Ich verzweifle...  auch wenn ich in letzter Zeit kaum aktiv bin hoffe ich trotzdem um Hilfe/Antworten.

Longieren im Schritt und Trab im V/A klappt super, aber Galopp  das geht nur mit Kopf hoch und mit schnell rennen, was kann ich tun um es ihr einfacher zu machen auch im Galopp V/A zu erreichen? 

Fehlt evtl noch das Gleichgewicht oder hat sie Probleme im Genick?
Mit meiner RB habe ich vor dem Osteo-Termin mal einen Galopp an der Longe versucht und brauchte viel Energie, um sie überhaupt dahin zu kriegen. Es endet in einem gehüpften Rennen. Nach dem Termin, bei dem Blockaden im 1. & 2. Halswirbel korrigiert worden sind, galoppierte sie dann letzte Woche plötzlich von selber an.

Hast du es schon mal mit optischer Hilfe, also Gassen oder Hütchen probiert?

Ruhe bewahren! 

Galopp an der Longe ohne Ausbinder und ohne seitliche Begrenzung im Gleichgewicht ist schon eine hohe Anforderung. Das ist vollig normal, dass das ganz schön lange dauern kann, bis Pferde das gut meistern können. Mit Merlan bin ich auch noch sehr am Anfang der Galopparbeit an der Longe und gehe dafür teilweise auch immer noch auf einen kleineren Platz mit mehr Begrenzung, da es ihm dort viel leichter fällt.

Ich würde grundsätzlich kein Pferd in den Galopp "scheuchen", dass macht es meist nur schlimmer. Mein Kriterium wäre zunächst auch nicht "Kopf runter", sondern erst mal nur klarer Galopp ohne Hektik. An der Form kann man dann immer noch feilen.

Probier an guten Tagen einfach immer mal wieder, ob du ein sauberes Anspringen hin bekommst. Es ist natürlich immer das Fingerspitzengefühl gefragt den Punkt zu treffen zwischen "nichts vom Pferd verlangen, was es noch nicht leisten kann" und andererseits dem Zugestehen, dass die ersten Male natürlich auch bei bester Vorbereitung noch nicht pefekt aussehen können. Da kann man wohl auch keinen pauschalen Maßstab geben - das braucht immer Bauchgefühl.

Und verzweifel nicht, wenn das bei anderen besser klappt. Galopp an der Longe und Galopp an der Longe können echt total unterschiedliche Anforderungen sein.

Wenn ich Merlan jetzt einfach Ausbinder reinschnalle und ihn konventionell Lonigeren würde, hätte der gar kein Problem Runde um Runde ganz ansehnlich zu galoppieren. Irgendwie Galopp am Knotenhalfter ist auch kein Problem, LK-mäßiges Longieren am Kappzaum mit Anlehnung ist da schon die höhere Anforderung, würden wir aber auch noch hinkriegen, aber das was ich eigentlich will, nähmlich einen gesetzten aber gut gesprungenen Galopp mit natürlicher Aufrichtung an der losen Longe und am Kappzaum ist da echt eine andere Welt. Da arbeiten wir jetzt schon lange dran und die Fortschritte sind da, aber klein. Da braucht man die Nerven, sich nicht davon irritieren zu lassen, dass andere Pferde beim dritten mal konventionell Longieren im Leben ihre Galopprunden drehen - ist eben ganz was anderes, auch wenn es von außen betrachtet ähnlich aussieht.

Danke

Ok, es ist vielleicht etwas dramatisch, sie kann sehr schön galoppieren, um mich rum am Handtarget, sogar mit schönem Hals, auch an der Longe galoppiert sie von selbst auf jeden Hand richtig an, das ist nicht das Problem. Ich glaube eher das sie Angst hat um zufallen. Sie läuft an sich ganz nett, nur halt der Hals...  Ich longieren immer mit Markiertellern als Zirkel damit sie eine Hilfe hat. Aber dann werde ich vermehr das schöne Anspringen bestärken. Ich weiß das Galopp sehr anstrengend ist und viel kraft kostet, wenn man es noch nicht so gut kann. Ich habe ja fast 2 Jahre gebraucht damit sie überhaupt an der Longe richtig angaloppieren kann also kommt Zeit, kommt Reit Longieren 

Ok, dann muss ich mir keine Sorgen machen..

Hallo Annika,

ich longiere Sunny nun seit gut 4 Jahren nach dem LK und der Galopp ist immer noch eine Baustelle. Wir haben gut und schlechte Tage.
An schlechten artet es auch in Gerenne und Giraffenhals aus, an guten sieht es dann echt aus wie bei den Profis. 

Das hat wirklich will mit Balance zu tun. Sie müssen lernen, dass sie nicht umfallen, wenn sie den Hals mal tiefernehmen und die innere Schulter etwas entlasten. Bei manche Pferden geht das recht schnell, bei manchen benötigt es mehr Zeit.

Was uns dabei immer gut geholfen hat, ist eine inneren und äußere Bande und nicht allzu kleine Kreise am Anfang.
Ganz gut für die Konzentration sind Kreisgrößenwechsel. Wir fangen oft groß an und dann hole ich ihn mir rude um runde näher, drossel innerhalb des Galopps das Tempo und lasse ihn dann wieder auf den großen Kreis. Da passiert es dann schon mal, dass er seine Angst vorm Umfallen vergisst und richtig toll läuft. Wenn dann noch eine Gasse/stange zum drüber galoppieren da liegt, gehts auch gleich nochmal besser.

"Spiele" doch einfach mal etwas mit den Gegebenheiten und probiere einiges aus.

  klingt gut, so werde ich es probieren

Ich hab jetzt eine Weile überlegen müssen, wie ich es bei Jack gemacht hab.
An erster Stelle stand bei uns sehr starkes Bestärken von Kopf tief, im Schritt, Trab und dann Galopp. Das haben wir ziemlich lange gemacht. Die Schulterbalance spielt natürlich eine große Rolle, und auch die Fähigkeit in Stellung zu gehen und die Stellung auch in der Bewegung etwas zu halten, damit der Hals auch gebogen bleiben kann in der Bewegung.
Hier hat uns vor allem in den letzten Monaten der Ansatz von Maren Diehl geholfen, und der Galopp hat sich noch mal stark verbessert.
Ansonsten ist Jack im Galopp auch eher der Energiesparer gewesen, dh er hat eher kleine Galoppsprünge gemacht. Da hab ich dann des öfteren den Hampelmann gemacht und ihn mit viel Anfeuerung auch mal richtig vorwärts geschickt, damit er sich mal streckt und aus sich rauskommt (auch Buckeln und Juchhu usw) Das sah dann sicher nicht ordentlich oder lehrbuchgerecht aus, aber es war hilfreich
Man muss einfach an die Hinterhand dran kommen, damit sie im Galopp mehr untergreift und es eben nicht nur bei "mach mehr" in "schneller" ausartet, was aber dann nur einen schnelleren Hasenhoppelgalopp macht.
Zudem haben wir sehr viel aus dem Schritt angloppieren geübt, immer nur ein paar Sprünge. Das erhöht die Kraft in der Hinterhand. Daraus dann wieder vorwärts galoppieren verlangen, damit der Galopp auch "effektiv" wird und nicht nur auf der Stelle.
Immer wieder im Trab über Stangen longieren, vor allem auf der gebogenen Linie. Das öffnet auch den Rücken ganz gut.
Hier ist eine Kombi ratsam aus Trabstangen und Galoppzirkel, also immer wieder wechseln und den Zirkel dabei verschieben (Galopp dann eben ohne Stangen, oder nur mit einer Stange).

edit: und auch der Wechsel Galoppzirkel und Trabvolte, daraus wieder angaloppieren, ist hilfreich. Da braucht es gar nicht viel Tempo.

Vielen Dank ich werde die Ratschläge beherzigen... jetzt bin ich beruhigter und fühle mich nicht selbst unter Druck gesetzt. 

Ich würde mich hier an das Thema gerne anschließen und habe ein ganz grundsätzliches Problem.

Ich möchte gerne das Longieren wieder neu aufbauen. Mit Clickertraining und Longenkurs. Weil wir gerade beim Galopp wieder ein bisschen Probleme haben - eigentlich nur rechts - möchte ich das vermehrt üben. Klar, dass das erstmal nicht so richtig mit dem Longenkurs vereinbar ist, weil ich einfach jetzt nicht so kleinschrittig anfangen kann. (Vor allem deswegen nicht, weil mir die Bewegung aktuell einfach wichtig ist und ich nicht ausschließlich bspw. Führen in Stellung üben kann).

Aber jetzt ein ganz grundsätzliches Problem Wie gebe ich denn den korrekten Impuls zum Angaloppieren?
Ich bin nicht so geübt im Longieren und Gabor deswegen auch nicht. Er hat es zwar mal gelernt, aber naja. Das Problem liegt halt an mir. 

Momentan rettet sich Gabor einfach im Hals hochreißen, auf die innere Schulter fallen, nach vorne kippen und los. Ich habe dann trotzdem den Galopp an sich geklickt. Also nach etwa 2-3 Sprüngen, weil ich ihm einfach zeigen will, dass es mir aktuell ums Galoppieren geht.
Hier scheitere ich aber schon an der Signaleinführung. Ich weiß nicht, wie ich ihm klar machen soll, dass Galopp erwünscht ist. Dadurch muss ich einfach mit der Peitsche ein bisschen "Druck" machen. Also es handelt sich dabei um eine Bogenpeitsche, ich bin dabei nicht mal ansatzweiße in seiner Nähe. Aber dadurch rennt er eben einfach eher in den Galopp. Wie schaffe ich es nun, das ganze ein bisschen gesetzter zu gestalten? Wie kann ich ihm begreiflich machen, dass ich Galopp wünsche?

Sorry. Das ist vielleicht eine vollkommen blöde Frage, aber ich komm hier irgendwie nicht weiter. 

ich glaub die Art wie er angaloppiert ist absolut normal, wenn ihm Kraft, Übung und Balance fehlen.
ich würde weiter nach LK übern, das hilft ganz bestimmt langfristig gesehen.
Und akut, würde ich es genauso machen, wie du schreibst. angaloppieren lassen, und clicken!
Dann galoppiert er gerne an, und dadurch entwickelt er auch die Muskeln die er braucht, und braucht irgendwann nicht mehr den Hals zum Schwung holen etc.