Mich beschäftigt eine Frage...und zwar, warum eigentlich (für mich) so oft bei meinem Frodur keinerlei Motivation zu sehen ist. Wir haben ja nun das Glück in einem Stall zu stehen, in dem nahezu alle Pferde (mehr oder weniger häufig) geclickert werden, und ich sehe da riesige Unterschiede in der Motivation der Pferde.
Nicht nur "anstrengendere" Übungen betreffend, sondern eigentlich fast alles...fast alles, was wir so machen (clickern), macht er zwar mit, aber wirkt dabei so lustlos...es gibt nur ganz wenige Ausnahmen - Dinge, bei denen ich vermute, dass sie für sich selbst genommen schon so belohnen sind, dass der Keks gar nicht mehr so unbedingt nötig wäre.
Ich habe nun vor kurzem einen Artikel über das Loben gelesen, und bin dort über die Aussage gestolpert, man solle darauf achten, nicht "alles gleichwertig zu loben". Niemand wird sich besonders anstrengen, wenn er weiß, für weitaus weniger Mühe gibt es genau dasselbe Lob. Und irgendwann wäre so ein Lob nur noch recht wenig wert, denn "die lobt doch sowieso immer alles". Womöglich kann man jemanden so jegliche Motivation sogar kaputt machen?
Ich weiß, dass ich bei Frodur nahezu alles clicke. Dinge, die er eigentlich schon lange kann, bei denen ich aber einfach immer dachte, es wäre irgendwie "unfair", sie nun nicht mehr zu bekeksen. Teilweise hat sich das Verhalten sogar wieder verschlechtert, im Laufe der Zeit. Dadurch, dass wir halt wirklich
alles und immer clickern (damit meine ich, wirklich den gesamten Alltag zusammen, von meinem Erscheinen auf der Weide an bis ich wieder gehe), clicke ich halt wirklich viele Dinge mit, supereinfach für ihn sind, schon total gut sitzen (zu mir kommen beispielsweise) und somit aber trotzdem genau so hochwertig (oder niedrigwertig) belohnt werden, wie Dinge, die ihm wohl schwieriger oder sinnloser erscheinen...
Und ich verteile viele (sehr viele) "Mitleidsclicks"...sprich, ich clicke, obwohl er gar nicht unbedingt das zeigt, was ich mir gewünscht habe. Entweder zeigt er ein völlig anderes Verhalten (Beispiel von heute: Einen Schritt rückwärts, statt nur eine Gewichtsverlagerung -ich dachte spontan "na ja rückwärts ist ja auch nett", aber es ist halt eben NICHT das, was ich eigentlich mit ihm erarbeiten wollte...), oder ich clicke mit dem Gedanken "Och wenigstens hat er es versucht..." - wobei "versucht" nicht heißen muss, er gibt sich alle Mühe aber kann nicht besser...ich muss ehrlicherweise gestehen, dass "versucht" auch oft heißt, er könnte schon besser, sieht aber wohl gerade keinen Grund
Was denkt ihr so darüber? Kennt jemand so eine Situation? Mache ich womöglich meinem Pferd die Motivation durch "falsches Clickern" kaputt?
Und wenn ja...wie komme ich aus der Nummer wieder raus???
Ich freue mich auf Tipps, Meinungen, Ratschläge....