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Clickertraining im Alltag => Beschäftigung für alte und kranke Pferde => Thema gestartet von: noothe am 03. Januar 2021, 15:55:21

Titel: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: noothe am 03. Januar 2021, 15:55:21
Ich hoffe der Titel ist nicht zu kryptisch :shy:

Ich bin auf der Suche nach sinnvollen Übung zum Erhalte der Gelenkbeweglichkeit und Muskelaufbau drumherum, die möglichst im Stand oder mit wenig Bewegung gehen. In einem anderen Thread ging es bereits um Bewegung (Spazierengehen etc.) und Beschäftigung für den Kopf (Targettraining, Signalunterscheidung und Co.), was aber beides meine Frage nicht so richtig beantwortet.

Die Krümeline hat, wie vermutlich viele ältere Pferde, Probleme mit den Fesselgelenken, Sprunggelenken und damit zusammenhängend auch den Knien. Sie kann sich im Offenstall bewegen und tut das an guten Tagen auch (dann natürlich gleich buckelnd und herumrennend), liegt an anderen Tagen aber auch viel und braucht nach dem Aufstehen lange, um sich einzulaufen. Dabei versucht sie ein Hinterbein oft und viel zu entlasten, was das diagonale Vorderbein aber auch nicht wirklich abfangen kann und überlastet dadurch oft die andere Diagonale.

Kurzum, ich suche Übung im Stand oder mit wenig Beinaktion, die ihr dabei helfen, sich möglichst gut auszubalancieren und die Gelenke so beweglich wie möglich zu halten, ohne Entzündungen auszulösen.

Was sie schon kann, zumindest von den Signalen her:

Mir fehlt so ein bisschen die Idee, wie ich ihr im Stand dabei helfen kann, aus der Steifheit raus zu kommen, weil sie ohne psychisch nicht in der Lage ist, mit mir zu laufen. Außerdem schiebt sie dann mit den ewig langen Hinterbeinen einfach nur vorwärts, was den Gelenken vermutlich auch eher nicht so viel bringt.

Die Balancepads die wir haben sind für sie zu instabil, das macht mehr Bewegung als sie ausgleichen kann. Wippen mag sie gerne und für meinen laienhaften Blick sieht es auch schon ganz ok aus, aber dort belastet sie das schwächste Hinterbein so gut wie gar nicht und ich hab immer ein bisschen Angst, dass das fürs andere dann zu viel ist.

Ich hab ein kurzes Video vom Wippen angehängt, weils da glaub ich besser zu sehen ist, was ich mit "Belastung vom Hinterbein vermeiden" gemeint ist. Im Stand steht sie oft auch komplett geschlossen da, das finde ich schon sehr klug von ihr. Meistens aber eher mit nach hinten raus gestellten Beinen etc.

https://youtu.be/xQyZzquwRO8

Aber unabhängig vom konkreten Fall der Krümeline würde ich mich über alles freuen, was euch zum Thema einfällt, welche Übungen man "seniorengerecht" umwandeln kann, mit welchen ihr gute Erfahrungen gemacht habt, was theoretisch eine gute Übung sein könnte, wie ihr es trainiert habt usw.
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: AbbeyWood am 03. Januar 2021, 16:09:46
Also mit Abbey hab ich immer mal so ein paar "crunches" gemacht, so dass sie gezielt ein hinterbein belastet hat :juck:
Das hab ich auch immer wieder durch die Futterposition gemacht - also zB die ganze Schüssel so gehalten, dass sie das Gewicht mal auf Bein X schiebt.
Aber ob das was geholfen hat :nixweiss:
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: Bettina am 03. Januar 2021, 18:32:32
Mir fällt noch das Knietarget ein, also wo sie das Hinterbein heben und einem das Knie (das echte) in die an der Flanke wartende Hand drücken. Das könnte man auch je nach Beweglichkeit, Alter und Befinden natürlich so dosieren, dass "Bewegungsamplitude" und Dauer fürs Pferd passen.
Bei Berta mache ich das gern und oft und bilde mir ein, dass es dem Erhalt der Beweglichkeit ganz gut tut.
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1058 am 03. Januar 2021, 20:50:03
Ich habe Minette in sehr schlechten Phasen (von denen wir zum Glück nur wenig hatten) auch teilweise nur in Haltung gefüttert (mit ein bisschen Laufen dazwischen), also per Fütterposition gymnastiziert. Allerdings erst nach einer Einheit im Unterricht, weil das gar nicht so einfach war  :shy:
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: Libelle2006 am 03. Januar 2021, 20:58:48
Toby hatte vor ein paar Monaten eine Phase, wo er jegliche Arbeit in Bewegung mit Schnappen beantwortet hatte und da haben wir auch nur im Stand, mit ihm gearbeitet für die Zeit.
Eine Aufgabe war es mit der Hand auf dem Widerrist ganz leicht das Gewicht vom inneren Vorderbein zum äußeren Vorderbein zu verlagern und wieder zurück (mit dem Hintergrund Gedanken, dass dann irgendwann mit den Zügeln zu machen) Toby fand das total entspannend und das hat ihn richtig geschmeidig gemacht.
Am Gewicht nach hinten verlagern arbeiten wir mit beiden Ponies fleißig, da könnte man noch den Kruppeherein Gedanken dazunehmen, also beim Gewicht nach hinten verlagern eine Kruppeherein Parade geben. Das gleiche kann man wohl mit dem Schulterherein im Stand auch machen, aber Libelle hatte keine Geduld das mit mir zu üben :roll:
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 878 am 03. Januar 2021, 21:55:28
Was ist mit diesen Übungen, wo das Pferd nicht nur targetmäßig mit einem Körperteil deine Handfläche berührt, sondern bewusst gegendrückt? Mir fällt der Name gerade nicht an... Weißt du aber, was ich meine?
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: Nepomuk am 04. Januar 2021, 07:49:47
Isometrische Übungen? Hat da nicht Frieda mit Nika viel gemacht?

Steppen könnte ich mir noch gut vorstellen. Zweibeinwippen eher nicht, da gibt's ja doch immer mal Gelenkverkippungen.
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: Monika am 04. Januar 2021, 09:43:00
Wenn Balance Pads zu instabil sind, könnte man dann nicht auch Holzstücke mit Isomatte bekleben? Die dürften ja dann nicht so nachgiebig sein und hat vielleicht trotzdem einen Effekt.
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: eboja am 04. Januar 2021, 11:33:21
Das ist ja auch immer wiederkehrendes Dauerthema bei Carinjo und mir...

Ich mache in solchen Phasen viel Knietarget (wie Bettina beschrieben hat) und Pilates - letzteres, weil er es liebt, ob die Ausführung immer so richtig gymnastisch wertvoll ist, ist fraglich.
Ansonsten mag ich Schulter- und Hüfttarget. Entweder als richtige Schritte zur Seite mit dem jeweiligen Bein oder auch nur im Sinne einer isometrischen Übung, dass das Gewicht in meine Hand verlagert wird.

Um die Belastung der Vorderbeine ein wenig zu verändern, geht auch gut einfach ein Nasentarget weit rechts oder links von der Mittellinie, so dass mit Kopf und Hals das Gewicht auf das entsprechende Vorderbein kommt.
Und das Karpalgelenks-Target haben wir mal angefangen, mit der Idee, das entsprechende Vorderbein eine Weile in der Luft halten zu können.
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: noothe am 04. Januar 2021, 14:02:49
Ich finds voll beruhigend, dass ihr solche Tage auch habt bzw. kennt  :friends:

Zum Thema isometrische Übungen hab ich glaub ich noch einen Gehirnknoten. Würdet ihr da eher das Bein trainieren, dem es schwer fällt oder eher die anderen, um sie zu stärken, oder einfach ausgeglichen einmal rundherum :juck:

Füttern in diversen Balancepositionen können wir eh gut, vielleicht wäre also auch ganz simples und banales Mattentraining in Kombination mit Grown-Ups / Pose / Gewichtsverlagerung voll ausreichend.

Ist es eurer Erfahrung nach also wirklich manchmal so, dass Bewegung einfach nicht geht oder schon zu viel ist? Beine heben im Stand (zur Hufbearbeitung etc.) ist ja leider sowieso ein Dauerthema.
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 878 am 04. Januar 2021, 17:30:27
Isometrische Übungen? Hat da nicht Frieda mit Nika viel gemacht?

Genau das mein ich  :keks:

Rein intuitiv würde ich jetzt sagen, dass es von der Übung abhängt, welches Bein ich wie trainiere.. Und was ich damit erreichen will.. Aber ich kenne auch nicht viele Übungen und Wirkweisen  :kicher: Da kann sicher jemand mit mehr Erfahrung was hilfreicheres dazu sagen  :lol:
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1058 am 04. Januar 2021, 18:42:33
Zitat
Ist es eurer Erfahrung nach also wirklich manchmal so, dass Bewegung einfach nicht geht oder schon zu viel ist? Beine heben im Stand (zur Hufbearbeitung etc.) ist ja leider sowieso ein Dauerthema.
Ich glaube, das kommt ganz aufs Pferd und dessen Erkrankung an. Bei uns war/ist es eher das WIE und WAS der Bewegung und insgesamt orientiere ich mich v.a. an der Laune, die in unserem Fall ausschlaggebender als das Gangbild ist. Es ging schon mal quasi gar nichts, gerade geht seit längerer Zeit wieder viel und manche Dinge gehen halt seit Jahren nicht mehr. Isso - aber das weißt und kennst du ja. Ich vertraue da inzwischen meinem Bauchgefühl und darauf, dass Minette mir sagt, was geht und was nicht.
Im Hinblick auf "Bewegung hilft bei Arthrose" würde ich vielleicht regelmäßig danach fragen und auch mal nach Kompromissen suchen, aber im Zweifel hat bei uns das Pony recht. Wenn natürlich ein Thema dahintersteht wie eine nötige Hufbearbeitung, damit sich der Zustand nicht verschlechtert, ist das wieder schwierig - ist bei uns (zumindest mit dem Beschlagen) ja ganz ähnlich. Da ists bei uns dann ehrlicherweise ein "muss jetzt, aber so schnell und angenehm für dich wie möglich"  :shy:  Das hängt aber bestimmt auch wieder vom jeweiligen Pferd ab, inwieweit das so machbar ist.
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: Sonnieh am 05. Januar 2021, 09:28:13
Ich habe mit Monty jetzt immer mal wieder ein Podrücktarget geübt.
Im Gegensatz zum Potarget, wo er zu meiner Hand kommt, drückt er gegen meine beiden Hände, die oberhalb seiner Schweifrübe liegen. Das Prinzip war ihm recht schnell klar und ist vielleicht nicht ganz so schwierig oder einseitig belastend wie bei isometrischen Übungen an nur einer Seite und noch mal anders als eine von vorne initiierte Gewichtsverlagerung nach hinten.

Was ich auch mal geübt habe, ist ein Verlagern des Gewichts von einem Bein weg. Nur ganz wenig, so dass es allein ein ganz kleines Schwanken ist. Denn was ich aus dem Feldenkrais mitgenommen habe, ist, dass keine großen Bewegungen zu einer verbesserten Bewegung führen, sondern das Bewußtsein über "was passiert wenn?" und da kann man dann auch schon mal nur eine Bewegung denken oder den Hauch der Bewegung ausführen, damit das Hirn neue Verknüpfungen dazu schafft. In unserer Gruppe nennen wir das gerne: Blümchenturnen mit Kopfkino!  :kicher:
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: noothe am 05. Januar 2021, 10:42:18
Gezielt am ENTlasten zu arbeiten ist auch nochmal ein Ansatz, stimmt. Danke :dops:

Diese kleinschrittigen Geschichten werden sicher der Krümeline sehr entgegenkommen und taugen auch als "Paddockgymnastik" :kicher:
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: eboja am 05. Januar 2021, 10:47:17
Zum Thema isometrische Übungen hab ich glaub ich noch einen Gehirnknoten. Würdet ihr da eher das Bein trainieren, dem es schwer fällt oder eher die anderen, um sie zu stärken, oder einfach ausgeglichen einmal rundherum :juck:
Ich würde beide Seiten in etwa gleich trainieren. Zum Einen musst Du Dir dann nicht lange Gedanken darüber machen, welcher Muskel auf welcher Pferdeseite in welcher Bewegung wie angesprochen wird, zum Anderen kannst Du nicht aus Versehen ein neues Ungleichgewicht schaffen, weil Du etwas zu einseitig trainiert hast.

Wenn aber mal etwas auf einer Seite überhaupt nicht geht, kannst Du auch nur auf der funktionierenden Seite bleiben und hast zumindest auch einen kleinen Effekt auf die andere Seite. Was den Muskelaufbau betrifft sicherlich nicht sehr ausgeprägt, aber was die Koordination angeht. Dadurch, dass die Nervenbahnen von rechts und links sich im Rückenmark treffen, hat ein Reiz auf der einen Seite immer auch einen Effekt auf die andere Seite.
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: elli_dimi am 07. Januar 2021, 15:20:29
Ich setze es bei Donna genau andersherum ein, als eboja genannt. Die schwächere Seite ein bisschen mehr als die bessere.
ABER meiner Erfahrung nach, ist das auch wieder so ein "es kommt drauf an" Ding ;)
Was ist die Erkrankung, was will ich erreichen und wie gut kann und will das Pferd mitmachen.

Zu den Pads vielleicht eine Idee. Erfahrungsgemäß ist die Plufsig (richtig geschrieben) deutlich stabiler als die Balance Pads, aber man kann auch damit schon ein bisschen was erreichen!

Zu Übungen im Stand, da habe ich mit Donna ja mal begonnen akademisch zu arbeiten. Wir haben da im Stand nicht nur die Verlagerung nach hinten (wichtig: auch wieder nach vorne und ggf. auch mal etwas schaukeln) und seitlich, sondern auch die Biegung Richtung SH oder KH dazu genommen. Das hat ihr ziemlich gut geholfen.

Dehnübungen je nach Pferd, sind auch schön für die Muskulatur. Hier würde ich mich aber von einem Therapeuten vor Ort beraten lassen, was passt und wie es ausgeführt werden soll beim jeweiligen Pferd.

Nicht direkt Muskelaufbau, aber "Muskelpflege": Massagen, ggf. Wärme  (z.B. Wärmflasche, o.ä)
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: Muriel am 07. Januar 2021, 19:02:28
Bei isometrischen Übungen darf man immer im Hinterkopf haben, dass, egal, auf welche Stelle man sich in dem Moment focussiert, immer der ganze Körper arbeitet.
Ihr könnt das selbst mal probieren, lasst jemanden die Hand an die Schulter halten zum Gegendrücken und fühlt, wo Ihr überall anspannt. Das geht über die Bauch/Rumpfmuskulatur bis in die Zehen.

Das bedeutet zum Einen, dass wir bei isometrischen Übungen immer auch die andere Seite ansprechen. Und es bedeutet auch, dass wir achtsam sein müssen, wenn ein Pferd eine ausgeprägte Seitenvorliebe hat, dass es nicht seine Schiefe verstärkt, weil es eben einer Muskelbenutzung partiell ausweicht.
Im Zweifel ist also weniger immer mehr.  :nick:
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: noothe am 09. Januar 2021, 23:18:15
Danke euch allen, für den vielen interessanten Input :dops:

Ich hab heute mal klein begonnen und der Krümeline die Plufsig in den Roundpen gelegt und getestet, welche Körpertargets sie eigentlich (umsetzen) kann. Viel damit gemacht haben wir bisher ja gar nicht. Wenn sie zu sehr aus der Balance kam (= die Vorderhufe verlassen Pflufsig) sind wir ein bisschen geschlendert, da wollte sie dann meist recht schnell von allein zurück zur Matte.

Beobachtungen / Erkenntnisse / IST-Stand

Stehen auf Plufsig (auf relativ geradem, hartem Sand) macht viel Schwanken im Pferd. Den rechten Hinterhuf hat sie dabei öfter nur auf der Zehenspitze abgestellt oder von Plufsig runter. Im späteren Verlauf mochte sie dann auch nur noch mit den Vorderhufen drauf stehen.

Schultertarget bzw. besser Buggelenkstarget hat zu vielen Kopfknoten geführt. Zu Beginn hat sie versucht, es irgendwie über Kopfsenken zu lösen, später habe ich ihr mit der anderen Hand auf Kopfhöhe geholfen, das ging etwas besser. Auf der rechten Seite hatte sie eine Idee davon, das Buggelenk gegen meine Hand zu drücken, auf der linken Seite gab es nur ein paar Zufallstreffer, da ist sie ebenfalls nach rechts gekippt und damit von der Hand weg. Um es deutlich zu machen, habe ich festen Druck mit der Hand als Click-Kriterium genommen, deutlich fester, als es später das Ziel wäre.

Das Hüfttarget war ein Sitzbeinhöckertarget. Auf der linken Seite hat sie die Anfrage durch eine Gewichtsverlagerung nach hinten umgesetzt, bei der sie sich etwas nach links gestellt hat. Auf der rechten Seite war es mehr eine Seitwärtsbewegung der Hüfte auf mich zu, bei weiter bestehender Linksstellung.

Zusammengefasst kann man wohl sagen, Krümels hohle Seite ist die linke, das händige Vorderbein ist das rechte, am meisten versucht sie, das rechte Hinterbein zu schützen (das bräuchte sie als Gegenpart für die linke Schulter, daher da auch die größten "Probleme").

Insgesamt wars eigentlich genau unser Ding, sie war ganz konzentriert und dabei, hat sich ihre Auszeiten genommen und ist danach auch ganz fröhlich zurück zum Heu gewandert. Ich hoffe, das war in Kombination mit der Plufsig jetzt nicht schon zu viel, gefühlt hat es aber geholfen, dass der "Schwankimpuls" durch den instabilen Untergrund schon da war.
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: hyxc am 09. Januar 2021, 23:43:18
Wenn Balance Pads zu instabil sind, könnte man dann nicht auch Holzstücke mit Isomatte bekleben? Die dürften ja dann nicht so nachgiebig sein und hat vielleicht trotzdem einen Effekt.

Sowas ähnliches wollte ich auch vorschlagen. Ich habe zwei diese Kniepolster, wo man sich bei der Gartenarbeit drauf knien kann, gekauft. Die lege ich unter unsere Miniwippe, so dass Hylling mit allen vieren drauf steht und in alle Richtungen leicht wackeln kann.
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: Mimmilein am 10. Januar 2021, 06:23:16
Meine Seniorin (fast 28) kann sich zwar toi toi toi noch gut bewegen, aber findet Übungen im Stand einfach viel besser.
Was wir da machen: verschiedene Köpertargets: Wange, Kinn,  Schulter. Hüfte, Knie (fand sie anfangs schwierig jetzt ganz einfach,  sodass wir Dauer aufbauen können), kleine und große Kufenwippe, auf der kleinen Vorder- und Hinterbeine. Plufsig finde ich auch klasse. In der Länge findet sie es easy,  ganz zusammengefaltet hat sie den Ehrgeiz komplett da hoch zu klettern. Das ist dann schon sehr anspruchsvoll und geht in Richtung Bergziege.  Oder zusammengefaltet als Podest für vorne nutzen und hinten Knietarget. Einen Stepper haben wir auch. Das geht aber nur vorne so richtig, hinten tastet sie viel und sucht mit dem Huf nach dem Klotz.
Was wir gerade versuchen geht auch in Richtung isometrische Übung nämlich Hüfte gegen Hand drücken. Das findet sie ganz schwer vom Hüfttarget zu unterscheiden. Das von Sonja vorgeschlagene Podrücktarget werde ich demnächst mal einführen.
Titel: Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
Beitrag von: noothe am 13. Januar 2021, 19:06:21
Danke euch :dops: Wenn jemand Videos hat auch immer gern her damit, ich find ja das ist immer das eine, es so geschrieben zu lesen und das andere, es wirklich zu sehen :rotw:

Wir haben heute weiter geübt, allerdings ohne Plufsig und mit gefrorener Waschmaschinenmatte auf gefrorenem Boden, also deutlich weniger Schwankung. Bis jetzt versuche ich einfach, sie machen zu lassen und nur durch Fütterung oder mal Losgehen und so zu unterstützen, wenn die Balance zu schlecht wird. Über Gedanken dazu freue ich mich sehr. Wie handhabt ihr das?

Zitat aus dem Tagebuch

Das Schultertarget hat ein kleines bisschen Fortschritte gemacht, die rechte Schulter hat sie mir zu Beginn sehr motiviert in die Hand gedrückt, dann wurde es es allerdings weniger. Links ist weiter schwierig. Dafür war das Sitzbeinhöcker-Target auf beiden Seiten ganz großartig und die Krümeline hat sich so motiviert immer wieder auf die Matte gestellt, dass ich es zum Schluss noch kurz gefilmt habe. Da war eigentlich schon die Luft raus, aber egal. Am tollsten war, dass ich die Hand dann mit deutlichem Kontakt an der Oberschenkelinnenseite liegen haben konnte, etwas, dass normalerweise ein riesen Ding und echt mit Vorsicht zu probieren ist.

:foto: Video: Sitzbeinhöckertarget :foto: (https://youtu.be/YOIyew6nUWo) (1:40)

Auf dem Video sieht man auch gut, wie sie erst die beiden Hinterbeine typisch auseinandergestellt hat, mit deutlich mehr Belastung auf dem linken Hinterbein. Während den Wiederholungen positioniert sie die Beine immer wieder um, bis sie zum Schluss fast geschlossen und mit weniger rückständigen Vorderbeinen steht. Leider habe ich das in meiner Konzentration aufs Filmen gar nicht soooo wahrgenommen, sonst wäre ich mit ihr auf der Matte stehen geblieben und hätte die Chance genutzt, sie noch ein paarmal in dieser schönen Balance zu füttern.