Hallo Ihr,

jobbedingt könnte ich unter der Woche momentan nur zwischen 9 und 10.30 Uhr etwas mit meiner zukünftigen RB machen. Er bekommt morgens gegen 8 Uhr Heu frei vom Boden in seiner Box, im Sommer soweit ich das sehen konnte vom Boden auf der Koppel. Großartig reiten könnte ich in der Kürze der Zeit ja eh nicht, aber was denkt Ihr, wie lange sollte er ruhen können nach dem Fressen (weiß nicht wie lange er braucht um sein Heu aufzufuttern, das werde ich am Donnerstag sehen), bevor ich mit ihm zumindest etwas Bodenarbeit o.Ä. mache? Erstmal würde ich ihn putzen usw., dabei kann er ja noch dösen, aber so ab 9.30 Uhr würde ich dann was machen wollen. Ich frage mich, ob ihm das reicht als Pause ...


LG Jenny

Ganz ehrlich?
Ich würd mir da gar keinen Kopf machen, erstens willst du ja nicht direkt mit dem hafer-vollgestopften Tier einen Vielseitigkeitsparcours absolvieren und zweitens, bei Heu allein reicht die halbe Stunde sicherlich. So seh ich das halt.  Wenn Sammy direkt vor dem Reiten Hafer gekriegt hat, geh ich halt nochmal 10 Minuten länger Schritt als sonst, aber sonst seh ich da kein Problem.

Bei uns gibt es Kraftfutter, wenn überhaupt, grundsätzlich immer nur nach der Arbeit. Vor längeren Ritten (mehr als drei Stunden) bekommen die Pferde auch davor etwas. Allerdings wird das mind. 1 Std. davor gegeben. Die Verdauungspase ist also immer größer als 30 Min. An sonsten achten wir auch darauf, dass erst Heu und dann Kraftfutter danach gefressen wird, damit dieses nicht zu schnell wieder aus dem Magen raus geschoben wird und mehr Zeit zum verdauen hat. Wird darauf nicht geachtet, konnten wir beobachten, wie das Kraftfutter unterwegs dann unverdaut wieder ausgeschieden wird. Die Bewegung bei der Arbeit und der Stress in fremder Umgebung beschleunigen den Weg durch den Verdauungstrackt und verringern dabei den Stoffwechsel. Das Futter wird auch nicht mehr ausreichend aufgeweicht und reizt somit die Magen- und Darmwände. Insofern achten wir schon darauf, dass es ausreichend Verdauungspausen gibt, bevor das Pferd etwas Arbeit bekommt.

Ich hole auch kein Pferd vom Futter weg, um es danach arbeiten zu lassen. Da mache ich dann immer erst etwas anderes und komme später noch einmal wieder. Wenn keine Arbeit ansteht und nur eine Hufbearbeitung oder so, dann verzichte ich auf eine Verdauungspause und warte nur ab, bis mein Pferd fertig ist mit fressen.

Mein Pony hat 24 h Heu, wenn ich nur reiten würd, wenn sie gerade vorher nix gefressen hat, würd ich da nicht wirklich dazu kommen.

Ich glaub nicht, dass das was ausmacht, wenn du sie/ihn vom Futter weg holst. Wenn das später da noch liegt und der dann weiter fressen kann, seh ich da kein Problem dabei.

Du tust ja so, als würde Dein Pferd ständig fressen. Diese Tiere haben einen recht kleinen Magen, ich konnte das auch erst nicht glauben, bis ich den von Antares durch die Kamera selbst gesehen habe. Insofern ist das Futter dort auch schnell wieder raus. Die eigentliche Verdauung findet insofern im Darm statt. Das erklärt wohl auch, warum diese Tiere immer wieder am fressen sind aber dazwischen gibt es auch jedes mal kleine Fresspausen. Einen riesen Berg Heu vorzulegen ist insofern völlig kontraproduktiv aber leider noch sehr weit verbreitet. Viel besser wäre es, den Tieren mehrmals am Tag kleine Portionen im Gelände weit verteilt anzubieten, so wie Iris das macht. Da bleibt dann alles schön gleichmäßig im Fluss.

Nein sie frisst nicht ständig, oft steht sie auf dem Gang oder sucht gerade die neuen Grashalme, oder sie schläft oder oder oder. Aber trotzdem steht sie in 50 % der Fälle am Heunetz und frisst. Und dann ruf ich sie und sie parkt aus und kommt mit, und dann gehen wir reiten. Über eine Verdauungspause hab ich mir noch nie Gedanken gemacht.

Ehrlich gesagt, habe ich nicht mal einen Überblick wann meine Pferde fressen.
Da sie 24 h am Tag Heu zur Verfügung haben.
Das heißt, wenn ich um die Ecke komme, können sie grad eine Stunde gefressen haben.
Ich weiß nur, wann sie ihren Hafer bekommen, nämlich wenn ich da bin. 

Ich sehe das auch nicht so eng... Da man ja normal bei der Arbeit nicht direkt mit Hochleistung beginnt.
Da du Easter sowieso bestimmt erstmal putzt und betüddelst, hat er dann ja auch nochmal genug Verdauungszeit.

Und da er ja in ner Box steht u. seine eigene Portion Heu hat, kann ihm auch niemand was wegfressen, also verliert er dadurch ja nix...
Mach dir da keinen Kopf, liebe Jenny. 

ich finde, es ist schon ein Unterschied, ob es 24h Heu gibt oder nur eine portionierte Menge zu bestimmten Zeiten. Da kommt es auch drauf an, wie hungrig das Pferd vorher war. Wenn es die ganze Nacht lang Hunger hatte (bei vielen Ställen ist das Abendheu und 20/21 Uhr aufgefressen) und dann die Morgenportion in sich reinschaufelt, würde ich schon so ca. ne Stunde Pause/langsam machen.

Wird darauf nicht geachtet, konnten wir beobachten, wie das Kraftfutter unterwegs dann unverdaut wieder ausgeschieden wird.

das glaube ich erstmal so nicht  Es sei denn ihr seid 12-24 h unterwegs.

ganze Körner Hafer in den Äppeln deuten meist eher auf Zahnprobleme oder zu hastiges Kauen hin.

Ich stimme Banjo zu - wenn es nachts nicht viel gab, würde ich das Pferd erstmal eine Stunde fressen lassen. Wenn dann keiner da ist, der ihm den Rest wegfuttert, hätte ich keine Bedenken das Pferd zur Arbeit zu holen und danach wieder zum Heu zu entlassen.

ganze Körner Hafer in den Äppeln deuten meist eher auf Zahnprobleme oder zu hastiges Kauen hin.

Ja, das sehe ich auch so, denn sonst wären sie ja schon im Maul zerkleinert worden. Leider wird das Kraftfutter vor der Arbeit auch sehr hastig gefressen. Da stehen die Pferde meist schon gesattelt am Anbinder und bekommen dann einen Eimer mit Kraftfutter.

Aber wieso kommt dieses Futter dann beim Ausritt so schnell wieder raus? Der Darm ist doch mega lang! Aber es wird vor Aufregung schon am Anbinder so viel geäppelt, dass die Kositenz bereits deutlich weicher wird. Während des Rittes dann geht sie ins plastische bis flüssige über und dann hast Du bald die ganzen Körner drin. Ich finde das so nicht gut.

Antares ist bei den Ausritten auch aufgeregt und äppelt viel aber so schlimm war es bei ihm zum Glück noch nie. Ich würde mich allerdings über etwas mehr Entspannung bei solchen Ritten freuen und es begrüßen, wenn er auch mal unter mir eine Pinkelpause einlegt. Das wiederum schafft Paco ganz gut. Antares verkneift sich das, bis wir zurück sind und dann erst läuft er förmlich aus.

na das geschilderte Vorgehen wäre mich mich das absolute K.O.-Kriterium, bei einem solchen Anbieter zu reiten, das ist ja nur Stress für die Pferde. Insofern ist das ja absolut nicht allgemeingültig und kein Richtwert.

Ich habe, als ich mit Mirko noch Wettbewerb geritten bin, auch vorm Start (ca 50 km Strecke) eine größere Menge Hafer (1 L ) gefüttert  -allerdings ca 1 Stunde, besser 1,5 vor Abritt, und auch unterwegs noch mal 1/2 - 1 Liter "nachgeschoben", in der Mittagspause. War überhaupt nie ein Problem, was die Verdauung angeht.

Klar, bei Wettbewerben braucht Hotte das ja auch, aber hier geht es ja erstmal um etwas Bodenarbeit und ich denke, da muss man nicht so lange Pause machen, nachdem Pferd sein Frühstücks-Heu bekommen hat... Und wenn Easter ja um 8 Uhr gefüttert wird und Jenny um 9 Uhr kommt, finde ich es nicht schlimm, wenn sie ihn dann direkt raus nimmt, weil er dann aja cuh schon ne Std. gefressen hat, während der Putzeinheit sowieso noch mal ne Pause hat und dann ja auch nicht wirklich hart arbeitet und in der Zeit wird ihm auch nichts weggefressen, weil er ja seine Ration für sich allein hat.

Es geht ja jetzt auch nicht um nen stundenlangen Ausritt. 

na das geschilderte Vorgehen wäre für mich das absolute K.O.-Kriterium, bei einem solchen Anbieter zu reiten, das ist ja nur Stress für die Pferde.

Für mich ist es das auch und nehme an solchen Ritten nicht mehr teil. Antares hat da nur Stress und das braucht weder er noch ich, wenn wir gemeinsam unsere Freizeit verbringen.

Aber es gibt jede Menge Leute, die das offenbar brauchen und zwar nur so, wenn ich mal an die ganzen Jagdreiter bei uns denke. Wenn die den Hof betreten, spüren unsere Pferde schon, was da für eine Unruhe in der Luft ist und sie können sich erst wieder entspannen, wenn diese Leute endlich weg sind. Aber deren Pferde werden sprichwörtlich durchs Horn geblasen. Und die hat das auch schon so abgestumpft, dass es ihnen komplett am Hintern vorbei geht. Nicht jedoch unseren Pferden. Denen treibt es den kompletten Darminhalt raus und noch mehr.

Hi Ihr,

also aus den Beiträgen, die sich auf meine konkrete Frage beziehen  schließe ich, dass es kein Problem geben dürfte, wenn ich es wie geplant handhabe. Am Donnerstag werde ich auf jeden Fall gegen 9 Uhr am Stall sein und dann sehe ich ja, ob er fertig ist und Lust hat etwas zu tun.


LG Jenny