Hi Carola,
obwohl Antares kein Rennpferd ist und ihm nur ein kurzer, etwas überbauter Rücken angezüchtet wurde ist er so komisch gelaufen, dass er nicht wusste, wie er seine Füße überhaupt setzen sollte. Er trat sich ständig damit selbst in die Ballen und fing dann an wie eine Ente zu watscheln. Es musste ihm also regelrecht beigebracht werden, wo er sie am Besten hinsetzen kann.
Sehr breit gebaute Pferde finden im Vergleich zu sehr schmalen viel Platz zum Untertreten unter ihre Masse, können sich jedoch nicht ganz so gut biegen. Und wenn sehr schmale Pferde überbogen werden, treten sie auch wieder am Schwerpunkt vorbei. Sie haben es noch schwieriger diesen Punkt genau zu treffen obwohl sie sich sehr viel leichter biegen können.
Das Exterieur spielt insofern schon eine sehr wichtige Rolle aber kein Pferd weiß von Natur aus, wo sich sein Schwerpunkt befindet und wie es diesen zusammen mit dem Reiter am besten tragen kann. Sie haben sich auch nicht zum Tragen von Lasten körperlich dazu entwickelt. Selbst die Zucht hat dieses Ziel noch nicht erreichen können.
Es liegt also in der Verantwortung des Menschen, welcher es dazu benutzen möchte, ihm dies irgendwie zu zeigen und es darauf gut vorzubereiten. Genau daraus sind auch so viele Wege entstanden und welcher in dem jeweiligen Falle geeignet ist, muss er auch wieder selbst entscheiden. Doch dazu sollte man erst einmal all diese Wege kennen gelernt haben, um dann einen gehen zu können, der dem Tier auch wirklich hilft.
Das muss ja nicht dieser hier sein
Manfred
PS. BB fällt ein gedachtes Lot aus dem Mittelpunkt der Sattellage bis zum Boden. Dorthin soll das Pferd nun das jeweils zu belastende Hinterbein (inneres) hinsetzen. Um dies gut kontrollieren zu können geht er rückwärts vor dem Pferd, weil er nur von dort sehen kann, ob der Hinterfuß tatsächlich genau zwischen die Vorderbeine im Zentrum des Schwerpunktes aufgesetzt wird. Das kann man aus dem Sattel auch nicht mehr sehen, allenfalls fühlen, wenn man sehr geübt darin ist. Doch viele Reiter können nicht mit absoluter Sicherheit sagen, wo sich welcher Fuß des Pferdes genau befindet. Das ist also noch ein Grund mehr diese Arbeit zunächst vom Boden und von vorne zu tun, wie ich meine, ohne das Tier dabei am Kopf zu manipulieren, nur über die Körpersprache mit der jeweiligen "Schenkelhilfe" (Gerte an der entsprechenden Gurtlage). Diese Hilfe wird das Pferd gut verstehen und kann sie auch später vom Sattel aus in das Bein übertragen. Pferde, die sich durch mehr Bewegung nach vorne dem entziehen wollen, werden zusätzlich durch den Körper des Menschen dabei begrenzt. Nicht mehr und nicht weniger übernehmen später die Zügel (wieder eine Hilfe, die das Tier sofort versteht und auch übertragen kann).