Das "Fragen" funktioniert bei uns auch bestens. Auch bei Nio eigentlich nur dann, wenn ihn grade etwas gruselt bzw. dann, wenn er die Problematik für sich fertig durchdacht hat und dann zu mir schaut, fühlt sich an wie "Puh, war das aufregend, aber ich hab`s geschafft! Keks wäre jetzt super!". Dann kriegt er auch ohne Marker, weil er sowieso nicht wirklich bettelt und in entspannten Situationen eben auch nicht fragt.
Während er denkt und guckt, nimmt er eh kein Futter.
Weiter gehen bei uns etwas mehr Kekse immer dann drauf, wenn größere Gruppen von Leuten, mit mehreren Hunden, Kindern oder größere Fahrzeuge im Anmarsch sind. Da stelle ich mich quasi schon ritualisiert breitseits neben seine Schulter und füttere ihn, während das Volk/ Fahrzeug vorbeizieht. Je nach Gruselfaktor (sehr deutlich an Nios Gesicht zu sehen) mehr oder weniger oft/ viel.
Zum einen hoffe ich, dass sich dass auch bei bisschen klassisch konditioniert, zum anderen liegt mir auch sehr dran, dass Nio nicht meint, sich irgendwen vom Leibe halten zu müssen. Besonders bei Hunden hoffe ich in deren Interesse, dass die Halter sie nicht zu Nio lassen, weil das im Zweifel dem Hund nicht gut bekommen würde.
Was freilaufende Pferde betrifft, bin ich, was unsere räumlichen Verhältnisse betrifft, natürlich sehr privilegiert. Wir drei ziehen außerdem seit 7 Jahre zusammen los und haben viele, viele gemeinsame Kilometer auf dem Tacho, dazu eine Menge Kurse und sie leben "am Haus". Das ist die Beziehung schon eher "Frauchen und Hund" statt "Frauchen und Pferd".
Mit einem langbeinigen und schnellen Großpferd würde ich mich vermutlich auch nicht so viel trauen wie mit den "Lütten".
Delfinfilm muss ich mir in Ruhe anschauen. Floppte gleich weiter auf "Inside" von Delfinarien und mir war sofort wieder bewusst, dass Meeressäuger in Delfinarien für mich der Inbegriff eines manipulierten Tieres sind. Hochintelligente Tiere, die nur die Wahl haben zwischen "ich langweile mich zu Tode" und "lasse mich vom Menschen ablenken und kriege sogar noch Fisch dafür".
Also ungeachtet aller -zweifellos vorhandenen - Trainerfähigkeiten eigentlich ein Missbrauch grade dieser Fähigkeiten.
Wäre interessant zu wissen, ob das auch bei freien Delfinen im offenen Meer funktionieren würde, die man z.B. 2 x täglich zur "Show" für Zuschauer in Ufer - oder Schiffsnähe bittet ...
Analog bei Pferden: funktionierts auch bei einem satten und abwechslungsreich gehaltenen Pferd auf groooßer Fläche und niedrigwertigem Futter, was ich gerne mit ihm machen möchte?
Oder muss ich dafür ins Paddock und futtertechnisch maximal aufrüsten?
Hab vor längerer Zeit mal was über einen Russen (Nezorov oder so ähnlich?) gelesen, der wohl sagenhaftes in Freiarbeit mit seinen Rössern anstellte, aber die armen Viecher einzeln in Boxen hielt, damit er sozusagen das einzige soziale, intellektuelle und bewegungsmäßige Highlight des Tages war ... unabhängig von R+ oder R- ein echt perverser Ansatz
Gruß
Katja