Danke Heike für Deinen Zuspruch,
ich weiß das sehr zu schätzen. Ja, ich bin ratlos und aus der Bahn geworfen und habe zur Kenntnis genommen, dass sich unsere Trainerin bestätigt fühlte, als die Ärzte dies Ausagen tätigten. Sie meinte nur, dass ihr das runter ginge wie Öl, weil sie mir genau das selbe schon all die Jahre immer wieder geprädigt hatte. Aber es musste erst so weit kommen, bis mir das auch von Tierärzten gesagt wird. Insofern reflektiere ich mal, dass ich an dieser Stelle komplett versagt habe und auf dem falschen Weg unterwegs gewesen bin.
Wieso komplett versagt? Was hast du denn für einen Anspruch an Dich? Hast Du schon einmal ein Pferd ausgebildet? Dein Ansinnen, soweit ich das die ganzen Jahre über mitbekommen habe, war, dass Dein Pferd Vertrauen zu Dir hat und Ihr eine gemeinsame Beziehung habt, in der Dein Pferd mitspracheberechtigt ist. Soweit Dein Verständnis von Partnerschaft. Und ich würde sagen, das ist Dir gelungen. In der Hinsicht brauchst Du Dir also nix vorwerfen.
Dieser Weg beinhaltet aber eben anscheinend nicht den Weg zur korrekten Gymnastizierung. Und stell Dir vor, zehntausend anderen Pferdebesitzern geht es ähnlich - nur steht für sie meist der Weg der eigenen Befriedigung im Vordergrund und nicht der schonenden Arbeit mit dem Pferd.
Ich wurde ja auch aus dem Longenkurs rausgeworfen, weil ich mich dem nicht öffnen konnte. Jetzt kenne ich den Grund aber das hilft mir nun auch nicht mehr. Aber ich sehe, dass andere Leute auch Recht haben, mit dem was sie sagen und wie sie es tun. So ist das eben, wenn man eigene Wege geht und erst die Erfahrungen sammeln muss, die andere bereits hinter sich haben.
na, das ist doch eine wertvolle Erkenntnis
Antares seine Hinterhand arbeitet ja aber halt falsch. Sie schiebt nur und trägt nicht.
Wieso soll das falsch sein? Er ist als Warmblut darauf gezüchtet. Er ist noch nicht fertig ausgebildet. Was ist falsch daran, noch nicht am Ziel angekommen zu sein? Mach Dich nicht selbst fertig. Ich höre hier nur noch andere durch Dich reden, nicht dich selbst. Nochmal - er ist gerade erst ausgewachsen und seit ein paar Jahren unterm Sattel.
Es ist mir also nicht gelungen daran etwas zu ändern obwohl das auch mein erklärtes Ziel war. Damit ist meine Methode wohl nicht zielführend und muss geändert werden.
Deine Kenntnisse haben bisher noch nicht ausgereicht. Bist Du in den letzten Jahren denn überhaupt nach "Deiner Methode" vorgegangen? Ich habe den Eindruck, dass Du in der letzten Zeit schon länger im Zwiespalt bist, dass der Reitunterricht Deiner Trainerin Dir eigentlich widerstrebt. bzw ihre Ziele und Vorgehensweisen. Wenn es soweit ist, muss man sich evtl trennen und neue Wege beschreiten. Und das ist schwer, verdammt schwer.
Sicherlich haben wir alle Zeit der Welt und irgendwann würden wir vielleicht auch dort hin kommen. Nur wenn der Körper darunter leidet und blockiert, dann nutzt auch mehr Zeit nicht.
Man sollte meinen, dass Du Informatiker bist. gerade siehst Du nur schwarz und weiß, was auch sicher auf der aktuellen Erkenntnis basiert.
Aber es gibt nicht nur schwarz und weiß, vor allem in der Pferdeausbildung nicht. Es gibt nicht nur deinen Weg und den Deiner Trainerin/TA. Es gibt noch viel mehr. Nur weil Du es nicht siehst oder verstehst, heißt nicht dass es jetzt die einzige Möglichkeit ist, das Pferd mit Gewalt über Muskelarbeit doch verdammt noch mal endlich zum ersehnten Tragen zu bringen.
Und wir sind wieder genau bei der Frage, ob man vorher überhaupt reiten sollte solange das Tier nicht gelernt hat, sein Gewicht mehr nach hinten zu verlagern bzw. die Hinterhand mehr unter den Schwerpunkt zu bringen. Ich könnte sicher 20 Jahre am Boden umher dümpeln, um dann wenigstens noch ein paar Jahre so zu reiten, dass ich damit meinem Pferd nicht schade. Aber ich denke, dass ich damit meinem Pferd auch keinen Gefallen tun würde.
Auch das ist wieder zu schwarzweiß betrachtet. Es gibt Wege dazwischen. Man kann vom Boden aus sehr viel machen, und das kann man im Sattel dann fortführen.
Auch, dass er sich ständig in die Ballen der Vorhand tritt und dabei verletzt soll daran liegen, dass er einfach noch nicht gelernt hat richtig zu gehen.
das liegt daran dass die Vorhand nicht schnell genug vom Boden wegkommt. Würde mich nicht wundern, wenn sich das jetzt verbessern würde nach der Behandlung.
Was habe ich in all den Jahren meinem Pferd denn bloss beigebracht, wenn wir immer noch am Anfang stehen?
Nimm Dir einen Zettel und schreibe auf, was Ihr alles bisher erreicht habt. Reiten ist nicht alles, und evtl musst Du tatsächlich Dein Ziel in der Zeit weiter hinten ansiedeln.
Und mir fällt echt nichts mehr ein, wie ich ihm denn noch erklären soll, dass er vorne freier werden muss, damit das nicht mehr passiert? Im Moment lasse ich ihn nur noch mit Hufglocken vorne laufen, damit er sich nicht mehr verletzt. Mir wäre jedoch lieber er würde aus seinen Fehlern lernen aber da ähneln wir uns mal wieder viel zu sehr.
Das ist menschlich gedacht und funktioniert schon bei Menschen nicht, wie Du ja siehst
Es gibt auch wieder mehr Arbeit für mich, was natürlich auch bedeutet, dass ich noch weniger Zeit für mein Pferd habe. Und wenn wir da wirklich mal ein Stück vorwärts kommen wollen, muss ich mir Unterstützung nehmen. So ist es jedenfalls nicht zu schaffen. Und wenn dann noch Fehler gemacht werden, erst recht nicht.
Laß erst mal ein paar Tage verstreichen und komme wieder auf den Boden. Klar, der ist Dir gerade etwas unter den Füssen weggezogen, aber du wirst ihn auch wiederfinden.
Mein Bauch sagt mir jedoch, dass halb so viel auch schon reichen könnte. Nur wenn der Arzt etwas verordnet und ich mich dann nicht daran halte, dann darf ich mich auch nicht wundern, wenn sich der Erfolg nicht einstellt.
Ich bin jetzt einfach mal fies, klar und direkt: Es wird auch so nicht funktionieren, weil Du nicht genauso arbeitest wie es verordnet ist. Damit wirst Du nie das vom TA angestrebte Ziel erreichen.
Du musst für Dich selbst Ziele definieren, die erreichbar sind. Lockerheit wäre zb erst mal wieder ein sehr sinnvolles Ziel, bevor überhaupt an weiteren Muskelaufbau zu denken ist.
dabei geht es vor allem um die verstärkte Aktivierung der Hinterhand. Nur wenn sie deutlich mehr Last aufnimmt, findet die Vorhand die nötige Entlastung. Das ist ja hinreichend bekannt.
Und eben das ist nicht alles. Es gibt noch andere Möglichkeiten das Pferd auszubalancieren und die Vorhand leicht zu machen.
Stichwort Baucher, Racinet, Philippe Karl - und das Clickertraining hat tatsächlich da auch einiges zu bieten.
Wir hatten das Thema schonmal - mein Einladung steht noch, dass Du kommst und siehst wie es auch anders gehen kann.
Offenbar ist er ja auch nicht ganz ausgelastet, wenn er in der Herde so gut rum mischt. Ich denke mal, dass ihm auch mal ein paar Grenzen und etwas Dominanz ganz gut tun werden.
Um ihn mit Arbeit so auszulasten, dass er in der Herde nicht mehr aufmischt, wirst Du wohl Distanzritte von 20-30 Km pro Tag gehen müssen. Mit einer Stunde Longieren (was aus physiologischer Sicht einfach schädlich ist) machst du dafür nichts gut.
Wir werden ja sehen
Manfred
Ja, das wird man sehen.
traurige Grüsse Heike