Dem Pferd "eins vor den Latz knallen" ist keine negative Verstärkung (du willst ja nicht das Verhalten verstärken, damit es häufiger auftritt), sondern eine positive Strafe (du willst, dass das Verhalten seltener auftritt). Sady hat kürzlich einen guten Artikel über die Wirksamkeit von Strafe auf Facebook geschrieben, falls du zu dem Thema mal lesen magst
Meine persönlichen Erfahrungen, die sich aber nur auf das Zusammensein mit meinem eigenen Pferd beschränken, sind folgende: Zeigt Frodur ein solches Verhalten (rempelig werden, schnappen, drängeln, etc. pp.), dann habe ich ihn enorm überfordert und seine Stressgrenze bei Weitem überschritten.
Das musste ich auch erst lernen. Er zeigt schon lange vorher viel sanftere Anzeichen, dass wir uns jetzt einem Bereich nähern, in dem es ihm zu viel wird. Die musste ich sehen und erkennen lernen. Reagiere ich rechtzeitig und gehe auf ihn ein, passieren solche Dinge gar nicht erst
Ich kann nur sagen, dass unser Zusammensein sehr davon profitiert hat
Vielleicht ist es mit deiner Doppa ja ähnlich?
Ansonsten würde ich bei der Regel von Alexandra Kurland bleiben: Man kann kein Verhalten in zuverlässiger Ausführung erwarten, das man nicht vorher ihn einem Lehrprozess beigebracht hat. Und gleich noch ein zweiter Merksatz hinterher: Sicherheit geht vor
Wenn Doppa draußen in der freien Zusammenarbeit schneller und aktiver ist als du, schau doch ob du sie irgendwo abtrennen kannst, bis zumindest die Themen Höflichkeit und Rückwärts gut sitzen. Mit ein paar Kunststoffsticken kann man sich ja schnell ein kleines Separee zusammen basteln, falls sich sonst so gar nichts findet.