Ja Ursula,
eigentlich schon, doch auch ich werde ständig eines besseren belehrt. So drückt das Gewicht des Reiters nicht nur auf den langen Rückenmuskel, der für die Bewegung sorgen soll, sondern auch auf den Trapezmuskel, der den Hals mit dem Rücken verbindet und somit zu den Hauptträgern zählt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Heike wird mich bestimmt wieder korrigieren.
Mach ich doch gerne
Meiner Ansicht nach ist der Trapezmuskel hauptsächlich für das Bewegen der Schultern zuständig. Er hebt auch ein wenig, aber der Haupt-rumpfträger ist der Serratusmuskel, der darunter liegt. Letztendlich ist das aber egal, wenn ein Sattel am Schulterblatt in die Muskulatur drückt, werden da alle Muskelschichten behindert.
Das Tragen des Reiters ist insgesamt gesehen recht komplex und kann von vielen Seiten her angengangen werden.
Ich kann vom Boden aus sehr viel Muskulatur aufbauen, aber sie tragfähig zu machen kann ich nur, wenn ich auch einen Reiter draufsetze und die Muskel in Haltespannung bringe. dabei muss ich schauen dass ich den Muskel nicht überfordere: So wie Strizi eingangs schrieb, sobald das PFerd Anzeichen von Unwillen, "Nachgeben" usw zeigt ist es eigentlich schon überfordert.
Vernünftiges physiologisches Training arbeitet immer mit ca 60-70% vom Maximalwert der möglichen Belastung. So kann ich schonend Kraft aufbauen, ohne den Muskel zu überfordern.
beim Reiten heißt das also: Gut aufwärmen! Das ist die halbe Miete, denn ein aufgewärmter Muskel ist schon im "guten" Stoffwechselbereich und kann länger arbeiten als ein unaufgewärmter.
Und dann einge Minuten reiten, und aufhören bevor das Pferd müde ist.
Wenn man so vorgeht kann man eigentlich recht schnell steigern. Selbst wenn ich mit fünf Minuten anfange, heißt das nicht dass ich in 4 Monaten dann immer noch erst bei 15 Minuten bin....
Alles hängt von der Regelmäßigkeit ab, mit der das Training stattfindet.
Jack baut zb gerade ganz schön Muskeln auf, tut sich aber immer noch sehr schwer mit mir (ich bin ja auch eigentlich zu schwer für ihn und halte die Reiteinheiten deshalb noch kürzer) weil ich auch nur so selten draufsitze.
Hilfreich ist auch ein Einteilen in kurze sequenzen, damit sich die Muskulatur wieder zwischendrin erholen kann. Also zb 10 Minuten führen/longieren, 5 Minuten reiten, 5 Minuten Bodenarbeit, 5 Minuten Reiten, 10 Minuten Bodenarbeit/Führen.
Die Grenzen werden bei einem jungen Pferd hier dann in der Hauptsache in der Konzentrationsfähigkeit liegen. Pauschalwerte lassen sich da nicht angeben.