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Fütterung eines alten Pferdes

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Fütterung eines alten Pferdes
« am: 19. Januar 2016, 14:35:55 »
Da meine Lusi, mittlerweile zwischen 25 und 30 Jahren alt, in den letzten paar Monaten doch sehr abgebaut hat, wollte ich mal fragen welche Tipps und Erfahrungen ihr gemacht habt.

Sie war eigentlich immer sehr rund, Wiederrist hat man nie gesehen. Mittlerweise steht er sehr deutlich hervor!
Sie hat jetzt, so wie auch in den letzten Jahren, ein sehr langes und auch dichtes Winterfell.

Ihr fällt beim Heufressen immer mal wieder ein knödel raus, deshalb haben wir auch schon öfters die Zähne machen lassen bzw. wurden sie im August, September wieder geraspelt, wobei aber fast nichts zu machen war. Ihre Schneidezähne stehen schon ziemlich stark nach vorne und das dürfte auch das Problem sein.
Früher hat sie immer aus dem Heunetz gefressen, seit sie abgenommen hat gibt es das heu ohne Netz!
Das Heu ist von guter Qualität, eigenes, und sie hat immer noch etwas in der Box!

Jetzt wurde mir vom Schmied empfohlen ihr Heupeletts zu füttern. Oder eben etwas vergleichbares.

Hat da jemand Erfahrung damit, was Menge und Fütterung betrifft?
Sie tut übrigens nichts mehr, da sie immer mal wieder stolpert traut sich niemand mehr sich draufzusetzen! Sonst ist sie aber frisch und munter und giftig wie eh und je!
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #1 am: 19. Januar 2016, 14:55:42 »
Ich kenne alte Pferde, die nur über Heucobs ernährt wurden, weil keine Zähne mehr zb. Der hatte auch immer wenig Heu und Stroh, aber Morgens und Abends eben auch einen großen Bottich Heucobs, wo er schon eine weile dran geschlabbert hat. Wenn nur Heucobs nicht gefressen werden, kann man wohl mit Rübenschnitzeln bzw unmelassierten wie KwikBeets oder so ähnlich mischen, auch Luzernecobs gibts, die sind soweit ich weiß auch nochmal "Gehaltvoller".
Wie viel genau du brauchst kann dir wohl keiner genau sagen, schon gar nicht ohne Größenangaben zum Pferd. Es gibt ja auf den Säcken Angaben, an denen man sich erstmal oritentieren kann, aber ich denke ausprobieren wie viel ihr gut tut ist das, was am besten ist.
Zu Zähnen nochmal, ich hatte auch normale Tierärzte die meinten "da ist nichts zu tun" und der spezialisierte Zahnarzt schlägt die Hände überm Kopf zusammen, weil die Zähne so schlecht sind. Weiß ja nicht, was du da hattest.
Liebe Grüße
Linda, Pony Jim und Pudelkind Zephyr
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #2 am: 19. Januar 2016, 15:46:49 »
Ich hatte schon immer TÄ da die sich sehr viel mit den Zähnen beschäftigen! Es wurden auch mal die Schneidezähne "angepasst"!
Alles mit Sedierung und Maulgatter und professionellem Gerät!
Mein Haustierarzt, für die schnellen, kleinen Dinge lass ich nicht an die Zähne, der hat da zu wenig Erfahrung!

Lusi hat ein Stockmaß von ca. 145 cm. Und sie hatte früher sicher mal so 450 kg. Jetzt trau ich mich keine Schätzung mehr abgeben da sie auch sehr viel Winterfell hat und das schon auch sehr täuschen kann!

Wir haben eben am Wochenende mit den Schmieden noch die Zähne genauer angesehen, was man halt so von der Stellung her sieht und sie haben sie beim Fressen auch etwas beobachtet und da sind auch sie zu dem Schluss gekommen dass es einfach altersbedingt ist! Und das größte Problem sicher die Schneidezähne sind!

Heucobs werden doch eingeweicht, oder denke ich da falsch?
Ich werde einfach mal mit einer kleinen Menge anfangen und dann, wenn sie sich daran gewöhnt hat einfach immer etwas steigern und Heu bekommt sie sowieso zur Beschäftigung und was ihr rausfällt wird halt als Einstreu verwendet!

Zu viel rumexperimentieren mag ich garnicht da sie ja auch Rehe gefährdet ist und das ist auch ein Grund warum ich noch etwas mit nochmal Zähne machen warten will um sie mit der Sedierung nicht noch unnötig zu belasten!

Hoffe mal dass ich sie über den Winter bekomme und es dann im Sommer etwas besser wird mit dem Gras!

Ist schon blöd, die Lusi soll zunehmen und Perli würde es nicht schaden noch etwas abzunehmen!
Aber man muss es halt so nehmen wie es kommt!
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #3 am: 19. Januar 2016, 17:11:23 »
Ich würde Heucobs zufüttern, gerne 2 bis 3 Portionen am Tag (wenn organisierbar). Mengenmäßig musst du gucken, wie viel sie mag und braucht.

Ich habe für die Energie zusätzlich noch unmelassierte Rübenschnitzel und Hafer sowie Luzerne zugefüttert und Öl habe ich auch gegeben. Gibst du Rübenschnitzel braucht es einen Ausgleich (Getreide oder Weizenkleie).
LG von Frieda, Nuka, Dorado, Somnum, Baccara, Paula und Mimmi

"Ich hab' gelernt mit Träumen lebenslang fangen zu spielen." Kobito
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #4 am: 19. Januar 2016, 18:12:16 »
Frißt sie denn überhaupt noch Heu? Dann kommst du vielleicht mit 2 zusätzlichen Mahlzeiten Heucobs hin. Je weniger Heu ins Pferd reingeht, desto mehr muß die Ernährung anderweitig erfolgen... Im letzten Winter hat uns eine zusätzliche Koppel, die von den Alten abgefressen werden durfte, gerettet. Dort waren sie nachts; tags gab es 3 Heucob-Mahlzeiten. Im Winter davor, ohne Zusatzkoppel, haben wir 3mal Cobs und 1-2mal Rübenschnitzel/Kleie gefüttert, über möglichst viel Zeit verteilt, damit die fraßfreien Zeiten nicht zu lang waren. Abgenommen hat Alessa ohne Gras dennoch.

Öl ist auch ne feine Sache (wenn das Pferd es mag), möglichst aber auch das nicht nur einmal am Tag.
Und man kann natürlich immer mal Mash geben.

Cobs gebe ich Alessa etwa 3,5kg/Tag (sie hat mal 400kg gewogen) + 1kg Rübenschnitzel + 300g(?) Kleie. Kein Öl, weil sie es nicht mag.
Und auch wenn das Pferd sich von Heu nicht mehr ernähren kann, sollte es trotzdem ständig welches zur Verfügung haben, um darauf herum zu mümmeln. Der dabei produzierte Speichel ist wichtig für die Verdauung; beim Fressen der Cobs wird nicht sehr viel produziert, weil die ja schon "vorgekaut" sind.

Beste Grüße,
Dörte.
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #5 am: 19. Januar 2016, 18:51:17 »
Danke Euch!

2 Mahlzeiten pro Tag gehen ohne Probleme!
Öl muss ich mal probieren!

Etwas Heu bringt sie sicher noch rein, aber eben nicht mehr genügend, sonst hätte sie nicht so abgebaut!
Werde morgen mal im Lagerhaus nach Heucops fragen und wenn die sie nicht haben sollten, was ich befürchte, dann werd ich am Freitag welche in der Stadt holen!

Hafer oder Rübenschnitzel mag ich nit geben da sie ja nix mehr tut.
Allerdings ist sie immer noch sehr lustig und kommt auch mal im Galopp oder Trab an!
Und an der Vogelfutterstelle wird auch immer noch gejausnet wenn es am Abend wieder in den Stall geht!

Wieviel Kleie wäre denn unfähr tragbar? Sie neigt zu Kotwasser, was ich im Moment aber im Griff hab!
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #6 am: 19. Januar 2016, 20:23:17 »
Kleie würde ich nicht füttern, das kann sich negativ auf die Hufe auswirken -  http://www.lifedatalabs.de/ffdc-die-richtige-fuetterung

Gerade wenn das Kotwasser gerade im Griff ist würde ich es da wirklich nur mit Heucobs 2-3x am Tag probieren und erst dann die "schweren Geschütze" ausführen. Normalerweise gibt es die beim Lagerhaus!
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #7 am: 19. Januar 2016, 21:19:11 »
meine oldine hat die letzten jahre von zweitem schnitt (und da möglichst feinen) gelebt - als der nicht mehr ging, hat sie ein jahr lang ausschließlich von eingeweichten heucobs gelebt. zusätzlich gab`s quetschhafer und gekochte leinsamen (die sind besser verwertbar als reines öl). heuhäcksel kann man ansonsten auch geben, hab ich mich bei meiner damals allerdings nicht getraut, da sie zu schlundverstopfungen neigte.
wenn die zähne soweit okay sind, können auch andere faktoren mit rein spielen - kiefergelenksarthrosen zb. 
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #8 am: 19. Januar 2016, 21:29:00 »
Naja, die Kleie ist hier ja eher dafür gedacht, das Ca : P - Verhältnis ausgeglichen zu halten, da Rübenschnitzel sehr viel Ca enthalten.

Beste Grüße,
Dörte.
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #9 am: 20. Januar 2016, 08:18:13 »
Naja, die Kleie ist hier ja eher dafür gedacht, das Ca : P - Verhältnis ausgeglichen zu halten, da Rübenschnitzel sehr viel Ca enthalten.

Beste Grüße,
Dörte.

Ich weiß, nur hat So ja geschrieben sie möchte keine Rübenschnitzl füttern und hat aber gefragt wie viel Kleie. Deshalb wollte ich das erwähnen.
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #10 am: 20. Januar 2016, 09:12:01 »
Danke Euch allen!

Also gibts Heucobs!

Bezüglich 2. Schnitt, den hätte ich ja auch da!
Soll ich den eventuell zur "Heuration" dazumischen, oder wegen Rehegefahr lieber ganz vermeiden?
Bis jetzt hat sie nie 2. Schnitt bekommen und unserer ist auch eher spät gemäht, so Mitte - Ende August! Also schon etwas länger, aber geschnitten! so auf ca. 15 cm.

Bei uns wird nur zum Überblick der 1. Schnitt fürs trockene Heu so ungefähr Mitte Juni gemäht!
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #11 am: 20. Januar 2016, 10:13:07 »
Ich hatte schon immer TÄ da die sich sehr viel mit den Zähnen beschäftigen! Es wurden auch mal die Schneidezähne "angepasst"!    [...]

Wir haben eben am Wochenende mit den Schmieden noch die Zähne genauer angesehen, was man halt so von der Stellung her sieht und sie haben sie beim Fressen auch etwas beobachtet und da sind auch sie zu dem Schluss gekommen dass es einfach altersbedingt ist! Und das größte Problem sicher die Schneidezähne sind

Hmmm. Warum wurden denn die Schneidezähne nicht korrigiert,  wenn die das Problem sind?
Die werden ja bei unserer haltungsform nicht genug abgenutzt.  Und um die Backenzähne noch aufeinander zu bekommen, üben die pferde soviel druck aus, dass die Schneidezähne auf dauer schräg werden. Daher müssen sie auch immer mit gekürzt werden.

Hat lusi denn noch alle Backenzähne?  Oder viele luecken?

Heucobs unbedingt einweichen!!!

Alles Gute! :-)
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #12 am: 20. Januar 2016, 10:33:32 »
schön, dass man mal wieder was hört von dir!!

Unser Lagerhaus hat die Agrobs Heucobs, die sind super weil Melassefrei und schmecken auch gut - sagt Abbey. Meistens, wenn ichs zum Equiva schaffe hol ich die von Goldhorse, die sind auch Melassefrei und werden auch gut gefressen, kosten aber deutlich weniger.

Heucobs haben Abbey immer gut getan. und eindecken! Seit sie eingedeckt ist reicht ihr Heu und eine Miniportion heucobs, und sie ist fast zu dick  :dops:
Liebe Grüße!
Seelenpferde hat jemand einmal Pferde wie dich genannt- Pferde, die es nur einmal geben wird im Leben, die man begleiten darf und die einen auf andere Wege führen.
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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #13 am: 20. Januar 2016, 13:23:31 »
Also von Lücken in den Backenzähnen weiß ich nix!
TÄ hat im August nicht davon gesagt und auch mein Mann, der der TÄ assistiert hat beim Raspeln und auch seinen Kopf immer mal wieder in Lusis Maul hatte um zu gucken hat nix geagt und er kann sich auch an keine größeren Lücken erinnern!
Ich hab leider nicht gucken können da ich den Kopf der Dame stützen musste!

Schneidezähne wurden gemacht, sie stehen auch soweit schön aufeinander, wobei sich die Zähne vom Unterkiefer von der Stellung her weiter nach vorne neigen wie die vom Oberkiefer!

Die Schneidezähne wurden auch schon gekürzt! allerdings schon letzten Sommer!

Es ist halt so, dass sie wirklich schon sehr alt ist und eine Sedierung für sie natürlich auch Aufregung und Stress bedeutet und fürs ganze Pferd auch eine Belastung darstellt!
Und da es bei uns im Moment recht kalt ist und der Fellwechsel auch bald ansteht will ich sie mit Medikamenten nicht noch zusätzlich belasten!

Wenn im Frühjahr das Wetter besser passt will ich auch wieder die TÄ für die Zähne holen.
Aber bis dorthin möcht ich halt auch schauen dass etwas mehr aufs Pferd drauf kommt!

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Re: Fütterung eines alten Pferdes
« Antwort #14 am: 20. Januar 2016, 13:30:42 »
Hallo Anna!

Also wenn die Heucobs vom Equiva gehen hol ich die dann lieber am Freitag, weil unser Lagerhaus ist so ein "hamma nit" Betrieb!

Eindecken kennt Lusi eigentlich nicht und sie ist auch nur über den Tag draußen!
Und sie hat extrem langes Winterfell, wird schon gut 5 - 6 cm lang sein.

Ich denke auch nicht dass es nur die Kälte ist, denn bei uns am Berg war es ja bis auf die letzten zwei oder drei Wochen deutlich schöner und wärmer als bei Euch im Tal!
Und sie hat ja auch schon im Sommer etwas angefangen mit dem Abbauen, deshalb war ja auch die TÄ im Sommer da weil ich es eben auf die Zähne geschoben hab und nachdem ihr immer mal wieder was rausfällt Hacken vermutet habe. Aber da waren eben fast keine und die nur klein! Und es ist auch nicht wirklich besser geworden trotz teilweise Gras und Fütterung wieder ohne Heunetze!

Hufschmiede meinten halt dass sie jetzt ein Alter erreicht hat an dem die Meisten Pferde einfach abbauen bzw. eben schon früher, und sie eh bis jetzt immer noch super ausgeschaut hat und es halt jetzt schneller geht mit dem Abbau was bei anderen Pferden wiederum eben langsam und schleichend kommt!
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