Wenn das so wäre, dann würde die Evolution auch Eisen an den Füßen hervorbringen! Tatsächlich hat sie dem Huf jedoch andere Eigenschaften zugesichert, wie Förderung der Durchblutung, nachwachsender Abriebschutz und besseren Halt am Boden z. B., die durch die Eisen völlig verloren gehen.
Manfred, kannst Du Dich vielleicht mit dem Satz "Manche Pferde brauchen eben
vorübergehend Eisen." anfreunden?
Ich hätte Capitan auch gerne direkt auf barhuf umgestellt. Was heisst "hätte": ich habe. Nur leider lief er direkt dermaßen fühlig, dass ich ihm das nicht antun wollte. Er ging nicht mehr aus seiner Box raus und hatte ganz offensichtlich bei jedem Schritt auf härterem Boden (z.B. Stallgasse, die sich ja nicht umgehen lässt) Schmerzen. Ich hätte ihn also entweder wochenlang in seiner Box lassen können, oder eben vorübergehend (!) wieder Eisen draufmachen können. Und ich böser Mensch habe mich doch tatsächlich für die Eisen entschieden, weil ich die dann doch weniger schlimm als wochenlanges Stehen finde.
Die Eisen bleiben jetzt so lange drauf, bis der Schmied den Huf wenigstens wieder einigermaßen ordentlich "hinstellen" konnte. Momentan warten wir z.B. darauf, dass wieder genug Tragrand nachwächst, dass der auch tragen kann (was momentan einfach nicht gegeben ist). Dann kann er anfangen, die viel zu lange Zehe zu entlasten und zu kürzen (soweit ich das verstanden habe, wenn sich das jetzt schwachsinnig anhört, liegt es an falscher Wiedergabe meinerseits, nicht an unfähigem Schmied!).
Planung ist, im Frühjahr einen neuen Barhuf-Versuch zu starten. Bis dahin muss mein Pferd aber mit dem Übel Eisen leben. Und ich bin mir fast sicher, dass er daran nicht sterben wird.
Er bekam übrigens für den Umzug Grips rein, und konnte damit problemlos durch den Schnee stapfen. Auch wenn die Grips vielleicht nicht optimal sind und den Huf auch wieder belasten, sehe ich auch da gerade keine sinnvolle Alternative (ausser wieder: halt in der Box lassen bzw. nur kurze Strecke in die Halle und zurück, und Paddock streichen).