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Der Sattel - und all seine Variationen!

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Mannimen
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #240 am: 18. April 2012, 08:35:02 »
OK, dann muss sich dieser Sattel erst noch richtig anpassen und wird sich vermutlich deutlich senken.

Wie funktioniert das denn, so ohne einen festen Baum und stabile Kopfeisen? Ich meine, wie bekommt dieser Sattel Halt auf dem Pferderücken gegen seitliches Verrutschen, Vor- und Zurückrutschen? Und wie kann er die Last des Reiters gleichmäßig verteilen und abtragen? Leder und Polster können das meiner Ansicht nach so nicht leisten!
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #241 am: 18. April 2012, 08:37:53 »
Ich glaube, ein Lederbaum hat schon eine gewisse Stabilität – zumindest ist er nicht gleich baumlos. :nixweiss:
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penelope
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #242 am: 18. April 2012, 08:56:13 »
@ mamazura:
immerhin kippt der Sattel nicht so stark nach hinten, wie die allermeisten anderen Barocksättel. Zu weit vorne finde ich ihn allerdings tatsächlich und auf dem dritten Photo, dass du eingestellt hast, finde ich, sieht der Sattel echt schlimm schief aus, liegts am Photo?!? Schlussendlich muss man sehen, wie er in der Bewegung liegt.

Allerdings befürchte ich, dass du bei deinem Pferd lange Zeit erstmal einen Komromiss eingehen musst: im untrainierten Zustand mit der Sattel- und Gurtlage wird sich kaum ein wirklich gut sitzender Sattel finden, wirkliches Training ist aber ohne Sattel schwer machbar  :P Ist es für dich vorstellbar, erst mal den Schwerpunkt auf Diät und Longentraining zu legen und die Sattelsuche noch ein paar Wochen hinten an zu stellen?

@ Bettina: Viel Glück mit dem Jaguar!
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Mannimen
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #243 am: 18. April 2012, 09:56:34 »
Ja Bettina, das stimmt schon.

Wenn ich mir jedoch den Lastverteilungswinkel im Kräfteverlauf des jeweiligen Materials anschaue, dann habe ich bei Sand z. B. 45° und bei Lehm 60°. Eine Stahlplatte bringt es etwa auf 30°. Ich würde Leder insofern mal so bei ca. 40° einstufen (etwas besser als losen Sand). Und um welche Lasteinflussbreite kann dann eine Materialstärke von sagen wir mal rd. 5mm die Lastabtragsfläche im Randbereich vergrößern? Du rechnest doch so gerne! ;)

Der zu verteilende Druck würde sich kaum spürbar reduzieren.

Sitzt der Reiter ohne Sattel auf dem Pferd, haben wir eine direkte Druckübertragung von 1:1 verteilt auf die Auflagerfläche. Kommt nun eine Pritschenkontrucktion dazwischen, werden diese Kräfte entsprechend umgeleitet und verteilt, meist auf eine sehr viel kleinere Fläche und damit zu deutlich höheren Druckpunkten, logischer Weise. Diesen Nachteil nimmt man ganz bewusst in Kauf, weil ein richtiger Sattelbaum dem Sattel sehr viel mehr Halt bietet als einem ohne Baum und somit auch dem Reiter. Darüber hinaus ermöglicht er durch seine Steifigkeit, dass die Druckpunkte in der Bewegung wandern und nicht permanent das Gewebe belasten, also auch eine ständige Durchblutung ermöglichen.

So aber jetzt muss ich mich wieder den Häusern widmen. ;)
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #244 am: 18. April 2012, 10:05:09 »
Wenn ich mir jedoch den Lastverteilungswinkel im Kräfteverlauf des jeweiligen Materials anschaue, dann habe ich bei Sand z. B. 45° und bei Lehm 60°. Eine Stahlplatte bringt es etwa auf 30°. Ich würde Leder insofern mal so bei ca. 40° einstufen (etwas besser als losen Sand). Und um welche Lasteinflussbreite kann dann eine Materialstärke von sagen wir mal rd. 5mm die Lastabtragsfläche im Randbereich vergrößern? Du rechnest doch so gerne! ;)
Ich hab leider keinen blassen Dunst, wovon du sprichst. :rotw: :grinwech:

Zitat
Sitzt der Reiter ohne Sattel auf dem Pferd, haben wir eine direkte Druckübertragung von 1:1 verteilt auf die Auflagerfläche. Kommt nun eine Pritschenkontrucktion dazwischen, werden diese Kräfte entsprechend umgeleitet und verteilt, meist auf eine sehr viel kleinere Fläche und damit zu deutlich höheren Druckpunkten, logischer Weise. Diesen Nachteil nimmt man ganz bewusst in Kauf, weil ein richtiger Sattelbaum dem Sattel sehr viel mehr Halt bietet als einem ohne Baum und somit auch dem Reiter. Darüber hinaus ermöglicht er durch seine Steifigkeit, dass die Druckpunkte in der Bewegung wandern und nicht permanent das Gewebe belasten, also auch eine ständige Durchblutung ermöglichen.

Des versteh ich nicht. Ein Sattel verteilt doch den Druck – verglichen mit "ohne Sattel" – nicht auf eine kleinere Fläche?

Wie auch immer: Ich weiß nicht, wie dieser Lederbaum konstruiert ist bei Hidalgo. (Würde mich aber mal interessieren.) Ich denke aber, die Konstruktionsart sollte man schon kennen, um das einschätzen zu können mit der Gewichtsverteilung.
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Mannimen
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #245 am: 18. April 2012, 10:23:53 »
Des versteh ich nicht. Ein Sattel verteilt doch den Druck – verglichen mit "ohne Sattel" – nicht auf eine kleinere Fläche?

Und ob er das tut! Schau dir doch mal so einen Sattelbaum an! Wie groß ist denn dessen Fläche, die den Druck auf den Pferderücken überträgt im Vergleich zu der des Hintern und der Oberschenkel eines Reiters zusammen? Dessen Fläche wäre nur dann größer, wenn Du dich lediglich auf deine Sitzbeinhöcker setzen würdest und da startet dann wohl jedes Pferd durch, wenn man das auf dessen blanken Rücken tun würde.

Die Polsterung die dann gerne noch als Argument mit ins Feld geführt wird, kann nur Schwingungen dämpfen aber keine Last abtragen. Sie macht es insofern nur angenehmer aber die Kräfte bleiben gleich groß, denn dass müssen sie auch sonst gäbe es keine Standsicherheit. Sobald eine Kraft größer wird haben wir eine Bewegung. Wir würden also im Boden versinken, wenn wir keine gleich große Gegenkraft vorhanden ist oder wir würden vom Boden abheben, wenn die Gegenkraft größer wird. ;)
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #246 am: 18. April 2012, 10:29:12 »
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Fläche kleiner ist. Man kann ja beim Ohne-Sattel-Reiten nicht die komplette Oberschenkelauflage auch zu der Fläche zählen, auf die sich das Gewicht verteilt. :juck: Muss ich mal drauf achten.  :nick:
Aber: Ich glaube trotzdem, dass ein guter Sattel durchaus eine halbwegs gleichmäßige* Gewichtsverteilung gewährleistet und nicht nur die Druckpunkte wandern lässt.

* Dass gar nicht unbedingt über die komplette Fläche genau gleich sein soll, haben wir ja im 10-Thesen-Thread gelernt. :)
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penelope
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #247 am: 18. April 2012, 10:43:24 »
Wenn der eigene Hintern größer ist, als der Sattelbaum, ist der Sattel zu klein für den Hintern  ;)
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Mannimen
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #248 am: 18. April 2012, 10:44:50 »
Aber: Ich glaube trotzdem, dass ein guter Sattel durchaus eine halbwegs gleichmäßige* Gewichtsverteilung gewährleistet und nicht nur die Druckpunkte wandern lässt.

* Dass gar nicht unbedingt über die komplette Fläche genau gleich sein soll, haben wir ja im 10-Thesen-Thread gelernt. :)


Das habe ich ja auch nicht bestritten. Wenn das nicht so wäre, würde mann wohl nur ohne Sattel reiten. ;)
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Mannimen
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #249 am: 18. April 2012, 10:46:56 »
Wenn der eigene Hintern größer ist, als der Sattelbaum, ist der Sattel zu klein für den Hintern  ;)

Die Rede war von der Größe der Druck übertragenden Fläche und nicht von der Gesamtgröße, also die Summe der Quadratzentimeter, die Last abtragen und nicht derer, die den Hintern aufnehmen und einbetten. ;)
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #250 am: 18. April 2012, 10:49:15 »
Die druckübertragende Fläche ist aber nicht gleich "Hintern + Oberschenkel".
Wenn ich wieder ein Carolapad hab, probier ich das mal aus. (Ich zeig euch dann den Abdruck. :cheese:)
Aber ich meine, die Fläche, auf die sich mein Gewicht ohne Sattel verteilt, ist auf jeden Fall kleiner als die Auflagefläche eines Dressursattels.
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #251 am: 18. April 2012, 11:17:34 »
Ich würd mal gern so einen Baumsattel zerlegen ..
Mal die eine Einstellerin fragen, die hat einen neuen gebrauchten jetzt und der alte ist echt schon sehr alt, vielleicht kann man den zu Testzwecken mal "zerbasteln"

lg, Ramona
Carpe Diem - denn das Leben ist kurz
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #252 am: 18. April 2012, 11:25:29 »
Kennst du die Seite vom Rochow? (Der ist hier in D wohl ein recht beliebter Sattler.)
http://www.sattel-service.com/#Sattelaufbau

Da kann man viel ankucken.  :nick: (Sattel selber mal zerlegen ist aber sicher auch interessant.)
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mamazura
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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #253 am: 18. April 2012, 13:29:37 »


Zitat
OK, dann muss sich dieser Sattel erst noch richtig anpassen und wird sich vermutlich deutlich senken.
Ja genau. Wie der Sattel genau aufgebaut ist kann ich auch nicht genau sagen. Unten sind Klettkissen die man je nachdem wie das Pferd gebaut ist weiter, enger oder mehr oder weniger v-förmig kletten kann.
Gerutscht ist bei uns nichts, allerdings sass ich ja auch nur ca. 10 min drauf. Aufsteigen sollte man aber schon mit Aufstiegshilfe um ein seitliches Verrutschen zu verhindern es sei denn man gurtet so, dass dem Pferd die Luft wegbleibt :cheese:
Zitat
auf dem dritten Photo, dass du eingestellt hast, finde ich, sieht der Sattel echt schlimm schief aus, liegts am Photo?!?

@penelope: ja, das liegt am Foto. Jazz hat sich den Hals verrenkt um zu sehen was ich da hinten so treibe ;)

Was die fehlende Muskulatur angeht, so habt ihr natürlich recht, das Problem ist mir schon bewusst. :rotw:
Andererseits ist es jedoch so, dass reiten bei uns eher Nebensache ist. Mir geht es mehr um die artgerechte Haltung und Beschäftigung mit dem Tier Pferd. Hinzu kommt noch, dass Jazz longieren hasst und ich nicht das Risiko eingehen möchte das Vertrauen das sie endlich zu mir gefasst hat deswegen aufs Spiel zu setzen.
Ich habe keinerlei grössere reiterlichen Ambitionen. Mein Ziel ist es 1-2mal die Woche etwa 1 Stunde lang gemütlich mit meinem Pferd ins Gelände zu gehen, wobei es mich auch absolut nicht stört teilweise nebenher zu Fuss zu gehen. Auf die Gefahr hin mich hier etwas in die Brennesseln zu setzen, wage ich mal einen etwas saloppen Vergleich. :cheese:
Ein untrainiertet Mensch wird auch beim Wandern mit gut gepacktem Rucksack ein mehr oder weniger unangenehmes Gefühl verspüren. Dies wird der Freude am Wandern jedoch in der Regel keinen Abbruch tun. Vorausgesetzt man übertreibt es nicht und legt regelmässige Pausen ein wo man den Rucksack absetzt, wird es auch dem Rücken nicht gleich schaden, sondern vielleicht sogar ein paar Muskeln aufbauen, wenn auch nicht so schnell wie durch gezieltes Training.
Ausserdem habe ich neben den Pferden auch noch 2 Kinder, einen Mann, einen Hund und einen Garten.
Dies soll keine Ausrede sein, nichts zu tun, sondern lediglich eine Erklärung warum es eben so ist wie es ist!
Eine artgerechte Haltung, optimale Ernährung, gut bemuskelt unter perfekt passendem Sattel und gutem Reiter....die Erwartungen die viele Pferdehalter an sich selbst stellen sind in meinen Augen oftmals überzogen und unrealistisch, was wiederum nicht heisst, dass man nicht versuchen soll die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen.



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Re:Der Sattel - und all seine Variationen!
« Antwort #254 am: 18. April 2012, 14:30:28 »
Kennst du die Seite vom Rochow? (Der ist hier in D wohl ein recht beliebter Sattler.)
http://www.sattel-service.com/#Sattelaufbau

Da kann man viel ankucken.  :nick: (Sattel selber mal zerlegen ist aber sicher auch interessant.)

Oh, dankeschön :)
Carpe Diem - denn das Leben ist kurz
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