Das liest sich aber komisch, finde ich....
Wie muss ich mir das vorstellen, wenn ich fragen darf?
Hallo Bettina
Als ich mit der Ausbildung von Pferden angefangen habe, konnte ich nur standardmäßig ganz gut reiten. Doch das reicht eben längst nicht aus. Insofern wurde mir die Gymnastizierung der Pferde erst einmal richtig beigebracht und worauf ich dabei zu achten habe. Dann kamen diese Lektionen natürlich an einem Pferd, was das alles schon genau kennt, um es selbst zu erfahren. Erst danach gingen wir zum rohen Pferd über. Ich wurde dabei immer von einem Trainer genau unter die Lupe genommen.
Doch bei Antares dann ging ich meinen eigenen Weg. Natürlich stieß ich immer wieder an meine Grenzen und suchte nach Wege, es eben ohne diese Dominanz zu schaffen, also auf kooperative Weise meinem Pferd etwas beizubringen. Zum Anreiten nahm ich mir jedoch wieder einen Trainer hinzu, der jedoch nicht selbst an das Pferd ran ging, sondern mich wieder nur beobachtete und mir Ratschläge erteilte. Also nich: Du musst das so oder so tun, sondern versuch mal dies oder das.
Es stand insofern immer im Vordergrund was Antares dazu sagte. Aber wenn ich nicht weiter weiß, wie ich ihm etwas erklären kann und mir die Erfahrung an dieser Stelle auch fehlt, dann bekomme ich wieder ein erfahrenes Pferd an die Hand, um erst selbst zu sehen, wie was geht. Habe ich also eine schwere Lektion nachgeritten, weiß ich wie sie sich anfühlt und merke dann auch sehr schnell, wenn da etwas auf dem unerfahrenen Pferd noch nicht so stimmt. Nun muss ich halt sehen, wie ich es ihm erklären kann.
Bei dem Hengst ist es noch mal eine Nummer schärfer, weil der eben nicht alles so einfach mit sich machen lässt und sehr schnell erkennt, wenn der Mensch es nicht drauf hat. Antares habe ich auch zu einem freien Pferd mit eigenen Willen erzogen. Er ist daher ähnlich drauf wie dieser Hengst. Übrigens mögen die beiden sich auch und stecken die Köpfe gerne mal zusammen über dem Zaun. Die Trainerin wollte meine Ausstrahlung testen und sehen was ihr Hengst dazu sagt, bzw. ob er sich mir anvertraut, mir folgt und auch an meiner Seite bleibt egal was passiert oder ob er mich überhaupt nicht für voll nimmt und mit mir macht was er gerne möchte. Ja und das alles noch ohne jede Dominanz. denn damit hätte ich ihm überhaupt nicht kommen dürfen, denn dann hätte er sich mit mir sofort angelegt. Das hat mir die Trainerin auch gleich gesagt, um mich zu warnen, doch ich habe es längst in seinen Augen gesehen, als er mich gemustert hat. Vermutlich wusste er auch da schon, mit wem er es hier zu tun bekam.
Na am Wochenende werden wir ja sehen, wie das läuft, wenn ich alleine mit ihm bin und mich weiter an diese Sache rantasten kann und was er dazu sagt. Aber keine Angst, ich werde Antares nicht zu früh an so schwere Lektionen heranführen. Er versucht es jedoch gerne selbst einmal und da möchte ich schon drauf gut vorbereitet sein. Übrigens hat dieser Hengst auf der Weide eine Levade vor mir gezeigt und sich erst danach streicheln lassen. Er ist super selbstbewusst und sitzt auch öfter wie ein Oberaufseher auf der Weide und wenn Du dann in seine Nähe kommst, springt er sofort auf und zeigt sein schönstes Imponiergehabe. Antares schielt da schon immer mit einem Auge hin und ich bin mir sicher, dass er sich da noch einiges von ihm abschauen wird. Die Trainerin meint auch, dass es Antares unbedingt wissen will. Aber wir sind halt beide noch lange nicht so weit. Jetzt möchte ich es erst einmal genau wissen und das hat sie erkannt und mich einfach mal getestet. Natürlich auch nicht ganz uneigennützig, denn sie nimmt meine Dienste sicher gerne in Anspruch, wenn sie mal verhindert ist und dann darf ich mich um ihre Pferde kümmern, was ich nur zu gerne tue.
Liebe Grüße
Manfred