Die Kosten dürfen in dieser Frage nicht maßgeblich sein, denn Sicherheit kostet nun einmal viel Geld. Und was die Genehmigungsfähigkeit angeht, so ist das mit der genehmigenden Behörde natürlich vorher abzustimmen. Klar werden da auf Grünland entsprechende Einschränkungen gemacht, was die Art der Ausführung (Material und Höhe) angeht. Doch wenn ich einen Pensionsstall eröffnen möchte, dann muss ich mich über diese Rahmenbedingungen halt vorher informieren und darf mich im Nachhinein nicht beschweren, wenn das an diesem Ort so nicht möglich ist. Es handelt sich dabei auch um einen Gewerbebetrie, zu dem eine Betriebsbeschreibung zum Zeitpunkt der Genehmigung abgegeben werden muss. Wenn all diese Dinge dort nicht erfüllt werden können, dann ist der Standort schlichtweg falsch gewählt. Doch solche formalen Fehler oder zu wenig Investitionsmittel dürfen doch auch nicht zu Lasten der Pferde gehen.
Ich habe z. B. in Gestüten oftmals sehr solide Zaunanlagen gesehen. Da scheint genug Geld vorhanden gewesen zu sein und entsprechende Genehmigungen erteilt worden zu sein. Wir reden hier ja nicht von Privathaltern, die nur ihr eigenes Risiko für die Tiere zu tragen haben. Wir reden hier von gewerblichen Betrieben, wo fremdes Eigentum zu schützen ist und von denen keine Gefahren für die Allgemeinheit ausgehen dürfen. Sicherlich ist das dann auch eine Kostenfrage, die sich an den Marktüblichen Preisen orientiert. Doch diese Preise werden halt durch das übermäßige Angebot so stark nach unten gedrückt, dass das wirtschaftlich einfach nicht mehr geht. Das Gleiche erlebe ich in meinem Beruf ja auch obwohl es eine festgesetzte Honorarordnung gibt, die nicht unterschritten werden darf, wird dies dennoch getan, um überhaupt noch an Kundschaft zu gelangen.
Würde unsere SB richtige Zäune stellen, dann müsste sie natürlich das auf die Einsteller umlegen. Dadurch würde sich dort sehr schnell der Bestand wieder reduzieren und die bestehenden Probleme mit der Haltung deutlich verbessern. Es könnte also dadurch schon geregelt werden, doch die Einnahmen gingen so weit zurück, dass so eine riesige Anlage halt nicht mehr betrieben und unterhalten werden könnte. Sie würde sehr bald schließen müssen. Also geht diese wirtschaftliche Frage auch voll zu Lasten der Tiere dort, denn es wird eben nicht investiert und versucht mit minimalen Mitteln maximalen Ertrag zu erzielen.
Wäre Antares dort am Hof gebohren, hätte die SB ihm ganz sicher schon im ersten Lebensjahr klar gemacht, was er darf und was nicht. Leider kam er zweijährig schon völlig verzogen (aus ihrer Sicht) auf den Hof und diese Versäumnisse wurden von mir halt nicht nachgeholt. Ihre Pferde haben ja den nötigen Respekt vor diesen witzigen Stromlitzen. Da kann ich schlecht so argumentieren, dass sie daran Schuld sei. Sie hätte Antares auch so lange verprügelt, bis er ihre Dominanz nicht mehr in Frage gestellt hätte, wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre. Bei ihr werden alle Tiere grundsätzlich unterdrückt, damit sie ihr bedingungslos gehorchen. Wenn sie einen Hund zwischen die Beine klemmt und maßriegelt, dann unterwirft der sich sehr schnell, weil das in seiner Sozialstrucktur so angelegt ist. bei einer Katze wäre das nicht möglich. Die kriegen die Gerte nur dann um die Ohren, wenn sie zu weit gehen, damit sie wieder Abstand nehmen. So ähnlich geht sie auch bei ihren Wildschweinen vor. Die lerne sie alle schon im Frischlingsalter richtig kennen, damit das für später dann geklärt ist und nicht mehr in Frage gestellt wird. Und wer dennoch unbelehrbar ist, landet bei ihr am Spieß. Antares wollte sie schon oft grillen, doch ich hatte etwas dagegen. Ich bin also Schuld daran, dass mein Pferd durch diese Zäune geht, denn ihre Pferde gehen da auch nicht durch, wenn kein Strom drauf ist. Die wissen eben, was ihnen dann blüht. Da hungern die lieber als sich diesen Ärger einzufangen.