Danke Penelope
für die klaren Worte. Ich kann auch nachvollziehen, dass Du durch meine Beiträge etwas irritiert bist. Sie beziehen sich ja überwiegend auf die Probleme, die ich mit Antares habe und nicht auf das was prima läuft. Ich bin auch kein ausgebildeter Trainer, drum hole ich mir ja diese Hilfe dazu. Und bislang haben alle Trainer bestätigt, dass Antares im Umgang äußerst schwierig ist. Viele machen mich auch dafür mit verantwortlich, weil ich ihm einfach viel zu viel erlaube und er sich somit mir auch nicht unterordnet. Dann lässt er sich viel zu leicht ablenken und ist auch nicht mehr bei der Sache. Aber wenn er sich voll auf etwas konzentriert, dann zeigt er plötzlich das was in ihm steckt, wenn auch nur für einen kurzen Moment.
Also warum sollte er etwas tun, was schwer ist, wenn es für ihn doch einen sehr viel leichteren Weg gibt, den ich ihm nicht verwehre? Das tut er immer nur dann, wenn er es auch tun möchte, vermutlich um mir mal zu zeigen, dass er es ja doch kann. So geht er unter dem Sattel z. B. Kruppeherein und auch kurze Trabtraversalen (bis zur Mitte der Bahn). Nur an der Hand kann er sich dem sehr viel leichter entziehen und macht das dann auch. Es ist ja nicht so, dass er nicht geschlossen und versammelt stehen könnte aber das ist halt anstrengend und dann stellt man eben ein Bein wieder ab. Auch sich korrekt zu biegen ist anstrengend. Viel leichter ist es sich im Genick zu verwerfen. Und so ist es auch bequemer auf der Lieblingshand zu gehen als die andere zu benutzen etc.
Wann immer ein Trainer versucht hat von ihm Leistung zu erzwingen, musste er / sie mit erheblichen Widerstand rechnen. Da kann Antares richtig biestig werden. Insofern mag er ganz besonders Susanne, denn die verlangt auch nur so viel, wie er bereit ist mitzugehen. Und sie hat mir genau wie Du schon mehrfach gesagt, dass ich schon zuviel verlange und mich mit ihm gerade so an der Toleranzgrenze bewege. Er steht also immer kurz davor NEIN zu sagen. Insofern muss ich mich noch mehr zurücknehmen bei ihm und das macht die Sache so schwierig.
Kein anderes Pferd braucht schon 7 Jahre Training, um Seitengänge gehen zu können, wenn es gesund ist und mit ihm zwei bis dreimal pro Woche gearbeitet wird. Im Sportverein, mussten die Pferde das schon nach einem Jahr drauf haben, wenn sie nicht wieder ausrangiert werden wollten. Aber das ist für mich einfach kein Maßstab mehr. Mir gibt das Pferd nun vor, wie lange es zu was braucht. Und es ist mir auch relativ egal, wenn es das niemals tun möchte. Dann machen wir eben etwas anderes. Die ersten drei Jahre war mit Antares überhaupt nicht an Arbeit zu denken. Da sind wir nur spazieren gegangen und haben unser gegenseitiges Vertrauen bestärkt.
Aber er ist auch immer wieder für riesige Rückschläge gut, wo es einfach aussetzt bei ihm. Da kannst Du dich dann auf den Kopf stellen und ihn einfach nur laufen lassen, bis er sich wieder eingekriegt hat oder Du musst mit ihm kämpfen. Auch das habe ich schon mehrfach durch und keinen Bock mehr darauf, denn inzwischen ist er sehr stark geworden und da müsste ich mich schon sehr warm anziehen, wenn ich da überhaupt noch eine Chance haben wollte. Insofern bleibe ich lieber bei der Freiwilligkeit und seiner Bereitschaft etwas zu tun. Bislang ist die auch noch ungebrochen und es gibt nur wenige Tage, wo er nicht mit mir arbeiten möchte. Mir ist diese Freude bei der Arbeit auch viel wichtiger, als wenn er einfach nur brav tut, was ich ihm sage. Er soll es mit Begeisterung tun. Das verleiht ihm dann die Ausstrahlung, die ich so an ihm schätze. Ich bin es müde geworden mit Pferden zu arbeiten, die einfach nur so dahin trotten und ihre Arbeit tun, weil sie sie tun sollen. Es ist ganz etwas anderes, wenn sie dies mit ihrer eigenen Energie erfüllen, so wie ein Hengst z. B. der um die Gunst der Stute wirbt. Er richtet sich wie selbstverständlich auf und schwebt dahin ohne jedes rumgezupfe an den Zügeln etc. Selbst Undine hat dies unter mir getan und mich unendlich glücklich damit gemacht. Es war wie ein Geschenk von ihr an mich und so etwas kann man einfach nicht verlangen. Man bekommt es geschenkt oder nicht. "Alles kommt zu dem der warten kann." wurde hier schon mal so treffend formuliert.
LG Manfred