Ja,
ich sehe das eigentlich auch so wie ihr. Dennoch wollte ich mal sicher gehen.
Also wenn ich das mal mit unserem normalen Training vergleiche, habe ich bei der Arbeit immer gelobt und auch Leckerlies verteilt. Neu ist nur der Marker durch den Click, der seit dem verstärkt hinzugekommen ist und weniger sind all die anderen Hilfen, wie Berührungen mit der Gerte usw. geworden. Insofern waren dann doch mehr die grauen Zellen gefordert als früher, denke ich.
Zu den Übungen mit verstärkter Lastaufmahme, habe ich von Anfang an ihn damit belastet und das hat ihn all die Jahre nicht überfordert. Wie hätte ich sonst Muskulatur zur Tragfähigkeit vom Boden aus aufbauen sollen? Das geht nur so!
Was die Freude bei der Arbeit angeht, so stand die auch immer im Vordergrund. Ich habe sie durch Freiwilligkeit und Belohnungen gefördert. Natürlich haben wir auch nur mal so rumgetobt. Das war dann in der Regel die Aufwärmphase und um überschüssige Energie abzubauen.
Aber bei der Arbeit selbst durfte er immer auch Vorschläge machen, die ich meistens angenommen habe, um seine Aktivität und Mitarbeit zu fördern.
Mit der Clickerei ist das dann sehr viel präzieser und bestimmter geworden. Er wusste eher worauf es mir ankam und was er genau tun sollte. Das empfand ich einfach besser, als ihn in einen vorgegeben Rahmen zu zwängen, wo er sich eben nicht anders bewegen kann, als es erwünscht war.
Hinzu kommt auch noch, dass ich bei uns der einzige bin, der so mit ihm umgeht. Bei der SB hat er nur zu gehorchen sonst bekommt er mit ihr Ärger. Da gegen hat er sich ein paar mal aufgelehnt und dann einfach sein gelassen. Und bei unserer Trainerin, die zwischendurch ihn ihn Kondition hält, gibt es auch schon mal Belohnungen durch verbales Lob und Streicheln sowie ein Leckerlie nach getaner Arbeit. Sie mag es grundsätzlich nicht, dass geclickert wird bei der Arbeit und sieht das Kopfschlagen auch als eine mögliche Folge dessen, zumal ja körperliche Dinge von den Ärzten ausgeschlossen wurden. Auch findet sie die Unterbrechungen durch das C/B einfach nur störend. Das Pferd kommt ständig raus aus dem Fluss der jeweiligen Lektion, verliert Schwung und Takt, fällt auseinander und muss immer wieder neu versammelt werden etc. Sie würde es daher sehr begrüßen, wenn wir das nur noch beim Spielen gebrauchen würden. Es wäre auch bei Zirkuslektionen gut zu gebrauchen aber nicht für die Arbeit.
Bei soviel Gegenwind, wird das auch nicht sehr viel mehr werden, denke ich. Und es fällt halt auf, dass Antares dieses Verhalten eben vorwiegend bei mir zeigt, was die Meinung dieser Menschen auch noch bestätigt. Doch nun habe ich es schon lange nicht mehr gemacht und es ändert sich nichts. Also kann es damit dann doch nicht zusammen hängen und reines HS ist es offenbar dann auch nicht. Insofern muss es eine Form von Aufregung oder Stress sein, der mit mir zusammen hängt. Dabei verlange ich weniger von meinem Pferd als unsere Trainerin und ich wirke auch nicht so massiv auf ihn ein, wie die SB. Dennoch hat er mit mir ein Problem und nicht mit diesen Leuten. Das kann doch dann nur mit der Anregung der grauen Zellen zusammenhängen, die durch mich bei ihm deutlich mehr gefordert wurde.
Aber wenn das dann nicht mehr so ist, müsste es sich auch wieder legen oder etwa nicht? Momentan verbringe ich einfach nur Zeit bei ihm und das Training steht nicht mehr im Vordergrund. Doch was macht mein Pferd, er fängt selbst an zu trainieren und zeigt mir, was er schon alles gelernt hat. Und dabei schlägt er dann nicht mit dem Kopf. Ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen.