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"Be a splitter, not a lumper"

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"Be a splitter, not a lumper"
« am: 29. Dezember 2010, 21:33:17 »
Dieser Satz beinhaltet ja eigentlich die ganze Clickerphilosophie.

Die Begriffe kommen aus der Wissenschaft: ein "Splitter" ist jemand, der Sachen bis ins Kleinste aufdröselt, ein "Lumper" jemand, der in groben Kategorien zusammenfasst.

Meine Erfahrung bisher zeigt: Je mehr Schritte ich zwischen den Ist-Zeitpunkt und mein Ziel legen kann, desto eher habe ich Erfolg, mein Ziel zu erreichen. Und auch wenn es einem oft nicht so erscheint, bringt einen das Prinzip der kleinen Schritte oft schneller vorwärts, als wenn man versucht in großen Schritten voran zu kommen.

Hier könnten wir also Beispiele sammeln:
In welche Schritte lässt sich ein Verhalten unterteilen? Wie können die Schritte noch kleiner werden?
Müssen die Schritte geradlinig aufeinander folgen oder kann man sich von verschiedenen Enden dem Ziel nähern?
Welche Vorgehensweisen haben Euch zum Erfolg geführt? (Wobei Erfolg hier jegliches Erreichen eines gesteckten Ziels meint, egal wie unscheinbar es sein mag).

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Re:"Be a splitter, not a lumper"
« Antwort #1 am: 29. Dezember 2010, 23:04:45 »
Huhu Heike!
Finde ich eine tolle Idee, diesen Thread!

In eine ähnliche Richtung geht für mich der Gedanke der Komponent Behaviors/Grundlagenverhalten.
Nur wenn Bewegungen und auch das bewusste Ausführen der Bewegungen gelernt wurde, sind darauf beruhende Endverhalten möglich.
Umgebrochen auf die Be a splitter not a lumper Philosophie versuche ich als Trainer also nicht nur die Grundlagenverhalten an sich zu lehren, sondern von diesen auch die Grundlagen und Grundlagenelemente... Also bin ich idealerweise auch hier ein Splitter...

Ist das ein verständlicher Gedanke?

LG Franzi
für die die Bedeutung der Component Behaviours eine der (!) Erkenntnisse des letzten Jahres in Bezug auf Training war.
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Re:"Be a splitter, not a lumper"
« Antwort #2 am: 29. Dezember 2010, 23:34:28 »
Ja, die Component behaviours spielen da auch eine Rolle, aber ich wollte das hier eher als Hilfestellung denn als Komplikation sehen  ;)

da können wir gerne einen ExtraThread zu aufmachen.  :nick:
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Julika
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Re:"Be a splitter, not a lumper"
« Antwort #3 am: 30. Dezember 2010, 09:02:13 »
Hallo Heike, schöner Thread,

ich finde zu dem Thema ein wunderbares Bild von einem runden Brett, welches mittig auf einer Spitze gelagert ist, auch schön, um beim Splitten (wenn es um komplexe Sachen geht) immer wieder zu überlegen, auf welche Seite ich Gewicht bringe, und welche Seite automatisch hochkommt.

Wenn ich also z.B. schönes, ruhiges Stehen haben will und an der Dauer arbeite, darf es kurzfristig sein, dass die Form leidet. Habe ich Fortschritte- oder einen- dann wieder die Form. Ich muß beim Training also splitten, die Splitter auf dem Brett verteilen und dann justieren. Immer das Gleichgewicht =Trainingsziel vor Auge.

Für das Stehen:

alle vier Füße auf dem Boden
Dauer bis 10 Sekunden trainieren
Hinterbeine schließen (kann auch noch geteilt werden zu: erst Bein, was leichter untergesetzt wird, dann das Spielbein)
Dauer bis 10 Sekunden
evtl. Vorderbeine justieren
Dauer
Hals-Kopf-Haltung
Dauer
Ohrenstellung
Dauer
Ablenkungsgrad bzw. Distanz des Trainers

Und schon hat man eine wunderhübsche Statue :cheese:
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Re:"Be a splitter, not a lumper"
« Antwort #4 am: 30. Dezember 2010, 10:15:09 »
Hallo Heike, schöner Thread,

ich finde zu dem Thema ein wunderbares Bild von einem runden Brett, welches mittig auf einer Spitze gelagert ist, auch schön, um beim Splitten (wenn es um komplexe Sachen geht) immer wieder zu überlegen, auf welche Seite ich Gewicht bringe, und welche Seite automatisch hochkommt.


Das finde ich ist ein sehr schönes Bild.  :keks:
Und hier sind wir meiner Meinung nach auch beim Thema, dass jedes Verhalten wie auch bei uns Menschen bei jedem Pferd je nach Körperbau und körperlichen Möglichkeiten unterschiedlich aufgebaut werde kann / z.T. sogar muss. Wenn wir uns jetzt z.B. das Kompliment vorstellen, macht es einen großen Unterschied, ob ich ein hochbeiniges, schmales Pferd vor mir habe, das seinen Schwerpunkt sehr weit oben hat oder ein kurzbeiniges, rundes Pony. Bei dem einen werde ich möglicherweise das Gleichgewicht erstmal weiter nach hinten verlagern müssen, beim anderen kann ich eher Richtung Boden trainieren. Um also Verhalten überhaupt splitten zu können, braucht man idealerweise nicht nur irgendeine Vorstellung vom Endverhalten bei einem beliebigen Pferd, sondern von dem Bewegungsablauf des eigenen Tieres oder zumindest eines sehr ähnlichen Pferdes.

Ein Araber wird z.B. immer eine andere Bewegungsmechanik haben als ein Belgisches Kaltblut. Um den unterschiedlichen Typen gerecht zu werden, muss man, glaube ich diese Komponenten je nach Pferd ganz unterschiedlich gewichten. Und da glaube ich, dass viel zu viele Pferde in der Ausbildung in ein Schema F gepresst werden,. dass in Deutschland eben stark am Durchschnittswarmblut orientiert ist. Das wird so bei sehr abweichenden Rassen nicht funktionieren. Und da finde ich, dass das CT auch eine gute Möglichkeit ist, sich überhaupt Gedanken darüber zu machen, wie ich Komponenten trainieren muss, um wirklich zu meinem angestrebten Ziel zu kommen.

LG,
Marlitt
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Ehemaliges Mitglied 43
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Re:"Be a splitter, not a lumper"
« Antwort #5 am: 30. Dezember 2010, 19:15:43 »
Ja ein klasse Fred!  :dops:

Ein tolles Bild Nina! Quasi wie eine runde Wippe? Nur besser! Weil man nicht nur zwei seiten/Elemente hat wie bei der Wippe, sondern schon im Bild die viiielen verschiedenen Möglichkeiten integriert, die es gibt.

Oh ja Marlitt und Nina, das ist das tolle beim CT, dass es den Blick öffnet, für die feinen und doch so wichtigen Zusammenhänge und dafür, dass es kein perfektes Schema F gibt!
Wäre ja auch sehr langweilig!! Und auch so unnatürlich! Pferde (u menschen) sind ja glücklicherweise keine Maschinen!

Zitat
Und da finde ich, dass das CT auch eine gute Möglichkeit ist, sich überhaupt Gedanken darüber zu machen, wie ich Komponenten trainieren muss, um wirklich zu meinem angestrebten Ziel zu kommen.
Ja ein guter Zusatz! Denn es geht nicht nur um die Erkenntnis, dass es wichtig ist zu splitten und auszubalancieren, sondern auch darum, die für jedes Individuum die passenden Splitter zu finden... wobei das ja für jedes gute Training gelten würde.

Vielleicht fallen uns ja noch ein paar so Beispiel-Trainingsszenarien ein, wie Nina es beschrieben hat? Bei denen man sehen kann, aus wie vielen einzelen clickbaren Splittern ein Verhalten gebaut wird?

LG Franzi


LG Franzi
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Ehemaliges Mitglied 22
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Re:"Be a splitter, not a lumper"
« Antwort #6 am: 30. Dezember 2010, 20:25:27 »
Hallo Ihr,

solange es um Verhalten in Ruhe geht (Kopfsenken im Stand etc.) habe ich wenig Schwierigkeiten mit der Zielformulierung. Spannend wird es für mich bei Verhalten in Bewegung. Sind wir da denn einig, wenn es um Zielverhalten z.b. die Übung Schulterherein im Schritt geht?
Da wäre ein gelungenes Photo/Video für mich hilfreich an dem ich das Zielverhalten dann aufdröseln könnte.
Wenn ich überlege, wieviel Vorarbeit das gekostet hat bei Mána, obwohl sie diese Bewegung sehr gerne mag. Aber das fand ich schon anspruchsvoll. Noch dazu wenn ich es dann vom Sattel aus trainieren möchte.

Da bin ich neugierig auf Eure "Splitter"

Grüße
Steffi
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