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Bodenarbeit, Handarbeit und Longenarbeit nach Bent Branderup mit Hilfe des CT

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Mannimen
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ich habe den Eindruck, Bent Branderup reitet durchaus richtig.

Richtig, im Sinne der akademischen Reitkunst, wenn ich das noch ergänzen darf. 8)

Und da fragt er ja auch gerne mal bei seinen Schülern nach, welches Ziel sie haben. Wenn sie z. B. gerne Western reiten möchten, dann wäre dies nicht der richtige Weg, denn für sliding stops und spins oder roll backs wird das Pferd anders seine Füße setzen müssen als wie er es ihnen beibringt.

« Letzte Änderung: 24. Dezember 2010, 02:19:13 von Mannimen »
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Ich wollt grad versuchen, was zum Thema Biegung zu sagen, aber ich bekomms nicht formuliert....  :confused:

Die Vorstellung, alle Wirbel würden sich gleichmäßig biegen, stimmt so nicht (Hals als beweglichster Teil der Wirbelsäule, Hüftbereich am wenigsten), das ist ja glaub ich klar? :nixweiss:
Manfrend gehts mit 'gleichmäßig' glaub ich nur darum, dass z.B. das Pferd vorne nicht verhältnismäßig mehr gebogen ist als hinten? :juck:
Oh je, ich glaub ich hätts lassen sollen. :tuete:

Was anderes: Ich hab den Thread mal umbenannt...  :cheese: Da stand "Brunderup". ;)
Edit: Da steht jetzt immr noch überall Brunderup....  :watch: komisch... :juck:

« Letzte Änderung: 23. Dezember 2010, 17:06:21 von Bettina1986 »
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@Cinnamon,

ich habe den Eindruck, Bent Branderup reitet durchaus richtig. 
er ist sehr ehrlich und korrekt zum pferd. immer fein, nie über kraft und er hat auch kein problem, kursteilnehmern die kandare oder die trense wegzunehmen, einen kz drauf zu schnallen und das pferd sogar an die longe zu nehmen (obwohl für die kurse ein gewisses niveau vorgeschrieben ist oder es zumindest mal war).
 
er lebt halt das, was er macht.
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Mannimen
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Manfrend gehts mit 'gleichmäßig' glaub ich nur darum, dass z.B. das Pferd vorne nicht verhältnismäßig mehr gebogen ist als hinten? :juck:

Ja genau,
denn das wäre dann eine Überstellung in der Biegung. :keks:
Allerdings kommt sie in der Übungsphase sehr häufig vor, bis das Pferd darauf in der gewünschten Weise reagiert. Das ist mir ja schon im Longenkurs, ihr erinnert euch vielleicht, so unangenehm aufgefallen. Offenbar ist es jedoch zeitweilig erforderlich, damit die Pferde sich überhaupt darauf einlassen können. BB sagt es ja auch, dass es gerne mal etwas mehr sein darf aber es sollte niemals Zug dabei entstehen. Das will heißen, dass wir den Kopf nicht am Kapzaum rüberziehen dürfen, denn dabei entsteht ein Gegenzug und damit wird die gegenüberliegende Halsmuskulatur angespannt / kontrahiert aber nicht gedehnt und schon haben wir dem Tier etwas falschen beigebracht. Er legt also großen Wert darauf, dass sowohl diese Stellung als auch die Biegung von dem Pferd selbst ausgeführt wird. Es bekommt lediglich einen kleinen Impuls als Aufforderung dazu. Wir zupfen nur kurz am Kapzaum in die gewünschte Richtung und warten auf die Reaktion des Pferdes. Ist diese richtig sollte sofort gelobt werden, beim CT mit einem C/B.

Wenn es dann im Genick zu klemmen beginnt und das Pferd einfach nicht weiter kommt, ohne sich dabei zu verwerfen (Kopf schräg stellen, sodass "Wasser" aus den Ohren laufen würde ;))dann könnte es hilfreich sein zuerst den Hals gerade nach vorne und etwas abwärts zu führen, sodass dadurch schon wesentlich mehr Ganaschenfreiheit gegeben ist, als wenn das Tier sich im Hals so eng macht bevor es in Stellung geht und daraus dann eine Biegung entwickeln soll. Dies wäre aus dem Sattel wieder eher schwer zu erreichen, wenn es zuvor nicht entsprechend trainiert wurde.

Bei Antares habe ich bemerkt, dass ihn das dann auch einen Vorwärtsimpuls gibt, den ich jedoch mit meiner Körperposition direkt vor ihm dann wieder ausgebremst habe und das ging dann durch bis in die Hüfte, die dann kurz vor kam und nach innen abgekippt ist. Wenn er dies jetzt noch von selbst ohne meine Hilfe hinbekommt, dann könnten wir einen Schritt weitergehen. 8)

Zitat
Was anderes: Ich hab den Thread mal umbenannt...  :cheese: Da stand "Brunderup". ;)
Edit: Da steht jetzt immr noch überall Brunderup....  :watch: komisch... :juck:

Oh vielen Dank für diesen Hinweis. :-[
Meine Posts habe ich ändern können. :rotw:

Ich wünsche Euch allen noch ein wunderschönes Weihnachtsfest
Manfred
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Mannimen
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So, ich habe Euch mal zwei Videos rausgesucht, die öffentlich zugänglich sind, denn die sagen meist mehr als viele Worte. :)

Ausschnitte aus der Bodenarbeit im Onlinekurs von Bent Branderup

Die durchgehend gebogenen Rückenlinie bei der Piaffe und die Hankenbeugung bei der Levade

Viel Spaß beim Anschauen
Manfred

« Letzte Änderung: 24. Dezember 2010, 03:41:44 von Mannimen »
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Was anderes: Ich hab den Thread mal umbenannt...  :cheese: Da stand "Brunderup". ;)
Edit: Da steht jetzt immr noch überall Brunderup....  :watch: komisch... :juck:

Wenn Du den Titel vom ersten Beitrag änderst, wirkt sich das erst ab diesem Zeitpunkt auf den Titel der Antworten aus.  :nick:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Mannimen
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Hallo Ihr Lieben,

habe noch etwas nachzutragen, was das Arbeiten "von vorne nach hinten" angeht. Das betrifft nur das Formen im Stehen und endet schon mit dem ersten Antreten, denn das wird von hinten nach vorne gefordert. BB gibt also dem Pferd erst eine Form im Stehen, aus der er dann die Bewegung entwickelt. Insofern wird bei ihm nicht von vorne nach hinten gearbeitet.

Hat das Pferd die gewünschte Form im Stehen angenommen und hält diese auch bis die Schenkelhilfe zum Antreten erfolgt, geht die Welle schon von hinten nach vorne durch den Körper und die Hüfte gibt den Winkel für die Rotation der Wirbelsäule vor, sodass diese sich in der Schulter spiegelt und weiter durch den Hals bis ins Genick verläuft.

Das wollte ich nur ergänzen
Manfred

« Letzte Änderung: 29. Dezember 2010, 23:21:00 von Mannimen »
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  BB gibt also dem Pferd erst eine Form im Stehen, aus der er dann die Bewegung entwickelt.
ich will jetzt nicht erbsenklauben, aber das ist für mich die definition von von vorn nach hinten: vorn einstellen, dann motor anschmeißen. balance vor bewegung eben.
von hinten nach vorne wäre für mich, hh engagieren, daraus ergibt sich in relation schädl, hals, widerrist, etc...

ist jetzt eine wertfreie feststellung  ;)
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Mannimen
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Nur den Motor anschmeißen allein genügt ja eben nicht! Insofern braucht das Pferd schon eine erste Idee von einer Biegung, damit es die Chance hat, überhaupt mit einem Hinterbein auch mittig unter seinen Schwerpunkt zu fußen, um dort die spätere Last des Reiters aufnehmen zu können. Wie würdest Du dem Pferd denn diese Idee davon vermitteln? ???

Ein Renntraber z.B. hat große Probleme damit, weil er gelernt hat, seine Hinterbeine außen an den Vorderbeinen vorbei zu bewegen. Ihn beim Longieren am Kopf etwas nach innen zu ziehen , würde nur ein Gegenhalten der äußeren Muskulatur bewirken, die jedoch dabei gedehnt werden sollte. Das muss dann zum Ausfallen der Hinterhand führen, was eben so wenig gewollt ist. :confused:

Jegliches Verschieben zur Seite vorne oder hinten bewirkt keine Biegung! Der Impuls dazu kommt nur vom inneren Schenkel. Dieser bewirkt gleichzeitig auch ein Antreten aber nur mit dem Bein, welches sich als nächstes vom Boden abheben würde. Insofern nützt eine falsche Stellung (nur den Kopf zu der gewünschten Seite rüberführen) auch herzlich wenig, wenn dabei die innere Hüfte nicht abgesenkt ist. :roll:

Also endet das Formen im Stehen genau an dieser Stelle, wo der Impuls zum Antreten folgt. Ziel ist es dabei also nur, die Rotation der Wirbelsäule bis in die Hüfte einzuleiten, sodass diese wie der Mähnenkamm auch nach innen abkippt. Natürlich muss ich dabei auch sehen, wie die Beine stehen, damit ich das auch zur richtigen Seite mache und nicht dagegen. Ist dann alles in Position, kann der "Motor angelassen" werden. ;)

« Letzte Änderung: 29. Dezember 2010, 23:51:40 von Mannimen »
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viele wege führen zum ziel  ;)
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Mannimen
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Genau!

Du magst mir Deinen wohl nicht verraten?
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ich hab ihn noch nicht gefunden  8)
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penelope
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überhaupt mit einem Hinterbein auch mittig unter seinen Schwerpunkt zu fußen, um dort die spätere Last des Reiters aufnehmen zu können. Wie würdest Du dem Pferd denn diese Idee davon vermitteln? ???


Wenn ich  mal stellvertretend antworten darf:
Am Anfang der Reiteinheit durch ganz banales Schrittreiten am langen Zügel. Idealer Weise sollte man nun ja (nach Normalo FN reiten) die Zügel anfangs erst mal gar nicht aufnehmen und die ersten 10 bis 15 Minuten damit verbringen, locker zu sitzen, dass das Pferd zunehmend entspannt und langsam anfangen, zu treiben, damit die Hinterhand aktiver wird und weiter unterfußt. Erst wenn man dann ein lockeres, aber aktiv gehendes Pferd hat sucht man Kontakt zu Maul, die Beizäumung sollte dann erst durch vermehrtes treiben und lediglich nachfassen der Zügel hergestellt werden.
(also so weit in der Theorie - vormachen kann ich das vielleicht an einem von 10 oder 20 Tagen, wenn gerad mal alles passt  :rotw:)

Das ist dann für mich die Definition "von hinten nach vorne" zu reiten. Erst mal vorne was am Maul / Kopf zu machen, würde ich auch unter "von vorne nach hinten" einordnen (jetzt erst mal ganz ohne Wertung).
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Mannimen
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Hallo Penelope,

der Ansatz ist ja, das Pferd schon vor dem Reiten auf diese Belastung im Rücken besser vorzubereiten und nicht sich drauf zu setzen und dann erst damit zu beginnen. Sicher geht das auch aus dem Sattel, doch damit ist die Belastung im Rücken halt schon da und das Tier weiß noch nicht, wie es sie aufnehmen kann. Die Folge ist dann eben den Rücken anzuspannen bzw. gar wegzudrücken. Um dem wieder entgegen zu wirken, soll es den Weg in die Tiefe finden und sich nach vorne abwärts strecken. Auch das kennt es dann ja noch nicht. Insofern geht es anfangs halt einen Weg, der nicht erwünscht ist und der ihm mehr schaden als nützen kann.

Nach herkömmlicher "FN" Art, wird dies ja über das Longieren versucht, mit den oben genannten Problemen, die dabei meist mit "Hilfszügeln" (innerer Ausbinder ca. zwei Loch kürzer als der äußere) angegangen werden, damit das Pferd überhaupt weiß, worum es geht und wie es sich stellen / biegen soll. Auf diese Weise kann man dem Tier auch eine Form geben, die es später dann beibehält oder sich zumindest daran erinnern kann. Und sie wirkt auch von vorne nach hinten (sogar noch in der Bewegung). ;)

LG Manfred
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penelope
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Da haben wir sie wieder, die Stelle, an der wir wohl einfach nicht zusammen kommen  :lol:

Ich hab das "normale" Longieren nach genau dem gleichen Prinziep wie das Reiten gelernt: also erst mal ohne Ausbinder den Schritt locker und aktiv bekommen, dann auch erst mal Trab ohne Ausbinder und danach dann Ausbinder, die zunächst so lang sind, dass sich das Pferd ran strecken muss und erst später, wenn das Pferd sich mehr setzt, verkürzt werden.

Aber ich weis, da stoßen bei uns wohl einfach zu unterschiedliche Erfahrungen und unterschiedliche abgespeicherte innere Bilder aufeinander  ;)

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