Nun bekommt sie ab und zu doch wieder was und siehe da, es hat keine negativen Nebeneffekte mehr.
Es ist halt eben so - Beispiel : Er ist gestresst und zeigt übersprungshandlungen(Trainer/in) alles schon und gut aber wie gehe ich damit um .
Huhu, kannst Du noch mal erklären was Du damit meinst? Ist er bei dir gestresst oder bei einem Trainer? war das ein Clickertrainer? (wobei auch Clickertrainer keine Sofort-Wunder vollbringen können, denn es ist ja auch die Situation, die schwierig ist).
Wenn du zudem vorher NH gemacht hast, kann es sein dass er jetzt wirklich verunsichert ist welche Regeln nun gelten.
Ich würde bei so einem Pferd ganz an den Anfang gehen, und ausschliesslich in geschütztem Kontakt clickern. Futter darf es nur dort und nur mit Regeln geben, ansonsten gibt es keins im ganzen restlichen Umgang.
Geschützter Kontakt heisst, dass das Pferd hinter einer Absperrung steht. So kann der Mensch, wenn das Pferd ihn bedrängt, einfach zurückgehen und das Pferd lernt, dass es nichts einbringt.
Ein Beispiel siehst Du zb hier:
https://www.youtube.com/watch?v=5g736KoPFFc und hier:
https://www.youtube.com/watch?v=-lrAzulMi8cund weiteres hilfreiches ist hier im Thread beschrieben:
http://www.clickerforum.info/index.php?topic=20.20Im Extremfall kann man auch so arbeiten (das war eine kurze Übungseinheit zum Kopf-wegnehmen, bei der man ganz gut sieht was Jack immer mit der Hand gemacht hat)
https://www.youtube.com/watch?v=6gY6B2ZCWeAaber das ist eher ungünstig, überhaupt angebunden zu arbeiten.
Es gilt jedoch immer "Sicherheit kommt zuerst" und im Fall eines frechen Pferdes muss es dann eben "Höflichkeit zuerst" heissen.
Hilfreich kann sein, große Leckerliestücke zu nehmen und bei der Futtergabe schon Regeln aufzustellen:
- Du bekommst das Futter nur wenn Du nicht an meiner Hand nagst/schleckst/beisst. In der Praxis sieht das so aus, dass die Hand geschlossen zur Faust bleibt, solange, bis das Pferd aufhört daran herumzujagen. Dann dreht sie sich sofort um und gibt das Futter frei.
Das erfordert ein gutes Timing um das Pferd nicht zu frustrieren. Man kann das auch separat ohne Clicks üben, also einfach die blosse Futternahme.
- Futter wird höflich und vorsichtig genommenViele Pferde haben nicht gelernt kleine Stücke aus der Hand zu nehmen. Deshalb fängt man mit großen Stücken an zb Möhren 2 cm groß schneiden, oder auch große Leckerlies (davon aber nicht zu viele).
Man kann seine eigene Fütterungstechnik einsetzen um das Pferd vom schnappen wegzubringen, indem man zb.
- mit der Futterhand über die Nase Richtung Maul führt (Überraschung, das Pferd weiss nicht so recht einzuordnen was die Hand da macht, und sie ist in nettem Kontakt)
- mit der Futterhand von aussen füttern (also auf der mir abgewandten Seite des Mauls das Futter hineinstecken
- kurz die Hand wegziehen, wenn das Pferd schnappt, und den Moment abwarten bis es kurz innehält
Folgendes sollte man ebenfalls beachten:
- Es wird immer am ausgestreckten Arm so weit wie möglich vom Körper gefüttert
- das Futter erscheint immer erst nach dem Click
- ebenfalls geht die Hand erst nach dem Click zur Tasche (alternativ ist die "Nullposition" der Hand in der Tasche, dann muss sie aber auch unbedingt vor dem Click da schon länger drin sein, damit nicht die Hand das Futter ankündigt, sondern der Click)
- das Futter wird immer zum Pferd gebracht, nicht das Pferd sucht das Futter
Man kann gar nicht genug betonen wie wichtig diese Elemente der Fütterungstechnik sind. Sie können den absoluten Unterschied machen zwischen einem gestressten, aufgeregten Pferd und einem, das genau weiss, wann und wie es sein Futter bekommt (und das! es es bekommt). Fairness, gutes Timing und eine bewusste Körperhaltung können hier einen großen Schritt zur Verbesserung erzielen.
Ich habe selbst zwei stark schnappende Ponies gehabt, und die wirklich strenge Einhaltung dieser Regeln und noch ein paar weiteren Grundlagenübungen hat endlich nach Jahren den Durchbruch gebracht um den Stress herauszunehmen.
Und man unterschätzt absolut, wie stressig das mit dem Futter für die Pferde ist.