Thema Lastübernahme, Hankenbeugung. Mich wundert, dass in klassischen Kreisen die Pferde der alten Rittmeister also nicht alle gebrochene Beine hatten...Ironie aus.
Stimmt, mal etwas kritisch zu hinterfragen kann nicht schaden. Mal...
Es kommt ja nicht alleine auf den Schwerpunkt an, sondern auch auf die sich verändernde Unterstützungsfläche, die sich in Bewegung dynamisch verändert. Das eine Bein ist also das sog. Spielbein, das durchaus am Schwerpunkt vorbei schieben kann, während es sich bei dem anderen um das Standbein handelt. In der dynamischen Bew. verschiebt sich wie gesagt dann Körperschwerpunkt samt USF -> neues Standbein, neues Spielbein. Wenn man das bei einem 4-Beiner jetzt überhaupt nur auf die 2 Hinterbeine aufdröseln möchte.
Beim Menschen gibt's 8 Gangphasen (davon sind ca. 60% der sog. Standphase und 40% der sog. Schwungphase zugeordnet), die so wohltönende Namen haben wie Initial contact, Löading response, Mid stance, etc. Gutes Buch dazu und fürs bessere Verständnis ist aus dem Humanbereich "Gehen verstehen: Ganganalyse in der Physiotherapie" von Kirsten Götz-Neumann.
Der Unterschied ist also lediglich die beim Pferd größere USF und dass z. B. ein Pferd nicht wie der Mensch von posterior-lateral nach anterior-medial (von der Tendenz her) abrollt (weil es eine andere Fuß-/Hufanatomie aufweist).
Langer Rede kurzer Sinn, genauso wie Muriel es sagt, müsste es allein schon aufgrund des Schwerpunktverhaltens, der USF und der einzelnen Gangphasen (wie gesagt, vereinfacht gesagt nur in Spielbeinphase und Standbeinphase aufgedröselt) tatsächlich sein.