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10 Thesen über Sättel

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penelope
*

Re:10 Thesen über Sättel
« Antwort #30 am: 17. April 2012, 11:06:08 »
Edit für Ramona:
Das ein Sattler vor Ort postert hab ich auch noch nie gehört. Wie soll das gehen? Die können doch nicht ihre Werkstatt mit sich rumfahren. Zudem dauert es ja auch eine ganze Weile  ???


Ich hab mal ein Bild vom einem Baum, wie er in englischen Sätteln verwendet wird rausgesucht, da ich glaube, dass viele Leute ein falsches Bild vom "starren Sattel" haben:
http://www.testa-sattel.de/testa_pics-seiten/sattelkonzeption/sattelbaum-01.jpg
(ganz glücklich bin ich mit dem Bild auch nicht, hab aber gerade kein besseres gefunden)

An einem "starren" englischen Sattelbaum ist recht wenig tatsächlich starr.
Ich finde es wird einem klar, wenn man sich so eine eher filigrane Konstruktion anguckt, warum die Sorge der Sattelbauer eher ist, die Bäume möglichst haltbar und eben nicht möglichst flexibel zu machen  ;)

Die Stabilität im Sattel kommt durch den Holzkern (wobei Holz ja immer etwas beweglich bleibt) und durch das Kopfeisen, was bei einigen Herstellern allerdings noch Dehnungsfugen oder ähnliches hat. Auf diesen Baum kommt dann eine Verspannung, auf der dann der Reiter sitzt, die mitschwingt mit der Bewegung. Der Rest vom Sattel ist dann nur noch Leder und Polster.


« Letzte Änderung: 17. April 2012, 11:09:13 von penelope »
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Mannimen
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Re:10 Thesen über Sättel
« Antwort #31 am: 17. April 2012, 11:19:17 »
Und hier mal ein Westernsattelbaum zum Vergleich.

Da sieht man dann auch schon sehr deutlich, dass es sich eben immer um eine Pritschenkonstrucktion handelt, die der Wirbelsäule Bewegungsfreiheit garantieren soll, die bei baumlosen Sätteln dann auch wieder mehr eingeschränkt wird.

Es sind also sehr schmale Randbereiche, auf denen nun das Gewicht des Reiters verteilt werden muss und dieses wird dann auf die Rippenbögen über die Wirbelsäule bis in die Beine des Pferdes hin abgetragen, denn die notwendige Gegenkraft dazu befindet sich in der Auftrittsfläche der Hufe (statischer Kräfteverlauf).

Und wenn man dann noch an den optimalen Bereich zwischen dem 13. und 14. BW denkt, dann muss man auch da wieder feststellen, dass der beim Westernsattelbaum recht dünn ausgebildet ist. Die größte Fläche bietet er unter dem Hinterzwiesel, welcher meist schon an den 18. BW reicht oder gar drüber hinaus geht. Dort ist jedoch die Gegenkraft sehr viel geringer und der Hebelarm am größten. Außerdem bewegt sich der Rücken dort viel mehr. Alles Dinge, die sich wieder nachteilig auswirken können.

Wer sich das alles mal klar vor Augen führt, wird sehr viel Respekt davor bekommen. :nick:
Bei meinem Körpergewicht kommt also ein filigraner Sattelbaum überhaupt nicht in Frage, weil die Lastabtragsfläche viel zu klein ist und somit die Druckpunkte deutlich verstärkt werden. Ist dann auch noch der Rücken des Pferdes recht kurz, kann das nicht einmal über die Länge verteilt werden, sondern muss in die Breite gehen. Zum Glück ist Antares kein schmales Handtuch und so sind wir doch noch fündig geworden, was einen passenden Sattel angeht. :rotw:

« Letzte Änderung: 17. April 2012, 11:32:44 von Mannimen »
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Re:10 Thesen über Sättel
« Antwort #32 am: 17. April 2012, 11:38:05 »
Edit für Ramona:
Das ein Sattler vor Ort postert hab ich auch noch nie gehört. Wie soll das gehen? Die können doch nicht ihre Werkstatt mit sich rumfahren. Zudem dauert es ja auch eine ganze Weile  ???


Ich hab jedenfalls gehört, dass es Sattler gibt, die das machen  ???

Vorgestern abend hatte ich mir auch mal die Sattelbäume mal rausgesucht und bin auf ähnliche Bilder gestoßen ...
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Re:10 Thesen über Sättel
« Antwort #33 am: 17. April 2012, 11:50:53 »
Also unsere Sattlerin macht kleinere Polsterarbeiten direkt vor Ort in ihrem Van. Aber komplettes Polster austauschen oder so nicht
LG Tine
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Re:10 Thesen über Sättel
« Antwort #34 am: 17. April 2012, 12:07:17 »
Einige Sattler machen das schon, aber das kommt auch immer auf das Sattelmodell an.
Hab gestern sogar einen ganz vernünftigen empfehlenswerten Sattler für Westernsättel kennengelernt, mit dem ich in Punkto Satteländerung (war bei einer Kundin) völlig einer Meinung war.  :o Das gabs glaub ich auch noch nie.  :silvester:
Wer also im Raum Heilbronn/Stuttgart eine Empfehlung möchte, kann ich den gerne weiter empfehlen.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Mannimen
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Re:10 Thesen über Sättel
« Antwort #35 am: 17. April 2012, 13:25:24 »
Wir hatten auch mal einen Sattler am Stall, der seine mobile Werkstatt im Auto dabei hatte und sogar noch ein Vordach dazu, damit das Leder nicht nass wird, wenn es mal vom Himmel tröpfelt. :regen2: Insofern polstert der auch bei Wind und Wetter. Den Sattel meiner Frau hat er komplett neu aufgepolstert und gleich am Pferd ausprobiert, noch hier und da was verändert und gleich abkassiert. :bauer:

Mir konnte er jedoch mit meinem Sattelproblem nicht weiterhelfen und meinte nur, ich hätte das falsche Pferd und sollte es besser verkaufen und mir eines holen, dass vom Rücken her zu mir passen würde. So deutlich ist da bislang noch Niemand geworden. :augenreib: :nixweiss:

« Letzte Änderung: 17. April 2012, 13:27:03 von Mannimen »
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Iris
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Re:10 Thesen über Sättel
« Antwort #36 am: 17. April 2012, 14:09:31 »
Hallo alle zusammen,

sehr treffend finde ich die erste These/Wahrheit, nämlich dass der Sattelbaum zur Linie des Pferderückens passen muss :thup:. Dumm nur, dass man bei den allermeisten Sätteln den darin verarbeiteten Baum niemals „nackt“, also ohne den ganzen Aufbau zu sehen bekommt :verflucht: (außer vielleicht, wenn man sich einen echten Maßsattel leistet).

Ich hatte bei ROC mal die Gelegenheit zu einer Sattelanprobe. Stefan Wanek hatte tatsächlich die verschiedenen Bäume aus Holz ganz ohne Drumherum dabei, und so war ich als Laie zum ersten Mal in der Lage, selbst zu sehen und zu beurteilen, ob der Baum passte oder nicht. Und ich war sehr erstaunt zu sehen, dass man selbst ohne jede Ahnung an den nackten Bäumen sofort gesehen hat, ob sie passten oder nicht. Zu eng, zu weit, Brückenbildung, Kippeln - nur mit dem Holzbaum auf dem Pferderücken sah ich alles sofort! Wären Polster, Sitz, Sattelblätter und, und, und dran gewesen, hätte ich die Passform nie so beurteilen können.

Leider war keiner der ROC-Sättel für mein Pferd UND mich passend :nein:, so dass wir dann doch verzichtet haben, aber die Sattelanprobe war spannend, erhellend und höchst lehrreich!

LG, Iris
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