also nicht, belohnst aber auch nicht. Dann heisst es wieder warten, und dann darfst Du ihr das Kommando sagen, und sie für das Verhalten auch wieder belohnen.

Bei dem Gummiring würde ich vermutlich nicht gleich damit anfangen, dass sie ihn vom Boden nehmen soll, sondern ihr erstmal aus der Hand anbieten. Dann erstmal wieder das anstupsen belohnen, aber bald etwas mehr Lippen- und/oder Zahn-Aktion verlangen. Wenn sie ihn irgendwann zuverlässig aus der Hand nimmt, würde ich die Hand langsam immer tiefer halten, bis der Ring irgendwann auf Deiner am Boden liegenden Hand liegt, und erst wenn auch das klappt, den Ring komplett auf den Boden legen.

Du kannst das Warten ja vielleicht auch erstmal getrennt üben und sie damit immer "zurückpfeifen", wenn sie zu voreilig ist. Bin mir da aber gerade nicht sicher...
Ist das dann eine Verhaltenskette? Nicht, dass du dann später ein Pferd hast, dass auf das Kommando "Warten" kurz wartet und im Anschluss dann Pylonen umschmeißt 

Huhu,
bei einem Clickerneulingpferd würde ich erstmal jegliche Aktivität bestärken, um klarzumachen, dass das absolut gewünscht ist, Initiative zu zeigen.
Beginnst Du sofort, ein Verhalten unter Signalkontrolle bringen zu wollen, könnte es zu Frust und zu Inaktivität/Verwirrung führen.
Also ruhig erst mal schubsen lassen. Du kannst auch die Pylone wegnehmen wenn sie umgeschubst hat, dann füttern, und dann wieder hinstellen.

Ring auf Pylone braucht ein paar Vorübungen:
Apportieren, Abgeben, Targetarbeit.
Das kannst du alles einzeln üben.

Du kannst das Warten ja vielleicht auch erstmal getrennt üben und sie damit immer "zurückpfeifen", wenn sie zu voreilig ist. Bin mir da aber gerade nicht sicher...

würde ich vor allem deswegen nicht machen, weil das dann immer "NEIN"-Fixiert ist (also in Deinem Kopf). Beim Clickertraining gilt ja erstmal (und später natürlich auch): erlaubt ist was Spaß macht, und Mensch und Tier sollen zu möglichst vielen Ja-Antworten finden.

Also lieber das Ding entfernen, dann brauchst nicht Nein sagen.

Sinnvoll in dem Zusammenhang ist auch ein freies Formen von Rückwärts. Dann kannst Du das dazwischen einbauen.

lg Heike

@Heike
Freies Formen von Rückwärts ? Was meinst du damit ? Pony rückwärts richten ? Wann, bevor sie die Pylone gleich wieder umwirft ?

LG
Ute

Du guckst ob Du einen Idee von Rückwärts bestärken kannst, auch wenn sich das Pferd nur im Gewicht zurückbewegt, ohne einen Huf zu versetzen. Irgendwann kommt dann ein erster Schritt, was natürlich einen Jackpot gibt.  
Ich mache es momentan mit Mirko im Paddock, weil er ja gerade wieder so aufdringlich ist. Das führt dazu, dass er mich sieht und wenn ich bei ihm bin, er erstmal gleich einen oder zwei Schritte rückwärts geht (und hoffnungsvoll guckt, selbstverständlich   )

Dabei geht es nicht um "Rückwärts richten", sondern wirklich schauen was das pferd anbietet. "Erlaubt" zur Ideenfindung wäre m.E. auch, sich vor dem Pferd stehend ein wenig groß zu machen, aber es sollte kein "Schicken" sein. Da lohnt es sich schon mal ein wenig zu warten, bis das Pferd mal rückwärts geht.