Hi,
die Sache mit der lienaeren Rangordnung hat man bei Hühner beobachtet, bei so ziemlich allen soziallebenden Säugern ist die Nummer definitiv komplizierter. Das Wort Dominanz finde ich vollkommen sinnfrei, denn WENN ich es anwende, dann muss ich automatisch eine Definition dazu geben, denn es gibt dafür keine einheitliche. Unter Dominanz verstehen verschiedene Wissenschaftler ziemlich unterschiedliche Dinge, es gibt zig Dominanztheorien. Meist wird Dominanz dann eh nur als ein Synonym für was anderes gebraucht, dann könnte ich auch gleich bei dem bleiben, wäre verwirrungsfreier. Einen guten Überblick über die ganzen Theorien zu dem Thema bietet James o'Heare in "Die Dominanztheorie bei Hunden", er hat da so ziemlich alle zusammengestellt und versucht zu ordnen.
Und zum Anführer, sei es nun allgemein oder nur bei bestimmten Dingen, kann sich niemand selber ernennen, sondern er muss sich entsprechend verhalten, entsprechende Qualifikationen haben, damit die anderen ihm folgen - Chef-sein gegen den Willen der anderen Verbandsmitglieder durchsetzen, das geht nur durch Menschen und auch da nicht wirklich.
Ebenso wenig liegt es am späteren Gewinner eines Konfliktes (z.B. um eine Ressource), das er gewinnt, sondern einzig am Verlierer, der dazu bereit war nachzugeben. Der Verlierer könnte sich theoretisch ja auch so kämpferisch verhalten, dass schlußendlich beide Parteien als Verlierer da stehen (weil z.B. entsprechend schwerwiegend verletzt). Ob und wie nachhaltig jemand um eine Ressource kämpft hängt von seinem Motivationszustand ab.
Dass ich dennoch nicht nur Kumpel sondern Anführer/Teamführer meiner Tiere sein will. hängt damit zusammen, dass ich davon ausgehe, dass ich als Mensch in unserer zivilisierten, dicht besiedelten Gegend wohl besser entscheiden kann, was nun ein angemessen angepasstes Verhalten wäre. Dass die Tiere sich meiner Führung in stressigen, schwierigen Situationen anschließen, kann ich aber eher dann erwarten, wenn wir auch sonst so leben, ich mich also oft als guter Anführer erweise.
ciao
Anke