Hallo Manfred!!
Da möchte ich mal hier einsteigen. Als wir mit dem CT noch ganz am Anfang waren und Antares schon längst wusste, wie das so geht, wollte er auch ständig dem vorgreifen und eben nicht abwarten, bis er das Leckerchen bekam. Es kam also der Click und die Schnute war schneller da, als ich in die Tasche greifen konnte.
Also clickte ich erst einmal auf Abstand, immer dann wenn er den Kopf zurück nahm oder zur Seite drehte. Das sah dann so aus, dass er ihn übertrieben weit wegdrehte und gleich wieder zurückschnellte, als würde er Anlauf nehmen um in die Tasche zu hechten. Zeitgleich schnellte auch noch ein Huf nach vorne.
Wo hast Du denn gefüttert? Auch wenn der Kopf herumkommt, würde ich betont, ohne hektisch zu sein oder zu langsam, nach dem Click in die Tasche greifen und dann so weit es geht von mir wegfüttern, so dass er den Kopf wieder genau in die andere Richtung nehmen muss und auf gar keinen Fall "am Menschen" oder "an der Tasche" das Futter bekommt.
Da kam ich dann auf die Idee, ihm die Leckerlies immer dicht über dem Boden zu geben. In dieser Position, konnte er weder mit den Huf nach vorne schlagen, noch übermäßig schnell nach meiner Hand schnappen. Das Ergebnis sah dann so aus, dass er sich erst weit weg drehte und dann den Kopf zum Boden nahm und dort so verharrend auf das Leckerlie wartete. Zu dumm, dass er damit dann auch keinen Erfolg hatte aber ich dem gewünschten Ziel auch nicht sonderlich näher kam.
Tja, um zum Futter zu kommen sind sie schon kreativ
Ich führte insofern einen zweiten Click ein und nutzte die Zeit dazwischen, um ihm das Leckerchen hin zu halten. Er nahm es nicht und wartete auf den zweiten Click. Langsam öffnete sich meine Hand und er durfte es auch ohne den zweiten Click schon nehmen. Wollte er wieder vorgreifen, blieb sie geschlossen.
das mit dem zweiten Click verstehe ich nicht - hast du dem ersten Click statt Futter einen zweiten folgen lassen?
Jetzt können wir schon sehr viel lockerer damit umgehen und er hat verstanden, dass es nicht erwünscht ist, in die Tasche abzutauchen oder schnell nach dem Leckerlie zu schnappen. Er ist sehr viel vorsichtiger geworden und er weiß nun auch, dass er sowieso etwas bekommen wird.
ja schön!
Leider haben wir nun ein neues Problem, denn ich möchte ja langsam aber sicher wieder weg von den vielen Leckerlies und nur noch das belohnen, was neu oder besonders schwer ist.
Hm, stell Dir vor, Du bist gewohnt dass jemand mit Dir redet und Du regelmäßig Antwort gibst. Dann auf einmal verstummt der andere und antwortet nur noch, wenn Du einen besonders tollen Witz oder einen supergenialen Geistesblitz erzählt.
Ich glaube mir wäre die Gesamtkommunikation dann recht schnell verleidet....
Der Ansatz ist natürlich verständlich, dass man vom "minischritt verstärken" auch zum Fluß kommen möchte. Aber das sollte dann auch genauso in Minischritten aufgebaut werden.
Zum Einen ist dafür ein "Verlaufslob" wichtig und wieder ein schrittweise Aufbau der Dauer.
Er weiß jedoch sehr genau wofür er immer ein Leckerlie bekam und fordert dies auch ein. So z. B. nach dem Aufsitzen, da gab es immer was, wenn er brav stehen blieb und nicht sofort loslief. Doch das soll ja nicht immer so weiter gehen. Also gab es nur noch ein sanftes Streicheln und stimmliches Lob. Aber Meistro bleibt standhaft stehen, solange bis er sein Leckerlie bekommt. Dabei verdreht er dann schon mal den Kopf und schaut mich durchdringend an, dass ich etwas vergessen hätte. Das geht hin bis zum Hufaufstampfen und Kopfschütteln.
Ja, finde ich völlig nachvollziehbar. Woher soll er denn verstehen dass es jetzt nichts mehr gibt? Beim Aufsteigen muss man es ja auch nicht unbedingt weglassen, oder?
Wenn ich das manchmal mache (weil ich nichts habe) guckt Mirko auch sparsam, wenn ich aber dann "Losgehen" signalisiere, geht er schon los, sozusagen seufzend
Würde ich das Leckerlie nach dem Aufsteigen ausschleichen wollen, würde ich losreiten und nach dem ersten Schritt clicken - so vermeide ich zu großen Frust, und kann dann wiederum die Schrittmenge steigern, bis das Leckerli oder die Bestärkung kommt.
Die Frage ist natürlich dann, was ich dann gerade bestärke, und es könnte passieren, dass das ordentliche Stehenbleiben (wegen C+B) sich in ein "möglichst schnell losgehen, damit ich C+B bekomme" verkehrt.
So muss man eben genau die Balance finden zwischen zu vielen Clicks und zu wenigen.
Ich habe ja letztes Jahr das Losgehen neu erarbeitet, wegen dem Schnappen. Da habe ich begonnen, zuerst Kopfsenken im Stand zu fragen (Hand an Schulter). Als das gut funktionierte, habe ich Losgehen signalisiert (Handtarget oder vorlehnen, eben körpersprachlich mitnehmen, oder mit Strick, oder Wortsignal) und beim ersten Anzeichen einer Bewegung geclickt. Dann beim ersten vollständigen Schritt (also: Kopfsenken + Losgehen mit gesenktem Kopf), dann beim zweiten Schritt usw . So habe ich das langsam aufgebaut, so dass wir dann auch tatsächlich mal in Bewegung kamen.
Vielleicht wäre das für Euch auch ein Vorgehensweise.
Eine andere Möglichkeit beim Reiten oder führen ist auch, ein deutlichens "Ja-Signal" über den Zügel oder den STrick zu etablieren, indem ich zb bei jedem Click den Zügel auf den Hals senke oder den Strick deutlich durchhängen lasse.
So wird diese Geste auch zu einer Ja-Antwort für das Pferd, ohne dass es dadurch stehenbleiben muss, also auch ein Verlaufslob.
lg Heike
Wir kommen insofern nicht mehr aus ohne Leckerlies
Manfred
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