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Allgemeine Pferdethemen => Pferd allgemein => Thema gestartet von: Buschpony am 31. Januar 2020, 11:16:43
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Hat jemand von euch Ideen? Ich brauche Input...
Wir haben eine Herde mit derzeit 18 Pferden, die überwiegend auf Trails mit diversen Heuraufen lebt. Täglich gibt es einige Stunden verordnete Freßpause auf einem großen Sandpaddock, den die Pferde sehr mögen - man kann sich dort wunderbar wälzen und im tiefen Sand gut schlafen.
Stundenweise gibt es Koppelgang. Momentan haben wir das Glück, die Pferde die großen LPG-Wiesen nahebei abweiden zu lassen. Dort sind sie nun sogar über nacht.
(https://up.picr.de/37777123no.jpg)
Früher, als Alessa noch Leitstute war, hat man dann morgens gerufen, und die Herde kam reingetrabt. Super! :)
Jetzt ist Luri der Herdenboss, und der sieht die Sache ganz anders... Er bremst planmäßig die Herde aus, versucht (oft mit Erfolg) zu verhindern, daß die Herde sich treiben läßt. Zur Zeit benötigen wir mindestens 2 Personen, um das Volk nach Hause zu bekommen, und es ist oft eine schweißtreibende Angelegenheit. Die Laune hebt das auch nicht wirklich... :griffel:
Luri scheint ganz fest installiert zu haben, daß alle Vorschläge und Aufforderungen von Menschen grundsätzlich Widerstand erfordern.
Nun endlich die Frage an euch: wie kann man den Luri und mit ihm alle anderen Pferde davon überzeugen, daß das nach-Hause-Laufen eine gute Idee ist???
Unsere bisherigen Ansätze:
- Treiben (mäßiger Erfolg)
- Luri und seinen Vize Phönix halftern und vorweg führen (mäßig)
- Luri aufhalftern und die Herde mit ihm an der Hand treiben (besser als nur zu treiben)
- Möhren auf dem Paddock verteilen, bevor die Herde kommt (hilft deutlich auf den letzten 200m)
In der Hoffnung auf eure Inspirationen
Beste Grüße,
Dörte.
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Wäre das nicht der perfekte Einsatz für einen Luri-Rückruf? :cheese: :grinwech:
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Ohja, das wäre es! :nick: WENN der denn im normalen Leben funktionieren täte... Bislang freue ich mich, wenn der Typ 1-2 Schritte auf mich zu kommt, wenn ich mit dem Halfter winke; mehr ist leider noch nicht drin. *seufz*
Beste Grüße,
Dörte.
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Gibt es keinen Verstärker, der für ihn hochwertig genug ist?
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Vielleicht ein paar Äpfel oder eine Haferschüssel? Damit könnte ich den Rückruf mal vernünftig aufbauen, das macht auf jeden Fall Sinn, wie man ja jetzt sieht. (Bislang war mir das nie so doll wichtig - wenn ich was vom Pferd will, kann ich auch hingehen und es abholen...)
Das Dumme jetzt ist, daß die Distanzen wirklich groß sind. Die jetzige Koppel ist fast 1km lang, dann geht es 350m den Weg entlang, dann noch mal 400m Trail bis zum Paddock...
Ob man Futterpunkte einrichtet, also mehrere? Hm...
Beste Grüße,
Dörte.
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Also ich würde wohl erstmal getrennt und auf sehr kurze Distanzen mit Luri arbeiten und einen super-duper Rückruf aufbauen, wo er nicht auf die Herde achten muss :juck: Und zeitgleich mit der gesamten Herde üben, dass es (auf dem Paddock) auf jeden Fall für alle was gibt.
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Ja, das ist auf jeden Fall der Plan für langfristig.
Aber vielleicht gibt es ja noch eine Idee für schnelle Umsetzung?
Beste Grüße,
Dörte.
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Das große Problem ist ja, dass der Verstärker so hochwertig sein muss, dass er es wert ist, eine längere Strecke von der Herde weg über Gras zu laufen und damit die Koppelzeit zu beenden. So eine Belohnung muss man erstmal finden...
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Wenn ihr ganz klassisch eine Glocke oder ähnliches einführt, die für alle die Belohnung auf dem Paddock ankündigt? :juck: Wenn die ganze Herde in "Sie hat geläutet, es gibt essen"-Stimmung ist, dann lässt sie sich vielleicht insgesamt besser auf den Trail holen. :candy:
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Wenn ihr ganz klassisch eine Glocke oder ähnliches einführt, die für alle die Belohnung auf dem Paddock ankündigt? :juck: Wenn die ganze Herde in "Sie hat geläutet, es gibt essen"-Stimmung ist, dann lässt sie sich vielleicht insgesamt besser auf den Trail holen. :candy:
Hätte ich jetzt auch eher gesagt, dass es vielleicht gut ist, alle Tiere mit einzubeziehen (oder einen Großteil). Ich weiß noch, wie Sissis Herde damals von der Wiese geholt wurde (vor ca 14 Jahren): Futtertröge auf der Sandkoppel mit Hafer bestücken, Tor von der Wiese auf, ganz laut „koooooommt, kooooooommt“ rufen, Ponys heben alle die Köpfe und kommen zur Sandkoppel gerannt, machen sich glücklich über den Hafer her :)
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Das ist prinzipiell super, aaaber: das sind wahrscheinlich ganz andere Dimensionen. Von der Koppel runter bis zum Paddock sind’s knappe 2 km...
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Ich glaube der Knackpunkt ist der Unterschied zwischen "was jetzt akut machen" und "was langfristig machen". Ein Rückruf einer ganzen Herde über die Entfernung kann, nach und nach aufgebaut, sehr gut funktionieren, gibt es aus diversen Zoos sehr anschauliche Beispiele. Man muss es halt wie immer erst auf geringe Distanz aufbauen und dann erhöhen. Wenn es sich für alle Pferde lohnt zurück zu kommen, dann kann ein einzelner Luri das irgendwann auch nicht mehr unterbrechen.
Könnte man Luri vorher holen und in den Stall bringen und dann den Rest rufen? Also einfach den "Störenfried" aus der Gleichung entfernen?
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Wir müssen die Kühe ja auch oft von der Wiese runter holen. Bei uns geht das durch Brot. Wir kriegen von einer Bäckerei altes Brot in großen Mengen und das packe ich dann auf die Schubkarre und fahre damit zur Weide. Das passiert ganz oft einfach nur so ohne das irgendwas passiert. Die hören die Schubkarre und mein rufen und kommen angerannt, kriegen ihr Brot und ziehen wieder ab. Und manchmal werden sie dann eben gefangen oder um getrieben.
Also vielleicht als Idee einfach so zu kommen, ihnen etwas zu bringen und sie dann auf der Weide zu lassen.
Oder gibt es vielleicht eine bestimmte Zeit wo sie dem rein kommen gegenüber aufgeschlossener wären?
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Außer mit einer geringeren Distanz könnte am Anfang, könnte auch immer die selbe Uhrzeit hilfreich sein (sofern dies hinkommt)
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wenn sie sowieso jeden Tag auf den Sandpaddock gehen, würde ich damit anfangen, dass, wie oben beschrieben, im Paddock mehrere stabile Tröge (Schaf-/Rinderbedarf) aufgestellt werden.
Da kommt was Leckeres rein, BEVOR die Herde geholt wird.
Am Tag 1 zeigt man allen die Tröge mit Inhalt und fügt einen Marker hinzu - Glocke oder vielleicht eine Hupe (ggfs. erstmal in Distanz betätigt, wegen Lautstärke). Und dann nach ein paar Tagen, wenn alle schon in Richtung Tröge "ziehen", kommt der Marker früher, wenn sie weiter draussen sind. Und Distanz immer grösser werden lassen. Dann mal jemanden als Beobachter auf die Wiese stellen mit Handy, mit dem man vereinbart, wann die Glocke/Hupe o.ä. betätigt wird. Der kann dann kontrollieren, ob die Herde a) den Marker hört und b) drauf reagiert. Wenn die Distanz zu gross ist, der Herde ein Stück entgegen gehen und dann Marker betätigen.
Ich schätze, das braucht vielleicht 14 Tage, nicht länger. In der Anfangszeit den Lui rausnehmen, damit die Herde nicht in Konflikt kommt. Ich würde ihn hinterher gehen lassen am Halfter. Und da die Herde ja schon "zieht" auf den letzten 200 Metern, wenn es Möhren auf dem Paddock gibt, braucht das "nur" noch mit mehr Distanz und einem gut hörbaren Marker stabilisiert und erweitert werden.
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Wie wäre es denn die Herde darauf zu konditionieren einem Fahrzeug zu folgen.
Bei uns sind so ziemlich alle (Pferde, aber vorallem auch die Kuhherden) darauf konditioniert, dass Fahrzeuge (Getreide, ....) bringen. Das heißt, sobald hier jmd. mit dem Quad, Truck oder sogar Trecker auf die Weide fährt kommt alles an und wird zudringlich. Hinzu kommt noch ein konditionierter Ruf damit die oft sehr verstreuten Kühe es auch nach Möglichkeit alle mitkriegen. Wir nutzen dies hauptsächlich um alle zu zählen und zu gucken, ob es allen gut geht. Fährt man los folgen sie auch relativ gut (Man muss dann oft echt Gas geben um nen Vorsprung rauszuarbeiten um wieder alleine durchs Tor nach draußen zu kommen)Wenn wir sie dann z.B. zum Winter von nahen Weiden nach Hause bringen müssen, nutzen wir dies auch indem immer ein „Futterfahrzeug“ vorweg fährt. Und hinten nur noch die Nachzügler etwas angetrieben bzw. nachgebracht werden müssen.
So ein Fahrzeug könnte ja auch schon ein Fahrrad mit Futtereimer sein.
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Oh, ihr habt Ideen! :D Klasse!
Es geht tatsächlich um eine akute und eine langfristige Lösung.
Was leider nicht geht: die Sache mit der immer gleichen Zeit. Der Koppelgang ist halt sehr variabel je nach Aufwuchs und sonstiger Umstände, aber immer begrenzt - 24 Stunden ist er nie, normalerweise 1-3 Stunden. Da ist es leider auch wenig sinnvoll, mit anderem Futter als Gras ankommen zu wollen, das ist in der kurzen Koppelzeit schlicht nicht interessant. Jetzt sind sie gerade nachts auf dem Gras, da wäre also Zeit genug, aber es ist dunkel... :-\
Fahrzeug als Lockmittel... Eigentlich wäre das supergut, weil unsere Pferde Auto + Anhänger gut kennen und schätzen als Ästelieferanten. Auf der Koppel zählt allerdings Gras wirklich höher als fast alles andere, weil es so knapp war in den letzten 3 Jahren. Auch kann man zumindest zur Zeit mit egal welchem Fahrzeug außer einem Luftkissenboot nicht auf der Wiese fahren, weil vernäßt.... Vertrackt!
Doof ist, daß die Situation sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren schleichend verschlechtert hat. Die Pferde, die sonst willig gelaufen sind, haben inzwischen verinnerlicht, daß Treiben blöd ist, daß von uns vorgeschlagene Ortswechsel blöd sind. Obwohl sie ihre Chill-Zeit auf dem Paddock wirklich lieben.
Das muß also komplett neu aufgebaut werden. Seit ein paar Wochen gibt es ja schon immer Möhren auf dem Paddock, was ja schon etwas hilft, aber eben nicht genug. Wenn dann demnächst Weideruhe ist, haben wir ja wieder kürzere Strecken zu treiben, nämlich nur den Trail - vielleicht ziehen dann die Möhren besser?
Für einen Neuaufbau klingt es sinnvoll, Tröge aufzustellen - die wären etwas Neues, die neue Regeln einläuten könnten. Mal sehen was sich bauen läßt für 18 futterneidische Pferde... :confused:
Mit eurer Unterstützung habe ich jetzt die Idee, Futterpunkte für Luri einzurichten, z.B. in Form von Ölfässern, auf denen jeweils ein Apfel zur Abholung bereit liegt. Das können ja durchaus mehrere sein, vielleicht auf der Wiese schon 2, den Weg und den Trail entlang wieder welche. Hier ist die Schwierigkeit, daß Luri dann wirklich vorne gehen muß, damit er seinen Apfel auch kriegt. Er läuft aber am liebsten an 3.-4. Stelle... Zur Einführung bräuchten wir daher mindestens eine dritte Person, die die Äpfel erst für Luri freigibt. Da es gerade nicht genug Helfer gibt, wird das dann wohl eher ein Projekt für die nächsten Schulferien oder so... *soifz*
Morgen werde ich den Typen wieder halftern und mit ihm gemeinsam treiben. Mit Anetts Unterstützung wird das schon gehen, auch wenn es nicht elegant ist.
Habt herzlichen Dank für euer Mitdenken! Solltet ihr noch weitere Ideen und Vorschläge und Weiterentwicklungen haben, gebt sie bitte gerne kund!
Beste Grüße,
Dörte.
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Als Akutlösung geht das nun einigermaßen so: reichlich Möhren werden auf dem Paddock verteilt, Luri wird gehalftert und mit ihm am Strick wird die Herde getrieben, eine 2.Person treibt mit, kurz vorm Tor, wenn die Herde anzieht Richtung Heimat, kann man Luri wieder laufenlassen. Er gibt dann richtig Gas! :lol:
Auf Dauer ist das so nicht befriedigend. Alleine hat man fast keine Chance, die Bande nach Hause zu befördern. Na - die Koppeln werden wir eh nur noch wenige Tage nutzen dürfen wegen Weideruhe, so daß wir dann mehrere Monate Zeit haben, wasauchimmer aufzutrainieren... :grasi:
Beste Grüße,
Dörte.
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Ha - neue Technik, neues Glück: G. läuft mit Luri und Beluna am Strick durchs Tor (während ich die Herde sachte hinterher schiebe), läßt dort Luri laufen und reitet dann auf Beluna den Weg und Trail voraus. Das lief gestern und heute wie geschmiert! Heute war ich sogar überflüssig, brauchte nur noch die Absperrungen über den Weg aufzuräumen. :dops:
Kann natürlich sein, daß das gar nicht am Vorwegreiten lag sondern daran, daß die Herde inzwischen nicht mehr diesen krassen Weide-Nachholebedarf hat. Egal warum - es ist gut! :cheese:
Rückruf & Co werden natürlich trotzdem für die nächste Saison aufgebaut.
Beste Grüße,
Dörte.
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Sehr cool :dops: