Irgendwie habe ich öfter mal das Gefühl, daß im Sprachgebrauch das Pferd und nicht ein Verhalten bestärkt wird. Zur Erinnerung: bestärktes Verhalten (egal wodurch/durch wen bestärkt) tritt häufiger auf > wenn unerwünschtes Verhalten vermehrt auftritt, wird es (durch was auch immer) bestärkt.
Führtraining mit Lecker alle paar Schritte mag für Beginner absolut sinnvoll sein. Ich kann mit allerdings gut vorstellen, daß es für Fortgeschrittene einfach langweilig ist (mal davon abgesehen, daß sich ein Verhalten, das oft in gleicher/ähnlicher Weise bestärkt wurde, schwieriger zu verändern ist, sprich, wenn du ewig alle 3 Schritte clickst, erschwerst du euch deutlich, die Strecke des einfach Mitgehens zu erhöhen>Anforderungen rasch kleinschrittig erhöhen).
Führtraining kann man auch für Fortgeschrittene absolut spannend und mit hoher Clickfrequenz gestalten, wenn man z. B. anhalten (auf Körpersprache) und je nach Gewichtsverlagerung nach vorne oder hinten wieder antreten übt, Seitengänge, Gangartenwechsel (inkl. Angaloppieren, wobei Angaloppieren ohne Signal - zumindest wenn Pferd es kann - nicht mehr geclickt wird).
Wenn Pferd gerade mal unmotiviert ist, ans Handtarget zu kommen, hilft es zumindest bei Lele super, sie einfach stehenzulassen und ans andere Ende unseres Übungsplatzes zu gehen. Fast immer kommt sie dann mit schlenkerndem Kopf nachgelaufen. Wenn sie zu langsam kommt, gehe ich noch eine Ecke weiter. Dann ist sie üblicherweise wieder hoch motiviert neben mir. Klappt bei Kala auch meistens - außer in der Dämmerung, wo sie fallweise tatsächlich durch Außenreize (v. a. Lichter, die an und ausgehen, blinkende Hundehalsbänder...) so stark abgelenkt ist, daß sie m. E. tatsächlich sonst nichts mitkriegt. Auf flotte Bewegung (meinerseits) reagiert sie in diesen Situationen noch am ehesten. Naja, und bei Dämmerung schraube ich halt meine Ansprüche runter. Wobei Dämmerung und Innenhof, wo sie nicht auf die Straße und zu anderen Häusern sieht bzw. wo es keine pasofressenden Monster gibt, anstandslos klappt, wenn ich davon absehe, daß sie auf manche Handsignale nicht/nicht korrekt reagiert, wenn ich gewissermaßen in ihrem Schatten stehe. Ich denke, sie sieht sie tatsächlich nicht gut genug.
Ach ja, auf bekannten Plätzen scheinen bekannte Gegenstände, die die Position verändert haben, oft gruseliger zu sein als unbekannte Gegenstände in unbekanntem Gebiet.
Bezüglich ehrlicher Beziehung: wer hat auch manchmal solche Besucher, die auf die Frage, was sie trinken wollen (und meine Aufzählung, was ich zuhause habe) antworten: das was du auch trinkst. Ich will keine Umstände machen (Hey, welchen Teebeutel ich in welche Tasse mit heißem Wasser hänge, ist doch egal, und ob Wasser oder Tee z. B., Wasserkocher aufstellen schaffe ich. Oder auf die Frage, wozu sie Lust haben: "Was du willst." Wenn mir ein Vorschlag nicht paßt, sage ich es ja auch und man kann eine Möglichkeit finden, die beiden Spaß macht. Ich finde solche Leute mega anstrengend. Ob es Pferden mit Menschen, die auch in etwa diese Einstellung haben, ähnlich geht? Ich nehme Lele´s Vorschläge auch sehr oft an, aber eben nicht immer (Kala´s Vorschläge gehen speziell im Gelände öfter in eine Richtung bzw. Geschwindigkeit, die ich nicht so gut finde, weshalb ihre Vorschläge etwas öfter abgelehnt werden)