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Allgemeine Pferdethemen => Pferd allgemein => Thema gestartet von: Ehemaliges Mitglied 189 am 12. April 2012, 09:56:27

Titel: An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 189 am 12. April 2012, 09:56:27
Vom Mitlesen weiß ich ja von einigen hier die nicht gerade die einfachsten Pferde haben.
Psychische Altlasten und vielleicht sogar damit verbundene körperliche Einschränkungen...

Wie geht es euch auf Dauer mit diesen Tieren? Habt ihr auch ein zweites "normales" Pferd dazu?
Und wenn ja, klappt das bei euch gut?

Warum ich frage... meine Marie und ich drehen uns (mal wieder  :roll:) in einem Kreis aus Frust, Erwartungen die nicht erfüllt werden und Ratlosigkeit.

Wer denn nachlesen will, hier gibts einen auführlichen Bericht:  :cheese:

http://www.clickerforum.info/index.php?topic=1412.120

Wie mir auch Alex auf unserem Kurs wieder deutllich gemacht hat - es gibt Altlasten die wird man einfach nicht mehr los. Damit muss man leben. Und damit komme ich immer wieder unendlich schwer klar, vor allem weil mein zweites Pferd ( ok, Pony ;)) eben so ganz anders ist.
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: schmusekatze am 12. April 2012, 10:12:41
So schlimm ist es zum Glück bei uns nicht. Aber ich kann von meinem RL erzählen.
Er geht auch Vielseitigkeits/Dessurtuniere und hatte sich dafür eine wunderschöne Stute gekauft. Er hat viel mit ihr gearbeitet, mit viel Gedult und ihr versucht das Reiten schmackhaft zu machen. Sie geht auch in den Tunieren. Aber man merkt einfach oder auch nur er, dass sie total angespannt ist beim Thema reiten und überhaupt keinen Spaß daran hat. Sie ist glaub ich 10 Jahre alt oder so...er hat sich dann letztes Jahr oder so, einen Wallach gekauft um mit ihm, diese Tuniere reiten zu können....und die Stute ist jetzt in Pension...also, er macht schon noch viel mit ihr, aber er reitet sie nicht mehr und er plant eben jetzt dieses Jahr bzw. nächstes Jahr, von ihr ein Fohlen zu machen. Sie ist wirklich schön und hat auch viel Talent.

Ich finde auch, irgendwann sollte man es akzeptieren. Es fällt dann ein enormer Druck von euch ab...

Ich glaube, würde mir dann wahrscheinlich ein Zweitpferd holen, wenn Gismo solche Probleme hätte.
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: eboja am 12. April 2012, 10:22:10
Ich zähle mich eher nicht zu den Problempferdbesitzern, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass jemand anderes mein Pferd deutlich schneller hätte reiten können, als ich. Ich weiss, dass ich schon seeeehr viel Wert auf "Stressfreiheit" lege (aus meinen Erfahrungen mit meinem Hund) und deshalb sicher in einigem langsamer und vorsichtiger vorgehe, als die meisten anderen das tun würden. Deshalb möchte ich meine Meinung eher als "Normalo"-Meinung verstanden wissen. ;)

Ich glaube, dass es ziemlich egal ist, wie andere das handhaben. Du musst für DICH entscheiden, wie Du mit Maries Einschränkungen klar kommst. Nur, weil jemand anderes vielleicht sich einzig und allein auf Marie konzentrieren würde, muss das ja noch lange nicht Dein Weg sein. Und ich denke auch, dass Dir niemand in irgendeiner Form "Vorwürfe" machen darf, der nicht exakt in Deiner Situation ist. Natürlich immer vorausgesetzt, dass nicht tierschutzwidrig gehandelt wird, aber das ist bei Dir ja eh klar (schreibe ich nur dazu, weil ich dieser Meinung auch unabhängig von Dir bin, und da ist das dann vielleicht nicht immer klar ;)).

Ich denke aber auch, dass es nicht einfach ist, sich überhaupt erstmal klar zu werden, was man sich von seinem Pferd erwartet und was man tatsächlich (entsprechendes Training vorausgesetzt) erwarten kann. :trost1: :hug: Insofern setze Dich da auch nicht unter Druck, auch das braucht eben schon seine Zeit (und die Umsetzung dann natürlich auch wieder).
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 189 am 12. April 2012, 11:04:13
Ich finde auch, irgendwann sollte man es akzeptieren. Es fällt dann ein enormer Druck von euch ab...

Ich glaube, würde mir dann wahrscheinlich ein Zweitpferd holen, wenn Gismo solche Probleme hätte.

Dankeschön!  :nick:

Und Zweitpferd habe ich ja  :cheer:, wobei ich durch das Zweitpferd erst auf die vielen Unstimmigkeiten aufmerksam wurde. Sonst wäre ich vielleicht gar nicht soo sensibel auf viele Abwehr- und Stressreaktionen bzw. wüßte nicht wie toll es anders sein kann.
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: penelope am 12. April 2012, 11:04:41
Ich glaub, es gibt nur sehr wenige wirkliche Problempferde sondern hauptsächlich "Problemkonstellationen".

Der "Zappelphillip" an dem jemand, der Wert auf ruhige Dressurabreit legt, die letzten Nerven verliert mag für einen Distanzreiter, der das Pferd laufen lässt und fordert, das Traumpferd sein. Der talentierte Dressurkracher wird evtl als Familienpferd mit wechselnden Reitern nur Probleme machen. Das ruhige Familienpferd mag wiederum jemanden, der spektakuläre Westernmanöver reiten will, zur Weißglut treiben.

Bei allem Wert, den man auf eine gute Grundausbildung legen sollte, darf man eben nicht vergessen, dass man jedes mal wieder ein Individuum vor sich hat. Für das eine Pferd ist ruhig stehen eine größere Herausforderung, als schnelle Manöver zu lernen, bei dem nächsten brauchts viel Training, um die Aufmerksamkeit und Konzentration zu bekommen.
Klar sollte kein Pferd "Fachidiot" sein. Jedes Pferd braucht eine solide Grundausbildung.
Nur würde ich es als kontraproduktiv ansehen, mit einem Pferd, dem beispielsweise stillstehen sehr schwer fällt, immer wieder das als Trainingsschwerpunkt zu setzen. Klar muss es das AUCH können, allerdings fände ich es sehr verständlich, wenn das Pferd dann irgendwann "dicht" macht, wenn der Mensch sein Hauptaugenmerk immer auf die Schwächen und nicht auf die Stärken legt.

Das war jetzt allgemein gehalten, zum konkreten Fall:
ich find es überhauot nicht verwerflich, ein Pferd, das schwierig zu reiten ist und zudem noch Probleme mit den Knien hat, einfch mal auf die Weide zu stellen und Abstand zu gewinnen. Was soll es sonst, wenn es keinem Spaß macht?
Vielleicht ändert sich die Situation zwischen euch noch mal oder vielleicht findest du eine Reitbeteiligung, bei der mehr der Funke zu dem Pferd überspringt.
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 189 am 12. April 2012, 11:16:44
Ich glaub, es gibt nur sehr wenige wirkliche Problempferde sondern hauptsächlich "Problemkonstellationen".

Das war jetzt allgemein gehalten, zum konkreten Fall:
ich find es überhauot nicht verwerflich, ein Pferd, das schwierig zu reiten ist und zudem noch Probleme mit den Knien hat, einfch mal auf die Weide zu stellen und Abstand zu gewinnen. Was soll es sonst, wenn es keinem Spaß macht?
Vielleicht ändert sich die Situation zwischen euch noch mal oder vielleicht findest du eine Reitbeteiligung, bei der mehr der Funke zu dem Pferd überspringt.

Das hast du schön geschrieben, so war das eigentlich auch gemeint!  :rotw: Mir ist klar dass ein nicht ganz einfaches Pferd (wie Marie) in anderen Händen anders reagieren würde.
Aber oft ist die Situation eben so wie sie ist und man muss damit klar kommen.

Ich möchte sie auch nicht nur auf die Weide stellen und nicht mehr anschauen, das fände sie auch ziemlich blöd. Irgendeine Beschäftigung fordert sie dann schon ein..

RB hätte ich auch schon überlegt, NUR wer kommt ein halb blindes, athrotisches und nicht immer leicht handelbares Pferd das irgendwo in der Pampa steht reiten? Und ich bin auch nicht sicher ob ich ihr damit einen Gefallen täte. Weil nur weil wer anderer da "drüber reiten" kann weiß ich nicht ob es auch das ist was für Marie das beste ist.
Versteht man was ich meine?
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 12. April 2012, 11:23:54
Ich glaub ich mich und Skessa da ein bißchen dazu zählen. Gerade auch was Erwartungen und deren Erfüllung angeht.
Ich hab mir ein robustes Geländepferd gekauft bzw. gekauft hab ich das ja nicht, aber das wollt ich haben. Ich hab sie jetzt seit fast sieben Jahren. Und es hat arg lang gedauert bis wir zueinander gefunden haben und auch heute noch gibt es viele Einschränkungen.

Aktuell kann ich mit ihr gut ins Gelände gehen, das hat aber sechs Jahre lang extrem viel Arbeit, Frust und auch Wut auf beiden Seiten bedeutet. Ich hab mich ganz oft extrem überfordert mit ihr gefühlt. Mittlerweile kann ich entspannt raus, trotzdem kommt es immer mal wieder zu nem Flashback und es katapuliert uns beide in alte blöde situationen zurück. ABER heute kann ich sofort wieder entspannen und es ihr nicht nachtragen und sie entspannt auch sofort danach wieder und ist gut bei der Sache.

Ich reite auch extrem gern Dressur, Skessa auch. Trotzdem musste ich sie jetzt zum Beispiel aus der Quadrille raus nehmen. Körperlich wäre sie wahrscheinlich von allen Ponys das gewesen, was es am besten hätte machen können (sie ist schön gebogen gelaufen, hat sie getragen usw.). Trotzdem war ihr das psychisch viel zu viel (zu viel vorne halten, zu viel Nähe zum Quadrillenpartnerpferd usw.), dass sie sich körperlich so verspannt hat, dass sie gelahmt hat.

Mir persönlich hat geholfen, es zu akzeptieren wie es ist und für Skessa ist es unendlich wichtig, dass sie nichts "muss". Alles wo ein Muss dran ist, funktioniert bei ihr einfach nicht. Und es es sich entspannen zu "müssen" bei den TT Touches z.B.
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 12. April 2012, 11:28:59
Wenn ich akzeptiere, dass sie jetzt was nicht will und alles locker nehme reißt sie sich ein Bein aus. alles was irgendwie ein "ich will Gefühl" auslöst ist eine Herausforderung. Sei es mal die Zuschauer, wo ich gern hätte das sie schön läuft weil ich weiß sie kann es, reicht schon aus, dass ich sicher sein kann es funktioniert nicht...

Es sind viele Kleinigkeiten. Mittlerweile kennen mich meine Leute und akzeptieren das alles so. Mein Pony bestimmt halt einfach alles, irgendwie. Ich denke das hat schon so einige Kopfschüttler ausgelöst, die Erfahrung hat mir halt einfach gezeigt es geht nicht anders. Trotzdem tappt man immer wieder in Fallen.. Das wird wohl auch immer mal wieder vorkommen.. Da hab ich keine Illusionen.

Ich reite zwischendurch immer gern mal wieder andere Pferde. Das ist heilsam. In beide Richtungen. Oft komm ich danach auch zum Schluss das mein Pferd trotz aller Macken so toll ist und so viel bereit ist zu machen und sich super toll anstrengt und trotz allem viel kann. Und manchmal ist es einfach nur toll ein Pferd zu reiten, was einfach macht was man sagt ohne sich gleich über irgendwelche psychischen Auswirkungen Gedanken zu machen.

Eine RB für Skessa ist bei uns keine Option, sie braucht soviel Sicherheit das ein fremder Mensch immer gleich ganz viel Durcheinander ins Pony bringt.

Man darf halt "einfach" nichts "wollen" und das ist sau schwer... Nur dann ergeben sich plötzlich wieder Möglichkeiten und auch die haben wieder Grenzen wenn man wieder "will das"... schwierig und frustig, aber wenns dann klappt sooo schön.
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Mannimen am 12. April 2012, 11:39:43
Also mich beschäftig dieses Team auch zunehmend, zumal ich mich in letzter Zeit immer mehr nur mit solchen Pferden beschäftigt habe. Eigentlich weiß ich schon nicht mehr, wie es auch anders sein kann. :tuete:
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: penelope am 12. April 2012, 11:47:27
Ein "drüber reiten" hab ich auch nicht gemeint.  :neinnein:

Bei einem Pferd, das halb blind ist und Athrose hat, finde ich überhaupt nicht, dass man sich irgendwie rechtfertigen muss, wenn man es nicht reitet. Eher andersrum: man braucht da nur über's reiten nachzudenken, wenn sich eine Situation findet, in der es tatsächlich passt.
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 189 am 12. April 2012, 12:09:59
Ein "drüber reiten" hab ich auch nicht gemeint.  :neinnein:

Bei einem Pferd, das halb blind ist und Athrose hat, finde ich überhaupt nicht, dass man sich irgendwie rechtfertigen muss, wenn man es nicht reitet. Eher andersrum: man braucht da nur über's reiten nachzudenken, wenn sich eine Situation findet, in der es tatsächlich passt.

Oh sorry, das hatte ich falsch verstanden. Ich reagiere da wohl gleich irgendwie überdrüber empfindlich und versuche mich gleich für alles mögliche zu rechtfertigen sobald das Thema reiten/RB kommt..  :rotw:
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Sunnyside am 12. April 2012, 15:24:48
Ich glaub, es gibt nur sehr wenige wirkliche Problempferde sondern hauptsächlich "Problemkonstellationen".

Der "Zappelphillip" an dem jemand, der Wert auf ruhige Dressurabreit legt, die letzten Nerven verliert mag für einen Distanzreiter, der das Pferd laufen lässt und fordert, das Traumpferd sein. Der talentierte Dressurkracher wird evtl als Familienpferd mit wechselnden Reitern nur Probleme machen. Das ruhige Familienpferd mag wiederum jemanden, der spektakuläre Westernmanöver reiten will, zur Weißglut treiben.


Ich muss sagen - das passt in gewissem maße einfach genau auf euch beide. Aber nicht in jeder hinsicht! Denn ich glaube, dass marie schon jemand feinfühligen wie dich braucht, der auch sehr rücksicht nimmt auf ihr seelenwohl, aber hald eventuell auch jemanden, der in manchen situationen, wo ihre nerven vielleicht nicht mehr stand halten - selbst dann nicht auch angst um sein leben hat. (Denn ich bin hald schon der meinung, dass die tiere diese unsicherheit spüren ... oder?!) und das ist - wenn du auf ihr sitzt (verstehe ich, und kann ich auch in ansätzen nachvollziehen) einfach nicht gegeben.

Dass du deshalb nicht mehr reiten willst mit ihr ist eine gute entscheidung - weil A) hast du diese entscheidung jetzt getroffen und somit gehts dir mit diesem hin und her einfach besser und B) macht dieses ab und zu fürchtende reiten auch ihr wenig freude - weils immer so ein "jahrhundertereignis" ist und ich denke gerade sie braucht absolute kontinuität, weil ihr das sicherheit gibt.
Ähnlich wie kindern, die ihre grenzen kennen wollen in denen sie sich bewegen können und was ihnen sicherheit gibt, weil sie wissen was geschieht.

Aber dass sie aufgrund ihrer "leiden" in pension gehen müsste ... das glaub ich wär nicht notwendig  :patsch1:  Ich glaub schon, dass wenn sich jemand finden würde, der freude am "ambitionslosen" in der gegend herumwandern hätte, dass ihr das auch seelisch nicht schlecht täte. Die frage ist natürlich - BRAUCHT sie es? wahrscheinlich nicht *gg*

und die nächste frage ist - könntest du dich emotional so frei spielen von der sache, dass du dem MR dann auch "freie hand" lässt und eventuelle fehler zulässt. Ich könnts nicht ... aber ich kann hald auch gefühlsmäßig nicht ganz nachvollziehen was du für eine beziehung zu ihr hast. Die vom pony und dir könnt ich sofort beschreiben ... die zu ihr is irgendwie ... ambivalent  :rotw:
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 189 am 12. April 2012, 15:48:02
Ich muss sagen - das passt in gewissem maße einfach genau auf euch beide. Aber nicht in jeder hinsicht! Denn ich glaube, dass marie schon jemand feinfühligen wie dich braucht, der auch sehr rücksicht nimmt auf ihr seelenwohl, aber hald eventuell auch jemanden, der in manchen situationen, wo ihre nerven vielleicht nicht mehr stand halten - selbst dann nicht auch angst um sein leben hat. (Denn ich bin hald schon der meinung, dass die tiere diese unsicherheit spüren ... oder?!) und das ist - wenn du auf ihr sitzt (verstehe ich, und kann ich auch in ansätzen nachvollziehen) einfach nicht gegeben.

Da hast du ganz und gar und absolut recht!!  :nick: Sehr schön zusammengefaßt.  :keks:

Ich bin mir ganz sicher dass Marie lockere Ausritte körperlich überhaupt nicht schädigen würden, im Gegenteil, das täte ihr bestimmt gut. Aber um dorthin zu kommen (wenn ich es denn je erreichen würde) wäre jetzt so viel Mühsal davor dass ich es lieber bleiben lasse.
Sooo wichtig ist es meiner Meinung nach eben auch nicht.

Und @RB, nein, ehrlicherweise glaub ich auch nicht dass ich das könnnte.. wenn dann ganz verkaufen. (Was hier aber gar nicht zur Debatte steht)
Außer ich würde einen ganz lieben Clickermenschen finden der gerne gemütlich ausreiten geht - aber ehrlich, wie groß ist diese Chance?

Irgendwo im Hinterkopf behalte ich aber trotzdem unseren super schönen Ausreitsommer, und wer weiß, vielleicht kann ich nach einem Jahr Balli werfen wieder mit Abstand ans Thema ausreiten herangehen.
Definitiv vorbei ist für mich mit Marie aber die Reiterei am 4eck und den Druck sie weiter auzubilden. Wenns irgendwann mal (bei mir  :rotw:) doch wieder für gemütliche Ausritte reicht - umso besser!  :cheese:
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 15. April 2012, 15:56:23
Uhh ich wiederspreche mal kurz.
Es GIBT Problempferde, wenn man einen Paniker als Problempferd bezeichnen darf.  :)
Ob es für MICH ein Problem darstellt ist eine andere Sache.  :cheese:
Phönix kommt von Tag zu Tag ein Stück zurück ... aus der Höhle, in die er sich versteckt hat.
Manchmal Millimeter, manchmal einen riesen Schritt.
Und das ist soo irre... Das möchte ich nicht mehr missen.
Allerdings habe ich ja noch die anderen.
Ob ich NUR mit Phönix ganz glücklich wäre, weiß ich nicht.
Manchmal tut ein "einfaches" Pferd einfach nur gut.
Andererseits ist es wohl so, dass ich mit Phönix schon erheblich weiter wäre,
wenn ich mich ausschließlich auf ihn konzentrieren könnte, und nicht auch den anderen gerecht werden
müsste.
Und einfach ist von den Vieren ja eh nur einer.  :confused:
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Hope am 15. April 2012, 22:21:36
Ich hab damit keine Probleme. Irgendwie gehe ich immer spielerisch drüber hinweg. Versuche immer Wege zu finden um anders herum noch einmal an das Problem heran zu gehen oder fang an zu tricksen und an ganz schlechten Tagen umgehe ich es einfach. Für mich haben aber genau diese Pferde/ Tiere aber auch immer etwas Besonderes an sich, was sie so liebenswert für mich macht, daß ich die Zeit und Energie auch gerne investiere und mich doppelt dran erfreu, wenn sie aufblühen und Spaß und Freude entwickeln.

Sicherlich stehe ich auch mal vor einigen Problemen wie ein Ochs vorm Berg aber ich probiere diesen Moment nicht so viel Platz und Raum einzuräumen, so daß ich in ein Loch falle oder gar allzu lang drüber grübel, denn das blockiert nur und man geht schon mit einer "komischen" Erwartungshaltung das nächste mal an die Arbeit oder im Umgang wird man distanziertet.

Und ja, ich hab zu den Problempferden immer ein 2 gehabt, doch das beeinflußt mich nicht. Gott sei dank vergleiche ich nie, wäre auch unsinnig, da meine Pferde bis dato immer sehr, sehr unterschiedlich waren von den Charakteren über das Aussehen.
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Mannimen am 16. April 2012, 07:48:19
Guten Morgen zusammen,

ich finde es kommt auch ein wenig auf den jeweiligen Menschen an, ob er eher ein ängstlicher Typ ist und übervorsichtig, bzw. alles gerne unter Kontrolle haben möchte oder ob er eher ein gelassener Typ und die Ruhe selbst ist, etwas von einem naiven Draufgänger hat usw.

In all den Jahren habe ich schon so oft Frauen kennen gelernt, die nach einschneidenden Erfahrungen mit ihren Pferden erst einmal Abstand genommen und dann keinen richtigen Zugang mehr gefunden haben. Es war dann oftmals mit riesigen Überwindungen verbunden, sich da überhaupt noch mal ran zu wagen etc., besonders wenn es um Stürze vom eigenen Pferd ging. Sogar unsere Trainerin ist kürzlich von einem jungen Hengst so rabiat abgesetzt worden, dass sie noch Tage danach an einer leichten Gehirnerschütterung litt. Auch sie hat nun schwer damit zu kämpfen sich wieder auf ein Pferd zu setzen. Zum Glück hat sie die freie Auswahl und ist nicht gezwungen sich gleich wieder auf diesen jungen Mann zu begeben aber wenn es dann so weit ist, möchte ich nicht wissen, wie das dann in ihr grummelt.

Ich persönlich halte auch nichts davon, sich sofort nach so einem einschneidenden Erlebnis gleich wieder damit auseinander zu setzen aber zu lange sollte man damit wohl auch nicht warten, denn man kann es nur besiegen, in dem man sich dieser Sache stellt. Nur wenn damit große Unsicherheit oder Angst verbunden sind, würde ich es nicht ohne Hilfe tun. Eine unabhängige Person, die nicht nur dem Menschen sondern auch dem Tier die nötige Ruhe, Gelassenheit und Sicherheit vermitteln kann, ist in solchen Situationen von unschätzbarem Wert. :nick:

Das Pferd ist selten allein das Problem und das wird gerne übersehen.

LG Manni
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 16. April 2012, 10:15:45
@ Manni...
Weißt Du, was noch viel blöder ist?
Wenn einem überhaupt gar nichts passiert ist, und man trotzdem die Hosen voll hat.
Ich liebe den Umgang mit den Pferden, habe aber eine Heidenangst drauf zu steigen.
Und ich habe null Ahnung warum.
Mir ist nie was passiert und vor Jahren bin ich auf jedes Pferd gestiegen ohne Angst.
Ich bin schon total genervt von mir selber.

 :btt:
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Mannimen am 16. April 2012, 13:57:26
Wenn einem überhaupt gar nichts passiert ist, und man trotzdem die Hosen voll hat.

Also Angst hat eigentlich immer eine Ursache. Die muss ja nicht durch diese Tiere verursacht worden sein aber kann durch sie hervorgerufen werden. Schließlich sind wir so geballter Energie gegenüber tatsächlich machtlos. Wenn die Pferde das wollten, könnten sie uns doch mit Leichtigkeit platt machen. Wir sollten nicht ernsthaft glauben, dass wir stärker sind als sie. Vielmehr müssen wir Vertrauen haben, dass sie uns nichts Böses tun wollen. Und wir müssen ihnen den Umgang mit uns irgendwie erklären, was sie dürfen und was nicht, wie nah wir sie gerne hätten oder auch nicht, wie schnell es sein darf oder auch nicht usw. Aber auch wir müssen akzeptieren, was sie nicht so gerne haben, wie viel Abstand sie brauchen und wann sie gerne lieber ihre Ruhe hätten etc. Wenn man sich als Team begreift, dann fällt das schon sehr viel leichter, als wenn man sich nur als Boss versteht, denn der duldet kein wenn und kein aber. Da wird auch nicht diskutiert über dies und das. Wer sich in dieser Rolle sieht, wird weniger Respekt haben, muss dann aber sein Können usw. immer wieder unter Beweis stellen, wenn es mal gefragt ist.

Gesunder Respekt, der auf Gegenseitigkeit basiert, erlaubt auch mal Schwächen und man darf seinem Partner das dann überlassen, ihm voll vertrauen usw. Das ist dann mal eine ganz andere Erfahrung, die von Dominanz geprägte Leute kaum kennen werden. Würde es doch einen Verlust der Führungsposition bedeuten, jede Kontrolle über das weitere Geschehen entgleiten etc. Für viele Leute ist ein Pferd, dass sich selbstständig macht und eigene Ideen hat, diese auch umsetzt oder gar durchsetzt einfach nur noch gefährlich. Das kann einem dann schon Angst und Bange machen. Es bringt ja auch sehr viel Hilflosigkeit mit sich. Man ist nicht mehr Herr der Lage usw. Schnell wird Hilfe bei anderen Menschen gesucht und bis an die Zehen schwer bewaffnet zieht man dann neu zu Felde. Warum wird nicht mal der Partner dazu befragt? Wenn man ein Team ist, sollte das doch auch möglich sein!

Gerade beim Mittag hat mir mein Kollege ein nettes Beispiel von der Erziehung seiner jungen Katzen berichtet. Er wollte verhindern, dass bestimmte Unarten sich nicht einschleichen, bzw. das er sie noch fördert durch seine Aufmerksamkeit. So scharrte der Kater eines Morgens ununterbrochen an der Tür des Schlafzimmerschrankes, bis meinem Kollegen der Geduldsfaden riss und er ihn entschlossen am Schlawittchen packte und aus dem Schlafzimmer beförderte. Als er dann wieder zurück ins Bett ging, bemerkte er ein klägliches Mauzen, welches jedoch nicht aus dem Flur sondern aus diesem Schrank kam. Erneut stand er auf und sah nach. Da war das Kätzchen drin gefangen und harrte offenbar schon die ganze Nacht im Schrank aus und der Kater wollte sie bloss aus ihrer Zwangslage befreien. Es tat ihm in der Seele weh, dass er so ungerecht zu dem Kater gewesen ist und suchte ihn in der Wohnung, um sich bei ihm für sein Fehlverhalten zu entschuldigen. Nun durften beide Katzen sogar bei ihm im Bett liegen.

Tiere sind nicht berechnend aber durchaus direkt. Und uns fällt kein Zacken aus der Krone, wenn wir mal versuchen sie zu verstehen. Ganz im Gegenteil es hilft uns mehr Vertrauen zu fassen, welches wieder mehr Sicherheit mit sich bringt usw. Erst wenn wir soweit sind, dass wir ihnen auch voll vertrauen können, sie sehr genau kennen und wissen, wie sie was meinen etc. dann werden wir keine Angst mehr vor etwas haben, was möglicher Weise passieren könnte. Wir müssen auch nicht mehr alles unter Kontrolle haben, denn wir können sicher sein, dass auch wir ganz gut verstanden werden. Tiere sehen sehr viel mehr in uns als wir in ihnen und das kann uns auch Sicherheit geben.

LG Manni
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 16. April 2012, 14:25:39
Ich glaub, das druck ich mir aus und hänge es an meine Tür.

übrigens... meine Katzen sind meine absoluten Könige.
Wenn da einer an der Tür kratzt stehe ich auf und öffne die Tür.
Sie haben einfach das sagen.  :confused:
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Mannimen am 16. April 2012, 16:35:13
übrigens... meine Katzen sind meine absoluten Könige.
Wenn da einer an der Tür kratzt stehe ich auf und öffne die Tür.
Sie haben einfach das sagen.  :confused:

Na wie wäre es dann mal mit einer Kreuzung von Pferd und Katze, nur so rein mental? :juck:
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 189 am 17. April 2012, 22:38:43
@ Manni...
Weißt Du, was noch viel blöder ist?
Wenn einem überhaupt gar nichts passiert ist, und man trotzdem die Hosen voll hat.
Ich liebe den Umgang mit den Pferden, habe aber eine Heidenangst drauf zu steigen.
Und ich habe null Ahnung warum.
Mir ist nie was passiert und vor Jahren bin ich auf jedes Pferd gestiegen ohne Angst.
Ich bin schon total genervt von mir selber.

*Felix die Hand reich* das kommt mir doch irgendwie bekannt vor...

@Manfred -  :keks: für deinen ausführlichen Beitrag, danke, das ist sehr anschaulich erklärt.  :thup:
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 22. April 2012, 09:39:47
Ich kenn das auch. Asterix ist wohl das, was man als Problempferd bezeichnet. Cani dagegen ist ansich lieb und brav, hat aber eben auch gewisse Eigenheiten. Sie wäre bei einer anderen (selbstsicheren) Person sicher etwas anders. Obwohl ich immer wieder Probleme mit ihr habe, würde ich sie nicht als Problempferd bezeichnen, sondern eben als nicht ganz so perfekte Konstellation zwischen Mensch und Pferd.
Asterix wär auch bei anderen Besitzern nicht braver, nicht umsonst wurde er vor uns von einem zum anderen weitergereicht.

Meine "Lösung" dafür heißt, von jedem Pferd nur das zu verlangen, was es leisten kann. Cani wird nie an einem Dressurturnier teilnehmen, obwohl sie viel Talent hätte. Aber sie packt sowas nervlich nicht. Asterix wird bei uns eben nicht geritten und der Stall ist großteils an seine speziellen Bedürfnisse angepasst. Ist mittlerweile okay für mich. Der Plan, ein drittes Pferd zu kaufen, dass quasi die Eigenheiten der anderen ausgleicht, steht immer noch, er wurde nur arbeitsbedingt nach hinten verschoben.
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 189 am 22. April 2012, 21:43:54
Cani dagegen ist ansich lieb und brav, hat aber eben auch gewisse Eigenheiten. Sie wäre bei einer anderen (selbstsicheren) Person sicher etwas anders. Obwohl ich immer wieder Probleme mit ihr habe, würde ich sie nicht als Problempferd bezeichnen, sondern eben als nicht ganz so perfekte Konstellation zwischen Mensch und Pferd.


Ja, ich weiß was du meinst!  :nick:

Allerdings bin ich jetzt im Zuge meines Nachdenkens über die Beziehung von Marie und mir zu einem für mich sehr wesentlichen Punkt gekommen.
Marie hat leicht Streß und schmeißt dann die Nerven. Ich bin ein fürchte-Frauli. Und keines dieser Dinge ist schlecht. Solange ich denken kann wünsche ich mir Marie wäre ruhiger oder ich mutiger, nun, so ist es aber nicht und es hilft mir ungemein diese Tatsachen nicht mehr wertend zu betrachten sondern eben als Tatsache.
Dann tritt auch das Raunzen und Hadern viel mehr in den Hintergrund und es ist wieder Platz da um neue Lösungen und Wege für ein Miteinander zu finden.
Titel: Re:An die Problempferdebesitzer - wie kommt ihr damit zurecht?
Beitrag von: Bettina am 22. April 2012, 21:53:40
Marianne, das klingt doch wirklich super! :thup: :hug: