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Target und Oppositionsreflex vs. Weichen

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cännsi
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Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« am: 22. Dezember 2009, 09:25:43 »
Verfasst am: 03 Sep 2009 10:50

Hallo, ich hab mich ja nun schon etwas vorgestellt. Ich bin noch Clicker-Anfänger - nach jahrelangem NHT haben mich die Videos und Bilder von Clickerpferden begeistert, sodass ich mein Dinchen mehr oder weniger damit "erziehe" bzw. erziehen möchte.

Beim NHT ist ja immer die negative Bestärkung im Vordergrund - also das Weichen auf eine bestimmte Art von Druck.

Jetzt tauche ich zum ersten Mal tiefer in das Thema "Target" ein. Also mit Targetstick haben wir schon mal begonnen, aber jetzt stellt mich die Arbeit mit "Körpertargets" vor ein großes Fragezeichen :?:

Dinchen hat anfangs gelernt auf Druck, Blick etc zB auf die HH mit dieser zu weichen in Verbindung mit dem Click --> NHT & Clickern. Wenn ich jetzt damit beginnen würde, dass sie auf ein Target (Faust, Stick etc) zukommen soll, ist das ja genau gegensätzlich. Was ja noch nicht das Thema ist - es würde nur völlig neu für uns werden - also nochmal alles von vorne. Ich frage mich jetzt nur, inwiefern sich das später vom Reiten separieren lässt? Beim Reiten geht es ja darum, dass das Pferd auf Druck weicht und sich nicht dagegenlehnt wie zB Vorwärts, Seitwärts, Abwärts.

Wie sind da eure Erfahrungen? Unterscheiden die Pferde problemlos die Targetarbeit vom Reiten. Weil bei der Targetarbeit ist ja immer - wie schon gesagt - ein definiertes Ziel(objekt) zu erreichen - in dem Fall nicht das Bein  :wink:

Ich hoffe, mein Denkschema ist rübergekommen.

PS: Clickertraining ist wirklich viel viel mehr, als ich bisher dachte
wenn ich unsere Arbeit völlig danach ausrichten würde - müsste ich alles nochmal von vorne erarbeiten :shock:  Es wäre auf alle Fälle eine Herausforderung

...werd mir mal das Buch von A. Kurland noch zu meinen anderen beiden zulegen...
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #1 am: 22. Dezember 2009, 09:27:54 »
Erstellt von: Darleene
Verfasst am: 03 Sep 2009 11:08   

Na ich kann Dir nur beschreiben wie ich es mache.. ich hab ja auch ein junges noch nicht angerittenes Pferd.

Ich hab ihr beigebracht auf Signal zu weichen..  hald nur mit Clicker :)
Vorderhandweichen, Hinterhandweichen und dann irgendwann ist mein Ziel ganzes Pferd seitlich weichen aus der Kombination von beiden  :D
Angefangen habe ich mit der Hinterhand, dann Vorderhand (da tut sich sich sichtlich schwerer). Ich tippe sie da einfach an der Stelle mit den Fingern an..  und gebe das Signal. Anfangs hab ich da zuerst die Gewichtsverlagerungen geclickt. Irgendwann reicht dann nur mehr ein hinzeigen oder Signal.
Für mich, beides sehr wichtige Übungen.. damit ich mein Pferd dann an der Longe bzw. bei der Handarbeit besser koordinieren kann  :D

Ich bringe Ihr zur Zeit gerade das "Hinterntarget" bei, funktioniert schon sehr gut.Also das sie auf Zeichen seitlich auf mich zukommt..  das mache ich fürs spätere aufsteigen mit der Aufsteighilfe um sie leichter einparken zu können  8)
Das mache ich mit deutlichem Handsignal und Handtarget (flachen Hand).
Rückwärts auf mich zukommen, lass ich noch... das überleg ich mir noch wie ich das gut umsetzen könnte, ohne das es nervig wird  :D

Dann hab ich noch das normae Handtarget. Das ist bei mir eine Faust, die nehm ich zum führen. Und Fingen schnippen zum herkommen, mitgehen (falls sie mal träumt)

Mir fällt grad auf das meine Maus für Fremde sicher nicht Benutzerfreundlich programiert ist  :D  8)
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cännsi
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #2 am: 22. Dezember 2009, 09:28:29 »
Vielen Dank für dein Statement!

Zitat
Ich hab ihr beigebracht auf Signal zu weichen.. hald nur mit Clicker 
Vorderhandweichen, Hinterhandweichen und dann irgendwann ist mein Ziel ganzes Pferd seitlich weichen aus der Kombination von beiden 
Angefangen habe ich mit der Hinterhand, dann Vorderhand (da tut sich sich sichtlich schwerer). Ich tippe sie da einfach an der Stelle mit den Fingern an.. und gebe das Signal. Anfangs hab ich da zuerst die Gewichtsverlagerungen geclickt. Irgendwann reicht dann nur mehr ein hinzeigen oder Signal.
Für mich, beides sehr wichtige Übungen.. damit ich mein Pferd dann an der Longe bzw. bei der Handarbeit besser koordinieren kann

Genau so hab ich es gemacht bisher! Auch bei uns ist die VH deutlich schwieriger zu koordinieren als die HH - aber mittlerweile geht auch das schon immter besser mit C/B

Aus der Kombination beider möchte ich dann später auch mal das Seitwärts etablieren.

Zitat
Das mache ich mit deutlichem Handsignal und Handtarget (flachen Hand).

So wie ich das verstehe, liegt der Schlüssel im Körpertarget, dass dafür ein definiertes Signal eingesetzt wird, sodass es später nicht zu "Verwechslungen" kommt und sich das Pferd gegen alles lehnt, was es für notwendig erachtet (Halfter, Schenkel, Zügel etc). Sondern dass es explizit nur auf dieses Signal reagiert -> Faust, flache Hand,...

Bei Dinah hab ich mir überlegt, das Faust-Target nicht "pur" einzusetzen. Was das heißt? Wir mussten vor kurzem erst mal wieder die Höflichkeit auf Vordermann bringen, da ich das wohl offensichtlich vernachlässigt hab am Anfang :oops:  :oops: 

Seitdem hab ich sie darin bestärkt, dass sie das Leckerlie nur erhält, wenn sie völlig passiv darauf wartet bis die geschlossene Faust mit Leckerlie nach dem Click aufgeht. Also Ankabbern aber auch Anstupsen der Faust - Faust geht weg! Bis das in Fleisch und Blut übergegangen ist und sie für längere Zeit nicht mehr rüpelig wird, wollte ich mich inzwischen damit behelfen, dass das Faust-Target mit einem Handschuh zB in Blau etabliert wird! Ich stelle mir vor, dass sie damit besser differenzieren kann - später kann ich den Handschuh dann ja weglassen, wenn sie höflich bei der Belohnung bleibt.

Ist das logisch...?

LG und Danke schon mal für die Unterstützung.

Conny
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #3 am: 22. Dezember 2009, 09:29:38 »
Erstellt von: Darleene
Verfasst am: 03 Sep 2009 12:27   

Zitat
So wie ich das verstehe, liegt der Schlüssel im Körpertarget, dass dafür ein definiertes Signal eingesetzt wird, sodass es später nicht zu "Verwechslungen" kommt und sich das Pferd gegen alles lehnt, was es für notwendig erachtet (Halfter, Schenkel, Zügel etc). Sondern dass es explizit nur auf dieses Signal reagiert -> Faust, flache Hand,...

Jetzt versteh ichs *g*
Du meinst wenn sie gelernt haben auf Signal entgegen zu kommen, das sie dann Probleme haben mit dem Schenkel zB, später.. gell?

Nein, das können die schon gut unterscheiden..  und auf Druck weichen lernt sie ja auch. Und zB. das Hinterntarget ist ja eine ganz eigene Übung, die hat mir dem reiten net viel zu tun.
Nora kann das weichen und "andocken" jetzt auch schon sehr gut unterscheiden. Sind ja zwei verschiedene Signale. Und ich steh dabei ja auch ganz anders neben Ihr..  :)
Am Beginn kommt es natürlich ab und zu Verwechslungen zwischen weichen und andocken, das is normal.. das festigt sich dann eh recht schnell.

Zitat
Bei Dinah hab ich mir überlegt, das Faust-Target nicht "pur" einzusetzen. Was das heißt? Wir mussten vor kurzem erst mal wieder die Höflichkeit auf Vordermann bringen, da ich das wohl offensichtlich vernachlässigt hab am Anfang :oops:  :oops: 

Seitdem hab ich sie darin bestärkt, dass sie das Leckerlie nur erhält, wenn sie völlig passiv darauf wartet bis die geschlossene Faust mit Leckerlie nach dem Click aufgeht. Also Ankabbern aber auch Anstupsen der Faust - Faust geht weg! Bis das in Fleisch und Blut übergegangen ist und sie für längere Zeit nicht mehr rüpelig wird, wollte ich mich inzwischen damit behelfen, dass das Faust-Target mit einem Handschuh zB in Blau etabliert wird! Ich stelle mir vor, dass sie damit besser differenzieren kann - später kann ich den Handschuh dann ja weglassen, wenn sie höflich bei der Belohnung bleibt.

Also wg. dem Höflich sein....
Ich habs so gemacht..
Kopf wegdrehen geclickert und auch blöd herumstehen geclickert.
Wenn sie mal mit fast auf den Schoss gesprungen ist (was selten ist) hab ich mich weggedreht. Eine zeitlang hatten wir ein Problem mit Hand schnappen, war aber mein fehler weil ich anscheinend beim Füttern (vorallem beim Spazierengehen) immer die gleiche Handbewegung gemacht habe und sie immer gedacht hat.. das is das Futter.
Ich mache jetzt immer verschiedne Handbewegungen beim Füttern, einmal von vorne, seitlich, hinten usw... das ich da selbst keine so fixes Muster reinbekomme :).
Ich hab dann eben weg. dem Schnappen diese Handbewegung immer so nebenbei (bei spazieren oder stehen) gemacht und wenn sie es ignoriert hat geclickert.
Das mit der Futterfaust hab ich auch mal gemacht und mit dem Handtarget hat sie es nie verwechselt.

Du hast doch sicher auch ein Stimmsignal für sie wenn sie mitkommen soll oder herkommen soll. Bzw. ist Deine Körperhaltung da sicher auch gnaz anders. Also ich hätte da keine Bedenken wg. einer Verwechslung. Ich glaub einen Handschuh von einer normal Hand zu unterschieden ist auch recht schwierig und ich denke schon das sie das gut unterscheiden können.

Ich tu mich immer ein bisschen schwer mit meinen Beschreibungen *g*
Wennst magst komm ich aber gern mal bei Dir vorbei, bin ja gleich um die Ecke und den Stall von der Andrea wollt ich mir eh schon immer mal angucken und Deine hübsche Haflingerin natürlich auch! :)))
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cännsi
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #4 am: 22. Dezember 2009, 09:29:50 »
Zitat
Jetzt versteh ichs *g*
Du meinst wenn sie gelernt haben auf Signal entgegen zu kommen, das sie dann Probleme haben mit dem Schenkel zB, später.. gell?

Genau :P  Ich kann mich manchmal nicht ganz so ausdrücken, wie ich es meine :roll:

Zitat
Nein, das können die schon gut unterscheiden.. und auf Druck weichen lernt sie ja auch. Und zB. das Hinterntarget ist ja eine ganz eigene Übung, die hat mir dem reiten net viel zu tun.
Nora kann das weichen und "andocken" jetzt auch schon sehr gut unterscheiden. Sind ja zwei verschiedene Signale. Und ich steh dabei ja auch ganz anders neben Ihr.. 
Am Beginn kommt es natürlich ab und zu Verwechslungen zwischen weichen und andocken, das is normal.. das festigt sich dann eh recht schnell.

Und ich dachte schon: Entweder Oder beim Clickern :roll:  Ich bin ja jemand, der gerne alles anwendet, was sich anbietet - dazu gehört auch Weichen auf Druck bzw. Kommando! Im Körpertarget würd ich eine schöne Ergänzung und eine neue zusätzliche Lektion zu unserer bisherigen Arbeit sehen - also wie du sagst: 2 verschiedene Signale mit verschiedenen Körperhaltungen... Falls das aber kontraproduktiv (hab ja noch nicht soviele Erfahrungen damit) gewesen wäre, hätte ich mich wohl etwas umorientiert.

Zitat
Kopf wegdrehen geclickert und auch blöd herumstehen geclickert.
Wenn sie mal mit fast auf den Schoss gesprungen ist (was selten ist) hab ich mich weggedreht.

So hab ich auch nochmal hinter einer Absperrung von vorne begonnen, weil Dinchen hat nach etlichen Wochen immer wieder mal (wie hat das Heike so schön erklärt in irgend einem Beitrag 8) ) mich einfach am Hosenbund geschnappt und geschaut, ob beim Schütteln mehr Leckerlies aus dem Automaten rausfallen :roll:

Nach dem Bestärken mit Click (wenn sie den Kopf wegdreht oder einfach relaxt rumgestanden hat) hab ich es ausgedehnt darauf, dass sie das Leckerlie nur erhält, wenn sie nicht rüpelig mit den Zähnen wird - weil oft war sie so gierig, wenn ich ihr gleich mit flacher Hand das Leckerlie gereicht habe, dass sie schon mal meine Finger miterwischt hat --> Kopf weg - Click - Faust mit Leckerlie hin - keine Rüpeleien - Faust auf - Schmatz :)  Jetzt hat sie es schon ziemlich gut heraus, sodass ich glaub ich allmählich drauf verzichten kann.

Zitat
Das mit der Futterfaust hab ich auch mal gemacht und mit dem Handtarget hat sie es nie verwechselt.

Werd einfach mal ausprobieren, ob das Hand-Target funktioniert - dachte halt nur, dass sie sich vielleicht leichter tut, wenn optisch ein Unterschied besteht :idea:

Zitat
Du hast doch sicher auch ein Stimmsignal für sie wenn sie mitkommen soll oder herkommen soll. Bzw. ist Deine Körperhaltung da sicher auch gnaz anders.

Ja klar! Stimmt! Werd erst mal mit dem Target-Stick arbeiten und dann mal auf das Hand-Target umstellen, dann dürfte sie es auch verstehen...

Zitat
Ich tu mich immer ein bisschen schwer mit meinen Beschreibungen *g*


ich auch  :D
 
Zitat
Wennst magst komm ich aber gern mal bei Dir vorbei, bin ja gleich um die Ecke und den Stall von der Andrea wollt ich mir eh schon immer mal angucken und Deine hübsche Haflingerin natürlich auch! ))

Supergerne - ist ja wirklich nur ein Katzensprung! Kennst du die Andrea persönlich? Sie ist die nächsten 2 Wochen auf Urlaub, da bin ich öfter im Stall, weil wir uns den Stalldienst teilen! Ich möcht dich nur vorwarnen: Dinchen und ich stehen ganz am Anfang, aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen 8)

Dank und LG Conny
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #5 am: 22. Dezember 2009, 09:30:33 »
Verfasst am: 03 Sep 2009 15:16   

schönes  Thema!! Ich hab jetzt nicht Zeit alles zu lesen, deshalb schreib ich erst mal was damit ich es nicht aus den Augen verliere.

Der Punkt mit dem "Druck weichen" beim Reiten ist genau das, was mich seit einigen Monaten in der Arbeitssystematik von A. Kurland fasziniert.
Wenn der Druck so minimal wird, und die Reaktion des Pferdes entsprechend geschult wird, ist es schon bald kein "Druck" mehr im Sinne negativer Verstärkung, sondern nur noch ein "Kontakt" der dem Pferd Information gibt.

Negative Verstärkung bedeutet ja etwas unangenehmes hinzuzufügen und wegzunehmen wenn die entsprechende Reaktion da ist.
Die Reaktion ergibt sich dann aber aus dem Bestreben des Tieres, den Druck loszuwerden.
Wird das Pferd aber auf "physische Einwirkung" geschult, so dass es das Gefühl einer einwirkung als Signal begreift, entfällt das ganze Thema mit Weichen von Druck. Es bekommt eine völlig andere Bedeutung.
Es ist wie gemeinsames Tanzen. Der eine führt, aber nicht indem er den anderen schiebt. Die Partner folgen schliesslich einer hauchfeinen Idee von Bewegung. :D

Zitat
wenn ich unsere Arbeit völlig danach ausrichten würde - müsste ich alles nochmal von vorne erarbeiten  Es wäre auf alle Fälle eine Herausforderung

genau das tun wir derzeit. Und es ist sooooo spannend  :D  :D
Vor allem weil es noch mal ein grosser Unterschied ist, ob ich das Pferd in eine Bewegung hineinführe und ihm darin helfe, seine Balance zu finden, oder ob das Pferd in der Bewegung seine Balance selbst findet.

mehr in Kürze, heute fängt unser Kurs an und ich bin sicher abends ziemlich k.o.  :D

lg Heike
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #6 am: 22. Dezember 2009, 09:31:02 »
Zitat
Wenn der Druck so minimal wird, und die Reaktion des Pferdes entsprechend geschult wird, ist es schon bald kein "Druck" mehr im Sinne negativer Verstärkung, sondern nur noch ein "Kontakt" der dem Pferd Information gibt.

so hab ich das noch gar nicht geshen! Meiner Intuition nach empfand ich diesen Hauch von Druck, der nach erfolgreichem Konditionieren übrig bleibt, zwar nicht als etwas Schlimmes bzw. Unangenehmes, aber doch noch als "negative Bestärkung" lt. Definition

Zitat
Negative Verstärkung bedeutet ja etwas unangenehmes hinzuzufügen und wegzunehmen wenn die entsprechende Reaktion da ist.

Hab dazu auch ein paar eigene Gedanken in meinem Blog zusammengefasst http://knopflochblume.jimdo.com/philosophie-rund-ums-pferd/alles-erziehungssache-der-weg-zur-harmonischen-partnerschaft/strafen-vs-ignorieren/

Wenn man es jetzt von dieser für mich "neuen" Seite aus sieht - steht man plötzlich vor einer ganz anderen Bedeutung:

Zitat
Wird das Pferd aber auf "physische Einwirkung" geschult, so dass es das Gefühl einer Einwirkung als Signal begreift, entfällt das ganze Thema mit Weichen von Druck. Es bekommt eine völlig andere Bedeutung.
Es ist wie gemeinsames Tanzen. Der eine führt, aber nicht indem er den anderen schiebt. Die Partner folgen schliesslich einer hauchfeinen Idee von Bewegung.

Interessant - hier ist nun bei mir ein neuer Umdenkprozess im Gange :idea:

Bin schon gespannt auf weiteren Input!



PS: Ich hoffe das Ganze wird jetzt bei diesem Thema nicht Off-Topic :?:
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #7 am: 22. Dezember 2009, 09:32:11 »
Erstellt von: Darleene
Verfasst am: 03 Sep 2009 17:33   

Yep genau..  Heike kann das so schön erklären  :D
Druck gibts für mich nicht..  das heisst bei mir Signal *g*

Clevere Halfingerin.. wenn man Menschen schüttelt, fallen Leckerli raus  :D
Absperrung ist grad bei Menschenschüttlerpferden sehr wichtig.  :D

Du musst nur aufpassen das Du durch das Kopfwegdrehen keine Verhaltenskette reinbekommst.
Verhaltenskette wäre zB. Pferd schnappt - Hand zu - Pferd dreht Kopf weg - bekommt Zucki.
Pferd denkt.. super! "Schnappen - hand zu - kopf drehen" das gehört alles zusammen das ich mein Zucki bekomme.
Da ist es wichtig immer ein bisschen abzuwandeln und die ganze Situation schon vorher abzufangen bevor eben das schnappen entstehen kann.

Waaahhh ich und Beschreibungen schreiben... schliiiimmmm.. Alex kann das viel Besser. Beim reden tu ich mir eindeutig leichter  :D

Ich komm euch sehr gerne mal besuchen :) Da freu ich mich schon... schick Dir eine PN :)
Du die Andrea kenn ich nicht persönlich.. eben nur immer vom hören und Erzählungen her. Da wurde immer gesagt der "Offenstall von der Andrea am Hühnerberg"  :D
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #8 am: 22. Dezember 2009, 09:32:32 »
Zitat
Du musst nur aufpassen das Du durch das Kopfwegdrehen keine Verhaltenskette reinbekommst.
Verhaltenskette wäre zB. Pferd schnappt - Hand zu - Pferd dreht Kopf weg - bekommt Zucki.
Pferd denkt.. super! "Schnappen - hand zu - kopf drehen" das gehört alles zusammen das ich mein Zucki bekomme.

Stimmt! Man lernt nie aus :) Danke für den Hinweis! Aber das ist bei uns (glaub ich zumindest) nicht der Fall - das merk ich daran, dass sie immer öfter nicht nach meiner Faust schnappt. Andernfalls wäre es ja genau umgekehrt. Und sie würde dieses Verhalten forcieren, um zum Leckerlie zu kommen. Wenn sie danach schnappt - wenn es doch mal vorkommt - dann geht die Faust weg und ich dreh mich dann auch weg und entferne mich 2 Schritte. Dann schaut sie ganz betroffen - beim 2. Anlauf klappt es dann :D Aber ich werde das in Zukunft beherzigen, damit es wohl nie darauf hinausläuft.

Zitat
Da ist es wichtig immer ein bisschen abzuwandeln und die ganze Situation schon vorher abzufangen bevor eben das schnappen entstehen kann.

Stimmt - hier entscheide ich immer sehr individuell und bemühe mich vor allem zu variieren - also Leckerlie mehr seitlich, tiefer etc. füttern.

Ich freu mich schon!

LG
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #9 am: 22. Dezember 2009, 09:32:55 »
keine Bange, das ist sowas von on topic, das Thema  :D

gell das ist sehr spannend, wenn bekannte Dinge auf einmal eine andere Bedeutung bekommen....  :D

lg Heike
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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cännsi
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #10 am: 22. Dezember 2009, 09:33:52 »
Verfasst am: 04 Sep 2009 8:12   

Ja das ist es definitiv, Heike!

Ich bin ja eine immerwährend-Suchende und Peu-à-Peu-Findende :wink: aber gerade, was diese Thematik angeht, so befinde ich mich momentan gerade in einem Glaubenskonflikt.

Einerseits "kommt" man stellenweise ohne - ich nenn sie jetzt mal - Reize nicht aus, um überhaupt den Lernprozess in die gewünschte Richtung voranzutreiben, andererseits wurmte mich irgendwie entfernt die Feststellung (bzw. Definition), dass "der Hauch", der bei entsprechender Konditionierung davon übrigbleibt, immer noch für mein Gegenüber gerade beim Clickern negativ behaftet ist :roll:  Diesen Eindruck habe ich nämlich in so manchen Situationen überhaupt nicht, wenn ich mir Dinchens Gesicht ansehe :)

Zitat
Wird das Pferd aber auf "physische Einwirkung" geschult, so dass es das Gefühl einer einwirkung als Signal begreift, entfällt das ganze Thema mit Weichen von Druck.

Verstehst du (bzw. A. Kurland) unter physischer Einwirkung etwas anderes als negative Bestärkung? (muss das jetzt nur nachhaken, damit ich wohl den Umfang voll verstehe) Negative Bestärkung - Druck ran und weg, wenn Reaktion. physische Einwirkung - dasselbe, oder? - bis irgendwan auf minimales "Signal" reagiert wird?

Oder liegt der Teufel im Detail: Entscheidet allein die Einstellung WIE man zum Pferd geht? Konditioniert man auf einen "physischen Reiz", damit man später dann lediglich zum Informationsaustausch "Tanzen" kommt, oder konditioniert man darauf, dass das Pferd unter mir steht und auf jeglichen Anreiz "weicht". *ich hoffe mein Gedankengang kommt rüber* Oder besteht überhaupt kein Unterschied zum "Signal erlernen" und "weichen lassen" (NHT)? In beiden Fällen soll ja irgendwann vorherrschend sein, dass Pferd auf minimales "Signal" weicht. Mit dem einzigen Unterschied, dass das Pferd beim Clickern auch positiv bestärkt wird - zusätzlich. (Edit: vorausgesetzt, dass man nicht nur das freie Shapen als Clickertraining sieht)

Wird dieser Zusammenhang in Kurlands Buch übers Clickern beschrieben - hat sie diese Formulierung aus eigener Erfahrung getroffen? Das Thema ist doch sicherlich auch ein Nährboden für Diskrepanzen unter "Gelehrten", ob nun Wortklauberei oder Schönrederei, wo das Endresultat augenscheinlich  "das Gleiche ist"?
Mann, ich tu mich so schwer, das in Worte zu fassen, was mich an dieser Thematik fasziniert...oder ob ich einfach nur viel zu viel denke :roll:  muss mal kurz weg, um mir das Ganze nochmal durch den Kopf gehen zu lassen - vielleicht hab ich jetzt ja auch völligen Stumpfsinn geschrieben :?


Zumindest habe ich jetzt ein anderes Bild vor Augen, mit dem ich mich wesentlich besser anfreunden kann :D
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Ehemaliges Mitglied 28
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #11 am: 22. Dezember 2009, 09:36:30 »
Verfasst am: 04 Sep 2009 11:29   

Hab jetzt nicht alles gelesen, aber kann dir meine Erfahrung schreiben.
Ich hab mit meiner Kleinen auch mit NHT angefangen- ungefähr 4 Monate- was komplett das falsche für sie war.
Bin dann zum Clickern, hab weiter die Bodenarbeitssachen in der Richtung gemacht, allerdings mit Clicker. Aber trotzdem hat sie mich noch oft versucht zu treten usw. beim Hinterhandweichen.
Hab dann vor kurzem das Hüfttarget gelernt um die Hinterhand zu mir herzuholen, was super funktioniert. Nur wollte sie zuerst nicht  mehr weichen, allerdings hab ich dann mit dem Finger kurz angetippt und sie ist gewichen*jackpot* Das wars- ich durfte mich direkt an ihre Hinterhand stellen, was früher gefährlich gewesen wäre, und sie ist gewichen auf Fingertipß. Für mich hat dieses Hüfttarget wirklich sehr viel gebracht. Und wenn du die Signale wirklich gut differnzierst, also nicht ähnlich, sollte das schon klappen.
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cännsi
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #12 am: 22. Dezember 2009, 09:37:08 »
@skadi

vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht :D

Zitat
Und wenn du die Signale wirklich gut differenzierst, also nicht ähnlich, sollte das schon klappen.

ich glaube das ist der Schlüssel zum Erfolg.

Zitat
Hab jetzt nicht alles gelesen

Macht nichts - wir haben lediglich die Idee weitergesponnen :wink:

LG
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Ehemaliges Mitglied 28
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #13 am: 22. Dezember 2009, 09:37:59 »
So jetzt hab ich nachgelesen und weiß nun, was du genau gemeint hast. Also ich glaub und hoffe, dass wir da kein Problem haben werden, bin aber seitdem wir das Hüfttarget machen nicht mehr geritten. Aber ich glaube nicht, dass das was ausmacht.
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strizi
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Re:Target und Oppositionsreflex vs. Weichen
« Antwort #14 am: 22. Dezember 2009, 09:38:56 »
Verfasst am: 04 Sep 2009 19:47   

also, ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass pferde durch die target arbeit lernen "gegen" den schenkel zu gehen.............. das sind doch völlig unterschiedliche dinge.

beim weichen auf körperkontakt (das wäre ja mit dem schenkel vergleichbar) ist zuerst berührung da und von der wird "sich gelöst"

bei der targetarbeit gehts doch darum die berührung zu suchen - also zu etwas hinzugehen und  zu berühren, was vorher NICHT am körper angelegen hat...................

wäre mir nie in den sinn gekommen, dass DAS ein pferd verwechseln könnte :roll:

meine kleine weicht übrigens auf zartes zeigefingeranlegen vh und hh und geht auch so rückwärts. und wenn ich die hand auf höhe hüfthöcker ein paar cm weg von ihr hinhalte, so kommt sie auf die hand zu, um an zu docken - da gabs bisher noch nie irgendwelche verständigungsschwierigkeiten, weil wie gesagt - das sind ja 2 völlig verschiedene paar schuhe (in meinen augen halt)
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