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Pferd bekommt Stress bei Futter - mit Clickern überhaupt anfangen?

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Ehemaliges Mitglied 1219
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Hallöchen,

ich habe mich in den letzten Monaten viel mit dem Clickern in der Theorie auseinander gesetzt, aber noch nicht damit angefangen.
Meine Stute ist leider ein Kopper (so haben wir sie bereits gekauft, was der Auslöser war kann ich aufgrund von mangelndem Wissen was ihre Vorgeschichte angeht auch nicht sagen - ich vermute Langeweile oder Einsamkeit).

Ihr war mir dessen, dass ich mit ihr clickern will, eigentlich ganz sicher, bis mir dann gestern etwas einfiel, was evtl. ein Problem werden könnte.
Mittlerweile bedeutet für sie Fressen/Futter = Koppen. Beim Heu ist es nicht so schlimm, aber wenn man ihr ihr Kraftfutter gibt, oder auch wenn ich bei der Bodenarbeit mal mit Karotten gearbeitet habe (ohne Clicker), sobald sie eine Stange o.ä. vor die Nase bekommt, wird gekoppt - und das oft auch recht lange.  :-\

Wenn man sie dann nicht koppen lässt, gerade nachdem sie Karotten oder Kraftfutter gefressen hat, wird sie schnell hibbelig und nervös, manchmal auch etwas pissig. Ist halt eine richtige Sucht  :-\

Meines Wissens nach könnte ich ihr aber ja mithilfe des Clickers eine gewisse Ruhe beibringen. Also wenn sie z.B. ein Kunststück gemacht hat - Click - Leckerlie, dann warten bis sie nicht mehr so nervös ist und dann wieder Click-Leckerlie, oder? Oder sollte ich es unter den Umständen eher sein lassen?

Ich weiß auch dass es auch R+ ohne Leckerlies aber z.B. mit Kraulen als Belohnung gibt, aber davon lässt sie sie ganz bestimmt nicht sooo begeistern - ist meistens nicht so die Schmuserin  ;)

Freue mich über Tipps und Meinungen,
LG
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Hallo, herzlich willkommen.

Koppen kann einen starken Bezug zu möglichen Magenproblemen haben. Hast du das schon einmal abklären lassen?

Ansonsten beschäftigt sich Michaela Hempen mit dem Thema Koppen und wie man es mit positiver Verstärkung positiv verändern kann.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Ich würde schon clickern, aber weniger Kunststücke, sondern Ruhe und Entspannung.

Ich weis von einer amerikanischen Clickerfrau, die hat einen hochsensiblen, traumatisierten Spanier. Mit dem hat sie einige Zeit nur Ausatmen geclickt.

Wichtig für solche Pferde ist sehr, sehr, sehr kleinschrittiges Vorgehen, ganz klare und nachvollziehbare Regeln, wann Belohnung kommt, wo Belohnung kommt und auch nicht zu hochwertige Belohnung. Also KraFu, Möhren, etc. wirklich weglassen.
Sabine
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Und wenn sie es mitmacht kannst du durchaus zu Beginn auch einfach mit Heu clicken.
LG Tine
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und/oder abwechseln zwischen ein paar wenigen Wiederholungen mit Futterbelohnung (nur so viele, die so ohne zu koppen verkraftet) und dann Kraulen dazwischen schieben, dann wieder Futterbelohnung, danach Kraulen, usw.
Sabine
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Dazu noch ein Artikel von Marlitt Wendt/R+, den ich interessant finde. Sie gewöhnt die Pferde zuerst überhaupt nur an "Futter aus der Hand", ohne Click, ohne Aufgabenstellung etc.

Zitat:
"Ich bringe also einem solchen Pferd beiläufig in seinem gewohnten Lebensumfeld „Geschenke“ in Form von Futter, aber auch in Form von Aufmerksamkeit und liebevollen Berührungen. Und zwar in einer unaufgeregten, selbstverständlichen Art und Weise. Nur wenn das Pferd durch eine solch beiläufige Futterübergabe nicht mit Suchverhalten, Unruhe oder gar Aufregung reagiert, gehe ich langsam einen Schritt weiter, indem ich das Futter in Trainingssituationen im engeren Sinne integriere."

Ich finde das sehr einleuchtend. Hätte ich ein neues Pferd, würde ich wohl so vorgehen.
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Das mit dem Koppen nach Futteraufnahme (und bei Stress, Hibbeligkeit, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht etc.) hat das Stuti bei uns auch. Bei ihr ist die Ursache des Koppens gänzlich unbekannt, Magen ist wohl ok und auch ansonsten macht sie einen ziemlich ausgeglichenen Eindruck :nixweiss: Die Besi gibt ihr trotzdem mal Karotten oder Äpfel aus der Hand, Stuti koppt dann genausoviel wie vorher.
Geclickert wird Stuti nicht, daher ist es schon nochmal eine andere Situation, aber koppt Deine Stute denn frei oder "nur" aufsetzend? Vielleicht braucht sie das Koppen gar nicht, wenn sie erst den positiven Effekt des Clickerns erkannt hat?
Die beiläufige Futtergabe nach Marlitt's Artikel hat meinem Schnappi sehr geholfen, ruhiger zu werden und nicht ständig im Kekseverdien-Modus zu sein. Das in Verbindung mit viel Ruhe und Pausen tut Deiner Stute sicher gut, uns wenn ihr beide erstmal an dem Punkt angekommen seid, wo das Training selbstbestärkend ist, verliert sich womöglich auch der Drang zu koppen  :)
Liebe Grüße, Lena

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Ehemaliges Mitglied 1219
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Hallo, herzlich willkommen.

Koppen kann einen starken Bezug zu möglichen Magenproblemen haben. Hast du das schon einmal abklären lassen?

Ansonsten beschäftigt sich Michaela Hempen mit dem Thema Koppen und wie man es mit positiver Verstärkung positiv verändern kann.


Hallo,

Magen ist okay, das haben wir schon durchchecken lassen.
Vielen Dank für den Tipp, werde mich definitiv damit befassen  :)
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Ehemaliges Mitglied 1219
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Ich würde schon clickern, aber weniger Kunststücke, sondern Ruhe und Entspannung.

Ich weis von einer amerikanischen Clickerfrau, die hat einen hochsensiblen, traumatisierten Spanier. Mit dem hat sie einige Zeit nur Ausatmen geclickt.

Wichtig für solche Pferde ist sehr, sehr, sehr kleinschrittiges Vorgehen, ganz klare und nachvollziehbare Regeln, wann Belohnung kommt, wo Belohnung kommt und auch nicht zu hochwertige Belohnung. Also KraFu, Möhren, etc. wirklich weglassen.

Hm, danke für den Tipp. Meine ist mittlerweile eigentlich eine echt ruhige und entspannte geworden, nur eben wenn es ums Futter geht nicht  :(
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Ehemaliges Mitglied 1219
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Und wenn sie es mitmacht kannst du durchaus zu Beginn auch einfach mit Heu clicken.

Das wäre vllt. wirklich was. Heu fressen ist für sie weitaus weniger "stressig" und mit koppen verbunden..
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Ehemaliges Mitglied 1219
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Re: Pferd bekommt Stress bei Futter - mit Clickern überhaupt anfangen?
« Antwort #10 am: 29. Juli 2019, 19:00:08 »
und/oder abwechseln zwischen ein paar wenigen Wiederholungen mit Futterbelohnung (nur so viele, die so ohne zu koppen verkraftet) und dann Kraulen dazwischen schieben, dann wieder Futterbelohnung, danach Kraulen, usw.

Vielen Dank für den Tipp, das ist auch eine Möglichkeit
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Ehemaliges Mitglied 1219
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Re: Pferd bekommt Stress bei Futter - mit Clickern überhaupt anfangen?
« Antwort #11 am: 29. Juli 2019, 19:01:26 »
Dazu noch ein Artikel von Marlitt Wendt/R+, den ich interessant finde. Sie gewöhnt die Pferde zuerst überhaupt nur an "Futter aus der Hand", ohne Click, ohne Aufgabenstellung etc.

Zitat:
"Ich bringe also einem solchen Pferd beiläufig in seinem gewohnten Lebensumfeld „Geschenke“ in Form von Futter, aber auch in Form von Aufmerksamkeit und liebevollen Berührungen. Und zwar in einer unaufgeregten, selbstverständlichen Art und Weise. Nur wenn das Pferd durch eine solch beiläufige Futterübergabe nicht mit Suchverhalten, Unruhe oder gar Aufregung reagiert, gehe ich langsam einen Schritt weiter, indem ich das Futter in Trainingssituationen im engeren Sinne integriere."

Ich finde das sehr einleuchtend. Hätte ich ein neues Pferd, würde ich wohl so vorgehen.


Wow vielen Dank, das leuchtet wirklich ein. Vllt. gehen wir so vor
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Ehemaliges Mitglied 1219
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Re: Pferd bekommt Stress bei Futter - mit Clickern überhaupt anfangen?
« Antwort #12 am: 29. Juli 2019, 19:03:42 »
Das mit dem Koppen nach Futteraufnahme (und bei Stress, Hibbeligkeit, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht etc.) hat das Stuti bei uns auch. Bei ihr ist die Ursache des Koppens gänzlich unbekannt, Magen ist wohl ok und auch ansonsten macht sie einen ziemlich ausgeglichenen Eindruck :nixweiss: Die Besi gibt ihr trotzdem mal Karotten oder Äpfel aus der Hand, Stuti koppt dann genausoviel wie vorher.
Geclickert wird Stuti nicht, daher ist es schon nochmal eine andere Situation, aber koppt Deine Stute denn frei oder "nur" aufsetzend? Vielleicht braucht sie das Koppen gar nicht, wenn sie erst den positiven Effekt des Clickerns erkannt hat?
Die beiläufige Futtergabe nach Marlitt's Artikel hat meinem Schnappi sehr geholfen, ruhiger zu werden und nicht ständig im Kekseverdien-Modus zu sein. Das in Verbindung mit viel Ruhe und Pausen tut Deiner Stute sicher gut, uns wenn ihr beide erstmal an dem Punkt angekommen seid, wo das Training selbstbestärkend ist, verliert sich womöglich auch der Drang zu koppen  :)

Vielen Dank, Tipps aus eigener Erfahrung sind immer die besten :)
Meine Stute setzt (glücklicherweise) auf, also vllt. würde ihr das Clickern wirklich helfen.
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Re: Pferd bekommt Stress bei Futter - mit Clickern überhaupt anfangen?
« Antwort #13 am: 29. Juli 2019, 19:04:34 »
es gibt ein Zusatzfutter-Heu von Ludger Beerbaum, das fressen meine so gerne, dass ich es auch teilweise als Clickerfutter verwende. Vielleicht wäre das auch was für Euch.
Klar, das sind 20 Euro für einen Pressballen, aber ich komme damit ewig aus. Im Winter bekommt Jack das als Zusatzfutter und ist damit sehr zufrieden.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Ehemaliges Mitglied 1206
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Re: Pferd bekommt Stress bei Futter - mit Clickern überhaupt anfangen?
« Antwort #14 am: 29. Juli 2019, 22:00:20 »
Weiß nicht ob es auch für Pferde passt. Hab heute einen Podcast von Barbara Heidenreich gehört, da ging es um Tiger und dass ein Fehler den die Trainer im Zoo machen ist, dass sie den Tiger nicht clicken wenn er nervös oder aggressiv ist. Die Beobachtung ist sagte die Anwesende Expertin aus einem Zoo, dass die Tiere trotz oder bzw. durchs clicker sehr schnell ruhiger werden und nie der Eindruck entstand, dass der Stress mit dem Clicker mit eingefangen wurde.
Fand ich auf jeden Fall sehr interessant.
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