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Anhalten über Kruppensignal

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Anhalten über Kruppensignal
« am: 27. Januar 2011, 16:57:54 »
Da gelegentlich schon mal die Frage auftaucht, wie ich das erarbeite, hier mein Weg dazu:

Ziel: Das Pferd hält an der Longe auf den locker und weich auf die Kruppe geworfenen Peitschenschlag an und setzt dabei die Hinterhand unter

Vorgehensweise:

Voraussetzung:
• Das Pferd kennt bereits ein Haltkommando oder hält auf Körpersprache zuverlässig an, ohne dass man am Strick einwirken muss.
• Das Pferd ist mit der Gerte als verlängertem Arm vertraut, ebenso mit Abstreichen durch die Gerte überall

1. im Halten:
- ich stehe "offen" zum Pferd zugewandt, Strick in kopfseitiger Hand, Gerte in Kruppenseitiger Hand. Höhe etwa Schulterposition
- ich streiche das Pferd mit der Gerte ab, gezielt vom Rücken oben über die Kruppe bis zur Fessel. Berührungsqualität der Gerte dabei: deutlich, nicht zu zart, in sanftem Kontakt - eben so dass das Pferd die Gerte deutlich wahrnimmt.

2. Ich gehe mit dem Pferd einige Runden und übe Anhalten (ganz normal). Anhalten ist immer die richtige Antwort und wird bestärkt. Ich kann mich unterstützend zum Anhalten gegen die Bewegungsrichtung drehen  so dass meine Schulter vors Pferd kommt und verbremsend wirkt.

3. Ich übe Losgehen auf Antippen der Gerte auf Kruppe. Sobald das Pferd mit einer Vorwärtsbewegung reagiert, Click und :keks:

4. Wenn das Pferd zuverlässig auf Kruppenantippen losgeht und das Anhalten erwartet (und den Click), streiche ich in der Bewegung wieder mit der Gerte vom Rücken über die Kruppe bis zum Hinterbein/Sprunggelenk (je nach Länge der Gerte).
In der Regel wird das Pferd anhalten, weil das bisher immer die richtige Antwort war und es das Anhalten erwartet. Click und :keks:

5. weitere Strecken gehen, immer mal zum Pferd hindrehen, mit der Gerte abstreichen über Rücken, jede Verzögerungsidee oder Anhalten bestärken :keks:

6. Den Abstand erweitern, evtl Bogenpeitsche statt Gerte, damit man noch "drankommt". Den Abstand immer nach der Peitschenlänge wählen.

7. Spätestens jetzt sollte man mit der Peitsche Zielübungen anfangen  :lol:
Den Schlag in einem weichen weiten Bogen werfen. Sich ein Ziel hinstellen oder markieren und versuchen sooft wie möglich zu treffen. Bewegung weich aus dem Handgelenk. Den Schlag von oben werfen (dann ist er langsamer) Je weicher desto besser.

8. Beim Longieren, wenn das PFerd gerade gut zuhört, im Schritt beginnen und den Schlag auf die Kruppe werfen. Jegliche Idee einer "Verzögerung" oder "Aufmerksamkeit nach hinten" sofort Click und :keks:
Wenn es im Schritt klappt, weiter üben im Trab. Ab jetzt ist es nur noch eine Frage der eigenen Geschicklichkeit....  :cheese:



Hilfreiche Videos dazu:

Antreten durch Touchieren

Anhalten über Kruppe abstreichen

Longieren mit Anhalten über die Kruppe
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Re:Anhalten über Kruppensignal
« Antwort #1 am: 27. Januar 2011, 21:29:10 »
Danke für die ausführliche Erklärung, Heike! :cookiesbig:

Soweit ich Dich immer verstanden hatte, ist das Ziel ein Anhalten durch/mit Untersetzen der Hinterhand, oder? Kommt das dann "automatisch", weil das Pferd durch die Berührung der Hinterhand an selbige "erinnert" wird? Oder wie kommt es dazu, dass es nicht einfach zu einem Signal für "Bremsen auf der Vorhand" wird?
Viele Grüße,
Esther
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Re:Anhalten über Kruppensignal
« Antwort #2 am: 27. Januar 2011, 21:34:37 »
danke!! :kau:

Durch das Abstreichen der Hinterhand schiebt man die Hinterfüße schon unter den Schwerpunkt. Das Pferd wird sich der Hinterhand bewusst, es kommt zu einem fast reflexmäßigen Absenken der Kruppe.
Klar werden auch Vorhandstopps dabei sein, nobody is perfect  :cheese: aber das kann man ja auch durch vorheriges Untertreiben (durch "Begleiten" mit der Peitsche) vorbereiten.
Jack zumindest, der ja anfangs ein wirklich festes Becken hatte, hält inzwischen recht nett mit unterschiebender Hinterhand an.  :cheer:
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Re:Anhalten über Kruppensignal
« Antwort #3 am: 27. Januar 2011, 21:36:58 »
Interessant, das "fällt einem in den Schoss", sozusagen... Sähr praktisch!  :cheer: :cheese:
Viele Grüße,
Esther
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Re:Anhalten über Kruppensignal
« Antwort #4 am: 27. Januar 2011, 21:37:39 »
Ergänzung:
Ich arbeite schon eine Weile mit vorbereitenden Touchiergesten, um die Muskulatur anzusprechen. So hab ich ja zb auch das Angalopieren erarbeitet - erst touchieren, bereitmachen, dann Galoppsignal. Wird um Welten besser, als wenn ich es nur mit Stimme und "entferntem" Treiben vorbereite.

hast du schon einmal so "Körperreisen" gemacht, wo man vom rechten Ohr bis zum linken Zeh durch alle Körperregionen im Geiste wandert? Alleine das Hindenken bewirkt ein unheimlich starkes Bewusstwerden der einzelnen Extremitäten. Viele der Tellington-übungen beruhen auch auf Bewusstmachen durch Abstreichen.
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Re:Anhalten über Kruppensignal
« Antwort #5 am: 27. Januar 2011, 21:42:54 »
Stimmt, so "Körperreisen" sind schon recht "intensiv" :nick:.

Mit Capitan bin ich noch nicht so weit und werde wohl auch so bald noch nicht da hin kommen (so langsam scheint sich bei mir auch ein Plan rauszupellen :dops:), aber theoretisch interessant finde ich die Frage trotzdem schon.
Viele Grüße,
Esther
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Re:Anhalten über Kruppensignal
« Antwort #6 am: 28. Januar 2011, 10:05:16 »
Ah, anhalten auf Kruppensignal in der Handarbeit kennen meine bereits (wobei es da bei mir schon noch mit dem Untertreten mangelt, ich war damals froh, dass das Signal überhaupt als "Halt" angenommen wurde!), aber auf die Idee das mit dem Gertenschlag und Longieren zu verbinden wäre ich wohl nie gekommen..

*Gerte hol und treffen üben geh*
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Re:Anhalten über Kruppensignal
« Antwort #7 am: 28. Januar 2011, 10:06:54 »
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