hallo ihr lieben,
ich bin ganz froh, dass nun doch noch mehr anregungen gekommen sind. danke für eure mühen
hab jetzt extra nochmal alles nachgelesen und frage mich grad intesiv, WER hat geschrieben, du sollst deine innere mitte finden?
(mal abgesehen davon, dass das immer fein ist - aber das steht doch nirgends)
das hab ich völlig unvoreingenommen so betitelt und war eher hypothetisch gemeint.
ich glaub, es gibt niemanden, der nicht schon viele anläufe, wege, umwege, kehrtwendungen und neuanfänge gebraucht hat, um mit seinem pferd ein ziel zu erreichen.
ich kenne mein ziel ganz genau - den weg und die dauer dorthin bestimmt das pferd
werd ich gleich in mein nähköfferchen aufnehmen. wie gesagt, es fällt mir halt schwer meine ziele nicht zu verbissen zu verfolgen, sondern es einfach kommen zu lassen. ich bin ansonsten nämlich durchaus ein ehrgeiziger mensch, aber ich versuch das am pferd zu kontrollieren und in zukunft wieder viel gelassener zu nehmen.
Ich finde es deshalb so schwer, weil es, so emfinde ich es nach Deinen Beschreibungen, nicht so ganz klar ist, warum Dinah so reagiert. Irgendwie ist da keine Regelmäßigkeit dieses explosiven Verhaltens zu finden, wo man dann ansetzen könnte. Mal ist sie voll konzentriert am Platz , mal rastet sie aus.
genau das bedrückt mich ja. ich finde keine regelmäßigkeit in dem verhalten, etwas, wo ich sagen könnte: dieser faktor ist so - pferd reagiert drauf. wie gesagt, es ist durchaus möglich, dass mir die gründe verborgen bleiben, sie aber hochgradig unter stress steht.
einige dinge kann ich schon eingrenzen: wärmere temperaturen - pferd ist gelassener, wind - je nach tagesverfassung relaxt bis schwierig. mir ist klar, dass sie bei fehlendem koppelgang und nur paddockaufenthalt spanniger ist, aber da ziehe ich es inzwischen vor was anderes zu tun. es ist halt oft so: wir marschieren aus dem hof raus, in den platz rein: pferd ist plötzlich auf 180. inzwischen blieb sie dann auch immer wieder mal stehen, wollte nicht mit rauf. ich hab ja schon das antreten auf gertensignal installiert, was wunderbar funktioniert, aber in der situation reagiert sie halt überhaupt nicht drauf. na ich hab mich dann halt dazu hinreißen lassen, mal etwas "intensiver" zu touchieren
da gings dann schon, aber so mag ich ja nicht. hinterher hätt ich mich dann ohrfeigen können, aber ich durchblick das manchmal halt nicht, sodass ich ungeduldig geworden bin
dann hab ich eben begonnen mit apportieren und besonderer bestärkung den weg zum platz zu zerpflücken. rein in den platz, gleich wieder raus etc. die letzten wochen ging sie immer anstandslos mit, aber motivation sieht halt anders aus. ich mein, wenn ich wollte, könnt ich ja auf diesem level weiterarbeiten und den stress oder die spannung hin und wieder einfach hinnehmen. seh ich ja auch immer wieder bei anderen pferden, was da alles in kauf genommen wird. aber das möcht ich halt nicht - ich möcht, dass es ihr genausoviel spaß macht wie mir.
Ich habe Euch ja auch schon oft am Platz gesehen und hatte nie den Eindruck, daß Du Dinah mit dem was Du von ihr verlangst, sie in irgendeiner Art überforderst, so daß der Reitplatz aufgrund Deiner Arbeit mit ihr vergiftet wurde. Auf mich wirkte sie (ich hab sie da ja früher öfters als in letzter Zeit gesehen) immer motiviert, nicht gestresst. Aber das ist jetzt ja auch schon wieder eine Weile her. Natürlich kann es sein, daß Du in irgendeiner Situation den Reitplatz unbewusst vergiftet hast.
eben. das war auch nicht immer so - letztes jahr war schon eine kleine "skepsis" teilweise am reitplatz vorhanden, aber, dass sie so extreme anfälle bekam, wie es inzwischen der fall war - ich war einfach überrumpelt davon. anfangs wollte ich eben noch den ansatz umsetzen: warten bis sie ruhig wird und reitplatz verlassen. aber die aussetzer kamen so intensiv und überraschend für mich, dass ich echt hilflos einfach nur mehr reagierte, um das ganze irgendwie zu begrenzen. gebracht hats nix, aber das glaubt man vorher eh nie. ich schließe nicht aus, dass ich ihr dadurch dann noch den rest gegeben hab und sie in ihrer unsichrheit bestärkt hab und sie das abgespeichert hat. und deshalb diese restspannung an gewissen tagen bis heute erhalten blieb
ich hab dann einige zeit halt viel weniger frei oder unabhängiger geformt und sie mehr "modelliert", dass sie ihre "führung" mehr an mich abgibt und dadurch ruhiger wird, aber im nachhinein weiß ich auch net, ob manche neu erarbeiteten übungen dadurch vergiftet wurden. (vielleicht kann man da ja beim nächsten besuch mal einen blick drauf werfen? muss ja nicht am platz sein) und dazu kommt halt schon, dass ich manchmal den eindruck hab, dass sie halt gleich mal protestiert, wenn etwas nicht nach ihrem kopf geht. da immer den kompromiss zu finden, der für beide passt - echt schwer für mich.
@herdentrennung
genau dieselben gedanken hab ich auch. aber es ist schon auch beim spazieren am anfang ein thema, dass sie gerne klebt. wenn wir erst mal über der schwelle drüber sind, dann marschiert sie auch brav mit, aber an gelassenheit fehlts halt schon noch sehr. ich bin schon der meinung, dass das eine wesentliche rolle spielt - die fehlende sicht am platz zu den anderen pferden. ich hab ja auch den vergleich zum vorigen einstellbetrieb. da war der platz innerhalb der koppeln platziert - das paddock in sichtweite. sie hielt sich damals auch schon vorzugsweise in der pferdezugewandten hälfte auf, allerdings von der führarbeit her (damals haben wir ja noch nicht viel gemacht) waren solche unmutsbekundigungen die ausnahme. kann nun auch am alter liegen, aber die tendenz ist für mich schon ersichtlich.
ich würde schon auf den Platz weiter gehen, aber im Moment Dinah entscheiden lassen, ob sie an dem Tag dort sein will oder nicht. Sollte es nicht gehen, dann geh einfach wieder runter, mach ein paar Sachen am Hof und akzeptiere es einfach wertlos daß es heute nicht gegangen ist.
@tagebuch
das ist eine gute idee! das mach ich!
@blutbild: nein, hab ich nicht. was könnte denn da eine rolle spielen? ich hab halt zusatzfutter gegeben, damit die synapsen- und nervenfunktion net inadäquat funktioniert - aber da merkte ich keine veränderung.
@ekzemerdecke: die trägt sie eigentlich nur bei der "arbeit". sie ist ja kein ekzemer, reagiert nur äußerst zickig bei schon wenigen bremsen außerhalb der koppel. allerdings im feber/märz, wo es am schlimmsten war, spielten die fliegen ja noch keine rolle.
@futter: sie bekommt auf das heu abgestimmte mineralstoffe und apfeltrester mit ema. mehr nicht.
@alter
sie ist jetzt 3,5 jahre alt.
@manni
dinah ist eigentlich sehr aufgeweckt und neugierig. es ist auch nicht so, dass ich sie von der koppel zerren muss, selbst jetzt beim gras nicht. sie kommt auf pfiff und ruf angedackelt und marschiert auch problemos mit. es ist also nicht per se der mensch mit dem sie was ungutes verbindet. allerdings - als ich inzwischen eben wenige male die fassung verloren hab - hob sie nicht mal den kopf, als ich kam. und da wusste ich, dass es so nicht weitergehen konnte - da haben alle alarmglocken geschrillt und ich hab eben versucht das wieder völlig abzustellen, so zu reagieren und mich mehr und mehr wieder in demut geübt.
das mit dem gras fressen ist ein guter ansatz. ist bei uns halt nur eingeschränkt möglich. die pferde dürfen auf den grasflächen rund um den stall inzwischen nicht mehr fressen - da muss ich schon ein stück raus. hab ich mir aber inzwischen auch vorgenommen das herdenkleben damit und in kombination dann mit spazierengehen allmählich zu verbessern. es wird auch zusehends besser. ich denke, dass grade da auch routine eine rolle spielt.
inzwischen hatte ich auch damit begonnen den reitplatz grasend mit ihr zu umrunden, um mal zu sehen, obs an dem standort generell liegt. wenn sie gras frisst, ist es kein thema an dem ort zu verweilen, aber, dass sie unter einer höheren spannung als sonstwo steht, merkt man trotzdem. eben: je weiter von den anderen weg, desto spanniger.
ich hab inzwischen auch den verdacht, dass sie am anfang letztes jahr halt noch nicht so in die herde integriert war, dass sie sich halt länger an das angeschlossen hat, was sie kannte: mich. zunehmend - je besser die beziehungen innerhalb der herde gefestigt waren - entschied sie sich halt immer wieder mal dafür, dass der platz grade nicht ihr place to be sein sollte.
ich denke, dass ich parallel zu allem anderen sicher auch daran arbeiten sollte, dass ihr die herdentrennung leichter fällt.
aber erst mal hat mir eine freundin empfohlen, mich einfach wieder mehr auf dinah einzulassen, ohne an aufgaben-lösen und problembewältigung zu denken. ich denke, das wird der erste schritt sein, wo ich dann langsam anknüpfen werde.