Clickerforum

Allgemeine Pferdethemen => Mein Pferd ist krank => Thema gestartet von: Ehemaliges Mitglied 32 am 08. März 2011, 16:11:03

Titel: Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 08. März 2011, 16:11:03
Unser Asterix hat immer wieder mal Durchfall.
Warum weiß ich ehrlich gesagt nicht. Er kriegt ja immer das gleiche Futter.
Der Durchfall variiert von wirklich arg flüssig bis zu nicht ganz fest und tritt meist nur ein paar Stunden (1-3) auf. Kotwasser hat er auch immer, der arme Kerl.
Das ist jetzt seit 4 Jahren so, also seit er bei uns ist. Der TA hat ihn vor 2 Jahren im Sommer mal angeschaut deswegen und nichts gefunden. Wir sollen Asterix halt wenig oder besser gar kein Gras fressen lassen.
Vor ein paar Tagen hatte er aber auch so einen Anfall, und das obwohl er schon seit langem kein Gras mehr fressen durfte. Es kommt ca. einmal im Monat vor. Fressen tut er dann ganz normal und er verhält sich auch normal. Clickern tu ich ihn an den Tagen nicht, damit ich ihm ja nichts geb, was vielleicht schlecht für die Verdauung ist.
Von Stress/Aufregung kommt das sicher nicht. Ich hab ihn schon oft unter Stress gesehen (zb Hängerfahren) und da hatte er komischer Weise keinen Durchfall.
EMa haben wir schon probiert, das hats zwar ein bissl besser gemacht, aber weg war es nicht.
Kennt sowas jemand? Was könnte das sein? Wenns der TA nicht weiß, wer könnte es sonst wissen?
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Mannimen am 08. März 2011, 17:50:29
Hmm schwierig,

unser Paco hat inzwischen auch schon chronischen Durchfall, ganz besonders immer im Winter und Frühling. TA hat auch nichts gefunden und Blutwerte sind normal. Natürlich gehen Mineralien flöten aber die werden auch immer wieder gut nachgefüttert. :roll:

Zu den Ursachen haben wir unsere eigene Meinung gebildet, da Fachleute ja keinen Rat wissen. Also im Frühjahr wenn das frische Grün spießt, geht es wieder richtig los. Da wird es ja bei allen Pferden etwas weicher in der Konsistenz und beim ihm dann eben auch mit Kotwasser. :(

Wenn Schnee liegt, frisst er die weiße Pracht und das Ergebnis kommt postwendend. Dann haben wir sehr feuchte Wiesen und er ist immer im Sumpf zu finden, wo er sich das köstliche Grün holt, mit durchschlagendem Erfolg. :confused:

Aber er lernt daraus einfach nicht und ihn nun ständig im Stall einzusperren ist ja auch keine Lösung. Also versuchen wir eben immer so gut es halt geht, da gegen zu steuern. Mit Bokaschi (EM) hatten wir auch nur mäßigen Erfolg. Am besten schlagen Jogurtkulturen an, doch die können wir ja auch nicht ständig verabreichen. Und er steht total auf Banane, die bei keiner Mahlzeit mehr fehlen darf. ;)

Dann achten wir beim Futter, darauf, dass sich so wenig wie nur möglich ändert, denn jede Änderung überfordert seine Darmflora und wir müssen extreme Rückschläge hinnehmen. Wenn alles gut verläuft bekommen wir schon mal leicht geformte Exkremente aber an richtige Bollen ist selbst im Sommer kaum zu denken. :-\

Also wir wüssten da auch gerne mehr Rat
Manfred
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 08. März 2011, 19:16:21
WEnn Du Stress wirklich ausschließen kannst, bin ich auch überfragt. :-\
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Nadja am 08. März 2011, 19:39:54
Ich schließ mich den Ratlosen an, ich hatte die Tage uach schon überlegt hier mal danach zu fragen, denn das Cörnchen zeigt die selben Symptome wie Asterix. Ab und an mal Durchfall, aber nicht wirklich lange - aber immer wiederkehrend.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: strizi am 08. März 2011, 19:49:26
wenns nicht stress ist und auch im futter nix verändert ist, dann KANN sowas nur durch ne "gestörte" darmflora kommen............ die ursachen sind vielfältigst - beginnt bei einer harmlosen uverträglichkeit von irgendeinem bestandteil über psychische angelegenheiten bis zu ner chron. entzündung...........

wirklich machen kann man nur immer und immer wieder das imunsystem stärken und allerhand darmflora-aufbauendes zufüttern (und da gehts um einen zeitraum von jahren!)

ganz zielführend ist auch, mal austesten lassen, obs unverträglichkeiten gibt (es gibt ja pferde die haben auf das tollste pferdefutter, z.b. hafer, ne unverträglickeit). geht ganz gut per bioresonanz oder kinesiologie, sofern man an wen "guten" gerät.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 08. März 2011, 20:10:08
Unser Ta hat nur gemeint, solangs ned schlimmer wird soll ich mir ned ständig Sorgen machen.... Naja, er ist super bei akuten Sachen bei Kühen und Pferden, aber bei chronischen Geschichten hat die Schwiegermutter mit ihrer Homöopathie schon wesentlich mehr Erfolg gehabt als der Herr TA.

Wir geben halt immer homöopathische Durchfalltropfen.
Es bleibt halt ein ungutes Gefühl seit der Kolik im Vorjahr. Ich glaube, dass Asterix vor ein paar Tagen auch mal so einen Kolikanfall hatte, aber nur ganz leicht. Da ist er beim frühstücken aus der Box rausgegangen, wollte sich wälzen und hat 2 oder 3 mal mit den Hinterbeinen gegen den Bauch geschlagen bwvor er sich hingelegt hat. Aber alles ganz ruhig. Und nach dem wälzen ist er wieder fressen gegangen. Der würd normal sein Heu nie alleine lassen, nur um sich zu wälzen. Und bevor er sich hinlegt tritt er sich normal auch nicht selbst.
Ich hab das ungute Gefühl, dass das mit dem Durchfall zusammen hängt. Irgendwie hat seine Verdauung wohl ein Problem. Und seit ein paar Woche hab ich sowieso öfters das Gefühl, nach ihm schauen zu müssen.

@Joghurt
Im Cavallo stand, das Joghurt gar nicht gut ist für Pferde. Keine Ahnung wie weit man Cavallo glauben kann. Logisch wär es, weil wieso sollt ein erwachsenes Pferd Laktose verdauen können?
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Nadja am 08. März 2011, 20:27:45
...und allerhand darmflora-aufbauendes zufüttern

Was gibts da alles (nur damit ich mich mal belesen kann) ... ??
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: strizi am 08. März 2011, 20:44:52
@darmflora: das beginnt bei den effektiven mirkoorganismen, geht über yeasacc bis zur bierhefe...............

ich hatte interessanterweise mal 2 pferde mit winter-kotwasser. das hat erst aufgehört, als sie heulage zu fressen bekamen - völlig gegen jede regel.................
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: cinnamon am 08. März 2011, 20:46:52
ich hab da gute erfahrungen mit tcm gemacht.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ramona am 08. März 2011, 21:16:38
Im Pferd Plus ist ein Artikel drinnen über EMa, das sind irgendwelche Mikroorganismen, die für alles mögliche gut sein sollen. Vielleicht informierst du dich mal darüber? Ich hab den Artikel nur überflogen.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Bettina am 08. März 2011, 21:24:59
Berta hat auch immer mal wieder mit Kotwasser zu kämpfen, seit etwa einem Jahr haben wirs aber weitgehend im Griff (seit wir clickern also...  :watch:).
Sie bekommt phasenweise Arbocoel zugefüttert, das riecht und sieht aus wie Holzpellets... letztendlich is es auch nix anderes.  :cheese:

Ich hab irgendwo einen Studie (Doktorarbeit glaub ich) über Kotwasser rumfliegen... Will die wer lesen? Dann such ich die mal?
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: cinnamon am 08. März 2011, 21:41:21


Ich hab irgendwo einen Studie (Doktorarbeit glaub ich) über Kotwasser rumfliegen... Will die wer lesen? Dann such ich die mal?


 :ichich:
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Nadja am 08. März 2011, 21:42:11
 :ichich: :ichich:
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Bettina am 08. März 2011, 21:53:33
 :cheese:
War eben suchen, hatte die gar nicht gespeichert!  :confused:
Aber trotzdem wieder gefunden (und gleich gespeichert diesmal):

Feldstudie zu Risikofaktoren für den Absatz von freiem
Kotwasser beim Freizeitpferd
(http://edoc.ub.uni-muenchen.de/10321/1/Zehnder_Carolin.pdf)
Inaugural-Dissertation
zur Erlangung der tiermedizinischen Doktorwürde
der Tierärztlichen Fakultät
der LMU München
Von
Carolin Zehnder
München 2009
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Nadja am 08. März 2011, 22:00:59
Ui fein, danke  :keks:

Was ist denn mit Flohsamenschalen ?? Die sollen ja bei Durchfall und Verstopfung helfen ...  ???
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Bettina am 08. März 2011, 22:04:03
Flohsamenkur gegen Kotwasser, davon hab ich auch schon gelesen.

Und im Zusammenhang mit Kotwasser (und Durchfall) hab ich auch schon davon gelesen, diesen Wasserglasltest zu machen. 4-5 Pferdeäpfel in ein Glas mit Wasser, dann "mussu rühre"  :cheese: und dann schauen, was sich nach ner Zeit unten an Sand absetzt. Sollt net viel sein.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Munzi am 08. März 2011, 22:05:38
Was und wieviel bekommt er denn an Futter? Heu portionsweise oder hat er immer Heu zur Verfügung?

Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: eboja am 08. März 2011, 22:22:03
yeasacc bis zur bierhefe...............
Ist das nicht genau dasselbe? ??? :juck: Yeast = Saccharomyces cerevisiae = Bierhefe? (wobei Yeast natürlich einfach nur Hefe ist, ohne Spezifizierung, aber als YEAst SACCharomyces spezifiziert sein sollte)
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 09. März 2011, 07:12:32
Was und wieviel bekommt er denn an Futter? Heu portionsweise oder hat er immer Heu zur Verfügung?


Der kriegt Heu nur portionsweise. Meine Ponys sind beide zu fett, Heu ad. lib. wär nicht gut für sie. 3-4 mal am Tag ca. 4kg insgesamt würd ich schätzen.
Stroh hat er in der Box fast immer zur Verfügung. Am Abend kriegt er 3-5 Hagebutten und seine Mineralstoffmischung mit einer halbe Hand voll Müsli (sonst frisst er sie nicht). Die Mineralsstoffmischung werden wir aber wieder wechseln auf eine, die er auch ohne Müsli gefressen hat.
Beim Clickern (ca. 5 mal pro Woche) kriegt er Hafer (nicht gut, ich weiß), das wird aber umgestellt weil er so extreme Mengen frisst wenn ich länger mit ihm arbeit und das für ein ehemaliges Hufrehepony sicher nicht gut ist. Mein Freund will versuchen, ihm Karottenstücke zu trocknen.
Hin und wieder gibts mal einen Apfel oder eine Karotter oder ein Stück hartes Brot.

Im Sommer wird er langsam angeweidet und darf dann maximal 2 Stunden Gras fressen. Heu wird dann reduziert.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Nadja am 09. März 2011, 07:18:17
Und im Zusammenhang mit Kotwasser (und Durchfall) hab ich auch schon davon gelesen, diesen Wasserglasltest zu machen. 4-5 Pferdeäpfel in ein Glas mit Wasser, dann "mussu rühre"  :cheese: und dann schauen, was sich nach ner Zeit unten an Sand absetzt. Sollt net viel sein.

Das kenn ich nur in Zusammenhand mit Sandkoliken bzw mit der Gefahr auf ne Sandkolik (bei sehr arg abgefressenen Weiden oder Sandausläufen wo vom Boden aus gefüttert wird und die Pferde viel Sand mit aufnehmen)

Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Mannimen am 09. März 2011, 08:05:01
Was ist denn mit Flohsamenschalen ?? Die sollen ja bei Durchfall und Verstopfung helfen ...  ???

Soweit ich weiß, dient eine solche Kur der Darmreinigung. Das bedeutet, dass diese Glibbermasse z. B. Sandkörchen, die sich im Darm abgesetzt haben und zu einer Sandkolik führen können, daran gebunden und ausgeschieden werden. Allerdings werden auch alle anderen Bestandteile, wie z. B. die positiven Mikroorganismen, die ja die Nahrung zersetzen sollen mit ausgeschwemmt. Insofern ist dies auch immer nur eine Kur von kurzer Dauer, der sich ein Wiederaufbau der Darmflora anschließen muss.

Dabei sind dann z. B. Joghurts sehr hilfreich, weil sie sehr viele dieser positiven Bakterien enthalten. Es geht also nicht um die Laktose sondern um die Lebewesen im Jogurt. Insofern sollte es auch ein probiotischer mit rechtsdrehender Milchsäure sein, wenn ich mich nicht irre (bitte nagelt mich nicht fest). Paco bekommt z. B. den BiAC von Aldi mit Vanille, dazu eine Banane und er könnte ich da reinsetzen, so lecker findet er das. :D Zeigt das Pferd eine Laktoseintolleranz, können auch laktosefreie Joghurts genommen werden.

Bierhefe und Heulage fördern den Gährungsprozess und helfen so die Nahrung schneller zu zersetzen. Allerdings bedeutet dies auch, dass die Nahrung schon in dem ersten Darmabschnitt verdaut wird und somit die positiven Mikroorganismen sich nur weiter vorne ansiedeln. Der hintere Teil bleibt also "tot" und damit ist dann letztlich auch nicht wirklich geholfen, denn dort vermehren sich dann ungehindert die negativen Bakterien. Es gilt aber in dem gesamten Darm ein biologisches Gleichgewicht herzustellen, vergleichbar mit dem Wasser in einem Aqarium oder Teich, welches sofort umkippen kann, wenn es aus dem Gleichgewicht kommt. :confused:

Es ist eine verdammt komplizierte Angelegenheit die Darmflora wieder richtig aufzubauen, wenn sie erst einmal nachhaltig gestört ist. Aber es ist nicht unmöglich und kann, wie Ursula schon sagte mehrere Jahre dauern. Wir haben da bislang bei Paco nur sehr mäßigen Erfolg und kennen offenbar die Ursache, noch nicht genau. Ich vermute mal, dass hier auch schon schwerwiegendere Erkrankungen vorliegen. Das ist ja meist so, wenn etwas erst einmal chronisch geworden ist, dass es kaum noch vollständig zu beheben sein wird. :'(

Nach den Sofortmaßnahmen zum Stoppen des Kotwassers, geht es erst richtig los mit dem Aufbau der Darmflora. Dort müssen sich bis zum Ende wieder positive Mikroorganismen ansiedeln, wenn auch schwer verdauliche Nahrung wie Baumrinde etc. aufgesplittet und verwertet werden soll. Dazu gibt es dann spezielle Kräuter , die erst einmal alles abtöten und andere dann langsam den Wiederaufbau unterstützen. Für den letzten Teil sind z. B. Rindenmischungen sehr hilfreich, weil sie extrem schwer verdaulich sind. Antares bekommt sie regelmäßig zu seinem Mineralfutter, um die Darmflora fit zu erhalten. Auch Kräuter, die gegen Pilzsporen wirken, welche bei der heutigen Nahrung ja immer irgendwo mit dabei sind, biete ich ihm an. Er findet das zwar bäh aber da lasse ich mit mir nicht verhandeln. Was muss, das muss.

Vielen Dank für Eure Beiträge und das Einstellen der Studie. :keks:
Manfred
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Munzi am 09. März 2011, 08:16:53
Der kriegt Heu nur portionsweise. Meine Ponys sind beide zu fett, Heu ad. lib. wär nicht gut für sie. 3-4 mal am Tag ca. 4kg insgesamt würd ich schätzen.

Das wäre wohl mein erster Versuch, 24h Heu-Zugang. Bei der portionsweisen Fütterung wird eben oft geschlungen, bei Heu ad lib. werden die hastigsten Fresser verwandelt. Wir hatten jetzt nie ein Pferd das zu dick war. Anfangs fressen sie mehr, aber wenn sie merken es ist immer da, regelte sich das.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 09. März 2011, 08:46:36
Hallo Coco,

ich würde davon abraten, dass Heu im Sommer zugunsten des Grases zu reduzieren. Gerade die konsequente Heufütterung ist so mit das Beste für den Darm. Vor allem sollten Pferde nicht ohne Heu im Bauch aufs Gras. Je nach vorheriger Sättigung wird dann auch weniger Gras gefressen. Mit dem stundenweisen Grasen habe ich nicht die besten Erfahrungen gemacht. Kotwasser und Durchfälle wurden bei mir bekannten Pferden erst besser, wenn durchgehend Rauhfutter zur Verfügung stand und die Weide portioniert wurde, aber ständig offen war. Also keine menschengemachten Fresspausen, aber auch nicht zu viel frisches Grün.

Wie ist es mit der Qualität vom Heu? Macht Ihr das selbst? Manchmal reagieren empfindliche Pferde auch auf eine Heuumstellung.
Die Haltung von Rehepferden ist natürlich besonders heikel. Mit Mána habe ich ich allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass das Gras grundsätzlich keinen Schaden anrichtet, wenn vorher genügend Rauhfutter gefressen wurd. Außerdem riet mir mein TA, dass ich darauf achten soll, dass der Stoffwechsel nicht auf "Verdauung" eingestellt wird, sondern auf "Leistung". Das ist ganz schön anspruchsvoll gewesen, da ich eher wenig Zeit habe. "Sportmodus" nannte er das. Also Bewegung, Bewegung, Bewegung...

Gute Erfahrungen bei Darmproblemen habe ich auch mit homöopathischen Magen- und Darmtropfen gemacht. Allerdings ist das kein Einzel- sondern ein Komplexmittel, was einige Homöopathen ja eher ablehnen.

Viel Glück!
Grüße
Steffi
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: cinnamon am 09. März 2011, 10:51:52
versuch mal das stroh wegzulassen, das macht dir die darmbakterien kaputt.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Mannimen am 09. März 2011, 11:14:54
versuch mal das stroh wegzulassen, das macht dir die darmbakterien kaputt.

Woher stammt diese Information? Gerade das Stroh gehört zu den eher schwer verdaulichen Raufuttergaben, auch wenn es oftmals nicht als "Futter" bezeichnet wird, da es kaum Nährwerte hat. Aber bei Durchfällen hat es zumindest eine stopfende Wirkung und hält sich im Darm auch eher bis zum Ende hin, was ja durchaus erwünscht ist. Und bei leichtfutttrigen Pferden sorgt es zu dem für eine schnellere Sättigung und hilft so auch abzunehmen. Es muss natürlich, wie das Heu auch, von guter Quallität sein und eben keine Pilzsporen enthalten, die hier sehr schädigenden Einfluss auf Magen und Darm etc. nehmen könnten. Wir füttern z. B. auch sehr langstieliges mageres Heu, welches schon fast an Stroh erinnert und davon kaum noch zu unterscheiden ist (lediglich die Halme sind etwas dünner). Da frisst selbst Antares nur noch so viel, wie er wirklich braucht und die Netze reichen mindestens doppelt so lange. Reichhaltiges Heu wird mit Stroh vermischt usw. Ist bei uns also nicht mehr wegzudenken.

Würden wir hingegen  Fresspausen einlegen, fisst Antares seine Einstreu und das ist auch nicht gut, weil er damit dann auch wieder negative Bakterien von seinen Ausscheidungen aufnimmt. Es muss also immer was zu knabbern haben und das sollte eben nicht so reichhaltig sein. Und nun, wo er das so bekommt, lässt auch seine Fresssucht deutlich nach. Er döst mehr rum oder spielt und oftmals brauche ich nur noch die Hälfte nachlegen. Es hat sich also bestätigt, dass bei Heu und Stroh über 24 Std. auch ein Abnehmen möglich ist. Entscheidend ist die Menge der zur Verfügung stehenden Nährstoffe und die muss reduziert werden, wenn sie mit mangelnder Bewegung eben nicht verbrannt werden.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: strizi am 10. März 2011, 19:05:20
Ist das nicht genau dasselbe? ??? :juck: Yeast = Saccharomyces cerevisiae = Bierhefe? (wobei Yeast natürlich einfach nur Hefe ist, ohne Spezifizierung, aber als YEAst SACCharomyces spezifiziert sein sollte)

ähm, was ich weiß ist dieses yeasac lebendhefe................ lebt bierhefe auch?
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Celina am 11. März 2011, 06:09:56
Mit Cimbria und jetzt auch Maible habe ich ja auch 2 SEHR empfindliche Pferde hier. Cimbria hatte in den ersten Jahren hier ständig heftiges Kotwasser, so haben wir viiieeeel ausprobiert.
Geholfen hat bei uns:

KEIN Stroh mehr, ebenso kein überständiges Heu. Stroh und überständiges Heu enthalten Lignin. Die Darmflora ist nicht dafür ausgerichtet, große Mengen an Lignin zu verarbeiten und kann dadurch kippen.
Fresspausen dürfen nur sehr kurz (möglichst unter 3 Stunden) sein. (Ich füttere darum aus sehr engmaschigen Heunetzen)
Sämtliches Getreide lassen wir komplett weg. Statt dessen gibt es eingeweichte Heucobs, in die ich Mineralfutter mische.
Auf Melasse reagiert Cimbria extrem, Äpfel verträgt sie schlecht, Möhren gehen einigermaßen..

Alles in allem muss ich also so füttern, wie es figurmäßig für unsere sehr leichtfuttrigen Damen nicht so toll ist. Wirklich schlank bekomme ich sie so nicht. Für müssen halt mit diesem Kompromiss leben...

Normale Bierhefe hat bei uns nie was gebracht, Lebendhefen haben sehr gut geholfen.

Heilerde ist auch immer einen Versuch Wert. Besonders gute (und sogar preisgünstige!) Erfahrungen habe ich mit den Lebendhefen von Makana in Kombination mit Heilerde gemacht.

LG Almut
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: eboja am 11. März 2011, 09:15:02
ähm, was ich weiß ist dieses yeasac lebendhefe................ lebt bierhefe auch?
Hmmm, keine Ahnung :nixweiss:. "Bierhefe" ist ja einfach nur der Name des "Tierchens" (Pilzchens, um genau zu sein), ob man die dann üblicherweise lebendig oder tot verkauft, weiss ich nicht :nixweiss:.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: lindalotze am 11. März 2011, 09:53:36
Zitat
KEIN Stroh mehr, ebenso kein überständiges Heu.

Ich will hier nur kurz anbringen, dass selbst diese geläufigen Begriffe auch ein bißchen Definitionssache bzw. regional unterschiedlich zu interpretieren sind. Ich habe Almuts Heu beim Marlitt-Kurs letztes Jahr gesehen und befühlt und im Geiste mit unserem verglichen: bei uns hier (mit teilweise arg feinem, rohfaserarmen, energiereichem und teegrünem Heu) würde Almuts Heu bereits als ziemlich überständig gelten. Und das, was wir hier verfüttern, würde bei Almuts Pferden glaub als Kraftfutter durchgehen.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Celina am 11. März 2011, 11:32:28
Ah, okay! Das hätte ich jetzt gar nicht gedacht! :cheese: Mit überständigem Heu meine ich also Heu, das deutlich nach der Blüte (ca. im Juli als 1. Schnitt) gemäht wurde. Ich lasse mein Heu meist zu Beginn der Blütezeit machen (so Ende Mai) und das ist so für meine Pferde sehr gut verträglich.

Linda, Du hast Recht: Von noch feinerm Heu würden meine Mädels platzen...

LG Almut
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Mannimen am 14. März 2011, 08:10:31
Hallo zusammen,

Lignin ist ein wesentlicher Bestandteil in der Nahrung von Pferden und anderen Pflanzenfressern. Er bestimmt den Anteil der Verholzung in der Cellulose und kann nur durch Mikroorganismen aufgespalten werden. Fehlen sie, kommt dieser Rauhfaseranteil unverdaut wieder raus. Somit ist er ihre Nahrungsgrundlage und sollte daher nicht fehlen. Das er die Darmflora zerstört habe ich nirgens finden können, ganz im Gegenteil es gibt ihn sogar als Arzneimittel gegen Kotwasser!
http://www.jelu.de/de/haustiere-und-nutztiere/anwendungen/futtermittel/pferde.html (http://www.jelu.de/de/haustiere-und-nutztiere/anwendungen/futtermittel/pferde.html)

Was sagen unsere Biologen hier denn dazu? ???

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: eboja am 14. März 2011, 09:25:29
Biologe Nr.1 vermeldet, dass sie kein Tierarzt ist :nixweiss:. Sorry :rotw:.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 14. März 2011, 09:28:44
also ich kenn das auch nur so, dass zu viel Lingin Durchfall verursacht und bei solchen Pferden das Stroh weg gelassen werden muss.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 14. März 2011, 09:38:26
Achtung lang:

Rohfaser ist ein rein chemisch analytischer Begriff, wurde oben festgestellt. Mit diesem Begriff werden mehrere Arten von Rohfaser belegt, dieser Begriff sagt allerdings nichts über die Verwertungsmöglichkeit und Wirkungsweise im Pferdedarm aus.
Der Begriff Rohfaser umfasst summarisch alle in der Pferdefütterung vorkommenden Rohfaserarten wie: Cellulose, Hemicellutose, Lignin, Pektin.
Nur Zellulose und Pektin können von den Darmmikroben angegriffen werden.
Lignin ( Holzrohfaser ) nicht, so dass Futtermittel mit einem hohen Verholzungsgrad und entsprechend hohem Ligningehalt für die Pferdefütterung in hohen Mengen nicht geeignet sind. Stroh ist ligninreich, ebenso sollte man wissen, dass mit zunehmendem Wachstum des Grashalmes auch dessen unverdaulicher Ligningehalt zunimmt, der leicht verdauliche Cellulosegehalt dagegen entsprechend abnimmt ( Änderung der Rohfaserart mit dem Längenwachstum ), so dass sehr spät geschnittenes, stengeliges und blattarmes Heu ( weit nach Blüte ) von den Darmmikroben wesentlich schlechter angegriffen werden kann, entsprechend schlechter verdaulich ist und somit ein wesentlich schlechterer Energielieferant ist, als in bzw. Ende der Blüte geschnittenes blattreiches Heu.

Bei blattreichem, qualitativ gutem Wiesenheu erfolgt eine geordnete Dickdarmverdauung und über die von den Darmmikroben gut angreifbaren Cellulose werden dem Pferd über Stunden hinweg kontinuierlich ausreichende Mengen an flüchtigen Fettsäuren zur Verfügung gestellt.

Bei Verfütterung von Stroh ist dies nicht der Fall, denn hier erfolgt nicht nur wegen der Rohfaserart eine insgesamt ohnehin nur eingeschränkte Bildung flüchtiger Fettsäuren, sondern diese erfolgt im Gegensatz zur Fettsäurebereitstellung aus Heu nicht fortlaufend gemäßigt, sondern beim Stroh stoßweise.

Was macht ein Pferd, das keine kontinuierliche verlässliche Energiequelle für seine Leistung hat?
In etwa dasselbe wie Ihr Auto wenn die Bezinpumpe nicht zuverlässig Kraftstoff bereitstellt: das Auto fährt nicht gleichmäßig und Ihr Pferd reagiert auf evtl. Energiemangel mit Rittigkeitsproblemen. Speziell für Pferde, deren Sportart auf ausreichendes Angebot flüchtiger Fettsäuren angewiesen ist, weil speziell die Muskelzellen gefordert sind, die nur Fettsäuren verbrennen ( das sind Dressurpferde, Distanzpferde z.B. ) können ihr Leistungspotential nicht mehr ausschöpfen. Je nach Interieur des Pferdes kommt es dabei mitunter zu paradoxen Reaktionen. Wäre der Ursache Energiemangel entsprechend zu erwarten, dass die Pferde sich einfach nicht mehr bewegen, sobald Sporen und Peitsche nicht für Antritt sorgen, so reagieren ausgerechnet die leistungsbereiten Tiere mit Hektik. Das entspricht offensichtlich ( ich bin auch kein Pferd insofern kann ich über das Gefühlsspektrum nur vermuten ) einem Gefühl des Überfordertseins, wie es uns Menschen vertraut ist: das Pferd weiß, dass Leistung verlangt wird und das Pferd spürt, dass es für diese Leistung nicht die geeignete Energieart und -menge zur Verfügung hat. Die Hektik ist fertig, bzw. das Pferd sucht sein Heil in der Flucht, eine Reaktion die beim Fluchttier ganz normal und verständlich ist.

Neben der Energiebereitstellung ist zudem auch die Wasseraufnahme und das Wasserspeicherungsvermögen des Organismus eine Frage der Rohfaserversorgung. Die Wasseraufnahme und das Wasserspeicherungsvermögen eines Pferdes korrelieren unmittelbar mit der aufgenommenen Menge an Heu oder Stroh. Wasser dient im Organismus ebenso als Kühlflüssigkeit, wie bei Ihrem Auto. Fehlt Kühlflüssigkeit, so läuft der Motor heiß. Ihr Pferd auch.

Ursachen für Dickdarmstörungen:

■Verstopfungen
Die Verstopfungs- bzw. Anschoppungskolik ist Folge einer übermäßigen Aufnahme schwer kaufähiger und schwer bzw. unzureichend fermentierbaren rohfaserreichen Futtermitteln. Vermehrte Strohaufnahme ist hier entsprechend die häufigste Ursache einer Anschoppungskolik. Wenn Ihr Pferd gelben fasrigen Kot hat, dann sollten Sie die Fütterung überdenken, denn auch wenn Sie nie dabeistehen sollten wenn Ihr Pferd sich mit Stroh anfüllt, die Kotfarbe ist ein eindeutiger Hinweis. Leider funktioniert dieser simple, aber sehr korrekte Nachweis nicht bei Weidegang, weil selbst geringe Grasmengen den Kot immer durchschlagend grün färben. Sehr grobes, verholztes Heu kann ebenso zu Anschoppungskoliken führen.
■Gaskoliken
Ebenso wie im Dünndarm führen auch im Dickdarm unverdaute Nahrungsbestandteile zu ungeordneter Gasbildung. Im Dünndarm schwer abbaubare Stärke ( Mais- und Gerstefütterung z.B. ) gerät insbesondere nach Fütterung größerer Portionen teilweise unverdaut in den Dickdarm und führt dort zu überschießenden Fermentationsvorgängen und massiver Änderung der Dickdarmflora.
■Chronische Störung der Dickdarmflora
auch kleinere Mengen unverdauter Stärke oder Öl ändern die Dickdarmflora. Dies wird oft nicht erkannt, weil damit keine so eindrucksvollen Erscheinungen wie bei der Gaskolik verbunden sind. Diese Dysbiosen der Dickdarmflora sind aber nicht weniger ernst zu nehmen. Ist einmal damit sowohl die Leistungsfähigkeit wegen mangelnder Energiegewinnung über die Bildung flüchtiger Fettsäuren ) eingeschränkt, so ist auch der Elektrolythaushalt eingeschränkt. Dies sind meist auch die Pferde, die immer bei „Wetterwechsel“ koliken. Es ist aber nicht das Wetter ( sonst müsste sich logischerweise der gesamte Pferdebestand dieser Wetterzone auf einen Schlag am Boden wälzen ) die Ursache, sondern nur der Ausdruck einer zusätzlichen Belastung, die eine bereits vorhandene unbemerkte Gesundheitsstörung zur massiven Erkrankung werden lässt.

aus: http://www.hufinform.de/pages/apferdefuetterung.htm


Quelle direkt im Beitrag ergänzt. VLG, Bettina
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: eboja am 14. März 2011, 09:38:33
Ich habe gerade mal im Meyer/Coenen nachgeschaut. Lignin wird nicht als Stichwort aufgeführt, dazu steht also nichts drin. Und bei der Dietätik bei Durchfall steht auch nichts über Stroh. Hat also auch nicht weitergeholfen :nixweiss:.

Edit: aber Steffi hat ja einiges an Informationen gefunden! :thup:
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 14. März 2011, 09:39:28
der ganze Link dazu:

http://www.hufinform.de/pages/apferdefuetterung.htm
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 14. März 2011, 09:43:08
Also zusammengefasst bedeutet das wohl schon, dass Stroh stopft. Aber eigentlich müsste man an der Grundfütterung was ändern, damit man das Kotwasser nicht ungesundem Stroh ausgleichen muss, oder?
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 14. März 2011, 12:52:58
An der Grundfütterung kann ich kaum was änder. Asterix bekommt schon überständiges Heu, aber nicht so arg wie früher.
Natürlich könnte er auch "normales" Heu (zb von den Kühen) bekommen, nur dann wird er fett. Oder er muss hungern, weil ich ihm nicht so viel geben kann wie er gewohnt ist.

Ohne Stroh gehts bei ihm auch nicht wirklich, weil er nur auf Stroh pinkelt. Sägespäne wär eine Alternative. Wenn man da wenig einstreut, mag er nicht pinkeln und wenn man viel einstreut regt sich mein Freund auf, weil das Zeugs schlecht ist fürs Feld. Außerdem kaut Asterix halt über Nacht am Stroh herum, wenn er kein Heu mehr hat. Ohne das ist er bestimmt traurig.

Wir haben zur Zeit viel zu viel Stroh selbst, da wär Sägespäne zukaufen doch auch irgendwie ungut.

Ich vermute aber, das die einzige wirkliche Lösung ist, das Stroh wegzulassen. Ich glaub ich muss mal mit meinem Freund reden.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Mannimen am 14. März 2011, 23:04:46
Also zusammengefasst bedeutet das wohl schon, dass Stroh stopft. Aber eigentlich müsste man an der Grundfütterung was ändern, damit man das Kotwasser nicht ungesundem Stroh ausgleichen muss, oder?

Erst einmal vielen Dank Stefanie für Deine Bemühungen hier etwas mehr Licht ins Dunkle zu bringen. :keks:

So wie ich das mit dem Rauhfaseranteil in der Nahrung des Pferdes verstanden habe, geht es dabei weniger um die stopfende Wirkung, als mehr um die verzögerte Aufspaltung. Es dient insofern dazu auch den Rest des Darmes gesund zu erhalten, wo die meisten leichter verdaulichen Stoffe längst aufgeschlossen wurden. Damit wäre dann eine gleichmäßige Energiezufuhr auch über einen längeren Zeitraum gesichert und müsste nicht sofort nachgefüttert werden. ES bedingt jedoch, dass die Darmflora in Takt ist, welches bei Durchfallerkrankungen eher nicht zutrifft. Insofern dürfte eine Sehr unverdauliche Nahrung bei akutem Durchfall keine Lösung sein und den angegriffenen Darm sogar zusätzlich reizen. Sie ist erst angesagt, wenn sich die Darmflora wieder im Aufbau befindet, um diese bis zum Ende hin dann auch zu stabilisieren. Doch den Anfang bilden dann schon eher die Mikroarganismen z. B. im Joghurt.

Also bitte nicht falsch verstehen, Stroh ist nicht dazu geeignet akuten Durchfall kurzfristig zu stoppen, sondern nur langfristig die Darmflora wieder zu stabilisieren. Dazu dienen dann auch Rindengaben und andere sehr Holzhaltige Stoffe (Legnine). Zumindest habe ich das so verstanden. Und da macht es dann keinen Sinn, diese eigentlich sehr wichtigen Stoffe so arg zu verteufeln und kategorisch als Futtermittel abzulehnen. Pferde wissen schon, warum sie Baumrinde so gerne abknabbern oder Reisig fressen etc. Da wäre ich schon mal vorsichtig mit der Behauptung, dass dies nichts im Bauch meines Pferdes zu suchen hätte. :roll:

LG Manfred
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: cinnamon am 14. März 2011, 23:17:11
meine pferde knabbern weder stroh noch rinde.
stroh ist nicht wirklich verwertbar - das lignin kann weder durch enzyme,  noch durch mirkrorganismen geknackt werden (s. meyer/coenen).
der einzige vorteil von stroh ist, dass es billig ist und nicht so schnell gefressen wird, die nachteile - anschoppungskoliken, pferd ist fest beim reiten auf grund gestörter darmtätigkeit, etc... - überwiegen.
gutes heu hat ausreichend struktur, um die dickdarmmotorik aufrecht zu halten.

www.tierklinik-wiesbaden.de/halt_kolik.htm :

Zitat
    "Stroh enthält sehr viel Lignin, Heu relativ viel Cellulose als Rohfaser. Heu enthält damit die für die Dickdarmbakterien (Symbionten) des Pferdes am leichtesten verdauliche und damit beste Rohfaserquelle. Die "guten" Darmsymbionten sind auf Cellulose angewiesen, um sich ausreichend vermehren zu können und damit ihrer Aufgabe der Aufschlüsselung und Umwandlung der ansonsten nicht verdaulichen Futterbestandteile gerecht zu werden.

    Ist die in Form von Heu dargereichte Rohfasergabe langfristig zu gering, wird sich die Gesamtzahl der Darmsymbionten reduzieren. Kurzfristig kann dieses Defizit durch Stroh ausgeglichen werden. Nach einiger Zeit bilden sich jedoch vermehrt ligninabbauende Bakterien (Stroh enthält viel Lignin=Holzfaser), so dass die Symbionten noch weiter zurückgedrängt werden. Dies führt bei empfindlichen Pferden nicht nur zu Koliken, sondern auch zu verlängerten Lösungsphasen und Rückenproblemen, da die Verdauungsstörungen Druck im Bauchraum erzeugen, den die Pferde durch Anspannen der Rückenmuskulatur auszugleichen versuchen. "
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Celina am 15. März 2011, 12:47:08
Ich hatte damals ein längeres Gespräch mit Frau Dr. Meyer, weil wir Cimbrias Kotwasser nicht in den Griff bekamen. Sie erklärte mir dann die Sache mit dem Lignin. Für mich hörte sich das schlüssig an, so ließ ich das Stroh weg und achtete darauf, dass das Heu nicht ZU überständig ist. Seitdem haben wir keine Probleme mehr mit Kotwasser. Da ich auch noch andere Pferde kenne, die genau auf die gleiche Weise so positiv auf diese Futterumstellung reagierten, denke ich einfach, dass Frau Dr. Meyer in dieser Sache Recht hat! :nick: Bei uns passte das....

Rinde fressen meine Pferde durchaus ab und an. Ich lege ihnen gerne mal frische Zweige hin. Aber es sind dann ja kleine Mengen Rinde, die sie fressen und auch nur von frischen Zweige.

LG Almut
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Mannimen am 16. März 2011, 20:33:04
das lignin kann weder durch enzyme,  noch durch mirkrorganismen geknackt werden (s. meyer/coenen).
Einspruch! Wo steht das?
 :les:
In dem zitierten Werk steht das so nicht drin. Vielmehr wird dort bestätigt das Lignin nur schwerer aufgeschlossen wird. Und Stroh ist auch als Rauhfutter dort benannt.

Würde es nicht zersetzt werden können, käme es ja auch völlig unverdaut wieder raus. Und das trifft dann wohl eher auf Kunststoffe zu aber nicht auf natürliche Produkte. Diese können und sollen auch wieder zersetzt werden.

LG Manfred
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Mannimen am 21. März 2011, 07:55:29
Lignin gegen Kotwasser (siehe Produkt-Zusammensetzung):
http://www.jelu.de/de/haustiere-und-nutztiere/anwendungen/futtermittel/pferde.html#Kotwasser (http://www.jelu.de/de/haustiere-und-nutztiere/anwendungen/futtermittel/pferde.html#Kotwasser)
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 25. April 2011, 14:19:17
Ich wollte mal von unseren (ungeplanten) Fortschritten berichten.
Ich hab vor ein paar Wochen das Stroh für Asterix voll reduziert. Ergebnis war ziemlicher Durchfall. Zwar nicht ständig, aber verdächtig oft.

Seit einer Woche ist unser "Einstellpferd" da, eine Heustauballergikerin, die Stroh als Grundfutter bekommt. Da meine Ponys im Offenstall stehen und  nur zur Fütterung separiert werden, frisst Asterix jetzt ziemlich viel Futterstroh und das mit Leidenschaft. Natürlich bekommen die Ponys nur das beste Futterstroh, nahezu staubfrei, damit die Heuallergikerin keine Probleme bekommt.
Zuerst hatte ich große Bedenken wegen der Strohmenge, aber Asterix hatte seit 5 Tagen keinen Durchfall mehr. Und das, obwohl er an 2 Tagen grasen durfte und hin und wieder der Heustauballergikerin auch die Silage weg frisst.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ramona am 25. April 2011, 14:48:31
kleine Anmerkung am Rande: "unser" heustauballergiker kriegt normales Heu halt eingeweicht und abgetropft  ;)
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: cinnamon am 25. April 2011, 14:50:33
stroh stopft. deshalb kommt`s auch so oft zu anschoppkoliken. die stauballergikerin hat keine probleme dait? normalerweise ist stroh da ein nogo.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 25. April 2011, 18:53:46
Die Heustauballergikerin wird vom Besitzer echt bescheuert gefüttert. Bei dem kriegt sie nur Stroh und aufgeweichte Rübenschnitzel (die dafür in großen Mengen). Im Sommer gibts nur Gras. Sie schaut schon komisch aus, übersteht die Fütterei aber anscheinend. Die meisten Pferde dieses Besitzers gehen irgendwann wegen Hufrehe zum Schlachter, also kann sich jeder denken wie es dort zugeht.
Bei uns kriegt sie eben Silage dazu, dafür reduzieren wir die Rübenschnitzel.
Ich hab mit dem TA gesprochen, der hat gesagt das man das Heu recht gründlich einweichen muss, sonst ist es genauso schlecht. Er rät deswegen zur Fütterung von Stroh oder Silage. Allerdings kennt er den Besitzer auch schon ewig...

Mein Freund ist die Allergikerin jetzt 2 mal eine halbe Stunde im Schritt geritten, lt Besitzer merkt man bei dieser "Belastung" schon, dass das Pferd ein Problem mit der Lunge hat. Seit sie bei uns steht haben wir sie weder Husten hören noch schweres Atmen bemerkt. Also dürfte die Diät, die der Besitzer seit fast einem Jahr durchführt, wohl anschlagen und das obwohl das Pferd beim Besitzer in einem stickigen Stall steht.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: cinnamon am 25. April 2011, 22:18:58
Die Heustauballergikerin wird vom Besitzer echt bescheuert gefüttert. Bei dem kriegt sie nur Stroh und aufgeweichte Rübenschnitzel (die dafür in großen Mengen).
wieso das denn?  ???
stroh für heustauballergiker hab ich noch nie gehört. als futtermittel ist es sowieso ungeeignet.
pferde überleben viel - in südlichen gefilden auch kiloweise krafu + reines stroh, weil`s dort nix anderes gibt.
bei uns so zu füttern ist meiner meinung nach riesengroßer schwachsinn.
die rüschnis würde ich auch gleich mal streichen.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Bettina am 25. April 2011, 22:32:58
Er rät deswegen zur Fütterung von Stroh oder Silage.
:confused:
Das klingt irgendwie nicht so... hm... gut. Find ich. :nixweiss:
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 26. April 2011, 19:01:13
Nachdem sie nur einige Tage (oder Wochen) bei uns ist, wollen wir die Fütterung nicht komplett umstellen. Wir bessern sie nur ein bisschen auf. Ich finde diese Fütterung selbst nicht gut, aber es ist nicht mein Pferd und daher kann ich nicht alleine bestimmen, was dieses Pferd frisst.
Ich würde es auch anders machen. Warum der TA so komische Fütterungsratschläge gegeben hat weiß ich nicht, aber er ist Fütterungsexperte und im ganzen oberen Waldviertel als Fachmann bei Heustauballergikern bekannt.
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: Nadja am 26. April 2011, 19:10:35
Zum Dauer-Durchfall ...

ich habe vor 2 Tagen eine Flohsamenschalen-Kur versucht. habe 25g Flohsamenschalen in 1,5 Liter Wasser eingeweicht (basses, was ne schleimige Sache) und versucht, das Ganze ans Corn zu bringen - alles hab ich nicht rein bekommen, sie fands auch echt fies. Ich habe mir davon nicht allzuviel versprochen - aber siehe da: gestern schon fast Äppel - heute richtig tolle äppelige Kügelchen.

vielleicht hats ja was geholfen ...
Titel: Re:Durchfall
Beitrag von: cinnamon am 26. April 2011, 23:02:40
mit flohsamenschalen hab ich auch gute erfahrungen gemacht  :nick:
Titel: Re: Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1238 am 16. November 2019, 16:11:21
Hallo, steh grad mit Samy am Reitplatz und warte auf den Tierarzt.
Habe mit ihm heute trainiert anfänglich war alles wie immer, dann hat er begonnen sich öfters als sonst hinzulegen, dann kam sein schmerzgesicht und kurz darauf kotwasser. Das kotwasser entwickelte sich in kürzester Zeit zu einer wasserfontäne die waagrecht raus kam. Gestern wurde er entwurmt könnte da ein Zusammenhang bestehen? Nun heißt es mal warten bis der ta kommt. Ach diese warterei
Titel: Re: Durchfall
Beitrag von: Sanhestar am 16. November 2019, 17:00:54
Gestern wurde er entwurmt könnte da ein Zusammenhang bestehen?

ja!
Titel: Re: Durchfall
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1238 am 16. November 2019, 17:31:08
Danke Sabine, der Tierarzt meinte auch es davon kommen könnte. Aber Samy schaut schon viel besser aus.
Titel: Re: Durchfall
Beitrag von: noothe am 16. November 2019, 18:21:25
:gb: