Die Reizschwelle eines Tieres zu kennen, ist elementar für die Ausbildung und den Lebensverlauf des Tieres.
Nicht immer führt das Erreichen und Überschreiten der Reizschwelle zu eindeutigen Reaktionen wie aggressivem oder antagonistischen Verhalten.
Ebenso können Einfrieren, Ausblenden, abgelenkt oder überdreht Sein und das Ignorieren von Belohnungen Rückschlüsse auf das Stresslevel des Tieres zulassen.
In diesem Zustand reagieren Tiere vielmehr reflexhaft, als dass sie aufnahmebereit und dazu fähig, nachzudenken sind. Ebensowenig lassen sich auf dieser Stufe Problemlösungsstrategien etablieren, da das Tier nicht aufnahmefähig für Lerninhalte ist.
Reizschwellen sind keine Konstanten, sondern ändern sich stetig und sind abhängig von der Anzahl, Frequenz und Intensivität der Reize, die auf das Tier einprasseln. Ebenso sind die Nähe zum Reiz, sowie körperliche Zustände wie Hunger, Durst, Schmerz oder Müdigkeit und aufgestauter Stress ausschlaggebend.
Um das Überschreiten von Reizschwellen zu vermeiden, ist es notwendig, positive Stressoren, wie Spiel, Spielzeuge, Jagen, sowie negative Stressoren, wie angsteinflößene Artgenossen, laute Geräusche oder fremde Personen genau zu kennen und einzuschätzen. Auch Körpersprache und Körperfunktionen, wie Atmung oder Herzschlag des Tieres lassen Rückschlüsse auf den Stresszustand zu.
Häufiges Training nahe an oder über der Reizschwelle verzögert den Lernprozess. Dennoch kann es immer einmal passieren, dass das Tier situationsbedingt über die Reizschwelle gelangt. Hier gilt es, so rasch wie möglich Distanz zum Auslösereiz zu schaffen und das Tier aus der Situation hinaus zu bekommen.
Quelle:
http://www.whole-dog-journal.com/issues/16_4/features/across-a-threshold_20726-1.html?s=FB031813april