Was die Fütterung angeht, kann ich Steffi nur voll und ganz zustimmen.
So große Fresspausen sind einfach indiskutabel und schädlich. Da würde ich auch Heu selbst kaufen und eine Zusatzfütterung organisieren, bis der Stall gewechselt werden kann.
Bei Heucobs sind bestimmte Dinge zu beachten. Für Rehepferde können sie ungeeignet sein. Wenn ein Pferd ausgehungert ist, besteht die Gefahr, dass es davon zu viel und zu schnell frisst. Insofern sollten sie vorher aufgeweicht werden, damit sie nicht im Magen und Darm aufquellen.
Selbst wenn Stroh zur Verfügung steht kann es zu Verstopfungen kommen, wenn die Tiere es vor Hunger bis zur Sättigung fressen. Und Kraftfutter zwischendurch sättigt nicht. Der Magen-Darmtrackt übersäuert und verkrampft. Vermutlich fressen die Tiere im Winter auch noch viel Schnee, um sich die Bäuche zu füllen und bekommen dann Durchfall.
Das geht überhaupt nicht!
Eine gesunde Darmflora kann nur entstehen, wenn sie ständig mit Raufutter versorgt wird. Dabei sollte auch darauf geachtet werden, dass diese nicht zu schnell verdaut wird, damit dieser Vorgang bis zum Ende des Darmes anhält. Insofern ist ein guter Rohfaseranteil nicht ganz unwichtig. Doch das geht nicht Schubweise, weil das sonst zu Verstopfungen führen kann. Hier muss kontinuierlich für Nachschub gesorgt werden. Fresspausen sollten da nicht länger als vier Stunden andauern.
Im Winter kommt noch hinzu, dass die Tiere sich weniger bewegen können und schneller frieren. Da dient die Futteraufnahme nicht nur der Beschäftigung sondern auch der Energiegewinnung (Aufwärmung durch Stoffwechselverbrennung).
Solange die Tiere nicht zeigen, dass ihnen was fehlt, werden auch andere Einsteller keinen Grund sehen, daran etwas zu ändern. Zu dumm, das gerade Beutetiere wahre Künstler im Verbergen sind.
Hier mal ein Dokument aus wissenschaftlicher Quelle:
http://www.iwest.de/Download/Magengeschwuere_beim_Pferd.pdfDanach gehören schon zu große Fresspausen zur Hauptursache von Magengeschwüren. Neben der großen Portion Heu am Abend sollten mindestens zwei weitere Gaben Raufutter gegeben werden, also dreimal Heu am Tag um dieser Organschädigung vorzubeugen. Insofern ist eine einmalige Fütterung schon eine Körperverletzung und verstößt gegen das Tierschutzgesetz. Hier kann der SB zur Verantwortung gezogen werden. Eine Gastroskopie als Beweismittel wäre zur Not auch noch möglich und dann würde ich dem Kerl aber richtig Feuer unter dem Hintern machen.