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Clickertraining im Alltag => Reiten => Thema gestartet von: prigal am 23. Juli 2011, 17:11:37

Titel: Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: prigal am 23. Juli 2011, 17:11:37
man macht sich halt eh wie immer so seine Gedanken :cheese:

Wie oft sollte man pro Woche reiten (anfangs natürlich nicht länger als 10-15 Minuten) um die Muskulatur schonend aufzubauen wenn nebenbei Bodenarbeit gemacht wird?
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: Nadja am 23. Juli 2011, 18:33:57
Da hätte ich auch gern n Paar Meinungen zu  :cheese:
Und auch gern hierzu: wie steiugert man das sinnvoll ??
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: strizi am 23. Juli 2011, 18:54:02
hm - ich würd sagen, da gibts keine standard-regeln. man braucht eigentlich nur ganz genau aufs pferd achten.

meistens laufen grade die jungen die ersten paar minuten super (sofern sie psychisch damit klar kommen). je länger man reitet, umso mehr "widerstand" kommt von seiten des pferdes. im sinne von gegen die hand drücken, oder zügel aus der hand pullen..... im sinne von hilfen "überhören"............ im sinne von triebiger oder laufender werden.

merkt man ansätze dieser "ungehorsamkeiten" und kann reiterfehler (klemmende oberschenkel, bei triebigkeit, instabiler oberkörper beim laufen, zu kurze zügel mit zu unflexibler hand beim pullen usw. usf) ausschließen, dann ists schleunigst zeit, die einheit zu beenden.

es geht ja auch nicht "konstant" aufwärts mit dem muskelaufbau - da gibts höhen und tiefen - fortschritte, stillstand und auch mal "rückschritte" (die meistens aber nur einfach schlechte tage sind, wenn mans umsichtig betreibt)


gegenfrage an euch: was tut ihr für euren körper, um fürs reiten fit zu werden? stichwort bauchmuskeln, balance und dehnung??  :cheese:
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: penelope am 23. Juli 2011, 19:56:05
Hatten wir die Frage nicht so mal ähnlich gehabt?

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass man ein junges Pferd (eigentlich jedes Pferd) zwar schonened aber schon regelmäßig trainieren sollte. Mit Merlan hab ich immer drei mal die Woche reiten angestrebt. Ab und an waren es dann auch nur zwei mal und dafür noch ein bis zwei mal intensiveres Longieren.

Nur durch Bodenarbeit kann man meiner Ansicht nach keine Reitmuskulatur trainieren. Daher finde ich beispielsweise nur einmal die Woche reiten zu wenig, um sinnvoll Muskulatur aufzubauen. Wer Strizies Rat befolgt und an den eigenen Muskeln ackert, wird es schnell merken: nur einmal die Woche Bauchmuskeltraining bringt nicht viel, außer jedes mal wieder Muskelkater. Da lieber zwei, besser drei mal die Woche in kleinen Einheiten.

Wie schnell man das Reitpensum steigert, hängt wohl sehr stark vom Reiter ab. Wenn ich mir so manche Sportpferde angucke, die mit drei schon fast fertig aussehen, kann die sicherlich sehr schnell ein leichter Reiter auch mal 20-30 Minuten reiten. Ein anderes Pferd, was vielleicht nicht von Haus aus den super Rücken und den Schmackes in der Hinterhand mitbringt, kann da viel mehr Zeit gebrauchen. Und was diese Woche für ein junges Pferd gut leistbar ist, kann nächste Woche - nach einem neuen Wachstumsschub - gleich wieder ganz anders aussehen.
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: solera am 23. Juli 2011, 20:29:31
ich schließe mich meinen vorrednern uneingeschränkt an und fasse zusammen, dass die richtige antwort "kommt drauf an" ist.

wenn man aber den fokus auf den eigenen "kadaver" und dessen sortierung legt und dann noch auf's pferd hört, geht man selten weit irr. balance, beckenbeweglichkeit und ein gut geschultes reitgefühl sind nun mal das a und o um das pferd bestmöglich zu unterstützen.
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: prigal am 24. Juli 2011, 21:02:59
hm - ich würd sagen, da gibts keine standard-regeln. man braucht eigentlich nur ganz genau aufs pferd achten.

meistens laufen grade die jungen die ersten paar minuten super (sofern sie psychisch damit klar kommen). je länger man reitet, umso mehr "widerstand" kommt von seiten des pferdes. im sinne von gegen die hand drücken, oder zügel aus der hand pullen..... im sinne von hilfen "überhören"............ im sinne von triebiger oder laufender werden.

merkt man ansätze dieser "ungehorsamkeiten" und kann reiterfehler (klemmende oberschenkel, bei triebigkeit, instabiler oberkörper beim laufen, zu kurze zügel mit zu unflexibler hand beim pullen usw. usf) ausschließen, dann ists schleunigst zeit, die einheit zu beenden.

es geht ja auch nicht "konstant" aufwärts mit dem muskelaufbau - da gibts höhen und tiefen - fortschritte, stillstand und auch mal "rückschritte" (die meistens aber nur einfach schlechte tage sind, wenn mans umsichtig betreibt)


gegenfrage an euch: was tut ihr für euren körper, um fürs reiten fit zu werden? stichwort bauchmuskeln, balance und dehnung??   :cheese:

Eindeutig zu wenig - grad mal 2-3/Woche 1h radeln und walken und halt mitn Hund/Pferd spazieren gehen. Zum mehr fehlt mir einfach die Zeit - hört sich wie eine Ausrede an.....
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: strizi am 24. Juli 2011, 21:12:42
@prigal: ich will hier niemandem ein schlechtes gewissen machen............. nur, jeder hier macht sich irre gedanken, wie und was, wieviel und überhaupt.............. wenns ums pferd geht. das ist aber nur ein teil der ganzen geschichte! die anderen 50% sitzen im sattel - und um diese 50% sollte man sich mindestens genausoviele gedanken machen!!
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: Mannimen am 25. Juli 2011, 09:05:28
Meine Meinung dazu:

Muskulatur wird am besten durch Aktivität trainiert. Ein durch Last abgedrückter Muskel ist in seiner Bewegung eingeschränkt und kann somit nicht aufgebaut werden. Druck erzeugt meist auch Gegendruck. Daher verspannen sich viele Pferde im Rücken, wenn sie durch das Gewicht des Reiters dort belastet werden. Und das wiederum schränkt ihre Bewegung ein.

Insofern stehe ich auf dem Standpunkt wie Solinski und Braderup auch, dass die zum tragen des Reiters erforderliche Muskulatur erst einmal vom Boden aufgebaut werden sollte, damit das Tier mit dieser ungewohnten Belastung überhaupt klarkommen kann. Sicher kann ich seinen Körper auch gleich damit belasten und vermutlich schneller Muskulatur herstellen, aber ob diese dann auch den gewünschten Erfolg bring, einen losgelassenen und frei schwingenden Rücken, möchte ich bezweifeln, denn viel zu oft sieht man einen festgehaltenen und verspannten Rücken unter dem Reiter. Sicherlich ist das dann auch eine Folge von schlechtem Reiten.

Seinen eigenen Körper sollte man auch auf das Reiten vorbereiten und in Balnce bringen. Dazu gibt es viele gute Übungen. Rücken- und Bauchmuskulatur müssen gefestigt sein, damit sie den Körper auch im Lot halten können, wenn sich alles unter ihm bewegt.

Ich habe die Erfahrung machen müssen, dass nur am WE kein Training zum Muskelaufbau führt. Dazu muss schon mind. alle drei Tage trainiert werden. Im Verein wurde täglich zweimal trainiert und am WE noch mehr. Dafür hatten die Pferde dann am Montag meist frei. Das Training begann mit 15 Min. und wurde kontinuierlich immer weiter gesteigert. Späteres "Aufwärmprogramm" waren dann lang anhaltende Trabstrecken durch das Gelände, die meistens auch schon 45 Min. In Anspruch nahmen, mit Schrittpausen natürlich, bevor das eigentlich Training begann.

Also was ich da heute mit meinem Pferd mache ist sowas von weit weg davon, dass ich überhaupt nicht von einem Training sprechen möchte. Dabei geht es wohl eher um die Erhaltung mühsam aufgebauter Muskulatur und das bedingt, dass er unter der Woche auch noch ein bis zweimal von unserer Trainerin zum Arbeiten angehalten wird. So bleibt er wenigstens in Form aber von Fittnes ist er immer noch weit entfernt, was ich auch bemerke, wenn ihn vorzeitig die Kräfte verlassen. Ein Zweistundenritt bringt ihn an seine Grenzen und das im besten Alter. Ich müsste ihn also wesentlich mehr trainieren. *Asche auf mein Haupt*
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: strizi am 25. Juli 2011, 09:14:46
mannie - das hast du schön formuliert - bloß glaube ich, dass du einen denkfehler im system hast:

Ein durch Last abgedrückter Muskel ist in seiner Bewegung eingeschränkt und kann somit nicht aufgebaut werden. Druck erzeugt meist auch Gegendruck.

ähm, WAS bitte drückt auf die muskeln, die tragen sollen? sind das nicht die bauchmuskeln????? ich glaube, es ist mittlerweilen hinlänglich bekannt, dass die bauchmuskulatur trägt und der rückenmuskel ein reiner bewegungsmuskel ist.
dem gehört vorallem die dehnfähigkeit (spannbrücke!) trainiert
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: Mannimen am 25. Juli 2011, 10:05:33
Ja Ursula,

eigentlich schon, doch auch ich werde ständig eines besseren belehrt. So drückt das Gewicht des Reiters nicht nur auf den langen Rückenmuskel, der für die Bewegung sorgen soll, sondern auch auf den Trapezmuskel, der den Hals mit dem Rücken verbindet und somit zu den Hauptträgern zählt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Heike wird mich bestimmt wieder korrigieren. :rotw:

Genau dort liegt jedoch das Kopfeisen des Sattels an. Unter solchen Umständen kann sich keine Tragfähigkeit aufbauen, die auch noch Beweglichkeit garantieren soll. Das ist schier unmöglich, wenn es zutrifft. Also sollte dieser Bereich frei von Druck sein und das ist er ohne Reiter ganz sicher. Die Bauchmuskulatur hilft als Gegenspanner zur Aufwölbung natürlich mit aber sie trägt kein Gewicht, weil sie eben auch für die Bewegung, das Vorholen der Hinterbeine, benötigt wird. Der Eigentliche Lastabteag erfolgt sowieso über die Knochen, denn nur sie können Druckkräfte in den Boden abtragen. Aber die Muskulatur hält die Knochen und sorgt für deren Bewegung.

Wird also der Rückenmuskel durch Anspannung zum halten benutzt, verhindert er die Bewegung. Gleiches gilt auch für die Bauchmuskel. Wird der Trapezmuskel zum Halten benutzt, schränkt er die Bewegung des Halses ein. darum ist es auch so wichtig hier wieder mit Dehnung für Entlastung zu sorgen. Allerdings würde dabei der Rücken weniger gehalten werden, was mit dem zusätzlichen Reitergewicht zum Durchhängen führt. Das dürfte besonders bei schweren Reitern problematisch sein.

Ich muss also all diese Dinge meinem Pferd erst einmal vom Boden aus erklären und zeigen, wie es sich besser selbst tragen kann bevor ich es zusätzlich mit meinem Gewicht noch belaste. Es sollte sicher die Hinterbeine unter seinen Schwerpunkt setzen können, die Schulter in der Biegung frei bekommen und seinen Rücken anheben etc. Natürlich kann ich das alles auch vom Sattel aus tun, nur mache ich es dem Pferd damit nicht gerade leichter, denke ich.

LG Manfred
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: eboja am 25. Juli 2011, 10:20:58
Nur kurz einwerf: um den Trapezmuskel zu "entlasten", kann man sich ein Weiss-Pad besorgen, das eine Aussparung für den Trapezmuskel hat, so dass der Sattel dort nicht aufliegt.

Was aber natürlich nicht heissen soll, dass man einfach nur dieses Pad unterlegen muss, und sich dann keine Gedanken mehr über sinnvollen Muskelaufbau machen braucht ;).
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: strizi am 25. Juli 2011, 11:16:51
ja, manfred! gebe ich dir wieder vollkommen recht!

wie du ja weißt, bin ich ein sehr großer fan von handarbeit und doppellonge - sehe diese dinge aber entweder als vorbereitung oder sinnvolle ergänzung. denn wie du sagst - ohne reiten kann man keine muskulatur aufbauen, die fürs reiten notwendig ist  :cheese:
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: Mannimen am 25. Juli 2011, 11:31:48
Ohne Beanspruchung der jeweiligen Muskulatur kann sich diese nicht aufbauen. Sie muss jedoch nicht zwingend vom Sattel aus aktiviert werden. Das geht sehr wohl auch vom Boden aus, nur unterliegt sie dabei nicht der selben Beanspruchung, ist auch klar. :keks:
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: Muriel am 25. Juli 2011, 12:21:15
Ja Ursula,

eigentlich schon, doch auch ich werde ständig eines besseren belehrt. So drückt das Gewicht des Reiters nicht nur auf den langen Rückenmuskel, der für die Bewegung sorgen soll, sondern auch auf den Trapezmuskel, der den Hals mit dem Rücken verbindet und somit zu den Hauptträgern zählt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Heike wird mich bestimmt wieder korrigieren. :rotw:

Mach ich doch gerne  :cheese: Meiner Ansicht nach ist der Trapezmuskel hauptsächlich für das Bewegen der Schultern zuständig. Er hebt auch ein wenig, aber der Haupt-rumpfträger ist der Serratusmuskel, der darunter liegt. Letztendlich ist das aber egal, wenn ein Sattel am Schulterblatt in die Muskulatur drückt, werden da alle Muskelschichten behindert.

Das Tragen des Reiters ist insgesamt gesehen recht komplex und kann von vielen Seiten her angengangen werden.
Ich kann vom Boden aus sehr viel Muskulatur aufbauen, aber sie tragfähig zu machen kann ich nur, wenn ich auch einen Reiter draufsetze und die Muskel in Haltespannung bringe. dabei muss ich schauen dass ich den Muskel nicht überfordere: So wie Strizi eingangs schrieb, sobald das PFerd Anzeichen von Unwillen, "Nachgeben" usw zeigt ist es eigentlich schon überfordert.
Vernünftiges physiologisches Training arbeitet immer mit ca 60-70% vom Maximalwert der möglichen Belastung. So kann ich schonend Kraft aufbauen, ohne den Muskel zu überfordern.
beim Reiten heißt das also: Gut aufwärmen! Das ist die halbe Miete, denn ein aufgewärmter Muskel ist schon im "guten" Stoffwechselbereich und kann länger arbeiten als ein unaufgewärmter.
Und dann einge Minuten reiten, und aufhören bevor das Pferd müde ist.

Wenn man so vorgeht kann man eigentlich recht schnell steigern. Selbst wenn ich mit fünf Minuten anfange, heißt das nicht dass ich in 4 Monaten dann immer noch erst bei 15 Minuten bin....
Alles hängt von der Regelmäßigkeit ab, mit der das Training stattfindet.
Jack baut zb gerade ganz schön Muskeln auf, tut sich aber immer noch sehr schwer mit mir (ich bin ja auch eigentlich zu schwer für ihn und halte die Reiteinheiten deshalb noch kürzer) weil ich auch nur so selten draufsitze.
Hilfreich ist auch ein Einteilen in kurze sequenzen, damit sich die Muskulatur wieder zwischendrin erholen kann. Also zb 10 Minuten führen/longieren, 5 Minuten reiten, 5 Minuten Bodenarbeit, 5 Minuten Reiten, 10 Minuten Bodenarbeit/Führen.
Die Grenzen werden bei einem jungen Pferd hier dann in der Hauptsache in der Konzentrationsfähigkeit liegen. Pauschalwerte lassen sich da nicht angeben.
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: Mannimen am 25. Juli 2011, 14:59:03
 :-* Heike

Würdest Du grundsätzlich vom Boden aus aufwärmen oder ginge das auch problemlos im Sattel?
Man sieht ja häufig, das Pferde gleich nach dem Putzen gesattelt und warm geritten werden, bevor das eigentliche Trainingsprogramm beginnt. Bei jungen und weniger abgeklärten Hoppels oder welche, die zuvor viel gestanden haben wird dann erst einmal 15 Min. ablongiert bevor der Reiter aufsitzt.

Was ist sinnvoll und was nicht?
Manfred
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: Muriel am 25. Juli 2011, 17:12:47
Zitat
Würdest Du grundsätzlich vom Boden aus aufwärmen oder ginge das auch problemlos im Sattel?
Naja, um den Muskel aufs Tragen vorzubereiten macht es schon Sinn, die Durchblutung vor der Lastaufnahmen zu fördern.


Zitat
Man sieht ja häufig, das Pferde gleich nach dem Putzen gesattelt und warm geritten werden, bevor das eigentliche Trainingsprogramm beginnt. Bei jungen und weniger abgeklärten Hoppels oder welche, die zuvor viel gestanden haben wird dann erst einmal 15 Min. ablongiert bevor der Reiter aufsitzt.

Was ist sinnvoll und was nicht?
Das ist wieder eine ganz andere Geschichte....
Grundsätzlich geht es hier im Thema ja um das Anreiten junger Pferde, deren Muskulatur überhaupt noch nicht auf die Lastaufnahme trainiert wurde.

Zitat
Man sieht ja häufig, das Pferde gleich nach dem Putzen gesattelt und warm geritten werden, bevor das eigentliche Trainingsprogramm beginnt.
das ist an sich ja eine durchaus übliche Reihenfolge.  :cheese: 10-20 Minuten Schritt zu Beginn am langen Zügel, dann locker traben, ein wenig galoppieren - und dann an die "Arbeit", an gezielte Lektionen usw.
So sind die Empfehlungen der FN und der üblichen Reitlehren, an denen ich nichts schlechtes sehe.

Davon ausgehend kann man ja variieren, je nach Pferd. Wenn mein Pferd zb durch die Form der Haltung keine Steifigkeiten bekommt, die ich zu Beginn des Reitens erstmal wegarbeiten muss, kann ich evtl auch im Schritt schon mit "Arbeit" beginnen, dh. ganz vorsichtiger Dehnungsarbeit, Stellung anfragen usw.

Meine Aufwärmarbeit mache ich grundsätzlich an der Hand oder an der Longe, einfach weil ich finde dass es der Muskulatur - insbesondere der Rückenmuskulatur - gut bekommt. so führe ich zb grundsätzlich 10-15 Minuten bzw arbeite von unten, bevor ich aufsteige.
Allerdings ist unser Aufwärmprogramm derzeit auch aufgelockert durch den einen oder anderen Galoppsprung neben mir, oder ein weiches Rückwärts- und wieder Antreten, ein paar lockere Trabtritte usw.
aber eben alles locker und spielerisch.
Die Stoffwechselvorräte im unaufgewärmten Muskel reichen für ca. 4- 8 Zuckungen, dann ist die Kraft verbraucht. Wenn ich das berücksichtige, kann ich durchaus mal einen Galoppsprung (und damit meine ich wirklich einen) in die Aufwärmarbeit nehmen - aber eben weil danach wieder Pause ist und weil mein Pony nicht den ganzen Tag in der Box steht, so dass sich die Gelenkschmiere nicht erst komplett verteilen muss.

Zitat
Bei jungen und weniger abgeklärten Hoppels oder welche, die zuvor viel gestanden haben wird dann erst einmal 15 Min. ablongiert bevor der Reiter aufsitzt.
Ja, und je nachdem wie das Longieren verläuft, ist das Pferd dann schon müde (was dem Reiter entgegenkommt). Das sogenannte "Ablongieren" gegen den Stallübermut ist das idiotischste was es gibt, aus physiologischer wie auch aus trainingstechnischer Sicht.
Das Pferd lernt: An die Longe und LOS! Es lernt nicht sich zu beherrschen. Es lernt nicht, dass die Arbeit IMMER im ruhigen Schritt beginnt. Es lernt dass es sich austoben darf, und das tut es mit ungenügend vorgewärmter Muskulatur und ungenügend geschmierten Gelenken.

Da wäre es besser mit dem Pferd an der Hand 20 Minuten lang entspannt zu marschieren, das würde sehr viel mehr bringen.

wenn jemand aber gut longieren kann kann es sein dass das Pferd durch eine 15 - minütige Einheit dann optimal auf das Reitergewicht vorbereitet ist.
Gibt auch hier kein "das muss immer" oder "das darf nie".
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: Mannimen am 25. Juli 2011, 18:12:56
Danke
Titel: Re:Die Muskulatur zum Tragen eines Reiters....
Beitrag von: prigal am 25. Juli 2011, 22:03:22
@prigal: ich will hier niemandem ein schlechtes gewissen machen............. nur, jeder hier macht sich irre gedanken, wie und was, wieviel und überhaupt.............. wenns ums pferd geht. das ist aber nur ein teil der ganzen geschichte! die anderen 50% sitzen im sattel - und um diese 50% sollte man sich mindestens genausoviele gedanken machen!!

Da hast Du vollkommen recht aber die Frage war auf 50% unterm Sattel bezogen :)

Allen vielen Dank für die Antworten!