Mit der Abnehm-Problematik beschäftige ich mich wegen EMS-Rehe-Nio sehr, wie auch etliche Pferdebekannte mit Moppelchen. Ganz schwieriges Thema, grundsätzlich sowieso, in Gruppenhaltung noch mehr und es wird bestimmt nicht einfacher, wenn man sein Pferd irgendwo eingestellt hat.
Tierärztliche Tipps (max. 1,5 kg Heu - je tatsächliches Gewicht? Je Idealgewicht??? KEIN Stroh!) waren wenig hilfreich bis falsch (zumindest meine Erkenntnis, nachdem ich mich in aller Ausführlichkeit durch Conny Röhms Online-Seminare und Buch geackert habe). Dadurch haben Nio und ich viel Zeit verloren (hoffentlich nicht zu viel...), inzwischen bessert sich die Figur aber zunehmend.
Mein wohl recht unorthodoxer Weg (mache ich aber in geringerem Maße seid Jahren für alle) : seitdem es wieder wächst, bekommt Nio in den Weidezeiten der anderen (2 x täglich 2 - 3 Stunden) neben ca. 2 kg Heu jede Menge "Grünzeug":
Äste (Hasel, Weide, Linde, Hainbuche, Weißdorn, bisschen Buche und Eiche), Brennnesseln, Disteln, Giersch, Beifuss, Löwenzahn, Spitzwegerich, Breitwegerich, Labkraut, Wiesenkerbel, Sauergras, Himbeer- und Brombeerzweige - was halt grade so wächst. Etliches direkt von unserer Extensiv-Waldrandkoppel, viel von Wegrändern. Geht schon Zeit drauf beim täglichen Rupfen, aber Nio ist sehr glücklich damit, lange beschäftigt und schon lange nicht mehr "heißhungrig". Es bedeutet für ihn wirklich Lebensqualität und hat den Vorteil, dass er nicht mit den anderen auf Koppel drängelt, weil er ja weiß, dass lecker serviert wird.
Was er übrig lässt, verspeisen die anderen, immer Tabula Rasa.
Was den Zucker/ Fruktangehalt betrifft, findet man ja keine bis total unterschiedliche Ansichten. Damit hat sich wohl noch nie jemand wirklich beschäftigt, weil ja auch überhaupt nicht zu "standardisieren".
Bei der "Nordpferd" habe ich eine Dame befragt, die die Futterausbildung bei TWI gemacht und wohl sehr richtig sagte "weniger Zucker als Heu wird das alles haben."
Und dafür eine Menge gesunder Inhalte, denke ich, einschließlich sekundärer Pflanzenstoffe.
Weizenstroh steht immer zur Verfügung, wird aber wenig von gefressen.
Die "Graser" Toakly und Cello sind bei den o.g. Weidezeiten leider jetzt schon schneckenfett - bei uns sind die Wiesen schon seit Anfang April quasi explodiert.
Für die gibt`s gar kein Heu mehr, nur das Stroh.
Weidezeiten noch mehr reduzieren ist logistisch schwierig (zum Glück kann mein 86-jähriger Vater sie morgens wieder reinholen) und außerdem ist auch das ja Lebensqualität. Sehr abwechslungsreiches Essen und sie sind auch schon ordentlich in Bewegung auf den 1,5 Hektar.
An Heuraufen stehen sich die Rösser ja die Beine in den Bauch, oft mit ungesunder Haltung.