Ein "Scheuchen" ohne ein Pferd vorher aufgewärmt zu haben, halte ich - wie Heike auch schon gesagt hat - für so ziemlich das kontraproduktivste, was man so mit einem Pferd machen kann.
Zunächst ist das per se Gift für die Gelenke und zweitens: was macht man bitteschön, wenn sich das Pferd über mehrere Wochen dran gewöhnt hat, man dann aber zufällig auch mal reiten will, wenn schon andere in der Bahn sind?!? Plötzlich mit einem jungen Pferd, dass eine Gewohnheit gerade erst angenommen hat, das Gegenteil verlangen? Das muss ja recht zwangsläufig daneben gehen.
An die 10 Minuten gleichmäßigen Schritt am Anfang einer Arbeitseinheit, ganz egal, was danach kommt, kann man ein Pferd ganz bestimmt gewöhnen. Mein 3,5 jähriger Halb-Araber konnte aufgrund des wirklich schlimmen Glatteises Donnerstag den ganzen Tag nicht aus seiner Box und Freitag bin ich auch erst Nachmittags nach der Arbeit zum Stall gekommen. Aber auch da sind die 10 Minuten Schrittführen kein Problem gewesen - er kennt es halt von Anfang an nicht anders.
Als es dann an den Trab ging, war er dann auch recht flott unterwegs. Dann würd ich eventuell auch in bestimmten Situationen dafür sprechen, dass sich das Pferd dann erst mal im Freilauf "ausbuckeln" kann. Allerdings kann das bei Pferden mit viel Blut-Anteil auch nach hinten los gehen: die laufen sich oft eher in Rage als dass sie sich "müde toben".