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Richtig reiten reicht?

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solera
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #105 am: 14. Juli 2011, 17:01:00 »
seh ich nicht so. ich kann soviel bestätigen wie ich will - solange ich klemme, klemmt auch der muli, einfach weil er nicht anders kann.
da nützt auch der größte motivator nichts. 
da hast du sicher mehr erfahrung als ich - ich hab es einfach nicht getestet. nur ich weiß wieviel pferde TROTZDEM laufen auch wenn der reiter fehler macht und die sind nicht v+. wenn der reiter wirklich ganz miserabel sitzt, wird's vermutlich nicht klappen, aber wenn er sich halbwegs auf einem pferd halten kann und nicht komplett gegen die bewegung sitzt, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das pferd da drüber läuft, weil gibt ja keks nur dann wenn ich's richtig mache. für gp wird's vermutlich nicht reichen, für den standardausreiter schon, weil da zählt brav vor korrekt.
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #106 am: 14. Juli 2011, 17:15:51 »
Hm, das kann ich so nicht bestätigen. Ich bin ja jemand der beim Reiten wirklich viel clickert und dennoch überhört mein Pony meine Sitzhilfen durchaus nicht (wenn sie korrekt sind). Aber es ist auch so dass man trotz allem Clickern das "Reiten" an sich nicht konditionieren kann, meines Erachtens.
Denn wie schon gesagt es ist ein komplexes Gebilde aus Ursache und Wirkung, das in der Natur des Pferde begründet ist - zumindest wenn wir mal uns von der blossen Knopfdruck-Bedienbarkeit verabschieden und qualitätsvolles gutes Reiten bzw Laufen haben wollen.

aber das andere geht sicher, sieht man ja an den Stunthorsereitern, die alles Mögliche am geradeaus galoppierenden Pferd machen, ohne dass es sich davon beeindrucken lässt - es galoppiert geradeaus, das hat es so gelernt, und fertig.
Aber der Galopp hat dann auch einen anderen Anspruch gegenüber einem klassischen versammelten Bergaufgalopp, in dem sich das Pferd nicht trotz des Reiters  sondern mithilfe des Reiters ausbalancieren kann.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #107 am: 14. Juli 2011, 17:20:05 »
aber wenn er sich halbwegs auf einem pferd halten kann und nicht komplett gegen die bewegung sitzt, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das pferd da drüber läuft, weil gibt ja keks nur dann wenn ich's richtig mache.

du kannst ne komische ansicht von clickerpferden  :roll:
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solera
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #108 am: 14. Juli 2011, 17:28:37 »
du kannst ne komische ansicht von clickerpferden  :roll:
das mein ich nicht clickerspezifisch - dreh den fernseher auf und bewundere die leidensfähigkeit eines pferdes! ob die jetzt über blockaden drübergeprügelt oder -gelockt werden ist mmn schon wurscht.

ansonsten geh ich vollkommen konform damit, dass gutes laufen und knopfdruckreiterei 2 paar schuhe sind - möglich ist aber beides... und gesehen hab ich auch schon beides in allen lagern, die mir begegnet sind.
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verena
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #109 am: 14. Juli 2011, 23:13:39 »
das mein ich nicht clickerspezifisch - dreh den fernseher auf und bewundere die leidensfähigkeit eines pferdes! ob die jetzt über blockaden drübergeprügelt oder -gelockt werden ist mmn schon wurscht.
ich weiß nicht, ob ich ganz richtig verstehe was Du sagen willst. Meinst Du damit, daß Pferde, nur um einen click, sprich Leckerli zu kriegen  , Dinge tun, die der Reiter möchte, obwohl sie ihm unangenehm sind oder sogar Schmerzen bereiten?
Das könnte ich aus meiner Erfahrung heraus eigentlich nicht so bestätigen. Gerade Clickerpferde, denen kein 'tu tust es, sonst.....' droht, trauen sich sehr wohl auch Nein zu sagen bzw. vielleicht bemühen sie sich das Richtige zu tun, aber ihre Mikro- oder Makromimik zeigt sehr wohl an, daß sie sich dabei nicht wohlfühlen.
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strizi
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #110 am: 15. Juli 2011, 06:57:47 »
hmmm, irgendwie kann ich soleras überlegungen SEHR gut nachvollziehen!

und, ja, ich glaube SEHR wohl, das clickerpferde weit über ihr naturell hinaus dinge mitmachen, weil sie auf lob, anerkennung und keks "warten".

das wird ja auch immer wieder als "werbung" für die clickerei vermarktet, dass man wildtieren im zoo beibringt, sich z.b. impfen zu lassen............. klar - der piks ist nicht die welt, verdeutlicht in meinem kopf aber ganz gut dieses thema.

ebenso der vergleich mit dem glückspielautomaten = variable bestärkung......................... leute, das is ne SUCHT!!! ich würde niemalsnie behaupten, dass clickerpferde die ach so freie wahl haben (schon garnicht, die vollproficlickerpferde!). meine vielzitierte "macht des clickers" ist allgegenwärtig  :cheese: und wird m.m.n. total unterschätzt!
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Mannimen
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #111 am: 15. Juli 2011, 07:25:16 »
Guten Morgen Ursula,

der Gedanke mein Pferd süchtig zu machen beunruhigt mich ein wenig. Zwar wirkt die Sucht nach Anerkennung nich auf das Nervensystem aber erzeugt dann dich Stress, wenn das Gesuchte ausbleibt. Und damit würde ich irgendwie unbeabsichtigt auch ein mieses Gefühl erzeugen.

Ist das dann besser, als physischen Druck auszuüben? Ich glaube da fehlt mir wieder etwas Farbe.

LG Manfred
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solera
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #112 am: 15. Juli 2011, 07:53:39 »
ich weiß nicht, ob ich ganz richtig verstehe was Du sagen willst. Meinst Du damit, daß Pferde, nur um einen click, sprich Leckerli zu kriegen  , Dinge tun, die der Reiter möchte, obwohl sie ihm unangenehm sind oder sogar Schmerzen bereiten?
ja! genau das steht da. natürlich sieht man auch JEDEM pferd irgendwo an wo es über die schmerzgrenze hinaus geht, aber das hält sie normalerweise nicht davon ab.

und strizi's vergleiche drücken das auch ganz gut aus... danke :herz: , die beispiele hab ich ja leider nicht so parat.

Ist das dann besser, als physischen Druck auszuüben?
hmmm... ich persönlich würde meinen, dass wenn du die welt in schwarz/ weiß siehst, pferde in die steppe gehören - fertig aus!
nachdem das aber auch nicht mein weg ist, lebe ich mit meinen grauzonen in denen ich das für mich abwägen muss was ich dem pferd gegenüber als fair empfinde. und in meiner(!) welt ist das um und auf ein sehr guter reitersitz mit beckenbewegungsmechanik in der bewegung des pferdes. ich kann nicht mal schritt geradeaus verlangen wenn ich wie ein u-hakerl oben sitz. aber in meiner welt ist eigentlich auch reiten das um und auf - ich bin in erster linie reiter und frühestens in zweiter clickertante, zirzensiker, longenhudini und alles was mir gerade nicht einfällt.

« Letzte Änderung: 15. Juli 2011, 08:08:18 von solera »
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Mannimen
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #113 am: 15. Juli 2011, 08:09:48 »
Also wenn diese Sucht so weit geht, dass mein Pferd selbst unangenehme Dinge erträgt, nur um dafür belohnt zu werden, dann weiß ich nich, ob ich das wirklich möchte.

Antares ist jedoch sehr mitteilsam und muckt schon bei kleinsten Zipperlein. Da könnte er sicher etwas mehr aushalten. Ich denke da zum Beispiel an Mücken, die uns im Wald immer überfallen. Da kriegt er total die Kriese obwohl ich ihn ständig von diesen Plagegeistern befreie. Paco hingegen juckt das überhaupt nicht. Bei ihm müssen schon die fetten Bremsen kommen, bevor er sich darüber beschwert und Abwehrreaktionen zeigt. Aber einen Körper voll Mücken steckt er irgendwie schmerzfrei weg, während Antares schon lange Tänzchen macht. Und das habe ich mit Leckerlies noch nicht "abstellen" könennen.
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solera
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #114 am: 15. Juli 2011, 08:17:01 »
Antares ist jedoch sehr mitteilsam und muckt schon bei kleinsten Zipperlein. Da könnte er sicher etwas mehr aushalten. Ich denke da zum Beispiel an Mücken, die uns im Wald immer überfallen. Da kriegt er total die Kriese obwohl ich ihn ständig von diesen Plagegeistern befreie. Paco hingegen juckt das überhaupt nicht. Bei ihm müssen schon die fetten Bremsen kommen, bevor er sich darüber beschwert und Abwehrreaktionen zeigt. Aber einen Körper voll Mücken steckt er irgendwie schmerzfrei weg, während Antares schon lange Tänzchen macht. Und das habe ich mit Leckerlies noch nicht "abstellen" könennen.

mit verlaub, der vergleich hinkt etwas. ich mein, ordentliche steinöl drauf und fertig oder falls es wirklich extrem ist meine reiteinheiten verschieben. das ist doch nichts was ich ausbilde?! ich mein, willst du wirklich "leidensfähigkeit" per se ausbilden?
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #115 am: 15. Juli 2011, 09:09:54 »
ich habe aus den von Solera genannten Gründen das clickern beim reiten wieder sehr minimiert. Skessa hat nämlich genau das gemacht, vor lauter "ich möchte eine Click" ist sie deutlich über ihre Leistungsgrenze raus gegangen, bis hin zur totalen Verspannung und überlastung ihres eh schon angeschlagenen Hinterhandmuskels. Und ich habs nicht gemerkt  :rotw:
Ich hab auch nicht verstärkt drauf geachtet, weil sie beim "herkömmlichen reiten" schon sehr deutlich sagt, wo ihre Grenze ist. Ich hatte bei ihr nie Angst, ich überlaste sie, weil sie das einfach von selbst bremst. Wenn sie nicht mehr kann, hört sie auf. Beim Clickern war das anders. Und ich hab mich nicht sicher genug gefühlt für sie mit zu entscheiden, wann GENUG ist.
Ich finde als "Clickerreiter" muss man schon sehr erfahren sein um die feinen Nuancen dann auch wirklcih wahr zu nehmen.
Dazu kambei mir, das mein Trainingsaufbau auch einfach falsch und nicht komplett durch dacht war!
Ich bewundere jeden der das kann! Ich habe es ja am Wochenende bie Heike und Mirko gesehen. das ist genial. Eine richtig vom Clicker gelernte Bewegung, sitzt dann auch viel sicherer, das ist ja auch das was ich vom Boden erlebe.
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strizi
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #116 am: 15. Juli 2011, 09:18:05 »
Guten Morgen Ursula,

der Gedanke mein Pferd süchtig zu machen beunruhigt mich ein wenig. Zwar wirkt die Sucht nach Anerkennung nich auf das Nervensystem aber erzeugt dann dich Stress, wenn das Gesuchte ausbleibt. Und damit würde ich irgendwie unbeabsichtigt auch ein mieses Gefühl erzeugen.

Ist das dann besser, als physischen Druck auszuüben? Ich glaube da fehlt mir wieder etwas Farbe.

LG Manfred
da decken sich unsere gedanken vollkommen, mannie!

ich weiß es noch nicht so genau............ aber das ist der punkt, wo ich immer wieder für mich beschließe: ich werde kein "hardecoreallesundnurclickerer"...........
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strizi
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #117 am: 15. Juli 2011, 09:25:37 »
@stefanie: und du würdest diese erfahrung rein nur aufs reiten eingrenzen? oder denkst du, dass das bei bodenspielwasweißich übungen auch vorkommen kann? (jetzt nicht explizit bei euch, sondern generell......)

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solera
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #118 am: 15. Juli 2011, 09:26:47 »
herzlichen dank für deinen beitrag @stefanie. schade, dass es für skessa und dich nicht geklappt hat. aber um es mit t.a.edisons worten zu sagen: "ich bin nicht entmutigt, weil jeder als falsch verworfene versuch ein weiterer schritt vorwärts ist."
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #119 am: 15. Juli 2011, 09:30:18 »
@ Strizi, am Boden geht sie mit sicherheit auch drüber raus. Ich muss schon immer bißchen aufpassen, das der Bordercollieffekt nicht einsetzt.

Aber da seh ich es besser und körperlich ist es für sie nicht ganz so tragisch, wenn sie kein Gewicht mit rumschleppt. Da trau ich mir auch mehr zu, zu erkennen wann es nicht passt, wenn die Bewegung nicht mehr ganz so sauber sind und wenn sie richtig Lastaufnahme vermeidet und trotzdem weiter "tanzt".

@ Solera; momentan seh ich nicht so das es für uns gar nicht passt. Es hat schon einen Teil Motivation gebracht sich anzustrengen, den ich ohne Clicker von ihr so wahrscheinlich nicht bekommen hätte. Aber auf  meinem derzeitigen Ausbildungsstand, will ich es nicht weiter bringen. Ganz verworfen ist es noch nicht.
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