Hallo du! Ich weiß das Problem ist erstmal erledigt und du hast schon massenhaft super Tipps bekommen, aber ich wollte trotzdem noch kurz was schreiben.
Meiner ist genauso, der wird gegen Heimat immer flotter, büffeliger, hektischer und schreckhafter.
Meine Erfahrungen:
1. Wenn man zu der Zeit ausreitet, wo es normal Kraftfutter gibt ists besonders schlimm, scheinbar weiß er dass zu der Zeit seine volle Krippe auf ihn wartet.
2. Ich hab früher auch vor lauter Verzweiflung Join Up danach gemacht und es hat natürlich nix gebracht. Bei Spaziergängen wurde er auch gegen Ende ziemlich büffelig und eilig, da habe ich es mit Führregeln aus dem Horsemanship probiert aber wie ua Cinni schon sagte, so wurde er nur hektischer. Alles hilft im Zweifelsfall, die Kontrolle zu behalten, löst aber nicht das Problem.
3. Wenn man den Ausritt über die Zügel ganz lang hat, ist es meiner Meinung nach eher schlecht, gegen Ende dann aufzunehmen und mehr Anlehnung zu fordern, gerade wenn sie eh schon heim wollen. Da können sie echt bös und drängelig werden. Lieber: Immer mal wieder beim Ausritt einen Weg in Anlehnung reiten, wenn möglich mal ein Schulterherein einbauen oder sogar ein Halten-Rückwärtsrichten.
Dann ist es nachher wenn das Pferd am Heimweg etwas eiliger wird nicht so ungewöhnlich, wenn man die Zügel aufnimmt, und das Pferd heizt sich nicht allein darüber schon auf.
4. Während des Ausritts Halten, Stillstehen üben. Dass Krishna das nicht lustig findet, wenn er eh schon heim will, ist klar, wenn ihr das auch sonst eher selten macht. Also ruhig schon am Wegritt mal anhalten und Geduld üben. Erst wenn er dabei wirklich steht wie ein Denkmal und nicht ungeduldig wird, kannst du versuchen das zum Runterkühlen am Heimweg zu benutzen. Wichtig ist auch, wirklich längere Zeit zu halten, ein Stop-and-Go macht eher hektisch (Übergänge allgemein beleben).
5. Sind eure Pferde schon auf der Koppel bzw haben sie Zugang zu Gras? Wenn nicht, perfekt! Nutze die Zeit, Gras ist momentan ein sowas von krasser Verstärker für Boxenpferde! Die würden morden dafür! Also, beim nächsten Ritt ein Knoti und nen Strick einpacken. Geh Ausreiten und am Anfang vom Rückweg etwa (also schon am Rückweg, aber noch bevor er anfängt hektisch zu werden) such dir einen Grasweg oder Randstreifen, steig ab und lass ihn 20min grasen. Dann reit weiter und mach ggf. kurz vorm Stall nochmal eine Pause.
Damit machst du Ausritte für dein Pferd attraktiver. Er findet "vom Stall weg, hin zum Gras" auf einmal total klasse.
Wenn du dich traust, reit gebisslos und lass ihn vom Sattel aus fressen. Das hat noch einen besseren Effekt, da es nicht klar vom Ausritt an sich getrennt ist und du immer mal wieder zwischendrin einen Snack einlegen kannst.
Bei Freixe hat das Wunder gewirkt. Ich lass immer auf den letzten 3, 4 Feldwegen, auf denen er früher immer super hektisch wurde, grasen. Er liebt das Gras so sehr, dass er völlig vergisst, dass er eigentlich ganz dringend heim wollte. Ich muss ihn regelrecht vom Gras losreißen. Und danach rennt er nicht einfach weiter, nein, er geht gaaaanz langsam und schielt auf das Gras, in der Hoffnung er dürfte vielleicht nochmal...?
Solltest du Angst haben, deinem Pferd das Grasen beim Ausritt anzugewöhnen: Ich habe ein ganz klares Signal für "Du darfst Gras essen": Wenn ich mich nach vorn beuge, die Zügel krass nach vorn gebe (Hand fast vor bis zu den Ohren) und mit der anderen Hand auf die Schulter klopfe, ist Fresspause. Ohne diese Erlaubnis versucht er erst gar nicht zu grasen. Nicht einmal wenn er mit der Nase über dem Boden Schritt geht
Auch wenn du das Problem nicht mehr haben solltest, ist der Ausritt zum Gras eine nette Idee. Es stärkt eure Beziehung, die NH'ler nennen es "Undemanding Time" - einfach Zeit mit dem Pferd verbringen ohne etwas zu fordern. In dem Fall verbunden mit lecker Gras
Achtung: Aufpassen, im Moment düngen die Bauern (zumindest bei uns) wieder, also nicht da grasen lassen wo Düngeperlen herum liegen oder allgemein dicht neben Feldern.