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Handtarget auf große Entfernung

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Jarit
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Handtarget auf große Entfernung
« am: 02. Januar 2012, 17:13:29 »
Liebe Leute,

wie in meinem Vorstellungsthread geschrieben, gibt es zuweilen Punkte, an denen wir feststecken.
Eines davon ist das Holen meines Ponys von der Koppel.

Ich habe das Fausttarget (bei mir = Nase dockt an Faust an) implementiert, aber augenscheinlich noch nicht stark genug. Mein Fernziel ist, dass sie irgendwann mal ankommt, wenn ich am Koppeleingang stehe. *träum*

Auf kurze Distanzen bis 2 m klappt es außerhalb der Koppel 100%ig, auf der Koppel zu 95 %. Geht es darüber hinaus, dann klappt es außerhalb der Koppel gut - allerdings kommt die Maus im Schritt und gemächlich, als ob sie dabei nachdenkt. Vom Herbeitraben, wie das bei anderen Leuten zu beobachten ist, sind wir Lichtjahre entfernt. Auf der Koppel ist es sehr tagesformabhängig. Ist es kurz vorm Reingehen oder ist das Wetter mies, dann kommt sie über große Distanzen, ist es am Vormittag und die Sonne lacht, dann bewegt sie sich manchmal nur einen halben Schritt auf mich zu.
Habe ich sie dann eingesammelt (sprich, bin ich nah ran und habe schon mal die ersten Ansätze verstärkt), folgt sie mir wie ein Hund und ist begeistert und will mitmachen. Es ist nur total schwierig, sie erst mal aus ihrer Anfangslethargie zu reißen.
Ich befürchte auch, ich habs irgendwie versaut, in dem ich nicht geduldig genug war und dann doch wieder hingegangen bin, so dass sie jetzt denkt, was soll ich mich in Bewegung setzen, irgendwann kommt sie ja doch ...

Habt Ihr Tipps, wie ich das ausbauen kann, dass es irgendwann wirklich mal auf 500 m Entfernung funktioniert, egal, ob das Gras zum Fressen da ist oder nicht (so als ganz hochgestecktes Ziel)? Im Moment wäre ich schon mit 50 m im siebten Himmel ...
Wie würdet Ihr auf dieser Basis weiter vorgehen?





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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #1 am: 02. Januar 2012, 17:55:51 »
Also so ähnlich ist das bei meinem auch ;)

Ich würde das Herankommen auf kurzer Distanz einfach mehr festigen und dann den Abstand langsam vergrößern.
Guck mal hier rein, das ist vllt auch hilfreich: http://www.clickerforum.info/index.php?topic=2152.0

Ich lasse ihn bei der Longearbeit z.B. immer mal zu mir ans Handtarget kommen und seit ich das öfter mache und bestärke, ist er wirklich sicherer geworden. Ich mache das auch über stehenlassen (auf Kommando), weggehen und dann ans Target rufen.

Auf der Koppel oder in ablenken Situationen ist das dann aber auch wieder schwierig.
Ich lese hier mal mit  :cheese:
LG, Inga

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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #2 am: 02. Januar 2012, 19:02:13 »
Bei uns hat das auch ewig gedauert. Mirko kam auch immer gemächlichst herangeschlichen und oft hatte ich das Gefühl er ist verunsichert, weil man ja beim Handtarget oft frontal zum Pferd steht und es anguckt - eine ideale verbremsende Haltung.

Wir haben dann beim Longieren und in allen möglichen Situationen an einem neuen Galoppsignal gearbeitet, und ich habe dann schliesslich dieses Galoppsignal bzw "mach schneller" (anderes Signal) auch beim Handtarget eingesetzt.

Hier sieht man das ganz gut: da war das allererste Mal dass er so auf mich zukam.  :dops: :dops:
http://www.youtube.com/watch?v=zaiBswH71A0
bei 2:23, ziemlich am Ende. Er war so im "Angalopp-Modus", dass er auch hier die Aufforderung annahm. Das war dann der Moment wo der Knoten platzte, und seitdem konnte er auch schneller als Schritt auf mich zukommen (ohne ein bisschen Animation ging es aber noch lange nicht).

Dann haben wir "Herankommen ans Handtarget im Galopp" weiter ausgebaut und zu einer hochbestärkten Übung gemacht, und so wurde auch das Entfernungsrufen immer besser.
http://www.youtube.com/watch?v=5tdSchZwkLI
das hier war die bisher weiteste Entfernung. Aber das funktioniert auch nicht immer  ;)
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Jarit
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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #3 am: 03. Januar 2012, 08:39:26 »
Danke für Eure ersten Beiträge. Tolle Videos, Muriel!  :nick:

Das Gefühl der Verunsicherung kenne ich. Uns hilft, wenn ich selbst rückwärts gehe und wenn ich leicht seitlich zu ihr stehe, ihr also meine Schmalseite zeige. Stehe ich richtig frontal, ist es noch schwieriger, eben weil der Körper dann bremsend wirkt.

Bin gespannt, was noch für Erfahrungen/Ideen kommen.
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Mannimen
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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #4 am: 03. Januar 2012, 09:38:07 »
Hallo Jarit,

herzlich willkommen bei uns. :)

Mir hat oft geholfen, die Dinge mal aus der Sicht meines Pferdes zu sehen. Warum sollte es denn zu mir kommen und mir folgen? Was kann ich ihm schon bieten, was er in der Herde auf der Weide nicht hat und wofür es sich für ihn lohnen würde?

Also nur für ein Leckerlie würde auch der nicht angetrabt kommen. Da muss ich mir schon etwas Besseres einfallen lassen. ;)

Anfangs habe ich mir daher große Mühe gegeben, überhaupt erst einmal seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und sein Interesse an mir zu wecken. Dann sind wir schon mal auf der Koppel umhergetollt und haben uns spielerisch mit einander beschäftigt. Das war nicht so leicht, denn es haben sich natürlich dann auch die anderen Pferde für unser Treiben interessiert. Schnell läuft dir da die ganze Herde hinterher. :lol:

Leider habe ich mir damit dann auch Ärger mit deren Besitzer eingehandelt, die das nicht so witzig fanden, wenn ihr Pferd immer zu mir gerannt kommt und nicht zu ihnen. Die waren da meist schon auf halben Weg zu ihren Tieren und wenn ich dann am Tor auftauchte, kamen alle zu mir gelaufen, an ihren Besitzern vorbei. Manche haben das auch wieder ausgenutzt und ihr Pferd mit mir zusammen geholt. So brauchten sie nur zu warten, bis alle da waren. :cheer:

Damit das nicht weiter solche Formen annahm, führte ich mein Pferd zunächst in die Halle, wo wir ungestört waren und habe dann diese Spielchen dort mit ihm gemacht. Oder wir sind gemeinsam auf Entdeckungsreisen ins Gelände marschiert. Das war und ist auch heute noch spannend für ihn. Und ich habe ihm allerhand beigebracht, was ihn körperlich und auch geistig gefordert hat. Er konnte sich also immer sicher sein, dass er mit mir etwas erlebt und für seine Mitarbeit immer belohnt wird. :nick:

Das bekommt er bei seiner Herde so nicht geboten. Insofern lohnt es sich für ihn schon Ausschau nach mir zu halten. Meist entdeckt er mich bereits von weiten und ist schon am Tor, bevor ich da bin. Das macht mich einerseits sehr froh, doch glücklich bin ich darüber nicht, denn nun ist er lieber mit mir zusammen als mit anderen Pferden. Die sind auf ihn auch noch neidisch und beißen ihn weg. Das habe ich nicht gewollt. :-[

Wie bei allen Dingen muss auch hier ein gesundes Mittelmaß gefunden werden. Wenn mein Pferd heute mal nicht zu mir kommt oder gerade mit einem anderen Pferd beschäftigt ist, dann lasse ich ihn in Ruhe und bleibe fern. :-\

Was ich dir damit sagen möchte ist, dass das was wir gerne möchten nicht immer das ist, was unsere Pferde wollen und brauchen. Es gilt vielmehr das zu erkennen und zu akzeptieren. Mein Pferd muss längst nicht mehr das tun, was ich von ihm verlange und er muss vor allem nicht funktionieren. Das verlange ich von meinem menschlichen Partner ja auch nicht. :-*

Herzliche Grüße
Manfred

« Letzte Änderung: 03. Januar 2012, 09:42:07 von Mannimen »
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Jarit
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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #5 am: 03. Januar 2012, 13:32:05 »
Hallo Manfred,

danke für Dein Willkommen und Deine ausführliche Antwort.

Das, was Du schreibst, ist richtig. Auch meine Devise ist "alles kann, nichts muss", wollte nicht, dass das anders rüberkommt.
Wir toben häufig auf der Koppel, das genießt sie sehr. Aus diesen zwanglosen Spielereien haben sich im Laufe der Zeit viele schöne Dinge ergeben, die wir clickern und die nebenbei ohne explizites Training besser/schöner werden. Nur eben das Herkommen steckt fest und entwickelt sich nicht und das seit mehreren Jahren. Ab einer bestimmten Entfernung (die durchaus tagesformabhängig variiert) verliere ich ihre Aufmerksamkeit bzw. bekomme sie gar nicht erst. Das liegt vermutlich daran, dass ich sehr auf Nähe arbeite und wenig auf Distanz.

Ich habe jetzt zwei separate Übungen für mich mitgenommen:

1. Das Herankommen ans Target aus dem Stand und dabei die Entfernung langsam steigern.
2. Das Andocken an die Faust während des Schritts, wobei sich die Faust in Nasennähe befindet. Dann Faust höher/tiefer/seitlicher halten.
3. Wenn das gut klappt, das Andocken im Schritt auf größere Entfernung, wenn ich stehe, z.B. beim Longieren, wenn sie von außen reinkommt.
und schließlich irgendwann die Kombination, heißt, wenn ich beim freien Führen loslaufe, müsste sie dann auch antraben, um ans Target zu kommen.
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Mannimen
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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #6 am: 03. Januar 2012, 14:38:08 »
Nun Jarit,

das klingt doch schon mal recht gut. :keks:

Von welcher Distanz sprichst Du denn, bei der Du ihre Aufmerksamkeit bekommst und auch behalten kannst? Bist Du dabei bereits in ihrem persönlichen Raum / Individualbereich und könntest sie leicht berühren oder doch schon außer Reichweite auch für sie (könnte sie dich mit ihren Füßen oder Maul noch erwischen)?

Und wenn Du ihre Aufmerksamkeit hast und ihr euch aufeinander konzentriert, gelingt es dir dann sie aus der Herde zu lösen und weiter weg zu gehen? Wie weit folgt sie dir dann?

Sobald Du dich emotional voll mit ihr verbunden hast auf dieser Distanz, werden eure Bewegungen dann synchron. Ich meine, bewegen sich deine Beine im selben Takt mit ihren Vorderbeinen? Dann dürfte es auch kein Problem mehr sein, zeitgleich in den Trab oder gar in den Galopp zu wechseln, weil ihr dann auf einer Welle schwingt.

Gleiches gilt natürlich auch für einen Stopp. Das habe ich dann auch immer sofort belohnt. :click:

Später habe ich verbale Kommandos hinzugefügt und als halbe Parade ein UUUND ... etabliert. So wusste Antares immer wann er aufpassen musste. Dies habe ich natürlich zum besseren Verständnis auch immer mit meiner Körpersprache begleitet, sodass er mehrere Hilfen zur Verfügung hatte, an denen er sich orientieren konnte.

Wenn Du dich auf diese Weise mit deinem Pferd verbindest, bedarf es keiner weiteren Kommunikation mehr, denn ihr könnt es euch gegenseitig ansehen, was als nächstes kommt. So habe ich auch immer erkennen können, wann er überschäumte und jeden Moment steigen würde. Dazu reichte dann eine klitzekleine Bestätigung von mir und schon war er oben. Oder ich habe sofort Luft abgelassen (selbst Energie bei mir rausgenommen) und er verzichtete bzw. kam schnell wieder runter. 8)

Es ist ein reines Spiel mit den Emotionen.

« Letzte Änderung: 03. Januar 2012, 14:40:34 von Mannimen »
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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #7 am: 03. Januar 2012, 14:46:30 »
aus dem spiel lässt sich das schön entwickeln.
eine andere möglichkeit wäre eine klassische konditionierung, dh. man koppelt das herkommen signal an eine belohnung. markiert also nicht operantes verhalten, sondern verknüpft den reiz direkt mit einem verstärker.
beispiel: scheppern mit dem futtereimer, pferd kommt angaloppiert.
das kann man auf alle möglichen signale (auch ein handtarget oder eine geste, sofern auf distanz gut wahrnehmbar) übertragen.
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Jarit
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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #8 am: 03. Januar 2012, 14:53:57 »
Von welcher Distanz sprichst Du denn, bei der Du ihre Aufmerksamkeit bekommst und auch behalten kannst? Bist Du dabei bereits in ihrem persönlichen Raum / Individualbereich und könntest sie leicht berühren oder doch schon außer Reichweite auch für sie (könnte sie dich mit ihren Füßen oder Maul noch erwischen)?
Außerhalb unserer beider Reichweiten. Bis 2 m klappts zu 95 %, bis 4 m zu 75 %, danach geht es abwärts.

Zitat
Und wenn Du ihre Aufmerksamkeit hast und ihr euch aufeinander konzentriert, gelingt es dir dann sie aus der Herde zu lösen und weiter weg zu gehen? Wie weit folgt sie dir dann?
Bis ans Ende der Welt  :cheer: In der Tat kann ich sie so frei, ohne Berührung bis zum Putzplatz bringen. Hab das auch schon beim Spaziergang im Freien probiert. Wichtig: Die Clickfrequenz muss hoch genug sein. D.h. wenn ich merke, dass etwas spannender werden könnte als ich, hole ich mir über einen Fingerschnipp die volle Aufmerksamkeit zurück und verstärke sofort.

Zitat
Sobald Du dich emotional voll mit ihr verbunden hast auf dieser Distanz, werden eure Bewegungen dann synchron. Ich meine, bewegen sich deine Beine im selben Takt mit ihren Vorderbeinen? Dann dürfte es auch kein Problem mehr sein, zeitgleich in den Trab oder gar in den Galopp zu wechseln, weil ihr dann auf einer Welle schwingt.
Wir sind synchron und genau das ist das Problem, weil ich gehbehindert bin, d.h. ich kann nicht rennen und so fällt die Animation schwer. Sie muss quasi von sich mehr einbringen als ich ihr (vor)geben kann. Allerdings kann so was meine RB mit ihr üben.

Steh und uuuund benutze ich auch.  :) Steh ist für mich sehr wichtig, eben da ich nicht so fit zu Fuß bin, habe ich von Anfang an Wert darauf gelegt, das Pony zu entschleunigen. Und genau das fällt mir jetzt auf die Füße.  :-\
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Jarit
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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #9 am: 03. Januar 2012, 14:57:41 »
Cinnamon, wie würdest Du da vorgehen, wenns jetzt nicht der Futtereimer werden sollte, sondern z.B. eine Trillerpfeife oder so was? Darüber hab ich auch schon nachgedacht, aber eine reine Konditionierung analog C+B, also Pfiff + B parallel zu installieren wollte ich nicht und war mir auch unsicher, ob das funktioniert.
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Mannimen
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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #10 am: 03. Januar 2012, 15:59:59 »
Außerhalb unserer beider Reichweiten. Bis 2 m klappts zu 95 %, bis 4 m zu 75 %, danach geht es abwärts.
Das finde ich völlig ausreichend. Bei einer größeren Distanz, wüsste ich als Pferd auch nicht mehr so recht, ob das mir gilt oder nicht. Dazu bedarf es dann eher eines Signals, so wie von Alex (cinnamon) beschrieben.

Zitat
Bis ans Ende der Welt  :cheer: In der Tat kann ich sie so frei, ohne Berührung bis zum Putzplatz bringen. Hab das auch schon beim Spaziergang im Freien probiert. Wichtig: Die Clickfrequenz muss hoch genug sein. D.h. wenn ich merke, dass etwas spannender werden könnte als ich, hole ich mir über einen Fingerschnipp die volle Aufmerksamkeit zurück und verstärke sofort.
Hey, was willst Du denn mehr? Das ist doch top und davon können andere Leute mit ihren Pferden nur träumen!

Zitat

Wir sind synchron und genau das ist das Problem, weil ich gehbehindert bin, d.h. ich kann nicht rennen und so fällt die Animation schwer. Sie muss quasi von sich mehr einbringen als ich ihr (vor)geben kann. Allerdings kann so was meine RB mit ihr üben.
Ok, das geht dann natürlich so nicht. Es macht auch keinen Sinn, wenn deine RB das dann mit ihr übt, wenn Du es gerne so für euch hättest. Insofern musst Du da einen anderen Weg finden, der die Stute zu mehr Aktion motiviert, als Du ihr zeigen könntest. Da sehe ich wieder mehr Chancen bei der Signalgebung und Verstärkung.

Zitat
Steh und uuuund benutze ich auch.  :) Steh ist für mich sehr wichtig, eben da ich nicht so fit zu Fuß bin, habe ich von Anfang an Wert darauf gelegt, das Pony zu entschleunigen. Und genau das fällt mir jetzt auf die Füße.  :-\
Schon klar aber das war ja so auch erst einmal gewollt und ist dir gelungen. Nun gilt es ihr zu erklären, dass sie doch auch mal mehr zeigen darf. Da könntest Du sie möglicher Weise unterstützen, wenn sie eh gut drauf ist und überschüssige Energie im Hintern hat. In wie weit das für dich dann akzeptabel ist, musst Du selbst entscheiden und gegebenenfalls auch wieder stoppen können.

Schwierig, da würde ich vermutlich dann doch beim Handtarget und der Signalkontrolle bleiben wollen. Kann mich jedoch in deiner Situation nur schwer hineinversetzen. Aber ich kenne ein paar gehbehinderte Menschen, die das geschafft haben. Insofern ist es nicht unmöglich. Aber das kann dir eben auch keiner abnehmen. Diesen Weg wirst Du alleine mit deinem Pferd finden. Ein wunderbares Ziel, für das ich euch die Daumen drücke. :thup:

LG Manfred
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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #11 am: 03. Januar 2012, 16:32:53 »
Danke fürs Daumendrücken. Ich freu mich auch immer wieder, wieviel wir erreicht haben und das unter den gegebenen Voraussetzungen.

Ich denke, das geht doch, wenn die RB das übt. Wenn sie dann nämlich so weit ist, dass sie zusätzlich zur körperlichen Animation ein Signalwort oder ein bestimmtes Zeichen einführt, dann kann ich es zu diesem Zeitpunkt auch abrufen. Verstehst Du?
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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #12 am: 03. Januar 2012, 17:06:12 »
Ja, Du könntest es übernehmen und dein Pferd hätte zumindest eine Vorstellung davon, was gemeint ist. Einen Versuch wäre es zumindest wert. :keks:

Meine Erfahrungen darin waren ja auch eher aktionsbezogen und wurden von dem Pferd mit der jeweiligen Person verknüpft. Bei Signalen und verbalen Hilfen ist das ja grundsätzlich etwas Anderes. Sonst würde ja ein Reitschüler nie das reiten erlernen können. ;)
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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #13 am: 04. Januar 2012, 00:20:20 »
Cinnamon, wie würdest Du da vorgehen, wenns jetzt nicht der Futtereimer werden sollte, sondern z.B. eine Trillerpfeife oder so was? Darüber hab ich auch schon nachgedacht, aber eine reine Konditionierung analog C+B, also Pfiff + B parallel zu installieren wollte ich nicht und war mir auch unsicher, ob das funktioniert.
genau so geht man vor - man nimmt das spätere signal, also pfeife, klatschen, rufen und gibt sofort das leckerlie.
in dem fall sollte das wirklich etwas ganz tolles sein und möglichst reichlich davon - auch beim konditionierungsvorgang, denn es sollte schon einen "boah-effekt" haben und sich von der normalen leckerliegabe herausheben.  das ist auch insofern kein problem, weil man das nicht wie beim clicker aufladen gefühlte hundert mal macht, sondern immer nur ein paar mal - ich sag mal höchstens drei bis fünf mal hintereinander, damit das pferd nicht denkt, boah, nicht schon wieder, wie langeweilig, sondern damit es wirklich überraschend, rar und etwas besonderes bleibt. dh. man sollte es auch über den tag verteilt nicht öfter üben.
der große eimer mit futter hat ja auch nur diesen effekt, weil`s den nur einmal am tag gibt. würde man dreißig mal am tag mit dem teil raus laufen, würde die geschichte ganz anders aussehen (und der muli platzen oder an hufrehe krepieren ;-)).

lädst du den clicker  klassisch auf? in der regel ist da operante konditionierung völlig ausreichend, dh. man fragt von anfang an eine übung ab - target zb., markiert das mit click und belohnt.
dh. du hättest diese doppelkonditionierung gar nicht.
ansonsten sehe ich persönlich das nicht ganz so eng. klar, wenn der clicker noch ganz neu ist, würde ich das thema vermutlich auch erstmal nach hinten verschieben.
mit etwas praxis kann man das dann  aber ruhig wieder ins boot holen. der pferdealltag steckt ohnehin voll mit klassischen konditionierungen, da macht ein konditionierter reiz mehr oder weniger das kraut auch nicht mehr fett ;-)
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Jarit
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Re:Handtarget auf große Entfernung
« Antwort #14 am: 04. Januar 2012, 08:22:53 »
Ich hab von Anfang an operant konditioniert. Insofern kann ich viel mit dem anfangen, was Du schreibst. Mal gucken, was ich mir als Signal und als Extra-Leckerchen einfallen lasse.
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