E. hat mit J. mit Handwechseln durch den Zirkel angefangen, bei denen das Pferd nach innen wechselt. Mit jedem Wechsel sind die beiden näher an die Bande gegangen, so dass J. irgendwann direkt an der Bande entlang ging. Mit dieser Vorübung sollte sicher gestellt sein, dass das Pferd sich an der Bande wohl fühlt und in keinster Weise beunruhigt ist durch die Nähe zur Bande.
Im nächsten Schritt sollte J. so übertreten, dass er sich erst von der Bande weg bewegt und dann wieder, mit der anderen Körperseite, zur Bande hin, eine Vorhandwendung also. Dies ging immer so hin und her, unterbrochen von Rückwärtsrichten an der Bande, damit J. nicht direkt wieder von der Bande „wegtitscht“, sobald er dort ankommt. Über die vier Einheiten haben die beiden ihre Hilfengebung dabei so weit verfeinert, dass E. an der Bande stehend eine Bewegung eines einzelnen Hinterbeines nach vorne-oben anfragen konnte. Und was kam dabei heraus? Die Anfänge der Piaffe! Richtig, richtig cool! Und beeindruckend! Und einfach schön!
Ich habe diese Übung hier etwas ausführlicher beschrieben, als die Übungen der anderen Paare, um selbst eine Gedächtnisstütze zu haben. Dabei habe ich sie aber gleichzeitig so oberflächlich beschrieben, dass ich unbedingt ein „Don't try this at home!“ hinzufügen möchte. Diejenigen hier, die eine Vorstellung davon haben, wie man eine Piaffe beibringen kann, werden wissen, auf welche weiteren Details es ankommt. Alle anderen (mich vermutlich eingeschlossen!) werden mit der Anleitung eher nicht zu einer Piaffe kommen. Ein wesentlicher Punkt beim Ganzen ist, dass das Pferd nicht „rum gescheucht“ wird, sondern die Piaffe im Prinzip Schritt für Schritt selbst entwickelt. Also nochmal: nicht einfach nachmachen, weil eine Piaffe so toll ist, mit der Anleitung wird’s eher keine werden. Das Wechseln durch den Zirkel und das Schwenken von Bande zu Bande sollte bei einem gesunden Pferd nicht notwendig einen Schaden erzeugen, solange das Pferd nicht gescheucht wird. Bringt aber halt eventuell auch nicht viel, wenn man nicht weiß, worauf man achten muss.
Neben den Einheiten mit den Equiden haben wir, wie üblich, auch wieder Rope Handling und Body Awareness Einheiten gemacht. Und Microriding, was für mich ein sehr spannendes und irgendwie auch unglaubliches Erlebnis war.
Auch das kann ich nicht so wirklich beschreiben, es hat schon seinen Grund, dass Alexandra das in den Büchern ausgelassen und „nur“ auf einer DVD zum Thema hat. Ganz grob gesagt läuft das so, dass eine Person ihre Hand locker auf das Schulterblatt einer anderen Person legt und diese zweite Person sich verschiedene Bewegungen vorstellt oder an bestimmte Körperstellen denkt. Das eine Faszinierende ist, dass die erste Person diese „Gedanken“ in der Hand fühlen kann. Das zweite Faszinierende ist, was die Gedanken in einem selbst auslösen, wie man sich hinterher fühlt. Alles kaum in Worte zu fassen, aber sehr, sehr spannend! Zumal man über solche Gedanken dann auch das Pferd „steuern“ kann, indem eine Galopphilfe z.B. aus dem Gedanken ans Angaloppieren besteht und nicht darin „hier zu drücken und da zu ziehen“ (um es mal übertrieben auszudrücken).
Gestern musste ich direkt mal an den Stall und Carinjo fragen, was er davon hält. Ich bin zwar nicht geritten, aber selbst bei der Bodenarbeit hatte ich das Gefühl, dass was bei ihm ankam. Und er es ähnlich cool fand, wie ich, er war nämlich fast ununterbrochen am Blubbern, was so in der Menge schon laaaange nicht mehr vorkam.
Nochmals Danke, Tina, dass wir anderen an Stanleys Kurs teilhaben durften!
Im Vorfeld hatte ich noch überlegt, ob ich denn wirklich mitmachen will dieses Jahr und ich kann nur sagen, dass ich unendlich froh bin, dass ich es getan habe. Dieser Kurs „was a real treat“!
Ach ja: ich habe den Text jetzt nicht mehr korrekturgelesen. Wer Tipp- (oder sonstige) Fehler findet, darf sie behalten
. Und wer inhaltlich ergänzen und/oder korrigieren möchte, ist dazu herzlich eingeladen. Ich weiß jetzt schon, dass ich sicher einiges vergessen habe, weil es mal wieder sooooo viel Input war, daß mein Hirn irgendwann einfach übergelaufen ist.