Verfasst am: 05 Jan 2009 1:31
Die richtige Belohnung[
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Fürs Clickertraining sind zwei Dinge absolut unabdingbar: Der Clicker (oder auch Zungenclick) und die Belohnung. Die Belohnung könnten Streicheleinheiten, ein euphorisches Lob oder auch eine Arbeitspause am langen Zügel sein, das Problem bei diesen Formen der Belohnung ist allerdings, dass sie für das Pferd nicht immer klar und eindeutig begrenzt sind und in ihrer Wirkung unterschiedlich ausfallen. Während einige Pferde wohlig den Hals verrenken wenn sie am Ohr gekrault werden, ziehen andere sogar den Kopf weg. Vor allen Dingen sind Belohnungen in dieser Form auch meistens nicht so "stark" wie Futterbelohnungen. Daher sollte man in Verbindung mit dem Clicker immer mit Futter arbeiten und die anderen Belohnungsmöglichkeiten nur ohne Clicker anwenden.
Anmerkung von Muriel: Kauen stoppt den Denkprozess, bei kleinschrittiger Arbeit also auch die Futterbelohnung so klein wie möglich (das gibt das Pferd vor) halten.
Beim Reiten arbeite ich gerne mit einzelnen Futterpellets, das ist dann mehr so ein "ja gut!" Leckerlie als eine ausserordentliche Sache.
Mit der Wahl der Belohnung kann ich einer Übung auch Bedeutung zuweisen.
Als für uns das Kompliment so frustig war, habe ich für jeden Click einen Jackpot gegeben. Das hat uns beiden die Freude daran wiedergegeben. Die Wahl des Futters kann maßgeblich über Erfolg und Misserfolg einer Übung entscheiden. Einzelne Futtersorten eignen sich aus praktischen wie auch aus geschmacklichen Gründen nicht immer für alle Übungen. Vor allem sollte man von Pferd zu Pferd ausprobieren, wo die Vorlieben liegen und wofür das Pferd sich besonders anstrengt. Daher liste ich hier einmal die wichtigsten Anhaltspunkte auf:
Trockenes Brot und harte Brötchen sind eine günstige Futtervariante für das Clickertraining. Allerdings sind sie bei Pferden meist nicht so beliebt wie andere Dinge und so lassen sie sich für diese Leckerlis oft nicht zu anstrengenderen Übungen überreden. Getrocknete Brötchen und Weißbrot mögen die meisten Pferde weniger als dunkles Brot oder sogar Vollkornbrot. Da sich Brote, sind sie erst einmal trocken, nur noch kaum zerkleinern lassen, sollte man sie vorm Trocknen in praktische Würfel oder Streifen schneiden. Ein weiterer Nachteil an Backwaren ist, dass er den Durst der Pferde weckt und diese, wenn sie die Möglichkeit haben, schon sehr bald zur Tränke pilgern um zu Trinken.
Anmerkung von nanolino: Zum Brot! Bei meinem Schino habe ich den entscheidenden Fortschritt beim freien Kompliment gemacht, als ich für jedes Ausführen ganze getrocknete Brötchen verfüttert habe. Also er stand da total drauf (bekommt er trotzdem nicht andauernd) Gekaufte oder selbst gebackene Leckerlis haben einen ähnlichen Effekt: Sie wecken den Durst bei den Pferden und die meisten Sorten scheinen weniger zu schmecken als frisches Obst oder Gemüse. Gekaufte Leckerlis sind außerdem recht teuer und enthalten teilweise viel Zucker und Zusatzstoffe, sollten also nicht in größeren Mengen gefüttert werden. Allerdings sind sie bereits perfekt portioniert und lassen sich problemlos in der Jackentasche aufbewahren.
Besonders bewährt haben sich hier die St. Hippolyt Lobs, da sie relativ klein sind.
Zuckerstückchen, Honig oder Kräuterbonbons sind sehr zuckerhaltig und damit schlecht für die Zähne. In Ausnahmefällen können sie jedoch sehr praktisch sein. Honig eignet sich für erste Apportierübungen sowie für das Gebissnehmen, man streicht das Gebiss oder den zu apportierenden Gegenstand mit etwas Honig ein, damit das Pferd schneller begreift, was es damit machen soll. Zuckerstückchen und Kräuterbonbons haben den Vorteil, dass sie sich auflösen, wenn das Pferd nicht richtig kauen kann und eignen sich daher auch für Übungen bei denen das Pferd ein Gebiss im Maul hat. Allerdings dürfen diese Dinge nur in kleinen Mengen gefüttert werden.
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Hafer und andere Kraftfutter sind zwar schwer aus der Hand zu füttern, können aber als Belohnung eingesetzt werden, wenn das Pferd dazu gebracht werden soll, an einem bestimmten Ort zu verharren, zum Beispiel beim Hängertraining oder beim Liegen. Das Pferd benötigt relativ viel Zeit, die einzelnen Haferkörner aus den Händen zu lecken, und kann so länger unten gehalten werden, als zum Beispiel mit einer Möhre, bei der das Pferd einfach herzhaft ein großes Stück abbeißt und dann kauend die Übung auflöst.
Apfelspalten und Bananen sind für die meisten Pferde das absolute Highlight. Hierfür lassen sie sich auch mal zu Höchstleistungen hinreißen. Sie sind auch leicht zu kauen und eignen sich für Übungen bei denen das Pferd ein Gebiss im Maul hat. Allerdings sind diese Dinge schwer in der Jackentasche zu transportieren, zermatschen und halten sich nicht lange.
Sie eignen sich daher vor allem als Belohnung für den Jackpot. Als Saftfutter sind diese Obstsorten vor allem im graslosen Winter heiß begehrt.
Anmerkung von nanolino:
Ich wollte noch getrocknete Hagebutten und getrocknete Bananenchips als Ideen hinzufügen. Die sind bei meinen Ponies derzeit hoch im Kurs! Außerdem trocken und praktisch in der Göße.
Außerdem Rote Beete. Möhren in jeglicher Form sind die beste Belohnung fürs Clickertraining: Sie kosten wenig Geld, sind gesund, saftig, werden sehr gern gefressen, und können in großen Mengen gefüttert werden (max. 2kg/100kg Körpergewicht am Tag). Je nach Übung kann man die Möhren in die passende Form schneiden: Bei Lockübungen wie Verbeugung eignen sich gut sichtbare, dünne Streifen, für kleinere Tricks oder futterintensive Übungseinheiten reichen etwa 2-4mm dicke Möhrenscheibchen. Da sie eine feste Konsistenz haben, kann man sie auch in der Jackentasche verstauen. Eine dicke, große Möhre eignet sich auch hervorragend, wenn man ein Pferd in einer bestimmten Position verharren lassen möchte, da es sich daran "festbeißen" kann.
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Pferdefutter-Pellets haben die gleichen Vorteile wie Pferdeleckerlis: Sie sind super in der Jackentasche zu transportieren, fertig portioniert und handlich. Noch dazu sind sie viel günstiger als Leckerlis (11 Euro für 20kg) und außerdem viel gesünder, da zuckerfrei. Allerdings bekommen viele Pferde Durst von den trockenen Dingern und sollten daher zwischendurch die Gelegenheit zum Trinken haben. Außerdem sind sie bei weitem nicht so schmackhaft wie richtige Pferdeleckerlis oder Äpfel und Bananen und es kann sein, dass das Pferd dafür nicht bereit ist, besonders anstrengende Übungen zu machen. Für Microshaping und Übungen, in denen in sehr vielen, kleinen Lernschritten gearbeitet wird, sind sie aber ideale Belohnungen.
Eine praktische Größe haben beispielsweise die Kombi-Pellets für 11,40 Euro/25kg von Eggersmann.
Anmerkung von Muriel: Bei sehr schleckigen Pferden und solchen, die zum gierig werden neigen hat es sich bewährt, auf eher geschmackloses Futter zurückzugreifen.
Möglich sind hier Luzernepellets (auch klein) oder Grünmehlpellets.
Auf gar keinen Fall geeignet sind Heucobs!!!