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Gerd Heuschmann in Kritik

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Mannimen
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #15 am: 02. August 2010, 16:28:59 »
... wieso muss also ein ausgezeichneter TA und Rollkurgegner gezwungenermaßen gleich ein meister vor dem herrn in sachen reitkunst sein?

Muss er ja auch nicht. Diese Latte hat er sich selbst auferlegt, vermutlich um einen Schritt weiter zu gehen. Doch das hätte er in der Tat besser nicht tun sollen. Hinterher ist man bekanntlich immer schlauer.

LG Manfred
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Mannimen
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #16 am: 02. August 2010, 16:46:58 »
Aber ich halte das, was in den Seminaren stattfindet, tendenziell für eine Überforderung des Pferdes durch zu hohe Anforderungen in einer einzelnen Einheit.

Ja Linda, ich auch nicht.

Dieses Problem wird alleine durch solche Präsentationen ja auch schon hausgemacht. Im Prinzip kann man nur das zeigen, was das Tier auch gut kann und bereit ist zu zeigen. Bei einer Korrektur ist jedoch davon wohl eher nicht auszugehen. Insofern gehört das schon in keine Präsentation, aber die Menschen wollen doch genau das sehen, möglichst schnelle Erfolge, bei recht "schwierigen" Pferden und nicht winzig kleine und kaum erkennbare Schritte in einer harmonischen und normalen Entwicklung. Auch wäre ein sehr viel kleinerer Rahmen mit weniger Ablenkung und Aufregung angemessen, um tatsächlich aufnehmen zu können und nachhaltig zu lernen. Das setzt Entspannung bei Mensch und Tier, sowie Konzentration auf beiden Seiten und gegenseitiges Verständnis voraus, wenn man auf Druck völlig verzichten möchte.

Es konnte insofern nur schief gehen
Manfred

« Letzte Änderung: 02. August 2010, 16:49:07 von Mannimen »
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Sylliska
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #17 am: 04. August 2010, 21:17:39 »
Soso, die DS haben neue Bilder eingestellt. Da sieht man doch mal, wie schnell der Schuß nach hinten losgehen kann. Die neu eingestellten Bilder relativieren m. E. die gesamte Diskussion doch schon sehr: so scheint es doch so zu sein, daß sich diese pöse, pöse Zieh-am-Zügel-Rangelei auf einen sehr kurzen Zeitraum bezieht, als Herr Friese wohl im Schritt durchging - was GH im St. Georg-Interview ja auch so angab.

Neutrale Berichterstattung sieht anders aus. M. E. haben sich sowohl St. Georg, als auch die DS selbst disqualifiziert.
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Mannimen
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #18 am: 04. August 2010, 23:15:30 »
Ja, so funktionieren Medien nun einmal. Doch der Leser entscheidet letztlich, ob er das lesen möchte oder nicht. Eine friedvolle Demonstration zieht sicher weniger Leser an, als ein kleines Drama. ;)

Schön, wenn das dann doch noch etwas relativiert werden konnte.
Manfred
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cännsi
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #19 am: 05. August 2010, 10:49:38 »
Ich finde zwar nicht, dass das solche riegelnde Hände auf einem Seminar rechtfertigt - vor allem nicht von jemandem, der die klassische Reitlehre propagiert und dazu zählt nun mal: das Maul des Pferdes ist heilig, aber aufgrund der reißerischen und unfairen Berichterstattung hab ich nun doch beschlossen, das Abo der DS zu kündigen. Wenn ich sowas haben will, kann ich mir auch die Crawallo kaufen.



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lindalotze
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #20 am: 05. August 2010, 10:54:43 »
Zitat
und dazu zählt nun mal: das Maul des Pferdes ist heilig

Wo hat das welcher Klassiker so aufgeschrieben? Oder stammts eher aus irgendwelchen Internetforen?
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cännsi
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #21 am: 05. August 2010, 11:18:03 »
hm, weiß ich jetzt nicht auswendig...wenn ich mal Muße hab, kann ich ja nachsehen...

Und wahrscheinlich wird man diese Äußerung auch in diversen Internetforen finden...

« Letzte Änderung: 09. Februar 2011, 13:11:42 von cännsi »
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lindalotze
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #22 am: 05. August 2010, 11:56:41 »
Zitat
wahrscheinlich wird man diese Äußerung auch in diversen Internetforen finden...
Wahrscheinlich sogar eher als anderswo.
Aber ich nehm gern auch neue Klassiker als Beleg, es müssen keine alten sein.
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Mannimen
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #23 am: 06. August 2010, 07:56:16 »
Ich finde zwar nicht, dass das solche riegelnde Hände auf einem Seminar rechtfertigt

Haben diese Hände denn tatsächlich "geriegelt" (seitlich hin und her wechselnde Paraden) oder nur den Rahmen extrem kurz begrenzt? Ich finde, dass das auf einem Foto (Momentaufnahme) nicht klar zu erkennen ist!

Zitat
Wenn ich sowas haben will, kann ich mir auch die Crawallo kaufen.
Jep, getreu dem Motto "BILD" dir deine Meinung! ;D

herzlichst Manfred



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cännsi
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #24 am: 06. August 2010, 08:48:44 »

Haben diese Hände denn tatsächlich "geriegelt" (seitlich hin und her wechselnde Paraden)

stimmt, wenn man es in diesem Sinne übersetzt, dann ist das nicht klar ersichtlich und so wurde es auch nicht von mir interpretiert. Hab ich mich auch etwas unglücklich ausgedrückt. Aber eine "Parade", in der offensichtlich mit Gewalt und Kraft nach hinten gezogen wird, steht für mich dem um nichts hinterher, wenn ich von meinem eigenen Empfinden ausgehe. Und dabei belass ich es auch jetzt, nicht dass noch der Eindruck ensteht, ich würde von mir meinen ich sei reiterlich ein Meister vor dem Herrn. Das bin ich nämlich nicht :cheese: Mich stört nur, dass man es offensichtlich nicht für notwendig erachtet in solch einem Fall Back to the roots zu gehen und die Mitarbeit des Pferdes vom Boden aus (am Kappzaum) zu stärken bzw. neu zu erarbeiten. So stell ich mir eine pferdegemäße "Korrektur" vor (wenn es als eine solche gemeint war), aber bitte das ist meine eigene bescheidene Meinung :) und heißt auch nicht, dass ich mich dazu imstande sehe. :cheese: Meine Erwartungshaltung an solche Galionsfiguren wie Heuschmann ist vielleicht ein andere.
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cännsi
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #25 am: 06. August 2010, 19:21:02 »
Wo hat das welcher Klassiker so aufgeschrieben? Oder stammts eher aus irgendwelchen Internetforen?

So, ich hab mal nachgeschlagen in den Büchern, bei denen ich der Meinung war diesen Wortlaut gelesen zu haben.

Einmal benutzt Anja Beran diese Definition in ihrem Buch Aus Respekt! auf Seite 45, Kapitel 11: Die Ausrüstung des Pferdes

Das Pferdemaul ist heilig und sollte niemals durch ruppige Einwirkung abegestumpft werden.


Ich hatte noch einen 2. konkreten Verdacht --> war der Meinung ich hätte von Solinksi diesen Ausspruch in seinem Buch ABC des Freizeitreitens im Lexikon vernommen, aber da muss ich leider passen. Konnte die Passage jetzt nicht mehr finden, wenn er es denn so gesagt hat.

LG
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Aveline
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #26 am: 23. August 2010, 13:33:53 »
Oha wenn man die Bilder sieht denkt man sofort: Was macht der Mensch da? Allerdings weis man auch wirklich nicht genau was er da tut. Reitet er das Pferd korrektur oder demonstriert er das falsch reiten?

Ich selbst habe am Freitag Stimmen der Pferde geguckt und war total entsetzt. Ich meine ich wusste ja wie das mit der Rollkur läuft und wenn man einige Dressurküren im TV sieht sind das keine Bilder die man nicht kennt, aber dennoch ist das nicht schön anzuschauen.
Im Film demonstiert er ja auch das falsch reiten.

Klar das die FN und auch die FEI ihn weg haben wollen. Alle reden über die Rollkur aber nur wenige Richter trauen sich wirklich die Rollkurgerittenen Pferde auch schlechter zu beurteilen. Wenn das Umdenken nicht klappt wird das noch Jahre dauern bis die Pferde ordentlich geritten werden.
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Mannimen
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #27 am: 23. August 2010, 15:11:48 »
Tja Aveline,

wie definiert sich eigentlich "ordentliches" Reiten? Da gehen die Meinungen ja schon weit auseinander. Die Einen meinen sie müssen begrenzen und Anlehnung bieten (einen festen Rahmen vorgeben), die Anderen wollen, dass sich das Pferd selbst ausbalancieren kann. :roll:

Es liegt ja auch nicht in der Natur des Pferdes einen Reiter zu tragen. Insofern wird es von selbst auch kaum auf die Idee kommen an seinem Bewegungsablauf etwas zu ändern, damit es dies besser und vor allem schadfreier übersteht. Also wie viele Einwirkungen / Hilfen sind erforderlich? ???

Für mich stellt sich auch die Frage: Wann ist ein Pferd überhaupt gut darauf vorbereitet? Und wie lange kann ein Mensch warten bzw. in dessen Ausbildung investieren, bis es soweit ist? Das Problem beginnt doch schon bei der "Benutzung" von Kleinkindern (Dreijährige) zu diesem Zweck! Wie bitte sollen die denn schon in der Lage sein mit der Hinterhand Last aufzunehmen, wo entsprechende Muskulatur fehlt? Da vergehen viele Jahre Training bis man überhaupt von Versammlungsfähigkeit sprechen kann.

All dies zum Wohle der Pferde in den Vorschriften fest zu verankern kann auch nicht im Interesse des Breitensports sein. Also werden Hilfsmittel legalisiert, mit denen schneller vorzeigbare Ergebnisse erzielt werden können. Da laufen zuvor zusammengeschnallte Pferde dann auch unausgebunden mit aufgewölbten Hals, weil es ihnen so beigebracht wurde, nicht aber weil sie gelernt haben ihren Rücken besser tragen zu können. Das ist ein himmelweiter Unterschied.

Heuschmann hat versucht diese Missstände mal klar und deutlich aufzuzeigen. Ob es der Weisheit letzter Schluss ist, mag dahin gestellt sein. Es ist auf alle Fälle ein Anstoß zum Umdenken. Und das ist ihm gelungen.

Viele Grüße
Manfred
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Aveline
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #28 am: 23. August 2010, 15:39:24 »
Ohja das stimmt. Es ist schwierig das zu definieren. Ein drei jähriges kann überhaupt muskulär nicht so weit sein. Heuschmann hat das ja selber gesagt das es jahrelang dauert bis die entsprechende Muskulatur vorhanden ist. Ich bin absolut gegen das extreme Zusammenschnüren aber finde es auch ungerecht nur davon im Dressursport zu sprechen (was leider viele machen). Das gleiche gilt doch im Spring.- im Western und sonstwie Reitsport.

Ich finde das Du dahingehend auch Recht hast das es nicht das non plus Ultra von ihm ist, aber es ist zumindest ein Schubser in die m.E. richtige Richtung.

Aber davon ab gibt es viele Reiter die ihren Pferden auch anderweitig schaden bzw ihre Tiere nur als Sportgeräte ansehen. Ich habe vor etlichen Jahren mal kurzfristig notgedrungen in einem "Sportstall" gestanden. Grauenhaft...da gab es einen Plan wo man sich eintragen konnte wann man reiten möchte und dann stand das Pferd um die zeit gesattelt und getrenst da. 

VG

Martina
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Mannimen
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Re:Gerd Heuschmann in Kritik
« Antwort #29 am: 23. August 2010, 16:40:08 »
Ja Martina,

da ich ja aus solchen Sportställen komme, weiß ich was da in der Regel abgeht. Durch den Massenbetrieb ist es auch notwendig einen Reitplan auszuhängen. Anders wäre das nicht mehr zu händeln. Wenn sich alle daran halten würden, ist das ja auch ok, doch die Trainer haben immer Vorrang und schon kannst Du den Plan in die Tonne treten.

Ich durfte ja auch mit trainieren und erleben, was den jungen Tieren da so zugemutet wird. Es war schlichtweg die Hölle und sie hat mir den Tram vom Reiten dann gänzlich verdorben. Ich war nicht bereit mit der Peitsche Zielschießen auf Coladosen zu üben, damit ich ein laufendes Pferd an ganz bestimmten Stellen treffen kann, um es zu "aktivieren" obwohl es zusammengeschnallt auf der Kreisbahn deutlich mehr damit beschäftigt war, überhaupt sein Gleichgewicht zu halten etc. Wer nicht spurte, wurde auch mal gezielt zu Fall gebracht und schon hatte man wieder die volle Aufmerksamkeit und wer Herr im Ring war wurde auch nicht mehr in Frage gestellt. All das bekommt "Otto-Normalverbraucher niemals zu Gesicht aber es ist die Brutstätte der Turnierpferdchen. Durch diese und ähnliche Schulen sind sie gegangen, bevor man sich damit einem Richter überhaupt präsentiert. Wer fragt denn schon danach, wie sie etwas gelernt haben. Die Hauptsache war immer nur dass sie es leisten konnten. Und wer es nicht tat, wurde einfach ausgemustert. Ich kümmerte mich dann noch eine Zeit lang um diese Fälle, bevor ich ganz von der Bildfläche verschwandt.

Mir reicht es nicht, wenn endlich mal auch auf den Abreiteplätzen geschaut wird. Das Drama beginnt im Stall und leider schon in der Kinderstube. Die Tiere haben nicht einmal Zeit groß zu werden, bevor man sie verbiegt. Mich wundert es auch nicht, dass viele nicht lange durchhalten und mit irgend welchen Schäden dann ausgemustert werden. Wer Kinder vergewaltigt, darf auch keine Wunder erwarten. Zum Glück hat sich da schon sehr viel geändert im Umgang mit diesen Tieren und das ist solchen Menschen wie Heuschman zu verdanken, die es wagen den Mund auf zu machen und Klartext zu reden. Mir ist auch klar, dass sie nicht gerne gesehen sind. Das liegt in der Natur der Sache. Noch besser wäre, wenn Keiner mehr auf solche Turniere gehen würde, dann hätte die liebe Seele endlich Ruhe. Aber Menschen müssen sich offenbar messen und etwas beweisen. Da ist das Tier dann nur Mittel zum Zweck.

Du siehst ich bin schwer geschädigt was das angeht :confused:
Manfred
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