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Anlongieren

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Anlongieren
« am: 18. Dezember 2009, 18:15:01 »
Erstellt von: prigal

Zitat von: prigal
Hallo Alle,

Könnt Ihr mir bitte sagen wie Ihr das mit dem Anlongieren begonnen habt? Ich hab am Samstag mal die ersten Ansätze daß Moses um mich rumgeht geclickt aber er kommt halt gleich zu mir in die Mitte. Soll ich ihn dann wieder rausstellen und dann erst belohnen oder das mal auf der Seite lassen und später üben?

Ich wollte es eigentlich mit dem Targetstick üben aber der taugt ihm überhaupt nicht - er "funktioniert" zwar so wie er soll aber ist nicht so bei der Sache wie sonst immer.

Kann mir mal jemand so im Überblick sagen wie er/sie das Longieren mit Clicker begonnen hat?

Ach ja, nehmt Ihr "Hilfsmittel" in Form einer Peitsche zur Hand oder laßt Ihr das weg? Ist ja dann auch wieder Druck, oder? Ich muß zugeben daß ich hin und wieder das Ende des Stricks zu Hilfe genommen hab :oops:
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Re:Anlongieren
« Antwort #1 am: 18. Dezember 2009, 18:15:55 »
Hallo Birgit,

ich habe keine Erfahrung damit, kann Dir also nicht wirklich "fundiert" antworten. Aber aus dem Bauch (und meiner Erfahrung mit Hundetraining) heraus würde ich sagen: belohne da, wo Du das Tier haben willst. In Deinem Fall würde ich das Pferd nach dem Click freundlich wieder nach draussen führen (gegebenenfalls mit der Belohnung gelockt, damit es nicht in einen "Kampf" ausartet) und dort dann belohnen.
Und versuchen, sehr schnell zu sein mit der Belohnung, also direkt nach (!) dem Click schon aufs Pferd zu gehen.

Ich denke, auf die Weise kapiert er sehr schnell, dass Anhalten zwar eine gute Idee ist, aber in die Mitte kommen reine Zeit- und Kraftverschwendung  :wink: .

Viele Grüße,
Esther
Viele Grüße,
Esther
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Re:Anlongieren
« Antwort #2 am: 18. Dezember 2009, 18:16:17 »
Zitat von: Muriel
Ich hab das Longieren damals aus dem Führtraining (nach Solinski) entwickelt.

Der Vorteil ist dabei dass man die Hinterhand immer unter Kontrolle hat.

wenn man aber ausschlieslich mit positiver Verstärkung arbeiten möchte  kann man das auch aus dem Führtraining entwickeln.
Man kann zb mit einen Pylonenkreis arbeiten und das Pferd da aussenherum laufen lassen.
Wenn man clickt - schnell sein und zum Pferd gehen, damit es die Idee hereinzukommen nicht zuweit ausbaut.
Arbeitet man mit einem Targetstick sollte der vor allem lang sein  :lol: der Nachteil am Targetstick in der vorbereitenden Arbeit zum Longieren ist für mich hauptsächlich, dass das "Nachlaufen" der Balance nicht förderlich ist und das Pferd eher seinem Gleichgewicht hinterherläuft.

so richtig förderliches Longieren stelle ich mir persönlich schwierig vor, wenn man die Gerte nicht benutzen möchte. Aber ich kann ja Gerte und Peitsche auch so benutzen und einführen, dass sie als Signalgeber und nicht als "renne um dein Leben wenn die Gerte kommt" verstanden werden.  :D
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Re:Anlongieren
« Antwort #3 am: 18. Dezember 2009, 18:16:30 »
Zitat von: Steffi
Hallo Birgit,

manchmal hilft es am langen Seil mit zu gehen und Moses läuft dann auf dem Hufschlag quasi geradeaus. Nach dem Click, fütterst Du dann sofort und bist ja auch näher dran, als wenn Du in der Platzmitte stehen würdest. Wenn er verstanden hat, dass Du zu ihm kommst und er am langen Seil gut Deinen Signalen folgt, kannst Du die Longe verlängern und Dich mehr und mehr ins Kreisinnere zurück ziehen. Kann er schon Kopf senken am langen Seil, wenn Du neben her läufst? Läuft er dann mit gesenktem Kopf weiter? Dann kannst Du daraus nämlich auch ein schönes Untertreten der Hinterhand erarbeiten. Wenn das alles klappt, kannst Du ihn dann mit leichten Klingelbewegungen an der Longe fürs Um-Dich-herum-Laufen bewegen. Ich halte allerdings grundsätzlich viel vom Geradeaus und mitlaufen bzw. frei longieren. Mit dem Longenkurs kannst Du sicherlich auch arbeiten. Lässt sich meines Erachtens gut mit CT kombinieren und Pferd lernt gleich richtig im Kreis zu laufen.

Grüße
Steffi
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Re:Anlongieren
« Antwort #4 am: 18. Dezember 2009, 18:16:43 »
Zitat von: prigal
Vielen Dank für die Antworten!

Ich habe das normale Longieren eigentlich nur übergangsweise vor da ich das Hauptaugenmerk auf die Doppellonge leg. Finde ich super weil da auch die Hinterhand miteinbezogen wird und auch das Fahren vom Boden aus immer wieder eingebaut werden kann.

Ich denk mir wenn er beim Fahren sowieso auch die Peitsche kennenlernen muß kann ich beim Longieren auch schon damit arbeiten.

Heike, der Tip mit den Pylonen ist gut aber ich hab ihn damit konditioniert und deshalb bleibt er bei jeder stehen und schubst sie um 8) Aber ich werde es trotzdem versuchen.

Steffi, ich hab am Samstag versucht mal mit einem Abstand von mind. 3 Metern zu führen - hat er brav mitgemacht aber sobald ich stehenbleibe bleibt auch Mr. Mo stehen - eigentlich eh gut aber in dieser Situation a bisserl lästig  :roll:
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Re:Anlongieren
« Antwort #5 am: 18. Dezember 2009, 18:16:59 »
Zitat von: Steffi
Hallo Birgit,

dass wäre ja auch schon wieder eine eigene Übung! Also, Du bleibst stehen, aber Dein Pferd soll noch einen Schritt weitergehen und erst z.b. auf Dein Stimmkommando hin anhalten. Das kannst Du wirklich als Einzelübung nehmen und es muss auch kleinschrittig geübt werden.
Viele Übungen aus diesem Bereich lassen sich auch gut als "Fern-Übung" gestalten. Das Pferd steht an einem bestimmten Platz (der möglichst durch C/B eine positive Aufladung/Bedeutung erhält - siehe die Mattenübung) Von diesem Platz aus kannst Du dann z.b. durch freies Shapen verschiedene Verhaltensweisen einüben. Oder Du gibst Signale und clickst dementsprechend, dass sich Moses dieses Verhalten schrittweise erarbeiten kann.
Mit Mána habe ich z.b. erarbeitet, dass sie auf dem Hufschlag bleibt und vorwärts oder rückwärts geht auf bestimmte Signale von mir. Dabei wird deutlich, dass sie bestimmte Signale bevorzugt und leichter befolgt. In diesem Falle und das ist lerntheoretisch auch erklärbar sind es die Signale, die sie zuerst gelernt hat. Die hatten bei mir übrigens auch eine deutlich höhere Verstärkerrate als die späteren Signale, die mir auch nicht mehr sooo wichtig waren.

Fürs Longieren sind die Übungen aus der Ferne sehr geeignet finde ich. Ebenso für Langzügelarbeit und bestimmt auch fürs Fahren.

Grüße
Steffi
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Re:Anlongieren
« Antwort #6 am: 18. Dezember 2009, 18:17:15 »
Zitat von: prigal
Danke Steffi,

Fern-Übung - hm das muß ich mir mal durch den Kopf gehen lassen...

Danke :D
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Re:Anlongieren
« Antwort #7 am: 18. Dezember 2009, 18:17:29 »
Zitat von: Darleene
Hallo!

Also befasse mich auch gerade mit diesem Thema  :D
Ich habe auch zuerst überlegt wie ich es am besten angehen soll...  wir habens mit Target probiert, das hat nicht so gut funktioniert... liegt mit pers. nicht so.. da hab ich zuviel Zeug in der Hand :)

Longieren ist für mich ja nicht das "im Kreis laufen", deshalb ist mit der Zirkel hier nicht so wichtig. Wichtig ist für mich das geradeaus, die Hufschlagfiguren ergeben sich dann eh von allein mit der richtigen Führposition.

Ich erarbeite das ganze über die Führpostionen.. mein Lieblingslongierbuch ist das von Doris Suess Schröttle. Das ist es so schön beschrieben :)

Ich lerne Nora gerade antreten mit tiefer Kopfhaltung im Schritt + Gertensignal zum antreten. "Halt" funktioniert schon super...
Weiters gewöhnt ich sie dran das ich bei Ihrer Schulter stehe und sie auf Kommando antritt.
Wichtig finde ich für mich hierbei das Kommando Schulterweichen.. das funktioniert schon gut auf Handsignal + Stimmsignal und ich verfeinere es jetzt auch noch mit Gertensignal.

Mein nächster geplanter Schritt ist das ich meine Führposition immer weiter zurücksetze. Evtl. möchte ich das mit Stangen auf den langen 4-eck Seiten machen. Ich denke das sie sich so besser orientieren kann.

@heike
Hast Du da eine Buchempfehlung für mich wg. den Führübungen nach Solinski?
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Re:Anlongieren
« Antwort #8 am: 18. Dezember 2009, 18:18:06 »
Zitat von: Muriel
Zitat
mein Lieblingslongierbuch ist das von Doris Suess Schröttle
ach da bist du ja schon bestens versorgt  :D

die Grundlage davon ist das Solinski Buch ("Das Gymnasium des Freizeitpferdes"). Nicht für den heutigen Markt gehübscht, sondern Inhalt pur mit einigen (sehr anschaulichen) Zeichnungen.
War über sicher 10 Jahre lang meine "Bibel" für Bodenarbeit und Longieren.  :D

Ich arbeite eh am liebsten an der einfachen Longe - da kann das pferd mir direkte Rückmeldung geben, ob es jetzt aus der Balance fällt oder nicht.
Mit der DL nimmt man viel mehr Einfluss und "hilft" dem Pferd auch mehr. Dadurch wird es einfacher, die Form einzuhalten, aber schwieriger (finde ich) das Pferd wirklich korrekt zum Laufen zu bringen. Richtig doppellongieren ist eine hohe Kunst.
Mit Mirko ging es auch gar nicht, weil ihm die Longen zu schwer waren und er nie an den Zügel herangetreten ist (auch am Halfter/Kappzaum) nicht.
Wenn man das Pferd da nicht vortreiben kann oder will, kommt man sehr schnell in eine Bewegung ohne Rücken, dafür mit hingehaltenem Kopf  :roll:

Zitat
Heike, der Tip mit den Pylonen ist gut aber ich hab ihn damit konditioniert und deshalb bleibt er bei jeder stehen und schubst sie um  Aber ich werde es trotzdem versuchen.
ach woher kenn ich das bloss  :lol:  :lol: Dualgassen mit Pylonen: "guck ich kann alle ganz schnell umschubsen im Durchtraben" :lol:
 aber je mehr unterschiedliche Übungen man mit Pylonen macht, desto öfters kann man auch ohne schubsen dran vorbeikommen.  :D
Was uns dabei gut geholfen hat war das seitliche Überqueren der Pylonen (P. unterm Bauch).

lg Heike
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Re:Anlongieren
« Antwort #9 am: 18. Dezember 2009, 18:18:20 »
Zitat von: prigal
Sodala, jetzt hab ich mir das Buch von der Schröttle mal bestellt zum Reinschmökern. Wär doch gelacht wenn ich das nicht reinbringe.

Heike, danke für den Tip mit den Pylonen. Wir haben am Samstag seitwärts übertreten geübt - da paßt das hervorragend dazu :D
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aurino
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Re:Anlongieren
« Antwort #10 am: 30. August 2010, 11:46:39 »
Hab jetzt mal den alten Link ausgegraben, da Longieren für uns bald ein Thema wird..
Was haltet ihr davon, einen (ausreichend großen) Longierzirkel abzustecken, um dem Pferd zu vermitteln, dass es auf dem Hufschlag bleiben soll? Ein paar Plastikstimpfel mit Nylonschnur sind doch schnell aufgebaut und eindeutiger als ein paar Pylonen, oder? (Schnuff wirft sie außerdem liebend gern um  :cheese: ) Anfangs geht man noch direkt neben der Abgrenzung mit und zieht sich dann nach und nach ins Kreisinnere zurück. Das ganze in Verbindung mit der langen Longierpeitsche in der Hand, als Signal zum AufdemHufschlagbleiben.
Gestern hab ich mal versucht, Schnuff mit der Gerte wegzuschicken, hab aber nur für Verwirrung gesorgt. Er läuft mir nach wie ein Hund, was ja an sich sehr positiv ist nur für's Longieren eben nicht.
Hab bislang über's Longieren nur den Longenkurs gelesen.. Wäre für Anregungen dankbar  :dops:
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Anke
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Re:Anlongieren
« Antwort #11 am: 30. August 2010, 11:55:52 »
Hi,

mit dem von Dir beschriebenen Weg hab ich schon Unmengen von Hunden das Longieren/Kreislaufen beigebracht. Vom Prinzip geht das sicher auch mit einem Pferd. Ich hab so Markierteller vom Sportbedarf, die kann Hund/Pferd auch nicht umwerfen...

ciao
Anke
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Re:Anlongieren
« Antwort #12 am: 30. August 2010, 12:10:43 »
Wenn man das Führen mit der richtungsweisenden Hand aufbaut, kann man daraus auch Abstand und so weiter das Longieren aufbauen.

Bin aber auch diesbezüglich auf den Kurs gespannt, Alexandra hat eine neue Idee ausgetüftelt über den Winter -"Cone Circle Creativity", wo sie das Gehen im Kreis durch Vermitteln von "innen" und "außen" erreicht - begonnen wird mit einem Minipylonenzirkel in der Mitte, der kein "innen" hat, sozusagen. Und der wird dann schritt für Schritt vergrößert. Es gibt dazu schon ein ellenlanges (wie gewohnt  *seufz*) Mail, das ich aber noch nicht ganz gelesen habe.

Ich selbst vermische da noch ganz viel an Herangehensweisen, gehe also nicht rein nach CT vor. :nixweiss:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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cännsi
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Re:Anlongieren
« Antwort #13 am: 30. August 2010, 12:15:11 »
@aurino klingt vom ansatz her praktikabel :nick:
das mit dem "wegschicken" stell ich mir auch verwirrend fürs viecherl vor.
früher hat bei uns immer einer das pferd geführt und sich langsam zurückgezogen. hat auch funktioniert, aber da ist man halt auf eine 2. person angewiesen. aber da hamma immer alles Mögliche durchprobiert.

@anke markierteller 8) wieviele hast du da liegen? stell ich mir auch praktischer als Hütchen und so Kram vor, weil sich da auch keine Longe verheddern kann.

@heike klingt interessant. bin schon gespannt auf den bericht.
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Re:Anlongieren
« Antwort #14 am: 30. August 2010, 12:22:36 »
Markierteller sind toll, vor allem bei apportier- oder umschubsfreudigen Pferden  :cheese:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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