So, jetzt komme ich hier endlich mal zum Antworten.
Also ich würde es auf jeden Fall mit dem Halfter machen. Schnappwütige fühlen sich durch die Annäherung Richtung Nase ja noch mehr angetriggert...
Wenn er mit der Position "Nase auf Schulterhöhe" läuft, wäre das für mich der erste Punkt, an dem ich arbeiten würde.
Ideal wäre, wenn Du Zügel hast, die Du am Halfter unten mittig einhaken kannst, oder den Führstrick so über den Hals legen und wieder durch den Haken ziehen, dass es wie ein Zügel ist aber nicht runterfallen kann.
Dann läufst du mit ihm - bspw. linker Hand - (ohne Anhalten am Pylon), wendest Dich leicht zu ihm hin und streichst mit der linken Hand am Zügel entlang Richtung Kopf, ganz leicht, die andere hält den Zügel leicht (eher Richtung Widerrist) - das kann am durchhängenden Strick/Zügel passieren. Idee ist, ihn dadurch ein klein wenig "nach vorne" zu holen.
Wenn das passiert:
und
Das machst du so lange (ja, kann länger dauern) bis Du selbst zum Pferd in der Position etwa vor der Schulter bist.
Erst dann kommt der nächste Punkt, das Fragen in die Stellung bzw den Kopf etwas mehr vor Dir zentriert.
Das beinhaltet dass das Pferd die inneren Halsmuskeln entspannen kann und die bewegung Genick/Schulter trennen kann.
Um mit dem Kopf vor Dich zu kommen, muss es sich aktiv biegen können und die innere Schulter heben. Das kann eben sehr lange dauern.
Schnappt er bei Hinstreichen zum Maul/Kopf/Halfter kann es sinnvoll sein, einige Einheiten "am Strick entlangstreichen" einzulegen und immer
bevor er schnappt, also den Kopf gerade und ruhig hält. So dass er merkt dass die ankommende Hand nichts will und ihm nichts macht.
(das ist übrigens auch ein Grund warum es damit bei Mirko
Jahre gedauert hat
- erst als die Handannäherung besser wurde, konnten wir tatsächlich effektiver am WWYLM arbeiten). Aber die positiven Nebeneffekte sind schon sehr gewaltig, insofern lohnt sich jeder Schritt den man auf diesem Weg macht, auch wenn es noch so lange dauert.