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Head Lowering/Backing in a Square

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Ehemaliges Mitglied 32
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Head Lowering/Backing in a Square
« am: 15. Oktober 2010, 10:28:23 »
Ich bin grad dabei, die DVD "Head Lowering" anzusehen.
Kurland wendet dabei die Stricktechnik an, um dem Pferd zu erkläre das es rückwärts gehen soll und bringt es dann durch abwenden der Hinterhand aus der Balance, bis der Kopf nach unten kommt. Dann gibts C+B. So habs ich jedenfalls verstanden.

Meine Fragen: Wenn ich einem Pferd so Kopf senken lern, wird das Stricksignal zum Rückwärtsgehen ja das zum Kopf senken. Stimmt das? Weil dann ist ja das Signal zum rückwärts gehen mit der Stricktechnik fort, oder? Ein Signal kann ja nicht 2 Bedeutungen haben. Ignoriert Kurland das weil sie eh andere Signale für Rückwärts hat?

Frage 2: Ich hab Asterix gelernt, das er im Schritt beim spazieren gehen den Kopf nach unten geben soll, einfach weil er mit hohem Kopf sehr leicht zum Steigen und Buckeln ansetzt. Macht es da noch Sinn, ihm head Lowering auch übers Rückwärts zu lernen? Ich weiß mittlerweile, das Kopf senken keine Vorwärtsbewegung ist, aber das mit dem Spazieren gehen und Kopf tief klappt so gut, das ich es nicht missen möchte. Andererseits wär so eine Tiefenentspannung als Abwechslung zb wenn er Angst hat schon auch sehr nett. Sind beide Übungen mit unterschiedlichem Signal miteinander vereinbar?

Frage 3: Ich hab bei beiden Ponys Kopfsenken frei geshaped, ein Kommando angebracht. Muss ich das Kommando auch geben, wenn ich die Kurland Stricktechnik anwende, um es dem Pony einfacher zu machen? Oder soll ich es als 2 komplett verschiedene Übungen betrachten?

Frage 4: Tritt die tiefenentspannung wirklich nur ein, wenn das Pferd ganz gerade ist? Warum?
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Re:Head Lowering
« Antwort #1 am: 15. Oktober 2010, 10:57:14 »
uh, so viele fragen und ich hab keine Zeit.  :-\

Zitat
Kurland wendet dabei die Stricktechnik an, um dem Pferd zu erkläre das es rückwärts gehen soll und bringt es dann durch abwenden der Hinterhand aus der Balance, bis der Kopf nach unten kommt. Dann gibts C+B. So habs ich jedenfalls verstanden.
Mittels der Tai-Chi-Wall vermittelt sie dem Pferd, dass zur Zeit keinerlei Vorwärtsbewegung gefragt ist. Die Energie des Pferdes prallt an der "Wall" ab, da sie aber nicht geblockt wird, entsteht dadurch ein Rückwärts.
Ein Pferd, dass nicht derart gegen einen geht, wie es manche Pferde auf dem Video tun, wird vermutlich erst mal nicht ins Rückwärts gehen, da es nicht eingefordert wird. Das Rückwärts entsteht ausschliesslich aus der eigenen Energie des PFerdes.
Das Ziel ist nicht, es aus der Balance zu bringen. Die Vorgehensweise ist, dass in der Rückwärtsbewegung (zb in der Übung "Backing in a Square" -Rückwärts durch die Ecke) der Kopf des Pferdes leicht nach außen geführt wird. Wiederum wird nichts gefordert, sondern nur Energie geblockt. Das Pferd geht selbständig rückwärts, findet das irgendwann anstrengend und bietet an, den Kopf zu senken, um den Hals zu entspannen - Click und :keks:
Wenn das Pferd begriffen hat, dass es weder darum geht, meilenweit rückwärst zu laufen, noch in ständigem Ringkampf mit dem Menschen zu sein, sondern tatsächlich nur darum, den Kopf zu senken, ist die Grundlage der Übung geschaffen.

Zitat
Meine Fragen: Wenn ich einem Pferd so Kopf senken lern, wird das Stricksignal zum Rückwärtsgehen ja das zum Kopf senken. Stimmt das? Weil dann ist ja das Signal zum rückwärts gehen mit der Stricktechnik fort, oder? Ein Signal kann ja nicht 2 Bedeutungen haben. Ignoriert Kurland das weil sie eh andere Signale für Rückwärts hat?
Die Stricktechnik beinhaltet immer das Hinstreichen als "halbe Parade", als ein Ankündigungssignal: Ich komme und möchte etwas von Dir.
Je nachdem was die Hand dann tut, entsteht Rückwärts, Vorwärts, Kopfsenken.
Durch die Vorgehensweise wie oben beschrieben möchte das Pferd den Kopf senken, und weil es dies begriffen hat, wird es das gegen den leichten Widerstand des Stricks tun (der Mensch hält ja die "Tai-Chi-Wall", wenn das Pferd Kopfsenken anbietet). Dadurch wird die aufwärtsbewegung des Stricks zum Signal für Kopfsenken.
Rückwärts wird mit einer Idee von rückwärts am STrickhaken angefragt, Vorwärts mit einer Vorwärtsidee.
Sind alles sehr klar unterscheidbare Signale, vergleichbar mit einem "joystick" am computer. Voraussetzung ist, dass der Mensch wiederum die Signale auch klar trennt. Natürlich wird das PFerd erst mal anbieten, was es zuerst verstanden hat. Beim Kurs mit Skessa hatten wir ja auch das Thema, dass Skessa der Meinung war: "Strick anfassen bedeutet Rückwärts" und sie erstmal lernen musste, dass Strick anfassen noch nicht bedeutet, sich überhaupt in Bewegung zu setzen sondern zu warten, was als nächstes kommt.

Zitat
Frage 2: Ich hab Asterix gelernt, das er im Schritt beim spazieren gehen den Kopf nach unten geben soll, einfach weil er mit hohem Kopf sehr leicht zum Steigen und Buckeln ansetzt. Macht es da noch Sinn, ihm head Lowering auch übers Rückwärts zu lernen? Ich weiß mittlerweile, das Kopf senken keine Vorwärtsbewegung ist, aber das mit dem Spazieren gehen und Kopf tief klappt so gut, das ich es nicht missen möchte. Andererseits wär so eine Tiefenentspannung als Abwechslung zb wenn er Angst hat schon auch sehr nett. Sind beide Übungen mit unterschiedlichem Signal miteinander vereinbar?
Ja. Kopfsenken gehört zu den Übungen, die - besonders bei schreckhaftenPFerden - mit so vielen Signalen wie möglich verbunden werden sollten und es ist kein Problem, wenn man verschiedene Herangehensweisen findet, deren Antwort jeweils Kopfsenken ist.
Das Kopfsenken aus dem Rückwärts hat jedoch noch Auswirkungen auf die Balance, das ist das was später beim Reiten wichtig wird.

Zitat
Frage 3: Ich hab bei beiden Ponys Kopfsenken frei geshaped, ein Kommando angebracht. Muss ich das Kommando auch geben, wenn ich die Kurland Stricktechnik anwende, um es dem Pony einfacher zu machen? Oder soll ich es als 2 komplett verschiedene Übungen betrachten?

MÜssen auf gar keinen Fall. Aber ich würde das Kopfsenken über Stricktechnik erstmal ohne das bekannte Signal geben, weil es für Dich einfacher ist, auf die Antwort des PFerdes zu warten als wenn Du ein Kommando gibtst, von der Du der Meinung bist, das Pferd weiß was es bedeutet. Das kann aber in einer anderen Situation eben nicht der Fall sein, und dann seid Ihr beide verwirrt.

Zitat
Frage 4: Tritt die tiefenentspannung wirklich nur ein, wenn das Pferd ganz gerade ist? Warum?
nein. Entspannt ist das Pferd sicher auch dann, wenn es den Kopf schief hält unten. Jedoch hat das gerade Kopfsenken Auswirkung auf die Ausrichtung der Schultern und der Hüften, es ist im klassischen Sinn tatsächlich eine geraderichtende Übung, obwohl es im Stand ist. Im Reitbuch steht dazu irgendwo der begleitende Absatz, aber ich hab jetzt keine Zeit das herauszusuchen (Stichwort Kurs John Lyons, Wiggly Horse)

lg Heike
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Re:Head Lowering
« Antwort #2 am: 15. Oktober 2010, 12:58:42 »
Ich will noch schnell hinzufügen: ich hatte auch Bedenken wegen der "gleichen" Signale für unterschiedliche Dinge. Aber tatsächlich kann das Pferd das auseinander halten, selbst wenn mir selber teilweise nicht klar ist, woran es das jetzt erkennt.  :confused: Irgendwie scheine ich über meinen Körper die jeweilige Intention (rückwärts oder "abwärts") klar anzugeben, wenn auch teilweise unbewusst. Und am Anfang ist das Pferd natürlich verwirrt, aber das legt sich erstaunlich schnell, eben weil es meine weiteren Körpersignale oder die Feinheiten der Strickhilfen oder was auch immer lesen lernt.
Viele Grüße,
Esther
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Ehemaliges Mitglied 32
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Re:Head Lowering
« Antwort #3 am: 16. Oktober 2010, 09:01:23 »
@eboja
Da bin ich erleichtert. Ich denke ich werds einfach mal probieren und sehen was rauskommt.
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Ehemaliges Mitglied 32
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Re:Head Lowering
« Antwort #4 am: 18. Oktober 2010, 10:14:19 »
So, habs probiert.
Cani hat beim dritten mal (also nach dem dritten click) verstanden gehabt, das sie einfach den Kopf senken soll. Rückwärts ist sie nur beim ersten mal gegangen, macht das was?
Weiß mein Pferd auch, das head lowering keine vorwärtsbewegung ist oder muss ich ihr das erst erklären?

Gegen Ende der DVD zeigt Kurland ja, das head lowering auch im Schritt und im Trab geht, das ist aber sehr wohl eine vorwärtsbewegung. Ab dem Punkt kenn ich mich gar nimmer aus.

Und beim reiten, da sieht man ja die Leute, wie sie den Strickteil von Pferdemaul (also dort wo der Strick im Gebiss hängt) bis zur ersten Hand anspannen, am Boden spannen sie den Teil zwischen den Händen. Was ist richtig? Vom Sattel aus machen sie ja einseitigen Zug, auf solche Hilfen möchte ich, das mein Pferd auch einseitig nach gibt und nicht den Kopf nach unten nimmt.
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Re:Head Lowering
« Antwort #5 am: 18. Oktober 2010, 16:43:33 »
So, habs probiert.
Cani hat beim dritten mal (also nach dem dritten click) verstanden gehabt, das sie einfach den Kopf senken soll. Rückwärts ist sie nur beim ersten mal gegangen, macht das was?
Weiß mein Pferd auch, das head lowering keine vorwärtsbewegung ist oder muss ich ihr das erst erklären?
Nein, das weiß sie nicht  :lol: das ist ja nur ein zugrunde liegendes Prinzip.

Zitat
Gegen Ende der DVD zeigt Kurland ja, das head lowering auch im Schritt und im Trab geht, das ist aber sehr wohl eine vorwärtsbewegung. Ab dem Punkt kenn ich mich gar nimmer aus.

Aaaaalso. Du hast das Reitbuch?
dann lies bitte erst nochmal die Seiten 41-44, und dann die Seiten 123-128, insbesondere den Absatz rechts unten auf Seite 127, ab "This is where most people quit with this exercise".

es gibt viele Möglichkeiten, Kopfsenken zu lehren und Signale dazu zu installieren. Alle sind richtig und gültig und gut. Mit Jack arbeite ich zum Beispiel gerade am Hals fallenlassen an der Longe. Natürlich ist da das Kopfsenken im Vorwärts. Ein Kopfsenken im Vorwärts wird aber immer der Einstieg zu einer Balancesituation sein, die das Pferd veranlasst nach vorne zu gehen, um seinem Gleichgewicht hinterher zu laufen.
Ein sehr tiefes Kopfsenken, dass eine Rückwärtsidee beinhaltet, verändert die Balance vom Pferd (wie schon oben beschrieben). Über die Tai-Chi-Wall bekommt man vom pferd sehr schnell das Verständnis was man möchte, und man bekommt sehr schnell ein zuverlässiges Signal am Strick, dass sich auch beim Reiten (Zügel) einsetzen lässt. das sind also alles mehrere Aspekte, die diese Übung beinhaltet.
Fang an damit zu arbeiten, in ständiger Wiederholung. Dann merkt man nach einiger Zeit, was die Übung alles bewirken kann. Achte auf die Gesamtbalance Deines Pferdes, ob es geschlossen stehen kann. Wie es antritt. Wie es rückwärts tritt usw.


Zitat
Und beim reiten, da sieht man ja die Leute, wie sie den Strickteil von Pferdemaul (also dort wo der Strick im Gebiss hängt) bis zur ersten Hand anspannen, am Boden spannen sie den Teil zwischen den Händen. Was ist richtig? Vom Sattel aus machen sie ja einseitigen Zug, auf solche Hilfen möchte ich, das mein Pferd auch einseitig nach gibt und nicht den Kopf nach unten nimmt.
das ist tatsächlich erst mal Fummelarbeit. Wenn das Pferd vom Boden aus entsprechend gearbeitet wird - erst mit Strick, dann mit Zügel - hat es ein Verständnis davon, was der Zügel da macht. Und genau wie vom Boden aus kann ich auch vom Sattel aus begreiflich machen, ob es Kopfsenken werden soll oder seitliches biegen, oder abwenden, oder nur nachgeben. Das hängt ja eben davon ab, wie ich die hilfe einsetze.
Genau wie ich dem Pferd ja auch begreiflich machen soll, ob es Schritt gehen oder antraben oder galoppieren soll - mit Sitz und Bein - kann ich ja genauso differenziert über die Hand arbeiten. kochrezepte gibts da auch nicht.  ;)
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Nina und Uno
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Re:Head Lowering
« Antwort #6 am: 17. September 2011, 09:57:03 »
Ich habe mir die DVD jetzt zum zweiten Mal angeschaut  :confused: Aber mir stellt sich jetzt eine ganz konkrete Frage. Ich habe Uno über Rückwärts richten wie es leider beim Westernreiten ist korrigiert bzw gestraft.  :-[ Jetzt weiß ich es ja besser. Dadurch ist das ttRückwärts für ihn mit Stress und mit Unwohlsein verbunden. Wenn ich jetzt mit der Back in Square- Übung anfange komme ich vielleicht wieder in dieses Unwohlsein. Sollte ich nicht lieber eine Vorübung einbauen, die das Rückwärts wieder toller für ihn macht? Oder sollte ich mir lieber erst ein Signal über Target und Shaping erarbeiten um die Phase des Back-ups so gering für möglich zu halten?
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Re:Head Lowering
« Antwort #7 am: 17. September 2011, 10:09:59 »
Hallo Nina,
Du könntest Rückwärts ganz neu erarbeiten durch freies Formen. D. h. du stellst dein Pferd z. B. in seine Box, stellst dich davor und wartest auf jede miniminiminikleine Gewichtsverlagerung nach hinten. C/B. Nach und nach wird da ein und dann mehrere Schritte daraus. Wichtig ist, dass du überhaupt nicht irgendwie hilfst, sondern einfach nur abwartest. Wenn du so weit bist, dass du ein paar Schritte hast - das kann mehrere Sessions brauchen - fängst du an, ein neues Signal zu geben, z. B. "Rückwärts" anstelle das bisherige "back" oder irgendsowas.
Zusätzlich würde ich im "normalen Umgang" jeden ungefragten Schritt rückwärts clicken. Und ich würde mir ganz bewusst machen, wie ich bis jetzt Rückwärts abgefragt habe, und was alles meine "Hilfen" für's Beibringen des Rückwärts waren und diese Hilfen im Zusammenhang mit dem "neuen" Rückwärts nicht mehr anwenden.
VG
Katja
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Re:Head Lowering
« Antwort #8 am: 17. September 2011, 14:58:14 »
Wenn das Rückwärts ein Problem ist (gibts ja die verschiedensten Gründe) dann versuche ich das Kopfsenken erst über ein Target zu erarbeiten. Wenn das Pferd dann die Idee hat: "Kopfsenken ist immer die richtige Antwort" füge ich ganz sachte das "Backing in a Square" hinzu, quasi als Kriterium, nicht als Mittel zum Zweck. Weil das Pferd im Kopfsenkmodus ist, kommt es meist recht schnell auf die Idee, das auch anzubieten. :click:
So umgehe ich Situationen, in denen das pferd gestresst ist weil es nicht weiss was es tun soll.

Das "Backing in a Square" ist auf der DVD auch recht "rüde"  :kicher:  ;) dargestellt. Man kann den Weg dorthin noch viel kleinschrittiger gestalten und damit auch den Stress gar nicht erst aufkommen lassen.

Es geht dabei ja hauptsächlich darum, dass das Kopfsenken aus dem Rückwärts geformt werden soll, weil es körperlich eine ganz andere Auswirkung auf die Balance hat, als wenn das Pferd im Laufen den Kopf nach unten fallen lässt. Auch der beruhigende Faktor ist ein anderer, wenn das Pferd dabei an "Rückwärts" und nicht an "Vorwärts" denkt.

ich würde aber eben immer probieren, das auf verschiedene Arten zu erarbeiten. Gerade Kopfsenken kann man ja auf viele Möglichkeiten formen, zb auch frei formen.
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Re:Head Lowering
« Antwort #9 am: 07. November 2012, 19:04:12 »
Ich möchte Euch von meiner heutigen Erfahrung mit Backing in a square / Head Lowering berichten.

Wir dürfen seit ein paar Tagen wieder die Halle von unserem alten Stall mit benutzen und ich war heute zum zweiten Mal (wieder) drin. Beim ersten Mal war Carinjo völlig wuschig, hektisch, nervös. So habe ich ihn schon lange nicht mehr erlebt.

Heute war er von Beginn an deutlich ruhiger, aber nicht so ruhig, wie ich ihn kenne. Ich habe direkt mit WWYLM angefangen, um ihn zu beschäftigen. Ich dachte, diese ruhige, monotone Übung könnte ihm helfen. Aber leider stimmte das nicht, er regte sich mehr und mehr auf. In den letzten Tagen hatte ich mal wieder etwas am Kopfsenken gearbeitet, aber "einfach so", ohne Backing in a square. Ich habe also mal Kopfsenken angefragt, was nicht wirklich funktionierte.
Dann fiel mir das Backing in a square ein, und ich habe damit angefangen. So ganz sicher war ich mir nicht, wie ich ganz richtig vorgehen muss. Das Backing selbst war schon okay, auch im Viereck, aber wie ich von da zum Kopfsenken komme, war mir nicht ganz klar. Carinjo hatte den Kopf meist recht hoch und senkte ihn auch kaum ab. Trotzdem habe ich unbeirrt weiter gemacht und geschaut, wo wir dabei raus kommen. Nach und nach kamen öfters leichte Kopfbewegungen nach unten, die ich versucht habe, zu clicken (sonst hatte ich mich auf die Hinterbeinbewegung "um die Kurve" konzentriert). Und irgendwann fiel mir ein, dass ich einfach weniger an rückwärts denken sollte, sondern eher nur noch leichtere Signale geben und abwarten, ob nicht auch mehr Kopfsenken kommt. Und es kam! :dops: Es ging dann sogar recht schnell bis ganz nach unten (er kennt es ja im Prinzip schon). Und irgendwann kam ein tiefer Seufzer/Atmer, und ab da fand ich ihn bedeutend ruhiger! :dschubel:

Wirklich Dauer habe ich da noch nicht hinein bekommen, aber ich wollte es dann auch nicht übertreiben. Wir hatten daran schon recht lange gearbeitet und ich hatte etwas Angst, das Schimmelchen dann doch noch zu überfordern und wieder hektisch zu machen. Also habe ich nach einem schönen entspannten und einen winzigen Moment längeren Kopfsenken den Strick abgemacht und mir den Rechen geholt. Jörg war auch mit dabei und saß auf der Aufstieghilfe (die genau in der Ecke gestanden war, die ich zum Üben brauchte, so dass ich ihn gebeten hatte, die dort weg zu räumen). Carinjo ging ganz ruhig zu ihm und "belästigte" ihn ein bisschen :lol:, ging sich dann auch noch zwei, drei Mal wälzen, blieb aber die ganze Zeit über ziemlich ruhig. Ich bat Jörg, Carinjo schon mal zu putzen, damit wir ihm seine Decke wieder anziehen können, und übernahm dann, als ich mit dem Rechen fertig war, selbst den Rest des Putzens. Dabei bot Carinjo dann immer wieder das tiefe Kopfsenken an, wofür es auch Clicks gab.

Später, beim Hufeauskratzen, wurde er wieder etwas nervöser. Und dann passierte etwas spannendes: nach vorne gehen konnte er nicht, weil ich da "zu" gemacht habe (stand vor ihm). Also lief er rückwärts, ich bin ihm einfach gefolgt. Nach einigen Schritten blieb er stehen und senkte den Kopf. Und war wieder ruhig! :dops: Das hatten wir zwei oder drei Mal, dass er sich so selbst wieder beruhigt hat. Gut, ich musste den Weg nach vorne schon noch zu machen, aber er lief dann wirklich selbst rückwärts, senkte selbst den Kopf und beruhigte sich so selbst. Einfach grandios! :cheer:

Vielleicht können diejenigen, die beim letzten Kurlandkurs dabei waren, hier noch "wichtige Details" reinschreiben, wo ich vielleicht was falsch gemacht habe, oder worauf man besonders achten muss. Ich war mir ja wirklich ziemlich unsicher, wie das eigentlich zu machen ist, aber trotz meiner sicher stümperhaften Ausführung bin ich von dem Ergebnis echt umgehauen! Klar, die Ruhe selbst war das Schimmelchen jetzt noch nicht, aber er hatte wirklich längere ganz ruhige Phasen, und auch die anderen waren deutlich weniger schlimm, als beim letzten Mal in der Halle bzw. als am Anfang.

Ach ja, noch eine Frage: sollen wir das "Backing in a square" vielleicht noch mit in den Thread-Titel nehmen? Ich finde, das gehört ja schon beides zusammen, und ich hätte vorhin schon fast einen neuen Thread aufgemacht, weil ich dachte, der hier ginge evtl. mehr um das frei geshapte Kopfsenken.
Viele Grüße,
Esther
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Re:Head Lowering/Backing in a Square
« Antwort #10 am: 07. November 2012, 20:18:34 »
Hab den Titel geändert.  :nick:

ist ja super dass das so schön geklappt hat mit der Entspannung. :thup: ich denke das ist wirklich immer noch ein Riesenunterschied, ob das Kopfsenken bei dieser Vorgehensweise sozusagen als Nebenergebnis "abfällt" oder ob man es als Ziel definiert und sich so darauf konzentriert.

Das ist aber eh das Spannende an den Kurlandübungen, diese ganzen "Nebenefffekte"....  :nick:
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Re:Head Lowering/Backing in a Square
« Antwort #11 am: 07. November 2012, 20:29:17 »
Hab den Titel geändert.  :nick:
Dankeschön :keks:!

Zitat
ist ja super dass das so schön geklappt hat mit der Entspannung. :thup: ich denke das ist wirklich immer noch ein Riesenunterschied, ob das Kopfsenken bei dieser Vorgehensweise sozusagen als Nebenergebnis "abfällt" oder ob man es als Ziel definiert und sich so darauf konzentriert.
Ich war eigentlich darauf konzentriert, aber auch sonst, wenn ich Backing in a square gemacht hatte. Und bisher hatte ich diesen Effekt noch nie hinbekommen :nixweiss:. Aber vielleicht habe ich ihn diesmal einfach viel länger rückwärts laufen lassen und meine "Erwartungshaltung", was das Kopfsenken angeht, deutlich runtergeschraubt und viel mehr mit Abwarten, als mit Wollen "gearbeitet".

Zitat
Das ist aber eh das Spannende an den Kurlandübungen, diese ganzen "Nebenefffekte"....  :nick:
Ja, das ist wirklich unglaublich spannend und erstaunlich :nick:. Ich hatte ja schon bei Euren Kursberichten davon gelesen, aber das jetzt heute so selbst zu erleben, war schon toll. Ich weiss jetzt nur nicht, ob ich morgen gleich wieder in die Halle gehe und genau daran noch mal weiter arbeite, oder ob ich das lieber lasse und das Bias / KS nur im Bedarfsfall wieder raus hole. Was meinst Du / meint Ihr? :nixweiss:
Viele Grüße,
Esther
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Re:Head Lowering/Backing in a Square
« Antwort #12 am: 07. November 2012, 20:34:51 »
Hm, auf dem Kurs hatte Smartie auch mehrere Einheiten und wurde mit jeder deutlich entspannter. Insofern denke ich schon dass es Sinn macht, da noch ein wenig dran zu bleiben, zumal wenn es ihm tatsächlich hilft, in der "bösen" Halle zu entspannen.  :nick:
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Re:Head Lowering/Backing in a Square
« Antwort #13 am: 07. November 2012, 20:48:40 »
Danke! Dann werde ich das wohl machen :nick:.
Viele Grüße,
Esther
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Aguila
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Re:Head Lowering/Backing in a Square
« Antwort #14 am: 10. Dezember 2012, 15:56:19 »
Habe das Headlowering aus dem BackinginaSquare jetzt mit Smartie auch immer gemacht, wenn die Aufregung noch nicht riesig war. Er senkt inzwischen schon sehr schnell den Kopf und läßt sich durch die Übung wirklich toll entspannen. Sonst war es so, dass er sich über eine als gruselig identifizierte Stelle die ganze Zeit "aufregen" konnte, jetzt klappt es immer häufiger, dass er nach dem Kopfsenken ganz normal an solchen pferdefressenden Stellen vorbeilaufen kann - was mir ja auch ein gutes Gefühl gibt, ihm dann auch wieder usw...  :dance3:
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