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Osteopathie und Co.

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krümelzwerg
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #30 am: 17. August 2010, 00:39:59 »
Ich kann Deinen Frust verstehen, aber andererseits auch gut die Kollegen. Mal so gerechnet: 100km Entfenung = 1 Std. Anfahrt, dann ca. 1,5 Std. Anamnese & Behandlung und anschl. wieder 1 Std. Rückfahrt. Je nach Stundenlohn wären das z. B. 70€ + 90€ + 70€. Verschleißteile/Km-Geld noch nicht mit eingerechnet, also ggf. + 100€. Das ist eine Hypothetische Rechnung aber der Therapeut verbringt 2 Std. allein für die Fahrt im Auto. In diesen 2 Std. könnte er ca1,5-2 Pferde behandeln. Je nach seiner Entlohnung bedeutet das, dass er z. B. 2x 90€ in dieser Zeit nicht verdient. Sprich die Fahrzeit ist für ihn ein Minusgeschäft die ihm nicht bezahlt wird. Ich hab für die Berechnung oben mal meinen Std.Lohn hergenommen (Mittel aus Hufpflege & Osteo =70). Dabei sind wie gesagt Km-Pauschale und Verschleiß des Autos noch nicht dabei (ich nehme 0,50 €/km=100€). Dazu kommen dann noch die normalen Behandlungskosten. Gibt also so gerechnet theoretisch 330€. Wer möchte das schon bezahlen (zumal es keine Erfolgsgarantie gibt)? So müßte der Therapeut rein wirtschaftlich rechnen und denken. Deshalb werden natürlich Kunden im näheren Einzugsgebiet bevorzugt weil man nicht soviel Arbeitsausfall in Form von Fahrzeit hat. Denn leider bezahlt einem das in der Realität der Kunde selten. Oder der Therapeuth legt Touren, so dass es sich dadurch mehr rechnet.
Klar möchten wir helfen, aber dennoch muss jeder Therapeut auch versuchen wirtschaftlich zu arbeiten. Das kommt vor lauter Tierliebe und Menschlichkeit schon so oft genug zu kurz.
Und naja...die schönsten Pferdefleckchen liegen zwar meist außerhalb, aber das hat sich ja nicht der Therapeut so ausgesucht;).

Wie gesagt, ich verstehe als Pferdebesitzer den aufkommenden Frust, als Unternehmer verstehe ich aber auch die Therapeuten. Wo anfangen und wo aufhören mit Ausnahmen? Was berechnen und was nicht? Die Leute können ja nichts dafür dass es in Deiner Ecke so einen Mangel an Hufmenschen und Osteos gibt.

Ich drücke euch fest die Daumen, dass ihr bald eine Lösung findet und es Deinem Bub bald wieder besser geht! Sattel und Zähne wurden schon kontrolliert?

« Letzte Änderung: 17. August 2010, 00:46:18 von krümelzwerg »
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Mannimen
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #31 am: 17. August 2010, 09:51:21 »
Hi Krümelzwerg,

diese Rechnung hatte ich doch genau so gemacht. Da ich auch selbstständig bin, kann ich auch wirtschaftlich rechnen und ich hätte es bezahlt. Für den Therapeuten wäre kein Verlust entstanden, nur für mich. Aber das ist mir mein Tier auch wert.

Was jetzt jedoch passiert finde ich viel schlimmer, denn die Tierärztin aus der Klinik kommt extra zu uns rausgefahren und steht damit in der Klinik für diese Zeit nicht mehr zur Verfügung, wo sicher dringendere Fälle vorliegen als bei uns. Es wäre mir mega unangenehm, wenn sie nun nichts Nennenswertes findet und ihre kostbare Zeit eigentlich hätte sinnvoller einsetzen können. Das ist mit Geld nicht wieder gut zu machen!

Leider habe ich keinen eigenen Hänger und auch kein entsprechendes Zugfahrzeug. Das hätte ich mir alles ausleihen müssen und würde neben dem zusätzlichen Zeitaufwand auch noch mehr Kosten produzieren. Da habe ich mich natürlich über dieses Angebot sehr gefreut, sehe der Sache allerdings mit gemischten Gefühlen entgegen. :roll:

LG Manfred

PS. Der Sattel ist baumlos und hat ein Lammfellpad drunter. Die Zähne wurden erst vor ein paar Wochen kontrolliert ohne Behandlungsbedarf. Auch die Hufe sind von der HO wieder frisch gemacht worden.

« Letzte Änderung: 17. August 2010, 09:53:11 von Mannimen »
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krümelzwerg
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #32 am: 17. August 2010, 14:12:13 »
Dann muss ich echt sagen kann ich die Kollegen nicht verstehen. Die Fähigkeit wirtschaftlich zu rechnen und zu denken geht übrigens vielen selbständig tätigen Tierbesitzern schlagartig völlig ab wenn es um sie bzw. ihr eigenes Tier geht  :). Schön dass das nicht bei jedem der Fall ist.
Wenn Du nur nicht soweit weg wärst... Du könntest meinen Hänger dafür gerne haben.

Wurde der baumlose Sattel denn überprüft? Baumlose Sättel sind toll (haben sie selber viele Jahre genutzt). Manchmal passt aber die Forkwinkelung trotz passender Breite nicht optimal. So hat uns ein Startrekk mal einen bilderbuchmäßigen Druck fabriziert.
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Mannimen
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #33 am: 17. August 2010, 16:59:05 »
Wurde der baumlose Sattel denn überprüft? Baumlose Sättel sind toll (haben sie selber viele Jahre genutzt). Manchmal passt aber die Forkwinkelung trotz passender Breite nicht optimal. So hat uns ein Startrekk mal einen bilderbuchmäßigen Druck fabriziert.

Nur von mir und meiner RL. Probleme mit Satteldruck hatten wir damit bislang noch nicht. Da gibt es eher das Problem, dass er seitlich verrutscht, wenn ich mit meinem Gewicht mal aus dem Lot gerate. Und vom Boden aus aufsitzen geht auch nicht ohne dass einer auf der anderen Seite gegen hält. Wenn ich alleine unterwegs bin, muss ich mir immer eine geeignete Aufstieghilfe suchen. Ich gehe also nicht davon aus, dass da was wo zwickt oder gar drückt, doch ausschließen kann ich es auch nicht. Mal sehen was die Untersuchung morgen ergibt.

Danke für Dein geschätztes Angebot mit dem Hänger 8)
Manfred
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Mannimen
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #34 am: 18. August 2010, 23:44:18 »
So Ihr Lieben,

es waren gleich zwei Ärzte aus der Klinik da und haben meinen Süssen untersucht. Ich sollte ihn in der Halle longieren und danach auf hartem Boden traben lassen. Dabei wurde noch nichts festgestellt. Alles soweit gut.

Er hat auch brav mitgemacht, als dann seine Knochen verschoben wurden. Die Hüfte war frei und der Rücken etwas verspannt. Beim Aufwölben des Rückens tat er sich schwer aber er hat es geschafft und konnte die Anspannung auch 10 Sekunden lang halten. Das sollen wir weiter trainieren und dazu habe ich ein paar nette Griffe gezeigt bekommen.

Im Genick war er nicht verspannt und ließ sich auch gut stellen. Erst als der Hals etwas überdehnt wurde, leistete er deutlich Widerstand auf beiden Seiten an der selben Stelle. Das war auch genau die Stelle bei der er so grantig wurde, wo ich ihn gemäß dem Longenkurs an der Hand geführt hatte (FIS). Hier mussten nun beide Ärzte Hand anlegen, um diese Blockade wieder zu lösen. Es war der 6. Halswirbel.

Aber was hatte das mit dem holprigen Trab zu tun, wollte ich wissen und mir wurde erklärt, das die Nervenbahnen der Vorderfüße genau dort enden würden und somit hat diese Blockade am Hals auch diese Beine blockiert. Das war das ganze Geheimnis und so leicht wieder zu beheben. 8)

Die Schultern waren weder fest noch verspannt. Da ist alles völlig in Ordnung mit. Auch sonst machte er einen guten Eindruck. Und als ich ihn danach erneut in der Halle longieren sollte, lief er gleich viel freier. Doch das kann sich schnell wieder ändern und darum haben wir einen Trainingsplan für die nächsten Wochen bekommen. Er muss nun jeden Tag eine Stunde lang gymnastiziert werden und wird sehr viel Muskelkater bekommen. Reiten darf ich ihn vorerst nicht mehr, damit der Rücken frei schwingen kann und die Hinterhand leichter vor kommt. Sie soll vor allem mehr aktiviert werden, damit der Hals auch tiefer kommt, weil sich der Rücken dann auch mehr aufwölbt.

Ok, ich habe wieder viel dazu gelernt aber den Wunsch nach Ausbindern beim Longieren habe ich abgelehnt. Die sollten ihm das zwar erleichtern doch das sehe ich immer noch anders. Er findet den Weg auch ohne sie ins vorwärts / abwärts. Sein Kopf war schon nach wenigen Schritten im Trab unten. Daran haben wir gut gearbeitet und das möchte ich mir mit solchen Begrenzungen nicht kaputt machen lassen.

Unsere Trainerin meinte jedoch, dass ich ihm damit keinen Gefallen tun und es ihm nur schwerer machen würde. Früher oder später müsse ich ihn ohnehin mehr anfassen, sonst wird das mit der Versammlung nichts. Aber sie akzeptiert meine Entscheidung und übernimmt das tägliche Training an der Longe auch ohne Ausbinder. Ich kann nicht jeden Tag zu meinem Pferd raus fahren und diese Arbeit leisten.

Der Spaß hat mich heute 480,- Euro gekostet, die bei der nächsten Untersuchung und Behandlung in ein paar Wochen noch einmal anfallen werden. Zusätzlich werden bis dahin ca. 600,- Euro für das tägliche Training anfallen. Der verklemmte Halswirbel schlägt also mit rd. 1.560,- Euro zu Buche, wenn es denn dabei bleibt. :confused:

Damit dürfte dann auch der nächste Urlaub wieder für mich ausfallen.

Soviel dazu
Manfred
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #35 am: 18. August 2010, 23:50:13 »
Puh, ordentliche Geldmenge, die Du da in die Hand nehmen "darfst"  :P. Aber immerhin weisst Du jetzt endlich, wo das Problem sitzt und kannst was dagegen tun!
Viele Grüße,
Esther
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #36 am: 19. August 2010, 17:39:31 »
Uih, Tierärzte die blockierungen finden und behandeln können, Toll :thup: Die Rechnung dafür ist natürlich weniger toll.  :P

Tja, das bestärkt mich natürlich darin: es ist immer etwas, wenn so starke Probleme auftauchen. Und es ist da, wo ich es vermutet hatte.
Was ich allerdings absolut nicht nachvollziehen kann ist das Power-Longierprogramm von einer Stunde täglich und die Akzeptanz von "natürlich wird er Muskelkater bekommen".
Muskelkater ist immer eine Sache von Zuviel, und tägliches Training (und gleich noch so lange) ist dem Muskelaufbau nicht förderlicher als dreimal die Woche mit dazwischenliegenden Entspannungspausen.
Was ist denn das definierte Ziel dieser Longenhausaufgaben? Wie soll die Arbeit aussehen?
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #37 am: 20. August 2010, 07:25:08 »
Was ist denn das definierte Ziel dieser Longenhausaufgaben? Wie soll die Arbeit aussehen?

Hallo Heike,

dabei geht es vor allem um die verstärkte Aktivierung der Hinterhand. Nur wenn sie deutlich mehr Last aufnimmt, findet die Vorhand die nötige Entlastung. Das ist ja hinreichend bekannt.

Nun führen ja viele Wege nach "Rom". Doch den meisten Wegen entziehen sich die Pferde gerne, weil sie sich eben nicht so anstrengen möchten. Und ich denke, dass Antares nicht dazu gehört, doch ich wurde eines Besseren belehrt. Meine Aussage, dass er inzwischen gerne auf drei Spuren galoppiert, geht angeblich genau in diese Richtung, denn das soll einfacher für ihn sein. :-[

Es soll ihm also nicht mehr so leicht gemacht werden, damit er sich mehr anstrengen muss. Und da er sehr kräftig ist, ist es auch erforderlich länger zu arbeiten, damit er zum Nachgeben gebracht wird. So wird er zwangsläufig den Kopf fallen lassen usw. Die Begrenzung nach vorne durch die Ausbinder sollte auch verhindern, dass er sich dem entzieht. Und es wurde auch empfohlen ihn wieder am Hang zu longieren, was bei ihm sofort zu Gallenbildung an den Gelenken geführt hatte. Das sei auch nicht so schlimm und nur ein Schönheitsfehler.  :nixweiss:

All diese Aussagen sind mir hinreichend bekannt und beweisen nur aus welcher Schule (Sportreiterei) diese Ärzte kommen. Ich habe dankend abgelehnt. Mein Pferd ist kein Sportgerät und wird es auch nicht werden, solange es noch mir gehört. Doch wenn durch meinen Umgang mit ihm solche Probleme auftauchen und so immense Kosten nach sich ziehen, dann muss auch ich mehr dagegen tun. Er wird insofern weder ausgebunden noch am Hang trainiert aber er soll bis an seine Leistungsgrenzen über Stangen longiert werden. Ob das nun täglich geschieht, habe ich der Trainerin überlassen. Sie wird schauen, wie es ihm damit geht und selbst entscheiden, wann er Pause bekommt und wann nicht. Zum Glück lässt sich Antares ja nicht alles bieten und wenn es ihm zuviel wird, geht er in Opposition. Dann hat sie ein echtes Problem und das weiß sie auch. Insofern wird sie schon sehr darauf achten, dass es nicht soweit kommt.

Antares macht ihr momentan schon ganz gut zu schaffen, weil er inzwischen die ganze Herde aufmischt und sich im Rang immer weiter nach oben vorarbeitet. In der Nacht vor dem TA-Termin hatte er sich ausgerechnet mit dem Leithengst angelegt und wurde übelst zugerichtet. Da musste die HB eingreifen und die Tiere trennen. Ich habe also der TA ein zerfetztes Mottentuch von Pferd präsentieren müssen, dessen Wunden aus dieser Schlacht noch ganz frisch waren. Es würde ihm also auch in dieser Hinsicht ganz gut tun, wenn er mal wieder etwas mehr auf den Boden zurückgeholt wird, bevor er gänzlich überschnappt. Doch das hätte ich gerne selbst übernehmen, was ich jedoch angesichts dieser Entfernung leider nicht kann. Und ihn in eine neue Umgebung bringen, ist auch eher kontraproduktiv, weil er dann andere Sorgen hat und sich weniger auf die Arbeit konzentrieren kann. :roll:

Ja, momentan erlebe ich die Nachteile dieser Entfernung zu meinem Pferd. Doch da spielen dann noch die familiären Dinge mit rein. Aber das kennst Du ja. Ich werde jetzt am Wochenende sehen, ob das Programm in dieser Form was bringt oder nicht, dann sehen wir weiter.

Liebe Grüße
Manfred

« Letzte Änderung: 20. August 2010, 07:32:26 von Mannimen »
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #38 am: 20. August 2010, 10:36:14 »
Ich lese aus dem ganzen vor allem heraus, dass Du jetzt vollkommen ratlos bist und komplett aus der Bahn geworfen. Deine eigenen Vorstellungen haben sich als unzureichend erwiesen, und die der anderen sind (aus guten Gründen) unannehmbar.
Ich möchte Dich jedenfalls sehr ermutigen, wieder auf Deinen Bauch zu hören und Deinem Pferd die Zeit zu geben, die er braucht.
"Longieren über Stangen bis an die Leistungsgrenze" hört sich für mich extrem gruslig an - warum muss es jetzt zack zack, so schnell wie es geht, und mit aller Gewalt dahin gehen, dass die Hinterhand arbeitet, arbeitet und nochmal arbeitet?

Es gibt andere Wege, und muss das Pferd überhaupt jetzt gleich in die Versammlung gehen, wenn er doch augenscheinlich mit allem körperlich sagt, dass er damit überfordert ist?

Schrittchen für Schrittchen kann das auch langsamer gehen. Du sagst, Du bist kein Sportreiter. Also bist Du derjenige, der die Ziele absteckt. Dein pferd ist erst 8 Jahre alt - erst ist gerade eben mal ausgewachsen.
Laß ihm die Zeit. Laß Dir die Zeit.

Siehe meine Signatur.... Mein Pony hat mit 12 gelernt zu galoppieren, mit 17 begonnen in die Versammlung zu gehen. Für uns immer passend zum jeweiligen Weg. Immer wenn ich mehr wollte, gab es Probleme.

es ist natürlich sehr schwierig, wenn Du wirklich nur am WE Zeit hast. Gibts derzeit wieder mehr Arbeit für Dich?
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #39 am: 20. August 2010, 12:33:38 »
Danke Heike für Deinen Zuspruch,

ich weiß das sehr zu schätzen. Ja, ich bin ratlos und aus der Bahn geworfen und habe zur Kenntnis genommen, dass sich unsere Trainerin bestätigt fühlte, als die Ärzte dies Ausagen tätigten. Sie meinte nur, dass ihr das runter ginge wie Öl, weil sie mir genau das selbe schon all die Jahre immer wieder geprädigt hatte. Aber es musste erst so weit kommen, bis mir das auch von Tierärzten gesagt wird. Insofern reflektiere ich mal, dass ich an dieser Stelle komplett versagt habe und auf dem falschen Weg unterwegs gewesen bin.

Ich wurde ja auch aus dem Longenkurs rausgeworfen, weil ich mich dem nicht öffnen konnte. Jetzt kenne ich den Grund aber das hilft mir nun auch nicht mehr. Aber ich sehe, dass andere Leute auch Recht haben, mit dem was sie sagen und wie sie es tun. So ist das eben, wenn man eigene Wege geht und erst die Erfahrungen sammeln muss, die andere bereits hinter sich haben.

Antares seine Hinterhand arbeitet ja aber halt falsch. Sie schiebt nur und trägt nicht. Es ist mir also nicht gelungen daran etwas zu ändern obwohl das auch mein erklärtes Ziel war. Damit ist meine Methode wohl nicht zielführend und muss geändert werden. Sicherlich haben wir alle Zeit der Welt und irgendwann würden wir vielleicht auch dort hin kommen. Nur wenn der Körper darunter leidet und blockiert, dann nutzt auch mehr Zeit nicht.

Und wir sind wieder genau bei der Frage, ob man vorher überhaupt reiten sollte solange das Tier nicht gelernt hat, sein Gewicht mehr nach hinten zu verlagern bzw. die Hinterhand mehr unter den Schwerpunkt zu bringen. Ich könnte sicher 20 Jahre am Boden umher dümpeln, um dann wenigstens noch ein paar Jahre so zu reiten, dass ich damit meinem Pferd nicht schade. Aber ich denke, dass ich damit meinem Pferd auch keinen Gefallen tun würde.

Auch, dass er sich ständig in die Ballen der Vorhand tritt und dabei verletzt soll daran liegen, dass er einfach noch nicht gelernt hat richtig zu gehen. Was habe ich in all den Jahren meinem Pferd denn bloss beigebracht, wenn wir immer noch am Anfang stehen? Und mir fällt echt nichts mehr ein, wie ich ihm denn noch erklären soll, dass er vorne freier werden muss, damit das nicht mehr passiert? Im Moment lasse ich ihn nur noch mit Hufglocken vorne laufen, damit er sich nicht mehr verletzt. Mir wäre jedoch lieber er würde aus seinen Fehlern lernen aber da ähneln wir uns mal wieder viel zu sehr. ;)

Es gibt auch wieder mehr Arbeit für mich, was natürlich auch bedeutet, dass ich noch weniger Zeit für mein Pferd habe. Und wenn wir da wirklich mal ein Stück vorwärts kommen wollen, muss ich mir Unterstützung nehmen. So ist es jedenfalls nicht zu schaffen. Und wenn dann noch Fehler gemacht werden, erst recht nicht. :confused:

Mein Bauch sagt mir jedoch, dass halb so viel auch schon reichen könnte. Nur wenn der Arzt etwas verordnet und ich mich dann nicht daran halte, dann darf ich mich auch nicht wundern, wenn sich der Erfolg nicht einstellt. Ich verzichte ja schon auf die Ausbinder und die Arbeit am Hang. Das ist schon nicht mehr das, was verordnet wurde. Und wenn ich nun auch noch die Trainingseinheiten reduziere, kann ich es auch gleich sein lassen, denn das hat dann nichts mehr mit dem zu tun, was angesagt wurde. Dafür ist mir das jetzt echt zu teuer. Und Antares ist nicht aus Pappe, der kann schon einiges leisten. Offenbar ist er ja auch nicht ganz ausgelastet, wenn er in der Herde so gut rum mischt. Ich denke mal, dass ihm auch mal ein paar Grenzen und etwas Dominanz ganz gut tun werden. ;)

Wir werden ja sehen
Manfred

« Letzte Änderung: 20. August 2010, 12:52:33 von Mannimen »
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #40 am: 20. August 2010, 12:51:44 »
Ich versteh deine Verunsicherung,

ABER auch wenn es nur etwas Dominanz und Grenzen sind, werden diese Antares wohl kaum helfen seine Beweglichkeit zu verbessern.

Ich denke das die ganze Krux an der Sache darin liegt, dass deine Trainerin nicht in dein Konzept passt. Klar jetzt sind die Tierärzte ihrer Meinung. Nichts neues. Macht es das deshalb richtiger?
Ein Tierarzt, gerade einer der solche Rechnungen stellt, wird im Sport zu Hause sein. Dort wird leider etwas weniger Rücksicht auf das Tier und etwas mehr den Focus auf den Erfolg gelegt. Willst du das wirklich?

Ich an deiner Stelle würde mal von sämtlichen übersteigerten Erwartungen runter kommen und dein Pferd langsam und sinnvoll gymanstizieren. Versammlung dauert. lange. Und sie kommt nicht über Nacht und schon gar nicht ist sie mit Hilfezügel oder sonstigen Maßnahmen zu erzwingen..
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #41 am: 20. August 2010, 13:50:36 »
Danke Heike für Deinen Zuspruch,

ich weiß das sehr zu schätzen. Ja, ich bin ratlos und aus der Bahn geworfen und habe zur Kenntnis genommen, dass sich unsere Trainerin bestätigt fühlte, als die Ärzte dies Ausagen tätigten. Sie meinte nur, dass ihr das runter ginge wie Öl, weil sie mir genau das selbe schon all die Jahre immer wieder geprädigt hatte. Aber es musste erst so weit kommen, bis mir das auch von Tierärzten gesagt wird. Insofern reflektiere ich mal, dass ich an dieser Stelle komplett versagt habe und auf dem falschen Weg unterwegs gewesen bin.
Wieso komplett versagt? Was hast du denn für einen Anspruch an Dich? Hast Du schon einmal ein Pferd ausgebildet? Dein Ansinnen, soweit ich das die ganzen Jahre über mitbekommen habe, war, dass Dein Pferd Vertrauen zu Dir hat und Ihr eine gemeinsame Beziehung habt, in der Dein Pferd mitspracheberechtigt ist. Soweit Dein Verständnis von Partnerschaft. Und ich würde sagen, das ist Dir gelungen. In der Hinsicht brauchst Du Dir also nix vorwerfen.
Dieser Weg beinhaltet aber eben anscheinend nicht den Weg zur korrekten Gymnastizierung. Und stell Dir vor, zehntausend anderen Pferdebesitzern geht es ähnlich - nur steht für sie meist der Weg der eigenen Befriedigung im Vordergrund und nicht der schonenden Arbeit mit dem Pferd.

Zitat
Ich wurde ja auch aus dem Longenkurs rausgeworfen, weil ich mich dem nicht öffnen konnte. Jetzt kenne ich den Grund aber das hilft mir nun auch nicht mehr. Aber ich sehe, dass andere Leute auch Recht haben, mit dem was sie sagen und wie sie es tun. So ist das eben, wenn man eigene Wege geht und erst die Erfahrungen sammeln muss, die andere bereits hinter sich haben.
na, das ist doch eine wertvolle Erkenntnis  ;)

Zitat
Antares seine Hinterhand arbeitet ja aber halt falsch. Sie schiebt nur und trägt nicht.
Wieso soll das falsch sein? Er ist als Warmblut darauf gezüchtet. Er ist noch nicht fertig ausgebildet. Was ist falsch daran, noch nicht am Ziel angekommen zu sein? Mach Dich nicht selbst fertig. Ich höre hier nur noch andere durch Dich reden, nicht dich selbst. Nochmal - er ist gerade erst ausgewachsen und seit ein paar Jahren unterm Sattel.

Zitat
Es ist mir also nicht gelungen daran etwas zu ändern obwohl das auch mein erklärtes Ziel war. Damit ist meine Methode wohl nicht zielführend und muss geändert werden.

Deine Kenntnisse haben bisher noch nicht ausgereicht. Bist Du in den letzten Jahren denn überhaupt nach "Deiner Methode" vorgegangen? Ich habe den Eindruck, dass Du in der letzten Zeit schon länger im Zwiespalt bist, dass der Reitunterricht Deiner Trainerin Dir eigentlich widerstrebt. bzw ihre Ziele und Vorgehensweisen. Wenn es soweit ist, muss man sich evtl trennen und neue Wege beschreiten. Und das ist schwer, verdammt schwer.

Zitat
Sicherlich haben wir alle Zeit der Welt und irgendwann würden wir vielleicht auch dort hin kommen. Nur wenn der Körper darunter leidet und blockiert, dann nutzt auch mehr Zeit nicht.
Man sollte meinen, dass Du Informatiker bist. gerade siehst Du nur schwarz und weiß, was auch sicher auf der aktuellen Erkenntnis basiert.
Aber es gibt nicht nur schwarz und weiß, vor allem in der Pferdeausbildung nicht. Es gibt nicht nur deinen Weg und den Deiner Trainerin/TA. Es gibt noch viel mehr. Nur weil Du es nicht siehst oder verstehst, heißt nicht dass es jetzt die einzige Möglichkeit ist, das Pferd mit Gewalt über Muskelarbeit doch verdammt noch mal endlich zum ersehnten Tragen zu bringen.

Zitat
Und wir sind wieder genau bei der Frage, ob man vorher überhaupt reiten sollte solange das Tier nicht gelernt hat, sein Gewicht mehr nach hinten zu verlagern bzw. die Hinterhand mehr unter den Schwerpunkt zu bringen. Ich könnte sicher 20 Jahre am Boden umher dümpeln, um dann wenigstens noch ein paar Jahre so zu reiten, dass ich damit meinem Pferd nicht schade. Aber ich denke, dass ich damit meinem Pferd auch keinen Gefallen tun würde.
Auch das ist wieder zu schwarzweiß betrachtet. Es gibt Wege dazwischen. Man kann vom Boden aus sehr viel machen, und das kann man im Sattel dann fortführen.

Zitat
Auch, dass er sich ständig in die Ballen der Vorhand tritt und dabei verletzt soll daran liegen, dass er einfach noch nicht gelernt hat richtig zu gehen.
das liegt daran dass die Vorhand nicht schnell genug vom Boden wegkommt. Würde mich nicht wundern, wenn sich das jetzt verbessern würde nach der Behandlung.

Zitat
Was habe ich in all den Jahren meinem Pferd denn bloss beigebracht, wenn wir immer noch am Anfang stehen?
Nimm Dir einen Zettel und schreibe auf, was Ihr alles bisher erreicht habt. Reiten ist nicht alles, und evtl musst Du tatsächlich Dein Ziel in der Zeit weiter hinten ansiedeln.

Zitat
Und mir fällt echt nichts mehr ein, wie ich ihm denn noch erklären soll, dass er vorne freier werden muss, damit das nicht mehr passiert? Im Moment lasse ich ihn nur noch mit Hufglocken vorne laufen, damit er sich nicht mehr verletzt. Mir wäre jedoch lieber er würde aus seinen Fehlern lernen aber da ähneln wir uns mal wieder viel zu sehr. ;)
Das ist menschlich gedacht und funktioniert schon bei Menschen nicht, wie Du ja siehst  ;)

Zitat
Es gibt auch wieder mehr Arbeit für mich, was natürlich auch bedeutet, dass ich noch weniger Zeit für mein Pferd habe. Und wenn wir da wirklich mal ein Stück vorwärts kommen wollen, muss ich mir Unterstützung nehmen. So ist es jedenfalls nicht zu schaffen. Und wenn dann noch Fehler gemacht werden, erst recht nicht. :confused:
Laß erst mal ein paar Tage verstreichen und komme wieder auf den Boden. Klar, der ist Dir gerade etwas unter den Füssen weggezogen, aber du wirst ihn auch wiederfinden.

Zitat
Mein Bauch sagt mir jedoch, dass halb so viel auch schon reichen könnte. Nur wenn der Arzt etwas verordnet und ich mich dann nicht daran halte, dann darf ich mich auch nicht wundern, wenn sich der Erfolg nicht einstellt.

Ich bin jetzt einfach mal fies, klar und direkt: Es wird auch so nicht funktionieren, weil Du nicht genauso arbeitest wie es verordnet ist. Damit wirst Du nie das vom TA angestrebte Ziel erreichen.
Du musst für Dich selbst Ziele definieren, die erreichbar sind. Lockerheit wäre zb erst mal wieder ein sehr sinnvolles Ziel, bevor überhaupt an weiteren Muskelaufbau zu denken ist.

Zitat
dabei geht es vor allem um die verstärkte Aktivierung der Hinterhand. Nur wenn sie deutlich mehr Last aufnimmt, findet die Vorhand die nötige Entlastung. Das ist ja hinreichend bekannt.
Und eben das ist nicht alles. Es gibt noch andere Möglichkeiten das Pferd auszubalancieren und die Vorhand leicht zu machen.
Stichwort Baucher, Racinet, Philippe Karl - und das Clickertraining hat tatsächlich da auch einiges zu bieten.  ;)
Wir hatten das Thema schonmal - mein Einladung steht noch, dass Du kommst und siehst wie es auch anders gehen kann.

Zitat
Offenbar ist er ja auch nicht ganz ausgelastet, wenn er in der Herde so gut rum mischt. Ich denke mal, dass ihm auch mal ein paar Grenzen und etwas Dominanz ganz gut tun werden. ;)
Um ihn mit Arbeit so auszulasten, dass er in der Herde nicht mehr aufmischt, wirst Du wohl Distanzritte von 20-30 Km pro Tag gehen müssen. Mit einer Stunde Longieren (was aus physiologischer Sicht einfach schädlich ist) machst du dafür nichts gut.

Zitat
Wir werden ja sehen
Manfred
Ja, das wird man sehen.   :-[

traurige Grüsse Heike
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #42 am: 20. August 2010, 13:57:44 »
hallo Manfred,

Zitat
Offenbar ist er ja auch nicht ganz ausgelastet, wenn er in der Herde so gut rum mischt.

ich denke nicht, dass es was mit körperlicher Unausgelastetheit zu tun hat, wenn Antares sich im Moment in der Herde verändert.
Das hat eigentlich immer eher was mit mentaler Stärke und Reife zu tun oder es gibt grad durch neue Pferde oder andere äußere Einflüsse sowieso Veränderungen im Herdengefüge.
Mit 8 Jahren ist er jetzt in einer Phase, die nochmal eine andere ist als im Alter bis 7 Jahre. Alle 7 Jahre gibt es auch bei Pferden häufig sowohl körperliche, als auch mentale Veränderungen.

Zum Thema Rücken-Trainieren folgende Gedankenfetzen:
-selbst, wenn er durch das massive Trainingsprogramm mehr Muskulatur u Kondition aufbaut - wird das Training dazu führen, dass er, wenn Du was mit ihm machst, weiterhin Spass am gemeinsamen Sport hat?
- Wie lässt sich Antares denn motivieren? Wofür strengt er sich an? Ich habe erlebt, dass Arcon z.B. freiwillig rückwärtsgehen und Antraben aus dem Rückwärts angeboten hat. Das war gut für seinen Rücken und anstrengend für ihn.
- Lernt (!) er etwas Neues, dass ihm hilft? Etwas, was dann nach der Trainingskur von ihm wiederholt werden kann und auch anhält, wenn die Trainingskur nicht ununterbrochen so fortgesetzt wird?
- Führt das körperliche Training unter deutlichem Druck, wirklich dazu, dass er geschmeidiger und ausbalancierter wird? Wie geht das ein menschlicher Sportler an? Habe da zb die unterschiedlichen Typen Bodybilder und Yogamensch vor Augen. Auch ein Yogamensch wiederholt viel, aber er baut gaanz solide Grundlagen...
- Was spricht gegen eine komplette Auszeit? Ruhephase? Warum soll er anders gehen? Damit das Gerittenwerden weniger belastend für ihn ist? Spricht etwas dagegen, ihn erstmal 4-8 Wochen nicht zu reiten (solange Du weniger zeit hast) und dann mit 5 Minuten zu Fuß und 5 MInuten im Sattel zu beginnen?

Vertrau auf dein Bauchgefühl, nicht auf die Tierärzte und diese eine Trainerin, die dir (korrigier mich) in den letzten Jahren nichts gezeigt hat, was Euch wirklich wietergeholfen hätte... Manchmal sieht man das beim eigenen Lehrer gar nicht...

LG Franzi


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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #43 am: 20. August 2010, 14:03:48 »
Franzi, wo du gerade hier schreibst (in allen Punkten stimme ich Dir zu  :nick: ) Marlie ist doch von dort auch nicht so weit weg, oder?
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #44 am: 20. August 2010, 14:04:10 »
Hallo Stefanie

ABER auch wenn es nur etwas Dominanz und Grenzen sind, werden diese Antares wohl kaum helfen seine Beweglichkeit zu verbessern.

Das natürlich nicht, aber sie bringen sein Gemüt etwas runter, damit er sich wieder besinnt, wo er steht.

Zitat
Dort wird leider etwas weniger Rücksicht auf das Tier und etwas mehr den Focus auf den Erfolg gelegt. Willst du das wirklich?

Ja, im Moment will ich mal etwas mehr Erfolg sehen. Ich weiß wohl, dass im Sport der Erfolg regelrecht erzwungen wird. Das habe ich Jahre lang mit erleben müssen und die Tiere waren auch entsprechend schnell verbraucht. Darum bin ich ja auch einen anderen Weg gegangen, doch er war bislang nun mal nicht von Erfolg gekrönt und nach nach sechs Jahren Arbeit mit diesem Pferd sollte da schon mehr zu sehen sein, als ein Pferd, dass seine Füße nicht anständig bewegen kann. Sorry aber dafür hat das Tier im Sport maximal nur ein Jahr Zeit, wenn es nicht wieder ausgemustert werden will. Allerdings wird da auch mehrmals täglich dran gearbeitet. Insofern ist das auch kein Maßstab für uns. Wir reden hier nicht von der Versammlung sondern immer noch von Takt, Losgelassenheit und geradegerichtet  gehen in allen drei Gangarten. Ob diese Erwartung da schon zu hoch ist, glaube ich nicht.

Danke für Dein Verständnis
Manfred
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