aber ich seh schon - ich bin halt keine strenge kurland - sonstwer "jüngerin".
ach, wer ist das schon- und muss man das sein?
Ich arbeite beim Longieren ja auch mit der gerte/Peitsche, hauptsächlich erst mal im Sinne von informativen Körperreizen: abstreichen zum Bewusstmachen der einzelnen Körperpartien (Hals entspannen - fallenlassen, Hinterhand ins Bewusstsein bringen, anhalten verbessern, Abstreichen der Hinterhand zum Anhalten usw).
Da ich vorwiegend mein Pony arbeite, das auf treibende Einwirkung der Peitsche nicht reagiert, musste ich entweder sehr deutlich werden (=Stress) oder eben über Berührung ->Information -> Reaktion ->Click arbeiten.
In den ganzen Jahren zuvor habe ich sehr viel über Körpersprache gearbeitet, und das möchte ich auch nicht zu Seite legen, da es eine so wunderbare Möglichkeit ist, mit dem Pferd zu arbeiten.
Allerdings war freies Longieren bei uns nie möglich, da der Herr Pony bei dem freien Longieren an der offenen Seite immer abgehauen ist *ätsch ich häng ja nicht am Seil*
Das hat sich erst gelegt durch die Kurlandarbeit (Pre-WWYLM), wo der Mensch als Target bestärkt wird - seitdem haut er nicht mehr ab und findet Gefallen daran, wirklich in meiner Nähe zu sein in der Arbeit - auch wenn ich eben durch meine Position eine treibende Einwirkung habe, der er sich nun nicht mehr entzieht, weil sie keine negative Verstärkung mehr enthält, sondern eben nur noch die Information für Richtung und Körperhaltung.
Eine Zeitlang (im letzten 3/4 Jahr) habe ich versucht die Körperhaltung bewusst aus dem Spiel zu lassen, um die Kurlandtechniken zu erlernen. Nun bringe ich beides wieder zusammen und stelle fest wie unendlich effektiver ich nun bin.
Jetzt könnt ich mir auch ein freies Longieren vorstellen, da mein Pony eben keinen Grund mehr bekommt, sich einem Druck zu entziehen.
Das Longieren mit Targetstick ist aus dem schon beschriebenen Hinterherjachten für mein Verständnis kein Longieren, da es das Pferd völlig aus seiner Balance bringt. Höchstens könnte ich aus meiner eigenen Körperhaltung dabei eine Signalgebung entwickeln, die es erlaubt den TS irgendwann einfach wegzulassen und auf Entfernung zu gehen.
Mein Ziel beim Longieren ist aber immer Balance, Losgelassenheit und Aktivität der Hinterhand. Das ist darüber sehr schwer zu bekommen.
Das ist schon über "normales" Longieren schwer, über freies Longieren ist es eine Wissenschaft für sich.