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Biegung

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Szahara
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Biegung
« am: 09. Juli 2013, 15:24:26 »
Hallo,

kann mir jemand weiter helfen - wie lerne ich dem Pferd am besten die Biegung?

Hab nämlich keine Idee wie ich es langsam ercklickern könnte  ??? ??? :confused: :confused:.

Danke schon mal  :cheese: :cheese:
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Re:Biegung
« Antwort #1 am: 10. Juli 2013, 00:06:08 »
öh, was genau meinst du mit "die Biegung"  ???  im Stehen, an der Longe, unter dem Sattel, an der Hand?
Was ist Euer Problem, vielleicht kannst du das etwas näher beschreiben.
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Mannimen
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Re:Biegung
« Antwort #2 am: 10. Juli 2013, 08:23:03 »
Im Allgemeinen wird gemäß den FN-Richtlinien unter Biegung das hier verstanden. die klassische Ausbildung geht jedoch einen anderen Weg (von hinten nach vorne und somit eben nicht über die Stellung). Es wäre also erst einmal wichtig zu wissen, welche Biegung (die gestellte oder die getragene) das Ziel sein soll, denn es führen ja viele Wege nach "Rom". ;)

Ich bevorzuge den klassischen Weg von hinten nach vorne. Dabei achte ich darauf, wie das Pferd seine Hinterbeine setzt und es darf dabei seinen Kopf völlig frei selbst tragen. Dazu sollte das Pferd bereits die dritte Führposition (neben der Hüfte) schon gut kennen, sodass vorne am Kopf nicht mehr ständig korrigiert werden muss und das Pferd nicht nach vorne wegläuft. Der Kopf bleibt also frei und der Fokus liegt auf dem inneren Hinterbein. Dieses sollte wenn möglich vermehrt unter den Schwerpunkt (unter den Bauch) gesetzt werden, also leicht in Richtung vor das äußere Hinterbein. Damit haben die meisten Pferde schon ein Problem, denn sie sind es nicht gewöhnt mit der Hinterhand zu tragen. Vielmehr setzen sie sie zum Schieben nach vorne ein und wenn sie noch nicht einmal gut ausbalanciert sind, dann treten sie sogar damit an der Vorhand seitlich vorbei und stellen die Beine hinten weiter auseinander. Wie gut sie sich also in Balance befinden, kann man schon an der Stellung der Hinterbeine erkennen. stehen sie gut zusammen, wird es ihnen auch leichter fallen damit besser unter den Schwerpunkt nach vorne zu treten. Sobald sie das tun, fangen sie auch an sich entlang der Wirbelsäule zu biegen.

Biegt sich ein Pferd nur im Hals, so wird das deutlich schwieriger sein, diese Biegung bis zur Hüfte fortzusetzen, weil sich die Pferde im Brustbereich aus anatomischen Gründen kaum biegen können. Am leichtesten fällt es ihnen im Hals. Doch dabei laufe ich Gefahr, dass das Pferd so verbogen über die äußere Schulter geht. Diese kann ich nur dann wieder entlasten, wenn das diagonale Hinterbein mehr Last aufnimmt, also deutlich unter den Schwerpunkt tritt. Das soll dann mit der Begrenzung durch den äußeren Zügel und der Aktivierung über den inneren Schenkel dem Pferd vermittelt werden. Das wiederum ist für den Reiter am besten aus dem Sattel zu erreichen aber für das Pferd noch viel schwieriger, weil es nun zusätzlich auch noch dessen Gewicht mit anheben muss. Ich bin nun kein Leichtgewicht und habe mich daher entschieden ihm das eher vom Boden aus zu erklären.

Setzt das Pferd nun sein inneres Hinterbein unter den Schwerpunkt und wird am Kopf nicht geführt, dann wird es von sich aus auf eine Kreisbahn abwenden. Und dies wird alleine durch die erzielte Biegung bewirkt. Ich bekomme also gleich die Bestätigung, dass es sich in diesem Moment entlang seiner Wirbelsäule gebogen hat, Hüfte und Schulter standen somit nicht mehr parallel zu einander sondern in einem gespiegelten Winkel. Es gab auch keine Stellung (vgl. Skizze im Link). 8)

Wie das schrittweise erklickert werden kann, weiß ich nicht. Ich habe es mit der Hand zunächst an der inneren Flanke durch kurzen Impuls eingeleitet und später dann das Bein mit der Hand weiter in die gewünschte Richtung geführt, dabei natürlich immer gelobt, wenn diese Hilfe gut angenommen wurde. später brauchte ich nur noch das Bein ansehen und es wurde schon dort hingesetzt. Dann habe ich diesen Blickkontakt mit einer Hand in der späteren Schenkellage verbunden und dort einen leichten Impuls ausgeübt, wenn das innere Hinterbein gerade abfußen wollte. Und damit das nun nicht immer gleich wieder zu einem Abwenden führt begann ich dies mit dem äußeren Zügel zu begrenzen. Damit bin ich nun von hinten nach vorne angekommen und habe den umgekehrten Weg beschritten. :pfeif:

« Letzte Änderung: 10. Juli 2013, 08:26:22 von Mannimen »
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Re:Biegung
« Antwort #3 am: 10. Juli 2013, 09:13:35 »
Im Allgemeinen wird gemäß den FN-Richtlinien unter Biegung das hier verstanden. die klassische Ausbildung geht jedoch einen anderen Weg (von hinten nach vorne und somit eben nicht über die Stellung). Es wäre also erst einmal wichtig zu wissen, welche Biegung (die gestellte oder die getragene) das Ziel sein soll, denn es führen ja viele Wege nach "Rom". ;)
falls du die gleichmäßige biegung durch den ganzen körper meinst: das stimmt so nicht, das wurde bereits vor einiger zeit relativiert.
ansonsten wird das pferd auch nach der hdv 12 durch das absenken der hinterhand und die rumpfrotation gebogen. stellung wird durch nachgeben am äußeren zügel bewirkt.
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Re:Biegung
« Antwort #4 am: 10. Juli 2013, 11:01:41 »
Zitat
stellung wird durch nachgeben am äußeren zügel bewirkt.
das geht aber nur, wenn bereits eine gute Anlehnung vorhanden ist, und das ist halt bei weitem nicht jedem gegeben und muss gründlich erarbeitet werden.
In dem Link wird das schon gar nicht schlecht erklärt, also ohne Rippenbiegung, sondern mit den Schulter- und Hüftachsen.

Aber bevor sich hier in der theorie verloren wird, würde mich ganz praktisch das Problem von Szahara interessieren.
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Re:Biegung
« Antwort #5 am: 10. Juli 2013, 11:08:18 »
Zitat
stellung wird durch nachgeben am äußeren zügel bewirkt.
das geht aber nur, wenn bereits eine gute Anlehnung vorhanden ist, und das ist halt bei weitem nicht jedem gegeben und muss gründlich erarbeitet werden.
*aufausbildungsskalaverweis*
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Re:Biegung
« Antwort #6 am: 10. Juli 2013, 11:11:15 »
*zustimm* aber die Ausbildungsskala lesen, oder überhaupt verstehen was das mit so einer Frage zu tun hat, sind eben zwei Paar Schuhe.  ;)
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Re:Biegung
« Antwort #7 am: 10. Juli 2013, 11:13:40 »
hat ja auch keiner behauptet, dass reiten leicht ist ;-)
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Re:Biegung
« Antwort #8 am: 10. Juli 2013, 11:14:32 »
und keiner weiss ob es hier gerade überhaupt um Reiten geht  ;)
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Re:Biegung
« Antwort #9 am: 10. Juli 2013, 21:48:06 »
Nun, ich meinte weder Reiten noch Anlehnung.

Die Frage ist doch, was Szahara meinte. :-\
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Mannimen
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Re:Biegung
« Antwort #10 am: 11. Juli 2013, 07:57:40 »
ansonsten wird das pferd auch nach der hdv 12 durch das absenken der hinterhand und die rumpfrotation gebogen.

Richtig!

Genau diese Rotation kann ich über das einseitige Senken der Hüfte (wenn das innere Hinterbein vermehrt untertritt, also angehoben und weiter vorgeschoben wird) besser erreichen, als wenn ich dies über das Genick probiere. Der Atlas sollte nämlich gerade bleiben (Senkrechte Achse durch den Kopf) und eben nicht den Kopf verdrehen und sich dabei im Genick verwerfen. Wird also der Kopf richtig gestellt, sollte der Mähnenkamm auf die innere Seite kippen. Dann beginnt auch dort diese Rotation. Sie setzt sich jedoch nur schwer bis zur Hüfte fort, wenn dort nicht richtig gefußt wird. Insofern kommen hier wohl zwei Dinge zusammen. Aber so lange ich den Kopf dabei fixiere, habe ich keine eindeutige Bestätigung, dass diese Rotation durch die Bewegung des Tieres entstanden ist. Vielmehr habe ich sie dann künstlich erzeugt. Beides ist möglich. :)
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Re:Biegung
« Antwort #11 am: 25. Juli 2013, 15:13:44 »
mal eine frage: stimmt es, dass der zweite halswirbel keine nullstellung hat, sondern wahlweise nach links oder rechts kippt und somit auch auf der geraden mit einem vermeintlich gerade geradegestellten pferd (keine innenstellung/schimmerndes auge) eine leichte innenstellung/-biegung bewirkt?
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penelope
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Re:Biegung
« Antwort #12 am: 25. Juli 2013, 15:19:18 »
Nein  :)
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penelope
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Re:Biegung
« Antwort #13 am: 25. Juli 2013, 15:24:41 »
Und nebenher beschreibt eine Rotation die Richtung, in die der UNTERE Teil des Wirbels geht.
Der Herr mit dem komischen Bärtchen ist da in seinen Ausführungen über die Anatomie der Biegung etwas eigen und recht kreativ  ;)
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Re:Biegung
« Antwort #14 am: 25. Juli 2013, 15:30:33 »
Cinni, Du beziehst Deine Frage vermutlich auf diesen Cavalloartikel?

Keine Nullstellung bedeutet ja in erster Linie, es "rastet nichts ein". Der Übergang vom 2. HW zum ersten HW ist ein "Dorn". Der Bewegungsspielraum wird durch die Muskulatur bestimmt. Einseitige Spannungen oder Festigkeiten können hier stärker greifen, eben weil es keine "Nullstellung" gibt.
das heisst aber nicht, dass ein Pferd seinen Hals/Kopf nicht gerade ausrichten kann - wenn die beiderseitige Muskulatur in einem normalen Zustand ist, geht das durchaus.  :nick:
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