woran macht ihr das fest?
weil das pferd schlecht weg will von der herde, wiehert bei ankunft, es sich hinlegt und und und....also wann und wie macht ihr das fest?

mich interessieren eure blickwinkel und meinungen.

hmm
Ich finde einfach, man sieht das.
Wenn sie als Herde auch zusammen stehen, nicht so wie mein Felix immer außen vor.
Sie schlafen gemeinsam, sie stehen an der gleichen STelle zu fressen, es kommt nie einer alleine. 
Was manchmal echt nervig sein kann. 
Uuuuund ganz blöd.... geh mal mit einem alleine weg....

Ich finde auch, dass die Frage schwer zu beantworten ist. So ein bißchen wie "Woran merkst Du, dass Dir ein Essen schmeckt?", "Daran, dass es schmeckt."

Carinjo fühlt sich momentan sicher wieder nicht ganz so super wohl, weil er mit der Chefrolle, in der er wieder ist, ein wenig überfordert ist. Die Zeit in der 2er-WG mit seinem Kumpel war da deutlich besser für ihn, da war er viel entspannter (wobei ihm die Zeit auch insgesamt geholfen hat, er ist jetzt entspannter, als vorher). Da ging es ihm richtig gut, fand ich. Jetzt ist er wieder manchmal so ein wenig "unleidlich". Aber richtig unwohl fühlt er sich wohl auch nicht, insofern ist es schon gut so, wie es ist.

Ich denk auch, das "merkt" man einfach. Bei uns ist es z.B. so, dass sie kein Problem hat von der Herde weg zu gehen, solang sie sich wirklich wohl und sicher fühlt. Dann ist sie super entspannt, wenn wir wiederkommen wird auf allen Seiten gebrummelt, sie wird am Tor abgeholt...

Wenn in der Herde gerade was los ist (neues Pferd, andere Weide, neue Heuraufe usw.), dann ist sie nicht so entspannt, mag nicht weggehen, muss aufpassen dass sie nichts verpasst, wiehert oft hin.

Ich würd sagen, dass sie sich in beiden Fällen der Herde gleich zugehörig fühlt, auch wenn sie sich in Fall 2 z.B. gerade nicht 100% wohl fühlt, wie wahrscheinlich der Rest der Herde auch 

Oft steht sie auch ganz weit abseits am Grasen, um dann 10min später wieder im Pulk durch die Gegend zu ziehen und Blödsinn zu machen... irgendwie fänd ich das ganz schwer an so Einzelkriterien fest zu machen. Es gibt auch Pferde in deren Nähe sie sich sicher fühlt, und andere die sie null interessieren und sich in ihren Augen auch ebensogut in Luft auflösen könnten... Schwer 

Also ich finde, dass das nicht so einfach zu erkennen sein kann, wenn man mal von den sehr eindeutigen Ausgrenzungen und Absonderungen usw. absieht. Das wäre dann schon mal Punkt eins, ob das jeweilige Tier in die Herde integriert wurde oder nicht.

Doch welchen Rang nimmt es dort ein und wie geht es ihm damit? In der Natur selektiert sich das ja durch die jeweiligen Fähigkeiten des Tieres. Und wer im Rang weit unten steht, steht wiederum in der Nahrungskette ganz weit vorne. Damit kann man sich wohl kaum zufrieden geben und auch nicht sonderlich wohlfühlen. Nicht ohne Grund, wird diese Reihenfolge immer mal wieder geklärt, wenn Neuzugänge in die Herde kommen. Da wittert Jeder so seine Chance, sich im Stellenwert zu verbessern.

Nun wissen wir zwar, dass diese Sorge der Tiere völlig unnötig ist, denn wir sorgen ja für ihr Wohl, doch das müssen sie auch erst einmal erkennen. Haben sie das voll umfänglich verinnerlicht, müssten sie auch keine Rangordnung mehr ausfechten. Es wäre pup egal, wo welches Tier im Rang steht, alle könnten gemeinsam fressen usw. Keiner müsste mehr dem anderen ausweichen oder abwarten, bis etwas für ihn übrig bleibt etc.

Da wo die Ressourcen jedoch knapp sind, so wie bei uns im Stall momentan, wird darum erbittert gekämpft und da kann sich ein rangniederes Tier nicht wirklich wohl fühlen, selbst wenn es noch in der Herde stehen darf. Da fühlt sich selbst der Boss der Herde ganz sicher nicht wohl, denn auf ihm lastet eine enorme Verantwortung, die er nicht mal ansatzweise erfüllen kann. Er müsste die Zäune durchbrechen und der Herde Zugang zu neuen Futterplätzen erschließen. Doch das macht Antares stattdessen für sich selbst. Die Herde traut sich nicht einmal ihm zu folgen, denn er steht im Rang ganz unten und sie wissen, dass es von der SB Ärger geben wird, wenn sie das tun. Da überwiegt die Angst vor Strafe, die Antares von mir eher nicht kennt und ich das der SB auch verboten habe, mein Tier mit der Gerte zu züchtigen. Die Striemen wären ja lange danach noch sichtbar, insofern hält sie sich daran und hat es mit Strom versucht. Doch auch das hat mir mein Pferd verraten, weil er sich eines Tages nicht mehr durch das offene Tor getraut hat und lieber durch den geschlossenen Zaun gegangen ist.

Ich denke es ist sehr schwer zu beurteilen, wie sich die Pferde wirklich fühlen, denn sie müssen es verbergen, weil sie keine Schwäche zeigen wollen, um nicht zum Opfer zu werden.

Und wer im Rang weit unten steht, steht wiederum in der Nahrungskette ganz weit vorne. Damit kann man sich wohl kaum zufrieden geben und auch nicht sonderlich wohlfühlen.

Das sehe ich etwas anders - mein Corn z.B. steht in der Rangsfolge ganz unten (am untersten  ). Bei Integrationen neuer Pferde, Veränderungen usw. hat sie von allen am wenigsten Stress und Gedöns - sie weiß ja, das klären dann schon die anderen und am Ende geht man mal gucken. Ich denke, sie fühlt sich in ihrer Gruppe sehr sehr wohl, auch wenn sie an der Raufe sicher immer mal wieder verdrängt wird und wenns was tolles gibt, die letzte ist, die das bekommt. Trotzdem gibt ihr ihre Gruppe ganz viel Sicherheit. Und ihre beste Freundin ist gleichzeitig diejenige, die sie auch immer wieder mal "mobbt" bzw sagt, dass sie jetzt da stehen und fressen mag. Ich denke, wir vermenschlichen das zu sehr - die Herde, wenn sie denn gut funktioniert, bietet in erster Linie Schutz - auch für den Rangniedrigsten (oder auch gerade für den).

Da wo die Ressourcen jedoch knapp sind, so wie bei uns im Stall momentan, wird darum erbittert gekämpft und da kann sich ein rangniederes Tier nicht wirklich wohl fühlen, selbst wenn es noch in der Herde stehen darf.

Da fühlt sich selbst der Boss der Herde ganz sicher nicht wohl, denn auf ihm lastet eine enorme Verantwortung, die er nicht mal ansatzweise erfüllen kann.

Das stimmt allerdings - in freier Wildbahn würden die Pferde einfach bei Ressourcenknappheit weiterziehen, was wir ihnen in unserer HALTung ja nehmen ... das ist klar, dass eine Gruppe dann nicht funktionieren kann.

Da bei mir die Ressourcen eher alles andere als knapp sind, habe ich vier völlig zufriedene Ponys.
Ich kann nicht mal genau sagen, wer im Rang am höchsten steht.
Ich glaube, dass es Dakar ist.
Aber im spielen rennt mal Dakar vorne und mal Alex.
Daraus kann ich mal gar nichts sehen.
Am rangniedrigsten ist jedenfalls Felix.

Ich denke, sie fühlt sich in ihrer Gruppe sehr sehr wohl, auch wenn sie an der Raufe sicher immer mal wieder verdrängt wird und wenns was tolles gibt, die letzte ist, die das bekommt.

Solange für sie immer noch genug übrig bleibt, kann sie vermutlich das ruhig und geduldig abwarten und sich sicher sein, dass auch sie noch satt wird.

Bei Undine am Hof wurde jedoch die Heumenge auf die Anzahl der Pferde genau abgestimmt und keine Rücksicht darauf genommen, dass manche da einfach mal mehr gefressen haben. Undine war im Rang sehr weit oben, wenn nicht sogar die Leitstute dieser Herde und hat rangniedere Tiere aber sowas von dort fern gehalten, dass die Fütterung überhaupt nur möglich war, mit mehreren häufen verteilt über die Koppel. Selbst da liefen dann noch Pferde von A nach B, um die anderen dort zu verdrängen und alles für sich alleine in Anspruch zu nehmen.

Als ich mich mal mit an so einen Futterhaufen hockte, wollte mich ein anderes Pferd von hinten dort verdrängen und diesen Platz für sich beanspruchen. So schnell konnte ich überhaupt nicht reagieren, wie Undine dem ihre Huf vor den Latz ballerte. Das war mir dann echt zu heftig und ich zog mich da besser zurück. Uneter solchen Umständen kann ich mir nicht vorstellen, dass das ein Pferd, welches Hunger hat und unter Schmerzen davon abgehalten wird, dass auch noch toll findet. Vermenschlichen hin und her aber ich glaube nicht, dass man sich bis aufs Fleisch zerfetzen lassen muss, um am Leben zu bleiben. Dabei kann sich kein Lebewesen wohlfühlen.

Ich finde es gibt so ein paar Faktoren, woran man das merkt:
Die Pferde fressen entspannt zusammen.
Die Pferde schlafen alle und entspannt, ohne dabei noch in "Habachtstellung" zu sein...
Die Pferde spielen miteinander.
Man kann stressfrei die Pferde rein und rausbringen.

Aber am ehsten merke ich an der Laune meines Ponys ob es ihr gut geht, oder nicht.
Vergleiche ich meinen alten Stall mit dem neuen jetzt, ist sie einfach um längen entspannter und zufriedener..

Edit fügt hinzu; das ein Pferd zur Herde zurück will ist für mich KEIN Zeichen, dass es sich dort unbedingt wohl fühlt. Wenn die Herdenstruktur gefestigt und ruhig ist, dann brauch das Pferd keine "sorge" zu haben, dass wenn es wieder kommt alles anders ist. Sondern es findet die gleiche Struktur vor wie bevor es gegangen ist. Klar ist ein Pferd neu, ist das normal, dass es zurück will. Weil man eben aufpassen muss, dass sich keiner den "Stand" von einem weg schnappt usw. Wenn neue pferde in die Herde kommen, muss man auch wieder "aufpassen", wenn alles gefestigt ist, eher nicht.... Soweit meine Theorie..

Die Pferde schlafen alle und entspannt, ohne dabei noch in "Habachtstellung" zu sein...

Das habe ich noch in keinem Stall sehen können. Nicht einmal in Boxenhaltung kommt das vor.  

Mindestens ein Pferd wacht über die anderen, wenn diese schlafen. Ich habe das auch schon nachts beobachtet mit einem Nachtsichtgerät.

Das wäre meiner Ansicht nach auch ein völlig untypisches Verhalten, wenn Beutetiere gemeinsam im Schlaf versinken.

Ich hab ja auch nicht geschrieben, dass sie alle gleichzeitig schlafen müssen
Nur das jedes Pferd in der Herde entspannt schlafen kann 

Wobei es bei uns tatsächlich so ist, dass viele auch ohne Bewachung tief und fest schlafen. Skessa zum Beispiel macht das 

OK,

vermutlich habt ihr dann bei euch auch keine Wildtiere wie den Fuchs oder Wildschweine etc., die in der Nacht über die Pferdweide streifen.

Bei uns wird es nachts erst richtig interessant auf den Weiden.

nein sowas kommt da eher nicht vor. Die Ponys schlafen auch mit vorliebe im Sand im Auslauf und da kommt außer den anderen Ponys und den Menschen niemand hin.

Nun ja, dann ist das aber auch keine natürliche Umgebung mehr und das Verhalten passt sich dem halt an.